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Alsdorf ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain an.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Altenkirchen (Westerwald)
Verbandsgemeinde: Betzdorf-Gebhardshain
Höhe: 192 m ü. NHN
Fläche: 5,92 km2
Einwohner: 1512 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 255 Einwohner je km2
Postleitzahl: 57518
Vorwahl: 02741
Kfz-Kennzeichen: AK
Gemeindeschlüssel: 07 1 32 002
Adresse der Verbandsverwaltung: Hellerstraße 2
57518 Betzdorf
Website: www.betzdorf.de
Ortsbürgermeister: Rudolf Staudt (SPD)
Lage der Ortsgemeinde Alsdorf im Landkreis Altenkirchen (Westerwald)
Karte
Karte
Alsdorf, Straßenbild
Alsdorf, Straßenbild

Geographische Lage


Alsdorf liegt in der nördlichen Spitze von Rheinland-Pfalz und damit in den nordöstlichen Ausläufern des Westerwalds. Umgeben von waldreichen Erhebungen ist sie eingebettet im Tal der Heller (östlicher Sieg-Zufluss), in die in der Ortschaft die von Süden kommende Daade einmündet. Unmittelbar an das Gebiet der Gemeinde grenzt das „Imhäusertal“.


Geschichte



Ortsgeschichte


Die erste urkundliche Erwähnung von Alsdorf ist von 1248: In jenem Jahr wurde im Kloster Marienstatt eine Urkunde verfasst, deren Zeuge Wilhelm von Alsdorf war. Sie war das erste Schriftstück, in dem Amilardisdorp erwähnt wurde. Um 1300 soll ein Raubritter sein Unwesen in Alsdorf getrieben haben. Sein Wohnsitz war „Auf der Burg“. Von hier aus versetzte er zusammen mit anderen Rittern von Burg Hohenseelbach die Heimat in Angst und Schrecken. 1611 ist eine Mühle in Alsdorf belegt.[2] 1471 wurde erstmals die Alsdorfer Eisenhütte erwähnt. 1680 wurde das Hüttenschulzenhaus, eines der besterhaltenen Alsdorfer Fachwerkhäuser, erbaut. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig wohnten dort russische Offiziere. Sie verfolgten Napoléon auf dem Rückzug nach Frankreich. 1885 erloschen die Feuer der Eisenhütten, die Alsdorf in den vergangenen Jahrhunderten zu einem bedeutenden und wohlhabenden Ort gemacht hatten. Auf dem Gelände entstand ein Sägewerk, das im Jahre 1972 einem Großbrand zum Opfer fiel.

Der Grundstein für die Alsdorfer Kirche wurde im Jahre 1951 gelegt. 1969 konnte die Turnhalle und 1974 der Rasensportplatz eingeweiht werden. Ab 1985 hat die Gemeinde im Rahmen der Dorferneuerung zahlreiche Verschönerungsmaßnahmen vorgenommen, so z. B. einen Dorfpark auf dem Gelände des ehemaligen Sägewerks eingerichtet.


Bevölkerungsentwicklung


Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Alsdorf, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3][1]

JahrEinwohner
1815358
1835417
1871484
1905764
19391.134
19501.318
JahrEinwohner
19611.551
19701.640
19871.742
19971.878
20051.796
20171.498

Religion


Kirche
Kirche

Alsdorf ist mehrheitlich katholisch geprägt und gehört neben Grünebach und dem Daadetal zur katholischen Pfarrei St. Peter und Paul Alsdorf im Bistum Trier („Trierische Insel“).[4] Die „Trierische Insel“ besteht aus dem Dekanat Kirchen, das zum Bistum Trier gehört, jedoch komplett vom Erzbistum Köln, dem Erzbistum Paderborn und dem Bistum Limburg umschlossen wird. Neben P. Leo Schmitt, der Missionar in Manila auf den Philippinen ist, stammen zwei weitere Heimatmissionare aus der Pfarrei Alsdorf: Pater Vinzenz Euteneuer ist in São Francisco im Bundesstaat Minas Gerais (Brasilien) als Missionar tätig. Die Grünebacherin Schwester Virgula Schmitt lebt auf der Insel Flores in Indonesien. Alle drei werden aus den heimatlichen Gemeinden finanziell unterstützt.


Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat in Alsdorf besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

WahlSPDCDUGesamt
2019[5]9716 Sitze
2014[6]9716 Sitze
20097916 Sitze
200451116 Sitze

Bürgermeister


Ortsbürgermeister von Alsdorf ist Rudolf Staudt (SPD). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 84,84 % wiedergewählt.[7]


Wappen


Wappen von Alsdorf
Wappen von Alsdorf
Blasonierung: „In Rot-Grün ein silberner, mit drei schwarzen Rauten belegter Schräglinksbalken: Oben rechts ein goldener Hammer und ein goldener Schlägel mit gekreuzten goldenen Stielen. Unten links über goldenem Wellenschildfuß ein vierspeichiges goldenes Wasserrad.[8]
Wappenbegründung: Mit dem niederadligen Geschlecht derer von Alsdorf beginnt die Geschichte von Amilardisdorp. Die drei Rauten weisen auf das 1453 von Wilhelm von Alsdorf geführte Siegel hin. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte Alsdorf zu den bedeutendsten Industrieorten der vormaligen Grafschaft Sayn. Begünstigt durch die Wasserkraft der Flussläufe Heller, Daade und Steinebach hatte sich ein Zentrum der Eisenerzeugung entwickelt. Die Bedeutung dieser Industriezweige werden durch den goldenen Hammer und den goldenen Schlägel mit gekreuzten goldenen Stielen im oberen roten Feld gekennzeichnet. Für die Landwirtschaft, Nebenbetriebe, Wald, Hauberg und Jagd steht das grüne untere Feld. Der goldenen Wellenschildfuß und das Wasserrad symbolisieren die drei Flüsse, die über Jahrhunderte die Alsdorfer Hütten und Nebenbetriebe in Gang hielten.[9]

Wirtschaft und Infrastruktur


Der Ort hat in den vergangenen Jahren neue Baugebiete erschlossen. Flächen für Gewerbe- und Industrieansiedlung sind ausgewiesen.


Kulturdenkmäler



Verkehr


Bahnhaltepunkt Alsdorf
Bahnhaltepunkt Alsdorf

Verkehrstechnisch ist die Gemeinde über die B 62 zu erreichen.

Bahnhaltepunkt Alsdorf-Grünebacherhütte
Bahnhaltepunkt Alsdorf-Grünebacherhütte

Alsdorf verfügt über einen Haltepunkt an der Daadetalbahn, auf welcher die Züge der Linie RB 97 der Westerwaldbahn GmbH nach dem Rheinland-Pfalz-Takt stündlich von Betzdorf nach Daaden verkehren. Ebenso befindet sich der Bahnhaltepunkt Grünebacherhütte in Alsdorf, an welchem die Züge der Linie RB 96 (Hellertalbahn) von Betzdorf über Herdorf und Haiger nach Dillenburg verkehren. Diese Linie wird ebenfalls unter dem Rheinland-Pfalz-Takt täglich im Stundentakt bedient. Da die beiden Haltepunkte nur rund 100 m voneinander entfernt liegen, eignen sie sich auch zum Umstieg von der Hellertalbahn zu Daadetalbahn oder umgekehrt.

Linie Verlauf Takt Betreiber
RB 96 Hellertal-Bahn:
Betzdorf (Sieg) Grünebacherhütte – Grünebach Ort – Sassenroth – Königstollen Herdorf – Struthütten Altenseelbach Neunkirchen (Kr Siegen) Wahlbach (Kr Siegen) – Burbach (Kr Siegen) – Würgendorf (Ort) – Würgendorf – Holzhausen (Kr Siegen) – Niederdresselndorf Allendorf (Dillkr) – Haiger Obertor – Haiger – Sechshelden – Dillenburg
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min (Betzdorf–Neunkirchen)
120 min (Neunkirchen–Dillenburg)
HLB Hessenbahn
RB 97 Daadetal-Bahn:
Betzdorf (Sieg) Alsdorf (Westerw) Schutzbach Niederdreisbach Biersdorf (Westerw) – Biersdorf-Ort (Ww) Daaden
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min Westerwaldbahn

Am unweit von Alsdorf entfernt gelegenen Bahnhof Betzdorf an der Siegstrecke besteht Anschluss an den RE 9, Rhein-Sieg-Express RSX, welcher von Aachen über Düren, Köln, Siegburg/Bonn, Troisdorf und Au(Sieg) nach Siegen verkehrt sowie an die RB 90 (Westerwald-Sieg-Bahn) in Richtung Siegen und Au (Sieg) – Limburg (Lahn).


Öffentliche Einrichtungen


Vorhanden sind zahlreiche öffentliche Einrichtungen wie z. B. eine Grundschule, zwei Kindergärten, Bürgerhaus, zwei Bahnhaltepunkte (Hellertal-Bahn und Daadetalbahn), Kirche, Sportanlage mit Rasensportplatz, Grillhütte, Schützenhaus, Minigolfanlage. Der Veranstaltungskalender der Ortsgemeinde ist geprägt vom regen Vereinsleben und lädt auch die Besucher zur Teilnahme an zahlreichen Festen, Veranstaltungen und Feierlichkeiten ein. Im Jahre 1998 feierte die Ortsgemeinde mit einem großen historischen Festzug ihr 750-jähriges Bestehen.


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Alsdorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2021, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Daniel Schneider: Das Mühlengewerbe in der Grafschaft Sayn-Altenkirchen, in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 59 (2016), S. 222.
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  4. Zur konfessionellen Entwicklung vgl. Daniel Schneider: Die Entwicklung der Konfessionen in der Grafschaft Sayn im Grundriss, in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 58 (2015), S. 74–80.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Alsdorf. Abgerufen am 15. November 2019.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Betzdorf-Gebhardshain, Verbandsgemeinde, erste Ergebniszeile. Abgerufen am 15. November 2019.
  8. Erich Vierbuchen: Das Wappen der Gemeinde Alsdorf, in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 31 (1988), S. 110.
  9. Erich Vierbuchen: Das Wappen der Gemeinde Alsdorf, in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 31 (1988), S. 111–114.

На других языках


- [de] Alsdorf (Westerwald)

[en] Alsdorf, Altenkirchen

Alsdorf is a municipality in the district of Altenkirchen, in Rhineland-Palatinate, Germany.

[es] Alsdorf (Palatinado)

Alsdorf es un municipio situado en el distrito de Altenkirchen, en el estado federado de Renania Palatinado (Alemania). Su población estimada a finales de 2016 era de 1467 habitantes.[2]

[ru] Альсдорф (Вестервальд)

Альсдорф (нем. Alsdorf) — коммуна в Германии, в земле Рейнланд-Пфальц.



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