Bienenbüttel ist eine Einheitsgemeinde am östlichen Rand der Lüneburger Heide im Norden des Landkreises Uelzen, Niedersachsen, an der Grenze zum Landkreis Lüneburg im südlichen Teil der Metropolregion Hamburg.
St.-Michaelis-Kirche
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zum gleichnamigen Ort siehe Bienenbüttel (Ort).
Der Verwaltungssitz befindet sich im Ortsteil Bienenbüttel.
Fließgewässer
Durch die Gemeinde fließen der mit Abstand größte Heidefluss, die Ilmenau, sowie der Bienenbütteler Mühlenbach, der Eitzener-Bach, der Varendorfer Bach, der Krumbach, der Forellenbach (ausgewiesenes Naturschutzgebiet),[3] der Riester Bach sowie der Vierenbach (ausgewiesenes Naturschutzgebiet).[4] Die Gewässergüte beträgt überwiegend Klasse II (gering belastet), ausgenommen hiervon sind ein Abschnitt des Mühlenbaches sowie der gesamte Varendorfer Bach, der in die Klasse III (stark verschmutzt) eingeteilt wurde.
Geschichte
Als Siedlungsraum ist der Bereich der Einheitsgemeinde aufgrund archäologischer Funde seit etwa 8000 v.Chr. belegt. Mehrere Hügelgräber bei Eitzen I, Hohenbostel sowie zwischen Hohnstorf und Wichmannsburg zeugen von einer Besiedlung in der Bronzezeit. Etwa 1,2Kilometer südlich von Edendorf befindet sich ein Großsteingrab (Hügelgrab). Bei Rieste wurde 1890 eine Grabanlage mit rund 1000 Urnen aus der Zeit der Langobarden gefunden.
Bienenbüttel selbst schaut auf eine urkundlich belegte 1000-jährige Geschichte zurück.
Der Dreißigjährige Krieg wütete auch in Rieste. Die schwedischen Soldaten plünderten und verwüsteten den Ort („Rystede“) 1634/35. „Hühner haben sie gefressen“, lautet eine Eintragung für das ganze Dorf. Am schlimmsten traf es die Höfe des Hans Rademacher und Hans Meyer. Die Eintragung im Register hinter diesen beiden Höfenamen lautet: „Sind alle ihre Schafe von den Schwedischen abgenommen und ist dazu von ihnen jämmerlich abgebrannt.“[5]
Bereits im 19. Jahrhundert kam es zur Zusammenlegung von Orten zu größeren Einheiten. So wurden am 6. Mai 1884 Grünewald in den Gemeindebezirk Beverbeck, Bardenhagen nach Eitzen I und Wichmannsdorf nach Bornsen eingegliedert. Die Belange eines Gemeindebezirkes wurden von einem eingesetzten Ortsvorsteher geregelt. 1966 schlossen sich die Gemeinden Bargdorf, Beverbeck, Edendorf, Eitzen I, Hohnstorf und Wichmannsburg mit Bienenbüttel zur Samtgemeinde Bienenbüttel zusammen. 1967 kam Steddorf dazu.
Eingemeindungen
Am 1.Juli 1972 wurden die Gemeinden Bargdorf, Beverbeck, Bornsen, Edendorf, Eitzen I, Grünhagen (bis dahin im Landkreis Lüneburg), Hohenbostel (ebenso), Hohnstorf, Niendorf, Rieste, Steddorf, Varendorf, Wichmannsburg und Wulfstorf eingegliedert. Grünhagen, Hohenbostel, Niendorf und Wulfstorf gehörten zum Landkreis Lüneburg.[6]
Ortsname
Frühere Ortsnamen von Bienenbüttel waren in den Jahren 1004 Biangibudiburg und 1288 Binebutle. Der zweite Teil im Ortsnamen Büttel kommt von butli und bedeutet ‚Siedlung, Wohnstelle‘. Der erste Teil ist ein alter Kurzname Bio oder Biho. Er ist dem Stamm „bih“ beziehungsweise „bi“, altsächsisch „bina“ zuzurechnen und bedeutet Biene.[7]
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100%
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang
Gemeinderat
Rathaus
Der Rat der Gemeinde Bienenbüttel setzt sich aus dem Bürgermeister und weiteren 18 Abgeordneten zusammen.[9]
CDU
SPD
GRÜNE
KA
FDP
Gesamt
2021
8 Sitze
3 Sitze
3 Sitze
3 Sitze
1 Sitz
18 Sitze + Bürgermeister
Stand: Kommunalwahl am 12. September 2021; KA: Kommunalpolitische Alternative
Bürgermeister
vom 1. November 2006 bis 31. März 2013 Heinz-Günter Waltje (CDU), gewählt mit 52,4% der abgegebenen Stimmen.
seit dem 1. April 2013 Merlin Franke (CDU), gewählt am 20. Januar 2013 mit 42,2% der abgegebenen Stimmen.[10]
Am 12. September 2021 wurde Merlin Franke (CDU) mit 53,0% der abgegebenen Stimmen wieder gewählt.
Ortsvorsteher
Es werden keine Ortsräte gebildet. Nach jeder Kommunalwahl wird für jeden Ortsteil ein ehrenamtlicher Ortsvorsteher bestimmt.
Dieser wird von der an Stimmen stärksten Partei in dem jeweiligen Ortsteil vorgeschlagen.
Wappen
Auf grünem Grund ist zentral eine eintürmige silberne Burg mit einer oben auf der Turmspitze stehenden goldenen Waage dargestellt. Unterhalb der Burg befindet sich ein goldener Fisch. Die Burg weist auf die Biangibudiburg aus Zeiten der Billunger hin und die Waage symbolisiert als Zeichen der Gerichtsbarkeit die ehemalige Vogtei Bienenbüttel. In Bienenbüttel befand sich eine Furt ins Wendland, welche den Anlass zur Gründung des Ortes bot und deshalb durch den Fisch auf dem Wappen verdeutlicht wurde.[11]
Wirtschaft und Infrastruktur
Bahnhof
Aufgrund der Verkehrsanbindung ist Bienenbüttel als Wohnort für Pendler reizvoll. 1.942 Auspendlern stehen 516 Einpendler gegenüber laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit vom 30. Juni 2013. Von den 6.533 Einwohnern sind 3.310 (50,7%) weiblich (Stand 31. Dezember 2013). Bienenbüttel ist Sitz der Almased Wellness GmbH.[12]
Verkehr
Die Einheitsgemeinde liegt an der Bahnstrecke Hannover–Hamburg (Haltebahnhof des metronom). Ferner liegt Bienenbüttel an der Bundesstraße 4. Außerdem durchzieht die Gemeinde im Osten der Elbe-Seitenkanal (Bootsanleger Wulfstorf).
Öffentliche Einrichtungen
Für die vorschulische Erziehung sind vier Kindergärten und eine Krippe vorhanden
Grundschulkinder besuchen die Schule in Bienenbüttel.
Ein Waldbad und mehrere Sportstätten sind nutzbar.
Es gibt eine Gemeindebücherei am Marktplatz.
Bestattungen finden auf den Friedhöfen in Bienenbüttel, Niendorf, Bornsen und Wichmannsburg statt.
Der Brandschutz und die allgemeine Hilfe ist durch die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde sichergestellt.
Wilhelm Heinrich Krüger (1857–1947), Biologe und Forscher, Entdecker der Algengattung Prototheca und der freilebenden Bodenbakterien Azotobacter.
Johanne Marie Hermine Ritz (geb. Schlie; * 20. Oktober 1859; † 1939), Lyrikerin, lebte ab 1886 in Hohnstorf.[13][14]
Georg Heinrich Wilhelm Blumenbach
Karl Kayser (1843–1910), 1871 bis 1877 Pastor der St.-Georgs-Kirche in Wichmannsburg[15]
Literatur
Eberhard Behnke, Heinrich Porth: Die Familien und Einwohner des Kirchspiels Wichmannsburg. Ortsfamilienbuch 1663–1920, Untersuchung zur Bevölkerungsgeschichte, Besitzerfolgen der Höfe und Adressbücher 1907–1978. Zu den Orten Bargdorf, Edendorf mit Hönkenmühle, Hohnstorf, Solchstorf und Wichmannsburg (= Quellen und Darstellungen zur Geschichte von Stadt und Kreis Uelzen. Bd. 9). Museums- und Heimatverein des Kreises Uelzen, Uelzen 2009, ISBN 3-929864-16-9.
Hans-Cord Sarnighausen: Zur 700-jährigen Baugeschichte der Kirche in Bienenbüttel. In: Jahrbuch der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte. Bd. 104, 2006, ISSN0072-4238, S. 309–318; Heimatkalender für Stadt und Kreis Uelzen. 2007, ISSN0937-3748, S. 41–45.
Die Einheitsgemeinde Bienenbüttel und ihre Ortsteile. Eine Übersicht zu Vergangenheit und Gegenwart, aus Anlass der 1000-Jahrfeier. Herausgegeben im Auftrag der Samtgemeinde vom Arbeitskreis Geschichte Bienenbüttels, Books on Demand, Norderstedt 2004, 2. Auflage, ISBN 978-3-7357-2791-6; eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche.
Zur Gebiets- und Verwaltungsreform vgl. Matthias Blazek: Von der Landdrostey zur Bezirksregierung. Die Geschichte der Bezirksregierung Hannover im Spiegel der Verwaltungsreformen. ibidem-Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-89821-357-9.
Matthias Blazek: Das Löschwesen im Bereich des ehemaligen Fürstentums Lüneburg von den Anfängen bis 1900. Eigenverlag, Adelheidsdorf 2006, ISBN 3-00-019837-7, S. 94.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.237.
Lars Lohmann: Im Norden nichts Neues. In: Bienenbüttel Informiert. Bienenbüttel 21.September 2016, S.29–30.
Gemeinderat - Willkommen auf der Seite der Gemeinde Bienenbüttel!(Nicht mehr online verfügbar.)ArchiviertvomOriginalam16.Januar 2020;abgerufen am 19.Mai 2020.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bienenbuettel.de
Amtliche Bekanntmachung des Gemeindewahlleiters vom 20. Januar 2013.
Walter Koptik:Gemeindechronik Bienenbüttel. Hrsg.: Gemeinde Bienenbüttel. 1967, S.2.
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии