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Altenseelbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Neunkirchen im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen mit 1380 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2014).

Altenseelbach
Gemeinde Neunkirchen
Höhe: 289 (280–300) m
Fläche: 6,16 km²
Einwohner: 1380 (31. Dez. 2014)
Bevölkerungsdichte: 224 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1969
Postleitzahl: 57290
Vorwahl: 02735
Karte
Karte
Lage des Ortes Altenseelbach innerhalb der Gemeinde Neunkirchen.

Geographie



Lage


Altenseelbach ist der zweitkleinste Gemeindeteil Neunkirchens und liegt im südlichen Siegerland nahe der Grenze zu Rheinland-Pfalz. Hindurch fließen die Bäche Daadenbach im Westen und der im Dorf den Lützelbach aufnehmende Seelbach im Osten; beide münden in die Heller. Die höchste Erhebung nahe der auf etwa 280 bis 300 m ü. NHN gelegenen Ortschaft ist der Hohenseelbachskopf (Köppel) mit 517,5 m; nordöstlich vom Dorf liegt der Hellerberg (366,9 m).


Nachbarorte


Nachbarorte von Altenseelbach sind Neunkirchen im Norden und Nordosten, Zeppenfeld und Wiederstein im Osten, Wahlbach im Südosten, Emmerzhausen im Süden, Daaden und Biersdorf im Südwesten sowie Herdorf und Struthütten im Westen.


Geschichte


Altenseelbach, rechts die 1910 abgebrochenen Anlagen der Grube Lohmannsfeld
Altenseelbach, rechts die 1910 abgebrochenen Anlagen der Grube Lohmannsfeld

1270 wurde zwar ein Rittergeschlecht von Seelbach genannt, am 23. August 1288 wurde das Adelsgeschlecht von Seelbach und der Ort aber erstmals urkundlich erwähnt.[1] 1350 legte es auf der Basaltkuppe des Hohenseelbachskopfes eine große ringförmige Burg an, die bereits 1352 durch den Erzbischof von Trier wieder zerstört wurde. Am 4. März 1739 erlosch mit dem Tod von Johann Konrad Wilhelm von Seelbach-Reuß in Zeppenfeld das Geschlecht der Herren von Seelbach.

Der erste Brand im Dorf hat vermutlich vor dem Jahr 1750 stattgefunden. Mehr Informationen gibt es dazu nicht. Im Sommer 1757 brannte es zum zweiten Mal in Altenseelbach.[2] Am 29. September 1783 löste ein Blitz einen weiteren Großbrand aus, bei dem 57 Wohnhäuser und 49 Scheunen abbrannten. Vier Häuser wurde verschont, da sie am östlichen Dorfrand standen.[2] Bereits 1788 gab es wieder 61 Häuser im Ort. Aufgrund des Neuaufbaus Altenseelbachs und der damit entstandenen parallel laufenden Straßen entstand der Beinamen „Reihendorf“.[3]

1905 wurde eine Schule gebaut, nachdem 1878 das erste Gebäude abgerissen wurde. Am 25. Juli 1920 wurde das Kriegerdenkmal im Ort eingeweiht.[4] Im Jahr 1931 lebte die Gemeinde Altenseelbach vom Erzbergbau. Von den 1230 Einwohnern waren 1055 evangelisch, 19 katholisch und 156 sonstiger Konfession. Einrichtungen waren zum Beispiel eine Volksschule und ein Sportplatz.[5]

Bis zur kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1969 gehörte der Ort dem Amt Burbach an.[6]


Bergbau


Im Gebiet Altenseelbach gab es drei große Gruben (fett markiert), sowie ein paar weitere kleine:


Einwohnerzahlen


Einwohnerzahlen des Ortes:[7][8]

Jahr Einwohner
1810352
1818394
1850483
1867[9]708
1885[10]982
1895[11]993
19001135
1910[12]1159
Jahr Einwohner
1913[13]1176
1925[5]1230
1933[14]1231
1939[14]1156
19501454
1961[15]1583
19671606
19851623
Jahr Einwohner
1994[16]1578
2000[17]1594
2004[18]1580
2009[19]1420
2011[20]1370
2014[20]1380

Anmerkung: Einwohnerzahlen ab 1994 am 31. Dezember; 2000 im Oktober


Häuserzahlen


Jahr 1600 1698[9] 1700 1704[9] 1706[9] 1725[9] 1730 1739[9] 1788[9] 1810[9] 1846[9] 1850[9] 1867[9] 1913[13]
Häuser27333939404949616161677490184

Infrastruktur und Verkehrsanbindung


Die Altenseelbacher Haltestelle an der Bahnstrecke Betzdorf–Haiger
Die Altenseelbacher Haltestelle an der Bahnstrecke Betzdorf–Haiger

Verkehr


Altenseelbach verfügt über eine Haltestelle an der Bahnstrecke Betzdorf–Haiger. Über Neunkirchen, Salchendorf und Wilden ist Altenseelbach an die A 45 angeschlossen. Im Ort gibt es einen Verkehrsübungsplatz.


Gewerbe


In der Nähe des Daadenbachs liegt das Gewerbegebiet Daadenbach. Dieses war 2008 und 2009 im Interesse der lokalen Medien, da in unmittelbarer Nähe eines Wohngebietes eine alte Steinbrecheranlage wieder voll genutzt werden soll.


Sehenswürdigkeiten


Der Hohenseelbachskopf stellt eine der großen Basaltkuppen dar, die hier vor rund 7 Millionen Jahren durch vulkanische Tätigkeiten entstanden. Basaltabbau für den Straßenbau führte zwischen 1900 und 1925 zum Abtragen der Kuppe, jedoch nicht so stark wie beim Nachbarn Mahlscheid. Das Gebiet auf dem Hohenseelbachskopf steht seit 1990 unter Naturschutz. Heute befindet sich am Berg ein Lokal. der Köppel ist ein beliebtes Ausflugsziel. Das Adelsgeschlecht von Seelbach legte 1350 auf der Basaltkuppe eine große ringförmige Burgfeste an, die schon 2 Jahre später durch den Erzbischof von Trier wieder zerstört wurde, weil ihre Besitzer angebliche Raubritter waren.


Kinder, Jugend und Freizeit


Der Ort hatte eine Grundschule, die nach Ablauf des Schuljahres 2007/08 wegen Schülermangels geschlossen wurde. Danach wurde ein Teil der Räume vom Verein I.G. Modellbahn Dielfen sowie dem TV Neunkirchen weitergenutzt. 2015 wurde das Gebäude dann als Flüchtlingsunterkunft hergerichtet und beherbergte bis 2017 mehrere Asylbewerber.

Im Sommer 2017 bezog eine Kindertagesstätte dann die Räume der vormaligen Flüchtlingsunterkunft, in unmittelbarer Nähe zu einer bereits länger bestehenden Kita.[21]

Das ehemalige Schulgebäude ("alte Schule", bis Ende der 1930er Jahre) und heutige Dorfgemeinschaftshaus in der Breitelbachstraße hat eine Küche und bis 2010 einen 150 m² großen Saal mit Bühne. Bis zu 150 Menschen fanden hier Sitzplätze. Von 2010 bis 2013 wurde der große Saal des Dorfgemeinschaftshauses mit Finanzmitteln aus dem Konjunkturpaket 2, der Gemeinde Neunkirchen sowie dem Förderverein des Löschzugs Altenseelbach zu einem Schulungs- und Gemeinschaftsraum für den örtlichen Feuerwehrlöschzug hergerichtet. Im Zuge dieses Umbaus wurde ein Teil des Saales abgetrennt und der entstandene Raum mit einer Küchenzeile ausgestattet. Der große Saal bietet nun auf einer Fläche von ca. 130 m² Sitzplätze für bis zu 100 Personen sowie eine Multimedia-Ausstattung mit Beamer, Leinwand und Audioanlage für Schulungen und Lehrgänge. Der Löschzug Altenseelbach hat dabei einen großen Teil der Arbeiten in Eigenleistung erbracht.

Während der kleine Saal im Obergeschoss weiterhin vom Heimatverein genutzt wird, wurden die Räume der ehemaligen Hausmeisterwohnung dem Verein "Photo Friends Neunkirchen" zur Verfügung gestellt.


Vereine


Der Heimatverein des Ortes besteht seit 1933 und hat etwa 300 aktive Mitglieder. Er kümmert sich um Denkmal- und Dorfpflege, sowie Heimatabende, Ausflugsfahrten und Backesfeste. Dazu kommen mehrere weitere Vereine und Institutionen.

Zu den Vereinen gehört auch der SV 2010 Altenseelbach e.V. Dieser Verein wurde 2010 gegründet mit dem Ziel ein wenig vergangene Fußballtradition des SV 1910 Altenseelbach zurück in den Ortsteil zu bringen, Heimatspielstätte ist ein Tennenplatz an der Waldstraße. Seit der Saison 2016/2017 ruht der Spielbetrieb des Vereins.


Literatur



Einzelnachweise


  1. Siegener Urkundenbuch Band I, Siegen, 1887, S. 34–35, Nr. 55.
  2. 700 Jahre Neunkirchen, Verlag Otto Braun, Neunkirchen 1988; S. 159/160
  3. Artikel Der schlimmste Tag in der Dorfgeschichte in der Siegener Zeitung vom 29. Juli 2008, Seite 8
  4. Otto Braun: Neunkirchen in alten Bildern, Neunkirchen 1980
  5. genealogy.net: Amt Burbach
  6. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 72.
  7. 700 Jahre Neunkirchen, Verlag Otto Braun, Neunkirchen 1988
  8. Otto Schaefer: Der Kreis Siegen, Siegen 1968
  9. E. Weidenbach: Geschichte der Grafschaft Sayn und der Bestandtheile derselben, Druck E. Weidenbach, Dillenburg 1874, S. 287.
  10. Westfälisches Gemeindelexikon 1887, S. 108 / 109
  11. Westfälisches Gemeindelexikon 1897, S. 110 / 111
  12. gemeindeverzeichnis.de: Landkreis Siegen
  13. Heinrich Gamann: Geschichte des Freiengrundes, Druck der Westdeutschen Verlagsanstalt, Neunkirchen 1925, S. 6.
  14. Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Siegen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  15. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 157.
  16. Rolf Betz: Neunkirchen. (PDF) Abgerufen am 4. Juli 2019. (PDF; 7,3 MB), ca. 1995
  17. Gemeindeangaben Neunkirchen (Memento vom 6. März 2001 im Internet Archive)
  18. Gemeinde Neunkirchen im Siegerland: Bürgerinfo Zahlen/Daten/Fakten (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive)
  19. neunkirchen-siegerland.de: Bevölkerungsdaten (Memento vom 31. August 2007 im Internet Archive)
  20. neunkirchen-siegerland.de: Zahlen und Fakten
  21. neunkirchen-siegerland.de: Kindergärten und -tageseinrichtungen



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