Oederan ist eine Kleinstadt im sächsischen Landkreis Mittelsachsen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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50.86166666666713.167222222222400 | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Mittelsachsen | |
Höhe: | 400 m ü. NHN | |
Fläche: | 77,33 km2 | |
Einwohner: | 7832 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 101 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 09569 | |
Vorwahl: | 037292 | |
Kfz-Kennzeichen: | FG, BED, DL, FLÖ, HC, MW, RL | |
Gemeindeschlüssel: | 14 5 22 440 | |
LOCODE: | DE OED | |
Stadtgliederung: | 11 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 5 09569 Oederan | |
Website: | www.oederan.de | |
Bürgermeister: | Steffen Schneider (Freie Wähler) | |
Lage der Stadt Oederan im Landkreis Mittelsachsen | ||
Die Stadt Oederan liegt auf halbem Weg zwischen Chemnitz und Freiberg am Nordrand des Erzgebirges. Durch die Stadt fließt der Hetzbach, ein Nebenfluss der Flöha.
Frankenberg | Hainichen | Oberschöna |
Flöha | Oberschöna Brand-Erbisdorf | |
Augustusburg | Leubsdorf | Eppendorf |
Alle Nachbargemeinden gehören dem Landkreis Mittelsachsen an.
Zu Oederan gehören neben dem Hauptort die Ortsteile:
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Im 12. Jahrhundert legten Bauern als Vorläufer der Stadt ein Waldhufendorf an. Der Sage nach erhielt die Stadt ihren Namen nach einem Kaufmann Ranius und einer Inschrift auf seinem Grabe „Edda Ranio“ (also Edda dem Ranius). 1286 wurde der Ort urkundlich und 1292 erstmals als Stadt erwähnt. Grabungen haben ergeben, dass Oederan mindestens seit der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts existierte. Die bedeutendsten Gewerbe seit dem Mittelalter waren die Tuchmacherei (1457) und die Leinenweberei (1507). 1583 erhielt die Stadt vom Kurfürsten August I. von Sachsen das Privileg einer „Freien Bergstadt“. Der Ort gehörte ab 1590 zum Amt Augustusburg.[2]
In Oederan sind 1529 in den Hexenverfolgungen sechs Verfahren wegen Hexerei und Zauberei belegt. Mindestens eine Frau wurde in den Hexenprozessen hingerichtet, einige Schicksale sind unbekannt. In den Ortsteilen Schönerstadt und Gahlenz gerieten 1529–1678 sechs Personen in Hexenprozesse, zwei starben in der Folter und zwei wurden mit Landesverweis bestraft.[3]
Auf der Udohöhe bei Schönerstadt (496 m NN) wurde in den 1860er-Jahren eine Station 1. Ordnung der Königlich-Sächsischen Triangulation, eine Vermessungssäule errichtet, die noch heute vorhanden ist.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges im September 1944 wurde in der Nähe der heutigen Zwirnfirma „Nähfaden“ ein Frauenaußenlager des KZ Flossenbürg errichtet, in dem mehr als 500 jüdische Frauen und Mädchen in einem Teilwerk der Auto Union AG Chemnitz (Tarnname: Agricola GmbH) Zwangsarbeit verrichten mussten. Sie wurden aus Auschwitz-Birkenau nach Oederan deportiert und durchliefen vorher zum größten Teil das Ghetto Łódź, Theresienstadt sowie das KZ Płaszów. Am 14. April 1945 werden die Frauen in Viehwaggons in Richtung Böhmen evakuiert und nach längerer Irrfahrt in Theresienstadt von der Roten Armee befreit.[4]
Die heutige Stadt Oederan setzt sich aus der Stadt und 13 früher selbstständigen Gemeinden zusammen.
Ehemalige Gemeinde | Datum | Anmerkung |
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Börnichen[6] | 1. Januar 1974 | |
Breitenau[7] | 1. Januar 1997 | |
Frankenstein[7] | 1. Januar 2012 | |
Gahlenz[7] | 1. Januar 2007 | |
Görbersdorf[6] | 1. Januar 1974 | |
Hartha[6] | 1. Januar 1974 | Eingemeindung nach Frankenstein |
Hetzdorf (mit Lößnitztal)[8] | 1. April 1927 | Eingemeindung nach Breitenau |
Hohelinde[9] | 1864 | |
Kirchbach[7] | 1. Januar 1994 | |
Memmendorf[7] | 1. Januar 1994 | Eingemeindung nach Frankenstein |
Schönerstadt[7] | 1. Januar 1994 | |
Thiemendorf (mit Lößnitztal)[8] | 1. Januar 1921 | Eingemeindung nach Breitenau |
Wingendorf[6] | 1. Januar 1974 | Eingemeindung nach Frankenstein |
Folgende Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres mit Gebietsstand Januar 2010:[10][11]
1982 bis 1988
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1989 bis 1995
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1996 bis 2002
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2003 bis 2009
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2010 bis 2014
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Im eigentlichen Stadtgebiet wohnten Stand 30. Juni 2014 insgesamt 4.149 Einwohner.
Seit der Gemeinderatswahl am 25. Mai 2014 verteilen sich die 22 Sitze des Stadtrates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
Gernot Krasselt stellte sich 2008 nicht mehr zur Wahl. Seit dem 1. August 2008 ist Steffen Schneider (Freie Wähler) Bürgermeister der Stadt Oederan. Schneider wurde mit einer Mehrheit von 74,87 % gewählt.
Die Stadtkirche Oederan, deren Geschichte auf das 13. Jahrhundert zurückgeht, ist seit Einführung der Reformation in Oederan im Jahre 1537 evangelisch-lutherisch und gehört zum Kirchenbezirk Marienberg der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens.
Auf römisch-katholischer Seite gibt es in Oederan die Anfang der 1930er-Jahre errichtete Filialkirche „Maria von der immerwährenden Hilfe“, die zur Gemeinde St. Theresia in Flöha gehört. Seit 2020 ist die Gemeinde Flöha mit Oederan Teil der Katholischen Pfarrei St. Johannis der Evangelist Freiberg.[27] Die Pfarrei gehört zum Bistum Dresden-Meißen.
Eine der größten und bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Ortes ist das „Klein-Erzgebirge“, der älteste Miniaturenpark Deutschlands. In einer Parkanlage sind im Miniaturmaßstab 1:25 etwa 205 Sehenswürdigkeiten des Erzgebirges, sowie ganz Sachsens und Nordböhmens nachgebaut worden. Eine Parkeisenbahn zum mitfahren für Kinder und Erwachsene, mehrere Gartenbahnen, viele bewegliche Objekte und zahlreiche Gags runden die Nachbildung ab. Im Jahr 2006 wurden die „Märchenhaften Wasserwelten“ als ein Erlebnispfad mit dem kühlen Nass in der Verbindung vom „Klein-Erzgebirge“ zur Oederaner Altstadt hin, als einmaliges Erlebnis in der Region, eingeweiht.
Im Rathaus ist ein Museum für Weberei, das „webMUSEUM Oederan“ eingerichtet. Hier kann man selbst das Weben an einem frühneuzeitlichen Webstuhl versuchen.
Im Ort steht eine Kursächsische Halbmeilensäule.
Das wichtigste ältere Bauwerk Oederans ist die gotische Stadtkirche Oederan, die im Zeitalter des Historismus überformt wurde. In ihr befindet sich eine Orgel[28] von Gottfried Silbermann aus dem Jahre 1727.
Überregional bedeutend ist außerdem das Renaissance-Rathaus mit einem verzierten Eckerker. Das Gebäude wurde im Barock stark verändert. Markant ist der vom Freiberger Ratszimmermeister Johann Gottlieb Ohndorff errichtete Dachreiter.
Eine weitere Einrichtung im Ort ist die Volkskunstschule. In einem sanierten ehemaligen Spital können Kinder kreativ basteln und spielen, oder sich künstlerisch beim Schnitzen und Malen betätigen. Aber auch für Erwachsene bieten sich einige Möglichkeiten, wie etwa das Töpfern an.
Im Ort wurde Mitte der 1990er Jahre das Erlebnisbad Oederan aus dem seit den 1920er Jahren bestehenden Freibad gebaut. Der Oederaner SC ist der bekannteste Fußballklub des Ortes.
Den bis heute bestehenden Oederaner Handballverein gibt es seit 1926.[29]
Oederan hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Dresden–Werdau (Teil der Sachsen-Franken-Magistrale). Dieser wird im Stunden-Takt von der RB-Linie 30 Dresden–Zwickau bedient.
Chemnitz Hbf erreicht man in 20 Minuten, Dresden Hbf in 59 Minuten und Zwickau Hbf in 70 Minuten. Seit Dezember 2014 hält kein Regionalexpress am Bahnhof in Oederan.
Dass die Bahnstrecke zwischen Chemnitz und Freiberg über Oederan führt (obwohl es die damals ungünstigste Variante war) und nicht über Frankenberg und Hainichen, hat die Stadt ihrem Bürgermeister Franz Messerschmied zu verdanken. Sein harter Kampf, auch als Landtagsabgeordneter, gipfelte 1864 in einer Abstimmung des Landtags, bei dem man sich mit 46 zu 32 Stimmen für Oederan entschied. Frankenberg und Hainichen wurden mit einer Nebenstrecke entschädigt.[30]
Außerdem verläuft die Bundesstraße 173 durch Oederan, über welche man in westlicher Richtung Chemnitz (22 km), sowie in östlicher Richtung Freiberg (15 km) und Dresden (50 km) erreicht. Über die Autobahn A 4, Abfahrten Hainichen oder Frankenberg/Sa., erreicht man die Stadt innerhalb einer halben Stunde.
Breitenau | Börnichen | Frankenstein | Gahlenz | Görbersdorf | Hartha | Kirchbach | Lößnitztal | Memmendorf | Oederan | Schönerstadt | Wingendorf
Städte:
Augustusburg |
Brand-Erbisdorf |
Burgstädt |
Döbeln |
Flöha |
Frankenberg/Sachsen |
Frauenstein (Erzgebirge) |
Freiberg |
Geringswalde |
Großschirma |
Hainichen |
Hartha |
Leisnig |
Lunzenau |
Mittweida |
Oederan |
Penig |
Rochlitz |
Roßwein |
Sayda |
Waldheim
Gemeinden:
Altmittweida |
Bobritzsch-Hilbersdorf |
Claußnitz |
Dorfchemnitz |
Eppendorf |
Erlau |
Großhartmannsdorf |
Großweitzschen |
Halsbrücke |
Hartmannsdorf |
Königsfeld |
Königshain-Wiederau |
Kriebstein |
Leubsdorf |
Lichtenau |
Lichtenberg/Erzgeb. |
Mühlau |
Mulda/Sa. |
Neuhausen/Erzgeb. |
Niederwiesa |
Oberschöna |
Ostrau |
Rechenberg-Bienenmühle |
Reinsberg |
Rossau |
Seelitz |
Striegistal |
Taura |
Wechselburg |
Weißenborn/Erzgeb. |
Zettlitz |
Zschaitz-Ottewig