Dobl-Zwaring ist eine Marktgemeinde mit 3.705 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) in der Steiermark in Österreich. Sie liegt im Südwesten des Bezirks Graz-Umgebung.
Marktgemeinde Dobl-Zwaring | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Graz-Umgebung | |
Kfz-Kennzeichen: | GU | |
Hauptort: | Dobl | |
Fläche: | 37,66 km² | |
Koordinaten: | 46° 57′ N, 15° 23′ O46.94666666666715.376388888889 | |
Einwohner: | 3.705 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 98 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 8142, 8143, 8504, 8141, 8410, 8411, 8503 | |
Vorwahl: | 03136 | |
Gemeindekennziffer: | 6 06 60 | |
NUTS-Region | AT221 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Unterberg 30 8143 Dobl | |
Website: | www.dobl-zwaring.gv.at | |
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Waltraud Walch (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (21 Mitglieder) |
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3
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2
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Lage von Dobl-Zwaring im Bezirk Graz-Umgebung | ||
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![]() Ortsansicht von Dobl mit Sendeanlage | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Dobl-Zwaring liegt im südwestlichen Teil des Bezirks Graz-Umgebung, etwa 14 Kilometer südlich von Graz. Die Gemeinde wird von der Kainach, einem Nebenfluss der Mur durchflossen und im westlichen Abschnitt vom Kaiserwald eingenommen. Ein weiteres wichtiges Fließgewässer ist der Horätzbach. Das Gebiet gehört zur Weststeiermark.
Das Gemeindegebiet umfasst folgende elf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[1]):
Dobl-Zwaring besteht aus acht Katastralgemeinden (Fläche 2016[2]):
Lieboch | Haselsdorf-Tobelbad | Premstätten |
Lannach | ![]() |
Wundschuh |
Sankt Josef (Weststeiermark) Preding |
Hengsberg | Wildon |
Die Gemeinden Zwaring und Pöls wurden am 1. Jänner 1968 zusammengelegt. Die heutige Gemeinde entstand am 1. Jänner 2015 durch Zusammenlegung der Gemeindegebiete von Dobl und Zwaring-Pöls im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark.[3][4]
Dobl wurde urkundlich erstmals als „Tobel“ im Jahr 1219 erwähnt als Erzbischof Eberhard II. von Salzburg den Sprengel dem neu gegründeten Bistum Seckau zuwies. Über Jahrhunderte wurde die Geschichte von Dobl vom Schloss Gjaidhof mitbestimmt, welches ein Jagdschloss Maria Theresias war.
Der Ortsteil Fading wird auf eine Siedlung in karolingischer Zeit zurückgeführt. Seine Siedlungsgeschichte ist eingehend untersucht.[5] Der Name wird vom Vornamen „Fadi-“ abgeleitet, der die Bedeutung „Mann“ im Sinn von „Krieger, Held“[6] hat. Namen auf „-ing“ können, wenn sie sich auf Orts- oder Personennamen zurückführen lassen, im deutschen Sprachraum Belege für Siedlungen aus dem 7. bis 9. Jahrhundert bilden.
Die ersten Ortsgemeinden als autonome Körperschaften entstanden 1850. Nach der Annexion Österreichs 1938 kamen die Gemeinden zum Reichsgau Steiermark, 1945 bis 1955 waren sie Teil der britischen Besatzungszone in Österreich. Die damalige Gemeinde Pöls an der Wieserbahn wurde mit 1. Jänner 1957 aus dem Bezirk Leibnitz in den Bezirk Graz-Umgebung übernommen.[7]
Die Gemeinden Zwaring und Pöls wurden am 1. Jänner 1968 auf Vorschlag der Bezirkshauptmannschaft Graz-Umgebung zusammengelegt. Beide Gemeinden stimmen im Oktober 1967 für die freiwillige Zusammenlegung, da sie dadurch einen höheren Anteil der Steuereinnahmen erhielten. Lediglich bei der Festlegung des Gemeindenamens herrschte Uneinigkeit. Während die Gemeinde Zwaring und die Bezirkshauptmannschaft für Zwaring-Pöls plädierten, spracht sich die Gemeinde Pöls für Pöls-Zwaring aus, da das 1244 erstmals erwähnte Pöls der ältere Gemeindeteil ist und da Zwaring-Pöls alphabetisch am Ende der Gemeinden im Bezirk Graz-Umgebung stand.[8]
Am 23. Juni 2003 wurde im Schlosspark von Pöls eine Riesenfichte (oder Riesentanne) entwurzelt, welche im Jahre 1856 von König Otto I. von Griechenland (Cousin von Kaiser Franz Joseph I. von Österreich – der Vater Ottos I. und die Mutter Franz Josephs waren Geschwister – und Schwager von Marie Friederike von Washington), anlässlich seines Besuches auf Schloss Pöls gemeinsam mit seiner Gemahlin Amalie (geb. Herzogin von Oldenburg und Schwester der Friederike von Washington), gepflanzt wurde und einen Stammumfang von 5 m hatte. (H. Rößmann – zitiert aus dem oberbayerischen Archiv/Band 131).
Die „Heilige Rinn’“ ist eine Quelle in einem Waldgebiet im Süden der Gemeinde. Dem Wasser dieser Quelle werden besondere Kräfte nachgesagt, seit im 19. Jahrhundert ein fast blinder Holzknecht durch das Waschen seiner Augen mit diesem Wasser wieder besser zu sehen begonnen haben soll. Der Ort wurde in den Jahren 2001/02 restauriert und am 14. August 2006 durch den Pfarrer von Preding geweiht.[14]
Der Hauptort Dobl liegt an der Süd Autobahn A 2, die nächstgelegenen Anschlussstellen sind Lieboch (exit 194) in 3 km Entfernung und Unterpremstätten (exit 188) in 5 km Entfernung. Die Pyhrn Autobahn A 9 ist über die Anschlussstelle Schachenwald (exit 192) in 5 km zu erreichen.
Der südliche Gemeindeteil liegt abseits der Hauptverkehrsstraßen, ist aber gut an das überregionale Straßennetz angebunden. Die Pyhrn Autobahn A 9 ist über die Anschlussstellen Wundschuh (exit 197) und Wildon (exit 202) zu erreichen.
Ein Bahnhof ist im Gemeindegebiet nicht vorhanden, allerdings bieten die Nachbargemeinden Zugang
Der Flughafen Graz ist von allen Ortsteilen leicht erreichbar.
Im Gebiet befinden sich u. a.:
Bürgermeister war vom 10. März 1994 bis zum 10. März 2019 Anton Weber (ÖVP). Interimistisch übernahm die Amtsgeschäfte Vizebürgermeister Ernst Gödl. In der Gemeinderatssitzung am 21. März 2019 folgte Waltraud Walch als Bürgermeisterin nach.[19][20][21][22]
Wegen der Gemeindezusammenlegung verloren die Wappen der aufgelösten Gemeinden mit 1. Jänner 2015 ihre offizielle Gültigkeit.
Am 29. Oktober 2015 fasste der Gemeinderat den Beschluss, das bisherige Dobler Wappen als Wappen der neuen Marktgemeinde Dobl-Zwaring festzulegen. Nach Absprache mit dem Landesarchiv und Erstellung einer entsprechenden Vorlage hat die Steiermärkische Landesregierung mit Beschluss vom 25. Februar 2016 der Marktgemeinde das Recht zur Führung des neuen Gemeindewappens ab 10. März 2016 verliehen.[23]
Die Blasonierung lautet: In einem von Silber zu Grün geteilten Schild oben ein Paar rote Hirschstangen, unten ein silbernes Jagdhorn an ebensolcher Schnur.
Katastralgemeinden: Dietersdorf | Dobl | Lamberg | Muttendorf | Petzendorf | Pöls | Wuschan | Zwaring
Ortschaften: Dietersdorf | Dobl | Fading | Lamberg | Muttendorf | Petzendorf | Pöls an der Wieserbahn | Steindorf | Weinzettl | Wuschan | Zwaring
Marktort: Dobl • Dörfer: Dietersdorf | Fading | Muttendorf | Petzendorf | Steindorf | Weinzettl | Weinzettlberg | Zwaring • Rotten: Hirzenbühel | Lamberg | Höll | Höllberg | Kaisersberg | Muttendorfberg | Sauberg | Pöls | Pölsgraben | Wuschan • Weiler: Farmwinkel | Pölsmühle | Rabensberg
Sonstige Ortslagen: Schloss Gjaidhof | Schloss Pöls | Sender Dobl
Zählsprengel: Dobl | Pöls an der Wieserbahn | Zwaring
Deutschfeistritz |
Dobl-Zwaring |
Eggersdorf bei Graz |
Feldkirchen bei Graz |
Fernitz-Mellach |
Frohnleiten |
Gössendorf |
Gratkorn |
Gratwein-Straßengel |
Hart bei Graz |
Haselsdorf-Tobelbad |
Hausmannstätten |
Hitzendorf |
Kainbach bei Graz |
Kalsdorf bei Graz |
Kumberg |
Laßnitzhöhe |
Lieboch |
Nestelbach bei Graz |
Peggau |
Premstätten |
Raaba-Grambach |
Sankt Bartholomä |
Sankt Marein bei Graz |
Sankt Oswald bei Plankenwarth |
Sankt Radegund bei Graz |
Seiersberg-Pirka |
Semriach |
Stattegg |
Stiwoll |
Thal |
Übelbach |
Vasoldsberg |
Weinitzen |
Werndorf |
Wundschuh
15 ehemalige Gemeinden (aufgelöst 1945–1992):
Affenberg |
Edelsbach bei Graz |
Gnaning |
Hart bei Eggersdorf |
Haselbach-Buchegg |
Höf |
Mauritzen |
Mitterlaßnitz |
Petzendorf |
Pöls an der Wieserbahn |
Reiteregg |
Rothleiten |
Übelbach Land |
Übelbach Markt |
Windhof
26 ehemalige Gemeinden (aufgelöst 2015):
Attendorf |
Brodingberg |
Dobl |
Edelsgrub |
Eisbach |
Fernitz |
Grambach |
Gratwein |
Großstübing |
Gschnaidt |
Hart-Purgstall |
Höf-Präbach |
Judendorf-Straßengel |
Krumegg |
Langegg bei Graz |
Mellach |
Petersdorf II |
Pirka |
Raaba |
Rohrbach-Steinberg |
Röthelstein |
Schrems bei Frohnleiten |
Seiersberg |
Unterpremstätten |
Zettling |
Zwaring-Pöls