Prottes ist eine Marktgemeinde mit 1454 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Gänserndorf in Niederösterreich (Österreich).
Marktgemeinde Prottes | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Gänserndorf | |
Kfz-Kennzeichen: | GF | |
Fläche: | 13,73 km² | |
Koordinaten: | 48° 23′ N, 16° 44′ O48.38333333333316.733333333333162 | |
Höhe: | 162 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.454 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 106 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2242 | |
Vorwahl: | 02282 | |
Gemeindekennziffer: | 3 08 48 | |
NUTS-Region | AT126 | |
UN/LOCODE | AT POT | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Gemeindeverwaltung von ProttesHauptplatz 1 2242 Prottes | |
Website: | www.prottes.at | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Karl Demmer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) |
13
6
13 6
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Lage von Prottes im Bezirk Gänserndorf | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Prottes liegt im Weinviertel, im Norden das Marchfeldes auf 160 bis 200 Meter Meereshöhe. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 13,7 Quadratkilometer. Davon werden drei Viertel landwirtschaftlich genutzt, drei Prozent sind Weingärten, vier Prozent Gärten und neun Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]
Es gibt nur die Katastralgemeinde Prottes.
Ebenthal | ||
Matzen-Raggendorf | ![]() |
Angern |
Schönkirchen-Reyersdorf | Gänserndorf | Weikendorf |
Prottes liegt im Wiener Beckens, das im Miozän entstand. Ursprünglich von einem Meer, später von einem Süßwassersee bedeckt bildeten sich mehrere tausend Meter dicke Ablagerungen. Diese Schichten enthalten Erdöl, das heute abgebaut wird. In Schottergruben werden immer wieder Fossilfunde aus dieser Zeit gemacht. In der Eiszeit wurde durch Westwinde Löß abgelagert.[2]
Die erste urkundliche Erwähnung von Protechin (Prottes) stammt aus dem Jahr 1115. Dass hier bereits im Mittelalter Weinbau betrieben wurde, zeigt eine Urkunde aus 1342. Im Jahr 1359 wurde ein Hermann von Landenberg als Herr von Prottes genannt. In dieser Zeit wurde sein Gut mit der Herrschaft Matzen zusammengelegt und Prottes blieb für mehrere Jahrhunderte bei den Herren von Matzen.1614 verkauften die Herren von Matzen ihren Besitz an Hans Christoph Freiherrn von Fünfkirchen. Als sich 1700 die Tochter des Leonhard von Fünfkirchen, Gräfin Maria Theresia Althan, mit Ferdinand Graf Kinsky vermählte, gelangte Prottes mit Matzen an die Herrschaft Kinsky. Nach dem Ersten Weltkrieg verkaufte Graf Paul Kinsky Matzen, Prottes und Angern an der March an die Firma Löw.[3]
Der Name Protess änderte im Lauf der Jahre mehrfach seine Schreibweise:[4]
In den Jahren 1999 bis 2010 nahm die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe von 35 auf 18 ab. Von diesen waren sieben Haupterwerbsbauern, die beinahe zwei Drittel der Flächen bewirtschafteten. Im Produktionssektor arbeiteten 39 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft und 37 im Bereich Herstellung von Waren. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche freiberufliche Dienstleistungen (67), soziale und öffentliche Dienste (34) und der Handel (26 Mitarbeiter).[6][7][8]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 18 | 35 | 17 | 20 |
Produktion | 11 | 7 | 76 | 64 |
Dienstleistung | 69 | 35 | 154 | 114 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Im Jahr 2011 lebten 650 Erwerbstätige in Prottes. Davon arbeiteten 99 in der Gemeinde, 85 Prozent pendelten aus.[9]
Im Jahr 2015 wurde der Windpark Prottes/Ollersdorf eröffnet. Er besteht aus zwölf Windrädern mit einer Gesamtleistung von 36,6 Megawatt.[10]
In der Marktgemeinde befinden sich ein Kindergarten und eine Volksschule. Der Kindergarten wird von allen Kindern ab dem dritten Lebensjahr bis zum Beginn der Schulpflicht besucht. Da nur wenige Kinder (rund 50 im Schuljahr 2006/07) in der Volksschule unterrichtet werden, werden verschiedene Jahrgänge in manchen Gegenständen gemeinsam unterrichtet.
Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
Bürgermeister seit 1849 waren:[17]
Prottes erhielt im 15. Jahrhundert das Marktrecht. Das Marktwappen zeigt einen gespaltenen Schild, dessen vorderes blaues Feld mit zwei gekreuzten goldenen Schlüsseln und einer darüber schwebenden goldenen Infel belegt ist und dessen rückwärtiges rotes Feld über einem halben grünen Dreiberg zwei goldene Weinstöcke mit goldenen Ranken und Trauben zeigt.[3]
Die daraus abgeleiteten Gemeindefarben sind blau-rot.
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