Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Nebenbox
f0
f0
2812
BW
Geografie
Zistersdorf liegt am Fuße des Steinberges im Weinviertel, inmitten von Weinbergen. Die Fläche der Stadtgemeinde umfasst 88,70km², 8,13% der Fläche sind bewaldet.
In der Spalte Katastralgemeinden sind sämtliche Katastralgemeinden einer Gemeinde angeführt. In der Klammer ist die jeweilige Fläche in km² angegeben.
In der Spalte Ortschaften sind sämtliche von der Statistik Austria erfassten Siedlungen, die auch eine eigene Ortschaftskennziffer aufweisen, angeführt. In der Hierarchieebene derselben Spalte, rechts eingerückt, werden nur Ansiedlungen, die mindestens aus mehreren Häusern bestehen, dargestellt.
Die wichtigsten der verwendeten Abkürzungen sind:
M = Hauptort der Gemeinde
Stt = Stadtteil
R = Rotte
W = Weiler
D = Dorf
ZH = Zerstreute Häuser
Sdlg = Siedlung
Hgr = Häusergruppe
E = Einzelgehöft (nur wenn sie eine eigene Ortschaftskennziffer haben)
Die komplette Liste der Statistik Austria ist in: Topographische Siedlungskennzeichnung nach STAT
Zu beachten ist, dass manche Orte unterschiedliche Schreibweisen haben können. So können sich Katastralgemeinden anders schreiben als gleichnamige Ortschaften bzw. Gemeinden.
In Zistersdorf befindet sich der Sitz der 1997 gegründeten Euregio Weinviertel-Südmähren-Westslowakei.
Hauptort der Gemeinde wie auch Ortschaft und Katastralgemeinde ist die Stadt Zistersdorf.
Die Ortschaft umfasst um die 950Gebäude mit gut 2500Einwohnern, also knapp die Hälfte der Gemeindebevölkerung.
Das Stadtgebiet gliedert sich in das historische Zentrum, in dem die konzentrisch um den Hauptplatz angelegte alte Kernstadt deutlich wird, SchlossZistersdorf, sowie die jungen Erweiterungssiedlungsgebiete Zistersdorf-West (entlang der Kaiserstraße, und südwestlich an Gaiselbergerstraße und Albrechtstraße), und Zistersdorf-Nord-Ost (Alte Marktstraße und Schalthausgasse), und südöstlich an Großinzersdorferstraße und Dürnkruterstraße.
Zur Katastralgemeinde mit etwa 1870Hektar gehören die Gründe über das Albrechtstal bis zum Föhrenwald im Westen, die Stadtlüssln bis zur Hofäckerkapelle (an der Dürnkruterstraße) im Süden, das ganze Rustenfeld bis fast an den Groß-Inzersdorfer Bach im Osten, und die Fluren Dritthalbgwanden, Vierthalbgwanden und Zulüssfeld im Nordosten. Letztere drücken allesamt alte Besitzverhältnisse aus. Sie sind nur marginal besiedelt.
∗ die Orte selbst liegen jeweils dahinter, Maustrenk hinter Windisch Baumgarten (Katastralgebiet Maustrenk grenzt südlich davon an); Palterndorf liegt hinter Gösting (Katastralgebiet grenzt im Nordosten an, der Gösting umfasst);Blumenthal liegt hinter Gaiselberg; Loidesthal liegt hinter Großinzersdorf
Geschichte
Manöver der k.u.k.-Armee 1876 in Maustrenk, Gemälde von Theodor Breitwieser im Heeresgeschichtliches Museum
Zistersdorf wurde im Jahre 1160 erstmals urkundlich erwähnt und um 1250 von den Kuenringern als mit Mauern umgebene Stadt gegründet. Die Verleihung des Stadtrechtes erfolgte 1284.
Der Ort und seine Umgebung waren mehrmals Opfer feindlicher Einfälle, so wurden im 15.Jahrhundert große Teile des Weinviertels von den Hussiten heimgesucht und geplündert, darunter auch Zistersdorf. Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges zog der schwedische General Torstensson nach seinem Sieg bei Jankau 1645 eine Spur der Verwüstung bis nach Wien, wobei er mit seinem Heer auch in Zistersdorf einfiel. Am 17.Oktober 1706 fielen die Kuruzen unter Graf Simon Forgatsch (Forgács) mit 16.000 Mann in Zistersdorf ein, plünderten den Ort und töteten im Schloss rund 400 Menschen.
Nachdem der letzte Kuenringer 1594 verstorben war, wurden danach die Pottendorfer, später die Grafen von Althan die Stadtherren von Zistersdorf. Zu den Stadtherren gehörte auch Rudolf von Teuffenbach, der als Feldmarschall im Dreißigjährigen Krieg in der Armee Wallensteins diente. Er gründete ein Spital und ein Franziskanerkloster mit Kirche, die heutige Pfarrkirche. Um 1820 wurde das Schloss der k.k.Ritterakademie übergeben.
Bekannt wurde Zistersdorf durch seine Erdölfunde. Im August 1930 wurde zum ersten Mal Rohöl gefördert. Allerdings reichte die Fördermenge nicht zur Ausbeutung. Vier Jahre später wurde die Bohrung Gösting2 fündig und erreichte eine Tagesproduktion von 30 Tonnen Erdöl. Diese Erdölvorkommen hatten im Zweiten Weltkrieg für die Kriegsführung der Wehrmacht enorme Bedeutung. Demzufolge kam es zu Engpässen beim Volumen der verfügbaren Treibstoffe, als am 16.und 26.Juni 1944 die Alliierten die dortigen Erdölförderungsanlagen bombardierten.
Durch den Umstand, dass sich in Zistersdorf und seiner Umgebung die letzten noch funktionierenden Erdölfelder des „Dritten Reiches“ befanden, gehörte der Ort zu den Primärzielen der Roten Armee, als diese am 6. April 1945 die March Richtung Westen überschritt. Das Gebiet wurde von Wehrmacht und Waffen-SS energisch verteidigt, jedoch noch im Verlauf des Aprils von den Russen überrannt.
Seit 1994 bemühte sich die FCC Austria um die Errichtung einer Müllverbrennungsanlage, im Herbst 2006 wurde mit dem Bau begonnen und 2009 hat die Müllverbrennungsanlage zur thermischen Verwertung von Restmüll und Klärschlamm den Betrieb aufgenommen.
1995 wird ein erstes kleines Windrad, 1998 werden schon 70m hohe und 2014/15 105m hohe Masten für Windturbinen aufgestellt. Mehrere Windparks prägen seitdem das Landschaftsbild.
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Stadtbefestigung ZistersdorfStadtpfarrkirche ZistersdorfPestsäule in Zistersdorf (1747)Kellergasse Schlossbergstraße
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Zistersdorfund Liste der Kellergassen in Zistersdorf
Stadtbefestigung Zistersdorf mit teils erhaltenen Stadtmauern und Pulverturm
Schloss Zistersdorf:[2] von 1278, mit Umbauten aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Darin befindet sich seit 1960 die Landesberufschule für das Sanitär-, Heizung- und Lüftungshandwerk.
Wallfahrtskirche Maria Moos: das älteste Quellenheiligtum Niederösterreichs (1160)[3], ursprünglich romanisch, später gotisiert, mit Barockelementen und einem Altarbild von Paul Troger
Barocke Pestsäule: von 1747
Stadtmuseum Zistersdorf
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 205, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 332. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 2368. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 42,98%.
Windenergiewirtschaft: Heute ist die Gegend auch stark von Windkraft geprägt. Neben der kleinen Anlage der Straßenmeisterei von 1995[4] entstand 1998 bei Maustrenk ein Windpark mit vier 70-m-Türmen (Windpark Zistersdorf), der 2008 – als einer der ersten in Niederösterreich – ohne Probleme abgebaut werden konnte.[5] Bei Maustrenk ist seit 2005 auch ein Feld mit derzeit7 2-MW-Anlagen (105m Turmhöhe) der WEB WindenergieAG in Betrieb (Windpark Maustrenk).[6] Im Osten geht 2014/15 ein Windpark der RENERGIE (Raiffeisen) und ImWind mit9 140-m-Türmen mit je 3MW ans Netz (ZistersdorfOst), der sich dann im Windpark Velm-Götzendorf fortsetzt.[7]
Zistersdorf ist auch der Standort einer Biodieselraffinerie. Im Jahr 2009 hat eine von der .A.S.A. Abfall Service ZistersdorfGmbH errichtete Müllverbrennungsanlage zur thermischen Verwertung von Restmüll und Klärschlamm den Betrieb aufgenommen.
Verkehr
Bahn: Zistersdorf ist Endpunkt der seit 9. Juni 2001 nur noch im Güterverkehr genutzten Bahnstrecke aus Drösing.
MIV: Rund 12km von Zistersdorf befindet sich ein Anschluss an die A5-Nordautobahn.
Bildung
In der Gemeinde gibt es eine Volksschule und eine Neue Mittelschule.[8] Darüber hinaus befinden sich in Zistersdorf eine Polytechnische Schule, die Landesberufsschule des Bundeslandes Niederösterreich für die Lehrberufe "Installations- und Gebäudetechnik" und "Gas- und Sanitärtechnik" sowie die Expositur der HTL Mistelbach mit dem Schwerpunkt "Innovative Gebäudetechnik".
Politik
Der Gemeinderat hat 29 Mitglieder.
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 22 ÖVP, 6 SPÖ und 1 FPÖ.
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 ÖVP, 7 ZIB–Zistersdorf in Bewegung und 5 SPÖ.[9]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 18 ÖVP, 5 SPÖ, 4 ZIB–Zistersdorf in Bewegung und 2 FPÖ.[10]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 20 ÖVP, 7 SPÖ und 2 Grüne.[11]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 18 ÖVP, 8 SPÖ, 2 FPÖ und 1 Grüne.[12]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 ÖVP, 8 SPÖ, 2 FPÖ und 2 Grüne.[13]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 19 ÖVP, 6 SPÖ, 2 FPÖ und 2 Grüne. [14]
Bürgermeister
?–? Leopold Lederer
1955 bis 1960 Johann Steineck
1960 bis 1985 Ferdinand Reiter (ÖVP)
1985 bis 1. März 1992 Rudolf Streihammer (ÖVP)
2. März 1992 bis 31. März 2004 Johann Hofstetter (ÖVP)
1. April 2004 bis 30. November 2018 Wolfgang Peischl (ÖVP)
seit 1. Dezember 2018 Helmut Doschek (ÖVP)
Wappen
Die offizielle Beschreibung des Wappens der Stadt Zistersdorf lautet:
„In einem blauen Schild auf grünem Grund eine silberne zinnenbewehrte zum Rund geschlossene Stadtmauer mit einem zinnenbekrönten Torturm, der ein offenes, mit einem goldenen Gatter versehenes Tor und darüber ein Rundbogenfenster zeigt und von zwei runden, gezinnten und mit Fenstern versehenen Wehrtürmen mit roten, mit goldenen Knäufen versehenen Spitzdächern begleitet wird, zwischen denen über dem Torturm ein in Blau und Rot geteilter Schild mit einem aus der Teilung wachsenden silbernen geschwänzten Löwen schwebt.“[15]
Karl Freiherr Haus von Hausen (1823–1889), Ehrenbürger ab 1853
Karl Friedl (1898–1966), Geologe, Förderer der österreichischen Erdölindustrie (Ehrenbürger der damals selbstständigen Gemeinde Gösting)
Leopold Figl (1902-1965), erster Bundeskanzler der 2. Republik, Außenminister und Landeshauptmann von Niederösterreich, Ehrenbürger ab 1954
Leopold Lederer, Bürgermeister der Stadt Zistersdorf
Ferdinand Reiter (1926–2013), Politiker, Ehrenbürger ab 1985
Benedikt Amon (* 1934), Zisterzienserpater des Stiftes Zwettl, von 1962-1968 Kaplan und von 1968-2009 Stadtpfarrer von Zistersdorf, Ehrenbürger seit 2009
Söhne und Töchter der Stadtgemeinde
Gustav Braun (1829–1911), Gynäkologe
Carl Braun von Fernwald (1822–1891), Geburtshelfer
Franz Ignaz von Holbein (1779–1855), Bühnendichter und Theaterdirektor
Alfred Römer (1909–1975), Uhrmacher, Juwelier und Politiker
Wolfgang Wiedermann OCist (* 1940), 68. Abt vom Zisterzienserstift Zwettl von 1996–2016, Abtpräses der Österreichischen Zisterzienserkongregation von 2007–2016
Söhne und Töchter der Ortschaften der Gemeinde
Rainer I. Kollmann OCist (1699–1776), 54. Abt vom Zisterzienserstift Zwettl von 1747-1776, geboren in Groß-Inzersdorf
Johann Georg Frimberger (1851–1919), österreichischer Dialektdichter und Schriftsteller, geboren in Groß-Inzersdorf
Adolf Frohner (1934–2007), österreichischer Maler, Grafiker und Bildhauer, geboren in Groß-Inzersdorf
Josef Wille (1855–1935), Politiker (CSP), geboren in Loidesthal
Personen mit Bezug zur Gemeinde
Ferdinand Gießauf OCist (1913–1985), 65. Abt vom Zisterzienserstift Zwettl von 1961-1980, verbrachte seinen Lebensabend von 1982–1985 in Zistersdorf
Franz Haas (1948–2004), österreichischer Maler, lebte und arbeitete in Zistersdorf
Ferdinand Reiter (1926–2013), österreichischer Politiker, Hauptschullehrer, Gemeinderat und Bürgermeister der Stadt Zistersdorf
Johannes Maria Szypulski OCist (* 1956), seit 2017 69. Abt vom Zisterzienserstift Zwettl, von 1992 - 2017 Pfarrer von Groß-Inzersdorf, einige Jahre davon auch in Loidesthal
Literatur
Franz Binder: 800 Jahre Wallfahrtskirche Maria Moos und 800 Jahre Zistersdorf. Eigenverlag, Zistersdorf 1960
Franz Binder: Zistersdorfer Heimatbuch. Eigenverlag, Zistersdorf 1966
Lambert Karner: Künstliche Höhlen aus alter Zeit, Wien 1903, Nachdruck 2018, ISBN 978-3-96401-000-1, Zistersdorf, S. 26–28
Schloss Zistersdorf.In:NÖ-Burgen online.Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg;abgerufen am 1.Januar 1900
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии