world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Brachbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kirchen (Sieg) an.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Altenkirchen (Westerwald)
Verbandsgemeinde: Kirchen (Sieg)
Höhe: 267 m ü. NHN
Fläche: 6,36 km2
Einwohner: 2296 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 361 Einwohner je km2
Postleitzahl: 57555
Vorwahl: 02745
Kfz-Kennzeichen: AK
Gemeindeschlüssel: 07 1 32 012
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Lindenstraße 1
57548 Kirchen (Sieg)
Website: www.kirchen-sieg.de
Ortsbürgermeister: Steffen Kappes (SPD)
Lage der Ortsgemeinde Brachbach im Landkreis Altenkirchen (Westerwald)
Karte
Karte

Geographie



Geographische Lage


Brachbach liegt zwischen Siegen (Nordrhein-Westfalen) im Nordosten und Betzdorf (Rheinland-Pfalz) im Südwesten in direkter südlicher Nachbarschaft zu Mudersbach und wird von der Sieg durchflossen, wodurch die Ortschaft zum Einzugsgebiet des Rheins gehört, landschaftlich aber im Siegerland zuhause ist. Südlich der Ortschaft, die sich bei 267 m ü. NHN befindet, erhebt sich die Kuppe des 517 m hohen Berges Windhahn der den höchsten Berg des waldreichen Höhenzugs Windhahn darstellt.


Gemeindegliederung


Die Gemeinde Brachbach besteht aus dem großen Kernort Brachbach und dem kleinen Ortsteil Büdenholz, der knapp 1,5 km (Luftlinie) weiter nordwestlich auf 224,7 m ü. NHN an der B 62 liegt. Außerdem gibt es noch das Ortsgebiet „In den Karpathen“ und die Wohnplätze Haus Langgrube und Unterbüdenholz.[2]


Nachbargemeinden


Die Nachbarorte sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden): Mudersbach (direkt nördlich), Siegen-Eiserfeld (ost-nordöstlich), Neunkirchen (östlich), Herdorf (südlich), Kirchen (westlich) und Niederfischbach (nordwestlich).


Geschichte


Die erste urkundliche Erwähnung von Brachbach erfolgte erst in einer Rechnung betreffend „Brachtpach“ für die Jahre 1471 und 1472, die ein Freusburger Rentmeister erstellte.[3] Das Dorf gehörte zur Herrschaft Freusberg und später zu Kurtrier.

Eine Mühle in Brachbach ist für 1611 nachgewiesen.[4] In der Gemarkung der Gemeinde finden sich verschiedene Spuren früher Eisenerz­verarbeitung. Die Grube Apfelbaum, größte ihrer Art in Braubach, wird erstmals 1720 erwähnt, die Grube Ecke im Jahr 1722.

Nachdem sich Frankreich bis zum Rhein ausgedehnt hatte, erhielt der Fürst Friedrich Wilhelm von Nassau-Weilburg 1803 aufgrund der Beschlüsse des Reichsdeputationshauptschlusses als Ausgleich für seine verlorenen linksrheinischen Besitzungen die rechtsrheinischen Reste von Kurtrier als Entschädigung. Nassau-Weilburg ging 1806 im Herzogtum Nassau auf. Nach dem Sieg über Napoleon und der nachfolgenden Neuordnung auf dem Wiener Kongress 1815 fiel Brachbach an das Königreich Preußen. Unter der preußischen Verwaltung gehörte der Ort zum 1816 neu geschaffenen Kreis Altenkirchen im Regierungsbezirk Koblenz, und damit ab 1822 zur preußischen Rheinprovinz.

Die mittlerweile verbundenen Gruben Apfelbaum und Ecke wurden 1926 stillgelegt. Der Rückgang des Bergbaus betraf auch den Abbau von Schiefer, wie beispielsweise das heutigen Besucherbergwerk Josefsglück, in dessen Stollen von 1903 bis 1925, und dann nochmals von 1945 bis 1948, das Baumaterial abgebaut wurde.[5] Heutzutage ist der Bergbau in Brachbach komplett eingestellt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Brachbach innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Am 7. Juni 1969 wurde aus der aufgelösten Gemeinde Katzenbach der Ortsteil Unterbüdenholz nach Brachbach eingegliedert.[6]

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Brachbach bezogen auf das heutige Gemeindegebiet, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[7]

JahrEinwohner
1815300
1835405
1871863
19051.285
19391.738
19501.883
19612.378
JahrEinwohner
19702.853
19872.609
19972.612
20052.462
20112.391
20172.303
20182.291
Einwohnerentwicklung von Brachbach von 1815 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle
Einwohnerentwicklung von Brachbach von 1815 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle

Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat in Brachbach besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Bis 2009 gehörten dem Gemeinderat 20 Ratsmitglieder an.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

WahlSPDCDUGesamt
2019[8] 11516 Sitze
2014[9]7916 Sitze
20097916 Sitze
200491120 Sitze

Bürgermeister


Steffen Kappes (SPD) wurde am 1. Juli 2019 Ortsbürgermeister von Brachbach.[10] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 83,94 % für fünf Jahre gewählt worden.[11]

Die Vorgänger von Kappes waren Josef Preußer (CDU), der 2019 nach sieben Jahren im Amt nicht erneut kandidiert hatte, und seit 2008 der im September 2012 verstorbene Peter Hussing.[10][12][13]


Wappen


Wappen von Brachbach
Wappen von Brachbach
Blasonierung: „Schild durch eingeschweifte grüne Spitze, darin auf schwarzem Schildfuß ein goldenes Stollenmundloch mit schwarzer Öffnung und mit aufstehender goldener Fichte gespalten, vorne in Silber ein durchgehendes rotes Kreuz, hinten in schwarz ein silberner Schrägbalken, belegt mit drei schwarzen Eberköpfen.“[14]
Wappenbegründung: Die drei Eberköpfe im Wappen symbolisieren die frühere Zugehörigkeit zur Herrschaft Freusburg, von deren Wappenschild diese übernommen wurden. Das rote Kreuz auf silbernem Grund weist auf Kurtrier hin, zu dem Brachbach im Kirchspiel Kirchen als „Trierische Insel“ gehörte. Das „Stollenmundloch“ des „Werrnsberger Erbstollens“ (ca. 300 Jahre alt) erinnert an den früheren Bergbau und gilt heute als Wahrzeichen für Brachbach.

Gemeindepartnerschaft


Brachbach pflegt seit den 1980er Jahren eine Partnerschaft zu La Membrolle-sur-Choisille im französischen Département Indre-et-Loire.[15]


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Kulturdenkmäler


In Brachbach befinden sich einige unter Denkmalschutz gestellte Kulturdenkmäler:[16]


Weitere Sehenswürdigkeiten


Zu den Sehenswürdigkeiten von Brachbach gehört der am 24. Juli 2005 eröffnete und 9,6 km lange „Grubenwanderweg“, der auf den Spuren der hiesigen Bergbaugeschichte durch Brachbach und den Höhenzug Windhahn führt. Innerhalb des Höhenzugs ist die an einer großen Wegekreuzung stehende Kreuzeiche (455 m ü. NHN) beliebter Anlaufpunkt und Rastplatz für Wanderer. In seinen nordwestlichen Ausläufern zählt dazu auch das Naturdenkmal „Hohe Ley“ (317,2 m), eine Felsgruppe nördlich von Brachbach bzw. östlich von Mudersbach. Auch der vor einigen Jahren neu hergerichtete „Zechenwaldplatz“ mit einem Backes zählt ebenfalls zu einer der Sehenswürdigkeiten der Gemeinde.


Wirtschaft und Infrastruktur



Schienenverkehr


Bahnhof Brachbach an der Siegstrecke
Bahnhof Brachbach an der Siegstrecke

Im nördlich anschließenden Mudersbach befindet sich der Bahnhof Brachbach an der Siegstrecke (Eisenbahnstrecke Köln–Au–Siegen, KBS 460[17]), welcher von nachstehenden Linien bedient wird.

Linie Linienverlauf Takt
RE 9 Rhein-Sieg-Express:
Aachen Hbf Aachen-Rothe Erde – Stolberg (Rheinl) Hbf Eschweiler Hbf Langerwehe Düren Horrem Köln-Ehrenfeld Köln Hbf Köln Messe/Deutz – Porz (Rhein) – Troisdorf – Siegburg/Bonn Hennef (Sieg) – Eitorf Herchen Schladern (Sieg) Au (Sieg) – (Etzbach –)* Wissen (Sieg) – (Niederhövels Scheuerfeld (Sieg) –)* Betzdorf (Sieg) Kirchen Brachbach (– Niederschelden – Eiserfeld (Sieg))* Siegen Hbf
* Halt einzelner Züge im Nacht- und Berufsverkehr
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2020
60 min
RB90 Westerwald-Sieg-Bahn:
(Kreuztal Siegen-Geisweid Siegen-Weidenau –)* Siegen Hbf – Eiserfeld (Sieg) – Niederschelden Nord Niederschelden Mudersbach Brachbach Freusburg Siedlung Kirchen Betzdorf (Sieg) Scheuerfeld (Sieg) Niederhövels – Wissen (Sieg) Etzbach Au (Sieg) – Geilhausen – Hohegrete Breitscheidt (Altenkirchen, Ww) – Kloster Marienthal (wochentags zweistdl.) – Obererbach – Altenkirchen (Westerwald) – Ingelbach Hattert – Hachenburg Unnau-Korb Nistertal-Bad Marienberg (– Büdingen (Westerw) Enspel Rotenhain) (zweistündlich) Langenhahn Westerburg Willmenrod Berzhahn Wilsenroth – Frickhofen Niederzeuzheim Hadamar – Niederhadamar Elz (Limburg/Lahn) – Staffel Diez Ost Limburg (Lahn)
* einzelne Züge an Werktagen
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min
RB93 Rothaarbahn:
Betzdorf (Sieg) Kirchen Freusburg Siedlung Brachbach Mudersbach Niederschelden – Niederschelden Nord – Eiserfeld (Sieg) Siegen Hbf Siegen-Weidenau Siegen-Geisweid Kreuztal Ferndorf (Siegen) – Kredenbach Dahlbruch – Hillnhütten – Stift Keppel-Allenbach Hilchenbach – Vormwald Dorf Vormwald – Lützel Erndtebrück – Birkelbach Aue-Wingeshausen Berghausen (b Wittgenstein) Raumland-Markhausen Bad Berleburg
Werktags einzelne Fahrten von Au (Sieg) bzw. Altenkirchen
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min (werktags)
120 min (sonn-/feiertags)

Straßenverkehr


Die B 62, die hier von Siegen über Mudersbach, Brachbach und Kirchen nach Betzdorf führt.


Persönlichkeiten



Ehrenbürger



In Brachbach geboren


Ein bekannter Brachbacher Bürger war der ehemalige Boxer Peter Hussing (1948–2012), der als erfolgreichster deutscher Amateur-Boxer auch im Guinness-Buch der Rekorde steht. Ebenso stammt auch die amtierende Senioren-Weltmeisterin im Judo-Schwergewicht Anke Pfeifer aus Brachbach. Auch die Schriftsteller Stefan Utsch und Rudolf Utsch wurden in diesem Ort geboren.


Literatur




Commons: Brachbach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2021, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 11 (PDF; 3,3 MB).
  3. Die Geschichte der Ortsgemeinde Brachbach. Erwähnungen des Ortes Brachbach. Verbandsgemeinde Kirchen (Sieg), abgerufen am 27. August 2021.
  4. Vgl. Daniel Schneider: Das Mühlengewerbe in der Grafschaft Sayn-Altenkirchen. S. 222.
  5. Besucherbergwerk Schieferstollen Josefsglück. Heimatverein „Glück auf“ Brachbach, abgerufen am 27. August 2021.
  6. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 168 (PDF; 2,8 MB; siehe auch Fußnote 25, S. 184.).
  7. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Brachbach. Abgerufen am 9. November 2019.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  10. Josef Preußer: Öffentliche Bekanntmachung zur konstituierenden (1.) Sitzung des Ortsgemeinderates der Ortsgemeinde Brachbach. In: Aktuell – Mitteilungsblatt für die VG Kirchen (Sieg), Ausgabe 26/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 24. Juni 2019, abgerufen am 27. August 2021.
  11. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 9. November 2019 (siehe Kirchen (Sieg), Verbandsgemeinde, erste Ergebniszeile).
  12. Josef Preußer (CDU) neuer Ortsbürgermeister von Brachbach. In: Rhein-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 13. Januar 2013, abgerufen am 27. August 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  13. Nicht nur die Sportwelt trauert um Peter Hussing. In: AK-Kurier. MVV Medienverlag Westerwald-Sieg UG, Wissen, 10. September 2012, abgerufen am 27. August 2021.
  14. Die Beschreibung und Begründung des Wappens von Brachbach. Verbandsgemeinde Kirchen (Sieg), abgerufen am 27. August 2021
  15. Deutsch-Französische Partnerschaften. Wolfgang Raith, Konstanz, abgerufen am 27. August 2021.
  16. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Altenkirchen. Mainz 2022, S. 7 (PDF; 5,2 MB).
  17. Früher––Heute. Heimatkünstler und Ehrenbürger der Gemeinde Brachbach, Herr Josef Christ. Heimatverein „Glück auf“ Brachbach, abgerufen am 27. August 2021.
  18. Zum 75. Geburtstag mit der Ehrenbürgerwürde überrascht. In: Rhein-Zeitung (dokumentiert über Rheinland-Pfälzische Bibliographie). Landesbibliothekszentrum, Rheinische Landesbibliothek Koblenz, abgerufen am 27. August 2021.
  19. Olympia-Zweite Jacqueline Lölling wurde in ihrer Heimat Brachbach empfangen. In: AK-Kurier. MVV Medienverlag Westerwald-Sieg UG, Wissen, 4. März 2018, abgerufen am 14. Mai 2020.
  20. Verleihung eines Ehrenbürgerrechts gem. § 23 GemO. In: Bürgerinformationssystem. Verbandsgemeinde Kirchen (Sieg), 3. März 2018, abgerufen am 27. August 2021.

На других языках


- [de] Brachbach

[en] Brachbach

Brachbach is a municipality in the district of Altenkirchen, in Rhineland-Palatinate, Germany.

[ru] Брахбах

Брахбах (нем. Brachbach) — коммуна в Германии, в земле Рейнланд-Пфальц.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии