world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Suderburg ist eine Gemeinde inmitten der Lüneburger Heide im Landkreis Uelzen, Niedersachsen. In der Gemeinde Suderburg, die zur Samtgemeinde Suderburg gehört, leben rund 4600 Einwohner bei etwa 1500 Studierenden.[2]

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Niedersachsen
Landkreis: Uelzen
Samtgemeinde: Suderburg
Höhe: 70 m ü. NHN
Fläche: 129,41 km2
Einwohner: 4625 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 36 Einwohner je km2
Postleitzahl: 29556
Vorwahl: 05826
Kfz-Kennzeichen: UE
Gemeindeschlüssel: 03 3 60 023
Gemeindegliederung: 7 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bahnhofstr. 54
29556 Suderburg
Website: www.suderburg.de
Bürgermeister: Dagmar Hillmer (CDU)
Lage der Gemeinde Suderburg im Landkreis Uelzen
Karte
Karte

Geografie


Die Gemeinde Suderburg ist mit einer Fläche von knapp 130 Quadratkilometern die drittgrößte Gemeinde im Kreis Uelzen. Sie besteht aus den Ortschaften Bahnsen, Böddenstedt, Hamerstorf, Hösseringen, Holxen, Suderburg und Räber und liegt im südwestlichen Teil des Landkreises Uelzen im Städtedreieck Hamburg–HannoverBraunschweig. Tangiert wird das Gebiet von den Bundesstraßen 4, 191 und 71 sowie von der Bahnlinie Hannover–Hamburg.

Als Landschaftsschutzgebiete wurden das Hardautal zwischen Holdenstedt und Holxen (242 Hektar) sowie Blaue Berge mit Hardautal (6096,80 Hektar) ausgewiesen. An die westlichen Grenzen der Gemeinde grenzt der Lüßwald. Dieser ist ein ca. 7500 Hektar großer Mischwald in der Gemeinde Südheide. Er trägt seinen Namen vom Lüß und ist Teil eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands.


Geschichte


St.-Remigius-Kirche mit über 1000 Jahre altem Glockenturm
St.-Remigius-Kirche mit über 1000 Jahre altem Glockenturm

Als erste Orte der heutigen Gemeinde Suderburg tauchen Suderburg und Bahnsen 1004 im Verzeichnis jener Besitzungen auf, mit der das Kloster Kemnade an der Weser bei seiner Gründung ausgestattet wurde.[3] Der heutige Kirchturm von St.-Remigius in Suderburg ist der erhaltene Rest jener Burg, die Suderburg ihren Namen gab und ebenfalls bereits im Jahre 1004 urkundlich bezeugt ist. Die Burg wurde zum Schutz gegen die Slawen im Osten genutzt und war wohl bis zum 13. Jahrhundert aktiv. Nach Aufgabe der Burg begann die Nutzung des Burgturms als Kirchturm. Später wurde ein frei stehender Holzturm in das Bauwerk gestellt, um das Feldsteinmauerwerk vor Schäden durch die Schwingungen der Glocke zu schützen. Dieser Turm wurde dendrochronologisch auf 1370 datiert und ist somit der älteste seiner Art. Eine in Lüneburg gegossene Bronzeglocke trägt die Inschrift „Dorch dat für bin ick geflaten Pawel Vos hat mi dorch Gottes Hülpe gegaten Anno 1607“ (Durch das Feuer bin ich geflossen, Paul Voss hat mich durch Gottes Hilfe gegossen).

Zwischen 1532 und 1652 fanden nachweislich Landtage der Landstände des Fürstentums Lüneburg im Schooten bei Hösseringen statt.[4]

Um 1650 errichtetes Fachwerkhaus (zeitweise Residenz der Suderburger Vögte)
Um 1650 errichtetes Fachwerkhaus (zeitweise Residenz der Suderburger Vögte)
Das ehemalige Gutshaus Tannrähmhaus (von 1891)
Das ehemalige Gutshaus Tannrähmhaus (von 1891)
Der Hardausee zwischen Suderburg und Hösseringen
Der Hardausee zwischen Suderburg und Hösseringen

Die wenige Kilometer nordwestlich von Suderburg gelegene Burg des Gutes Bahnsen wurde im Jahre 1636 während des Dreißigjährigen Krieges von schwedischen Truppen verwüstet.[5] Zu den Besitzern des Gutes zählten u. a. die von Jettebrock, von Ompteda, von Spörcken, von Bobart und von Hammerstein. Die Linien der einzigen beiden aus dem Raum Suderburg stammenden Adelsgeschlechter derer von Böddenstedt und von Hösseringen sind im Verlauf des 15. Jahrhunderts erloschen.

In Suderburg bestand ein Allodialgut, das unter anderem denen von Dahlen (1587–1623) gehörte. Später wird Georg Hilmer von der Wense (1596–1654) als Besitzer genannt. Von 1775 bis 1817 war es wiederum im Besitz derer von Plato. Gutsbesitzer Ludwig von Plato (* 1727) stand als Major in kurhannoverschen Diensten. Zuletzt gehörte das Gut von 1817 bis 1935 denen von Stralenheim. Genannt wird beispielsweise der königlich sächsische Rittmeister Baron Henning von Stralenheim (1849–1919).[6] Daneben existiert mit dem Tannrähmhaus bis heute noch ein ehemaliges Herrenhaus, welches 1891 vom Rittmeister a. D. William Schmidt aus Coswig erbaut wurde.

Nachdem die Bahnstrecke LehrteUelzen-Harburg im Jahre 1847 in Betrieb genommen wurde, erhielt Suderburg 1850 einen vom hannoverschen Architekten Hubert Stier geplanten Bahnhof, der bereits 1859 erweitert wurde. Bis zu diesem Jahr gehörte der Raum Suderburg zum Amt Bodenteich.

Im Jahre 1957 wurden die Dörfer Graulingen, Oldendorf I und Suderburg zum heutigen Suderburg zusammengefasst.

Korporationshaus Erica an der Burgstraße
Korporationshaus Erica an der Burgstraße

Suderburger Bauern entwickelten vermutlich gegen Ende des 18. Jahrhunderts eine spezielle Technik der Wiesenbewässerung, den sogenannten Suderburger Rückenbau, die sich weit verbreitete. Diese Bewässerungstechnik wurde ab 1853 in der dafür gegründeten Wiesenbauschule weiterentwickelt.[7] Sie war eine der ältesten landwirtschaftlichen Bildungseinrichtungen in Norddeutschland. Durch die Entwicklung des damals neuartigen Bewässerungssystems, wurde sie auch überregional bekannt. Die Schule wurde später zur staatlichen Ingenieurschule aufgewertet und ging 1971 in der Fachhochschule Nordostniedersachsen auf. Seit 2009 gehört der Standort Suderburg, der bis heute einen Schwerpunkt im Wasserbau hat, zur Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften.


Eingemeindungen


Am 1. Juli 1972 wurden die Gemeinden Bahnsen, Böddenstedt, Hamerstorf, Holxen, Hösseringen und Räber eingegliedert.[8]


Einwohnerentwicklung


Die Einwohnerentwicklung der Gemeinde Suderburg inkl. Ortsteile:


Politik



Gemeinderat


Gemeinderatswahl 2021
 %
40
30
20
10
0
32,4 %
(−1,1 %p)
25,3 %
(+2,3 %p)
15,8 %
(−4,2 %p)
13,3 %
(−2,6 %p)
n. k. %
(−6,5 %p)
2,4 %
(+1,2 %p)
6,0 %
(n. k. %p)
4,8 %
(n. k. %p)
CDU
WSLb
SPD
Grüne
Unabh.e
FDP
FWSg
WFSh
2016

2021

Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b Wählergemeinschaft Suderburger Land
e Einzelbewerber Schimmack
g Freie Wählergem. Suderburg
h Wählergruppe „Wir für Suderburg“
Rathaus in der Bahnhofstraße
Rathaus in der Bahnhofstraße

Der Rat der Gemeinde Suderburg setzt sich aus 15 Ratsmitgliedern zusammen.

Die Sitzverteilungen nach den letzten Kommunalwahlen:

Wahljahr CDU WSL SPD Grüne FWS WFS Einzel Gesamt
2021[10] 5 4 2 2 1 1 - 15 Sitze
2016[11] 5 4 3 2 - - 1 15 Sitze
2011 5 3 4 2 - - 1 15 Sitze
2006 8 - 6 1 - - - 15 Sitze
__________________________
WSL: Wählergemeinschaft Suderburger Land; FWS: Freie Wählergem. Suderburg; WFS: „Wir für Suderburg“
Einzel 2016: Schimmack; 2011:

Bürgermeisterin


Bürgermeisterin der Gemeinde Suderburg ist seit 2020 Dagmar Hillmer (CDU).


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Der Brümmerhof (von 1644) im Museumsdorf Hösseringen
Der Brümmerhof (von 1644) im Museumsdorf Hösseringen

Der Tourismusverein Suderburger Land e. V. wirbt mit landschaftlichen und touristischen Attraktionen im Gerdau- und Hardautal. Regelmäßige Veranstaltungen wie das Erntedankfest im Museumsdorf Hösseringen oder verschiedene Weihnachtsmärkte ziehen sich durch das Jahr.


Bauwerke



Sport



Wirtschaft und Infrastruktur



Unternehmen


Teile des Sortiments der Firma Valenzi
Teile des Sortiments der Firma Valenzi

Medien


„Die Zeitung“ ist eine unabhängige Monatszeitung mit amtlichen Mitteilungen, die seit Juni 1994 in Suderburg entsteht und monatlich in der Samtgemeinde Suderburg mit einer Auflage von 4.500 Exemplaren verbreitet wird.


Bildung


Campus der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Suderburg
Campus der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Suderburg

Verkehr


Bahnhofsgebäude in Suderburg (von 1850)
Bahnhofsgebäude in Suderburg (von 1850)

Suderburg liegt an der Bahnstrecke Hannover–Hamburg und wird von der metronom Eisenbahngesellschaft im Stundentakt mit Hannover und Uelzen verbunden (Hannover ist per Bahn in etwa 50 Minuten zu erreichen und Celle in 20–30 Minuten).


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter Suderburgs



Weitere Persönlichkeiten, die mit Suderburg in Verbindung stehen



Literatur




Commons: Suderburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Suderburg – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2021 (Hilfe dazu).
  2. www.az-online.de
  3. Tilman Grottian: Geschichte der Gemeinde Suderburg. Suderburg 2004, 212 Seiten, ISBN 3-931824-33-0
  4. Tilman Grottian: Geschichte der Gemeinde Suderburg. Suderburg 2004, 212 Seiten, ISBN 3-931824-33-0
  5. Eintrag von Stefan Eismann zu Bahnsen in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 20. Juli 2021.
  6. Tilman Grottian: Geschichte der Gemeinde Suderburg. Suderburg 2004, 212 Seiten, ISBN 3-931824-33-0
  7. Wiesenbauschule Suderburg
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 239.
  9. www.suderburg.de
  10. Ergebnis Gemeinderatswahl 2021. Abgerufen am 4. August 2022.
  11. Ergebnis Gemeinderatswahl 2016. Abgerufen am 4. August 2022.
  12. Golddörfer Wanderweg. (PDF; 2,4 MB) Website der Samtgemeinde Suderburg. Abgerufen am 11. Mai 2010.
  13. Liste der Sieger im Bundeswettbewerb Unser Dorf hat Zukunft. Abgerufen am 11. Mai 2010.
  14. Erste Stoppomat in Norddeutschland – Samtgemeinde Suderburg im Kreis Uelzen. Abgerufen am 27. Juni 2020.
  15. vfl-suderburg.de

На других языках


- [de] Suderburg

[en] Suderburg

Suderburg is a municipality in the district of Uelzen, in Lower Saxony, Germany. It is situated approximately 11 km southwest of Uelzen.

[ru] Зудербург

Зудербург (нем. Suderburg) — коммуна в Германии, в земле Нижняя Саксония.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии