Aschau im Chiemgau (amtlich: Aschau i.Chiemgau) ist eine Gemeinde im oberbayerischenLandkreis Rosenheim mit den beiden Hauptortsteilen Aschau und Sachrang. Überragt wird der Fremdenverkehrsort von der 1669Meter hohen Kampenwand (Chiemgauer Alpen) und dem mitten im Priental thronenden Schloss Hohenaschau aus dem 12.Jahrhundert.
Lage der Gemeinde Aschau i.Chiemgau im Landkreis Rosenheim
Geografie
Lage
Die Gemeinde liegt rund 23 km südöstlich von Rosenheim, zwölf Kilometer südlich von Prien am Chiemsee, 32 km südwestlich von Traunstein und 28 km nördlich von Kufstein, wobei die Grenze zu Österreich (Tirol) lediglich 13 Kilometer von der Ortsmitte entfernt ist. Aschau ist Endpunkt der Chiemgaubahn von Prien am Chiemsee, überdies befindet sich im Ortsteil Hohenaschau die Talstation der Kampenwandbahn.
Bärnsee
Von der Ortsmitte etwa vier Kilometer entfernt, erstreckt sich im Nordosten das Landschaftsschutzgebiet Bärnsee. Dieser See ist umgeben von einer wilden Hochmoorlandschaft (Aschauer Fuizn) und steht aufgrund seiner artenreichen Flora und Fauna unter Landschaftsschutz. Neuerdings ist hier auch der Biber beheimatet.[2] Durch das Moor führt ein Wanderweg.[3]
Gemeindegliederung
Siehe auch: Systematische Gliederung der Gemeindeteile von Aschau im Chiemgau
Landschaftsschutzgebiet Inschutznahme des Bärnsees und seiner Umgebung als LSG (LSG-00144.01)
Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Hochriesgebiet und Hangwälder im Aschauer Tal (8239-371)
Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Geigelstein und Achentaldurchbruch (8239-372)
Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Bärnseemoor (8240-302)
Vogelschutzgebiet (Vogelschutzrichtlinie der EU) Geigelstein (8239-401)
Des Weiteren gibt es im Gemeindegebiet 25 Geotope.
Geschichte
Bis zur Gemeindefusion
Das Schloss Hohenaschau wurde im letzten Drittel des 12. Jahrhunderts im Oberen Priental erbaut durch Konrad und Arnold von Hirnsberg. Bedeutsame Adelsgeschlechter erweiterten den Besitz und bauten das Schloss zum Mittelpunkt des Verwaltungssitzes ihrer Herrschaft aus. Die Herrschaft Hohenaschau war zwar kein Fürstentum im eigentlichen Sinn, hatte aber dennoch eine ganze Reihe von Hoheitsrechten wie das Recht der Hoch- und Blutgerichtsbarkeit.
Bei den Um- und Erweiterungsbauten des Schlosses im Stil der Renaissance (1540–1560) und des Hochbarock (1672–1686) wurden die barocke Schlosskapelle und das ehemalige Benefiziatenhaus (dort befindet sich heute das Prientalmuseum), errichtet. Nach weiteren Veränderungen, vor allem von 1905 bis 1908 durch Theodor von Cramer-Klett, ging der Besitz an die Bundesrepublik Deutschland über und wird heute als Ferienwohnheim der Bundesfinanzverwaltung genutzt.
Hohen- und Niederaschau wurden im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern 1818 selbständige politische Gemeinden. Am 1. Januar 1966 wurden Hohen- und Niederaschau zur Gemeinde Aschau im Chiemgau zusammengelegt.[5]
Eingemeindungen
Am 1. Mai 1978 erfolgte im Zuge der Gemeindegebietsreform die Eingliederung der früheren Gemeinde Sachrang sowie des südlichen Teils der früheren Gemeinde Umrathshausen in die Gemeinde Aschau im Chiemgau.[6] Hierdurch wurde sie zur flächenmäßig größten Gemeinde im Landkreis Rosenheim.
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3907 auf 5731 um 1824 Einwohner bzw. um 46,7%.
Blasonierung: „In Silber auf der mittleren Kuppe eines dreiteiligen blauen Felsenberges eine grüne Esche.“[10]
Wappenbegründung: Die Esche ist redend für den Ortsnamen Aschau, der mit dem Bestimmungswort „Esche“ (althochdeutsch „asc“) und dem Grundwort Aue („Land am Wasser“) gebildet ist.[11]
Das Wappen wird seit 1967 geführt.
Verkehr
Es bestehen die Busverbindungen Rosenheim-Aschau (Buslinie 9496)[12] und Wildbich-Aschau-Felden (Buslinie 9502) im Sommer bis nach Oberaudorf[13] sowie eine Bahnverbindung nach Prien über die Chiemgaubahn. Der Ort verfügt über einen Bahnhof, dieser wird auch von der Deutschen Bahn AG genutzt.
Der nächste Flughafen ist ca. 60 Kilometer entfernt in Salzburg.[14]
Schloss Hohenaschau, im 12. Jahrhundert als Burg errichtet, später immer wieder umgebaut und erweitert, zuletzt von Theodor von Cramer-Klett modernisiert, heute größtenteils im Besitz der Bundesfinanzverwaltung als Ferienwohnheim[18]
Kath. Pfarrkirche Darstellung des Herrn, ab Mitte 17. Jahrhundert barockisiert, erweitert durch Hofbaumeister Johann Baptist Gunetzrhainer, ihre Geschichte reicht zurück bis ins 12. Jahrhundert, dazu Kreuzkapelle[23][24]
In Aschau sind rund 450 öffentliche Sitzbänke und 160 Themenbänke aufgebaut; es wird mit einem Weltrekord für die „größte Sitzbankdichte an einem Ort (pro m²)“ geworben.[26][27]
Persönlichkeiten
Peter Hueber, genannt Müllner Peter (1766–1843), Müller, Musiker und Universalgelehrter
Johann Nepomuk von Wening-Ingenheim (1790–1831), Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer, geboren in Hohenaschau
Theodor Freiherr von Cramer-Klett (1817–1884), Kaufmann und Industrieller, ehemaliger Eigentümer von Schloss Hohenaschau
Stefan Breit: Die Herrschaft Hohenaschau. In: Wolfgang Jahn, Margot Hamm, Evamaria Brockhoff (Hrsg.): Adel in Bayern, Katalog zur Bayerischen Landesausstellung 2008. Haus der Bayerischen Geschichte, Augsburg 2008, ISBN 978-3-937974-19-4, S. 284–292.
Hohenaschau, Landkreis Rosenheim, in: Meyers Gazetteer (mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer alten Landkarte der Umgebung von Hohenaschau und einem neuzeitlichen Orientierungsplan von Aschau mit Angabe der wichtigsten Gebäude (durch Bildvergrößerung abrufbar)).
Wilhelm Volkert (Hrsg.):Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.561.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.588und589.
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