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Neusalza-Spremberg (oberlausitzisch: Neusaalz (-Spraamerch) bzw. Sprembsch[2]) ist eine sächsische Landstadt im Landkreis Görlitz, 20 km südlich von Bautzen und 26 km nordwestlich von Zittau, direkt an der Grenze zu Tschechien (Böhmen).

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Sachsen
Landkreis: Görlitz
Verwaltungs­gemeinschaft: Neusalza-Spremberg
Höhe: 325 m ü. NHN
Fläche: 22,91 km2
Einwohner: 3211 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 140 Einwohner je km2
Postleitzahl: 02742
Vorwahl: 035872
Kfz-Kennzeichen: GR, LÖB, NOL, NY, WSW, ZI
Gemeindeschlüssel: 14 6 26 350
Stadtgliederung: 4 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Kirchstraße 17
02742 Neusalza-Spremberg
Website: www.neusalza-spremberg.de
Bürgermeister: Matthias Lehmann (CDU)
Lage der Stadt Neusalza-Spremberg im Landkreis Görlitz
KarteRosenbach
Karte

Geografie



Geografische Lage


Die Stadt liegt im südöstlichen Teil des Oberlausitzer Berglandes. Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von rund 23 km² auf einer mittleren Höhe von 325 m ü.NN. Auf der Ostseite wird die Stadt vom Spreepark begrenzt, wo die Spree über Millionen von Jahren um den 340 m hohen Sternberg ein Kerbsohlental gebildet hat. Südlich und westlich der Stadt erstrecken sich ausgedehnte Waldgebiete bis zur tschechischen Grenze, die hier den so genannten Fugauer Zipfel bildet.

Neusalza-Spremberg ist von zahlreichen Granit-/Granodiorithügeln umgeben, so z. B.:

Erhebung Höhe in m ü.NN
Hahneberg 410,3
Fuchsberg 422,3
Sonneberg 401,0
Hänscheberg 393,1
Lindenberg 370,5
Schmiedesteine 359,5
Stadtberg 367,5
Güttlerbüschl 365,2
Hutzelberg 343,5
Kirchberg 341

Das reiche Vorkommen des Lausitzer Granodiorits auf den Fluren von Neusalza-Spremberg, bewirkte im 19. und 20. Jahrhundert auch hier die Anlage von Steinbrüchen und die industrielle Gewinnung und Verarbeitung des Gesteins. Noch heute finden sich Relikte von Steinbrüchen am Hutzel-, Hahne-, Hänsche-, Buch-, Stern- und Fuchsberg sowie zwei stillgelegte Steinschleifereien der ehemaligen Inhaber Lasco, Talstraße, Abzw. Lammweg und Knobloch, Sonnebergstraße. Beide Firmen wurden 1972 dem VEB Lausitzer Granit in Demitz-Thumitz angegliedert und nach der Wende in der DDR 1989/90 gegenstandslos.


Gewässer


Die Hauptwasserader der Kommune ist die Spree, die Neusalza-Spremberg in einer Länge von ca. 5 km und den Ortsteil Friedersdorf von etwa 4 km durchfließt. Ihre rechten Spreezuflüsse auf Neusalza-Spremberger Flur sind von Ost nach West: Kothe (3,6 km) mit Flössel (0,5 km) und Amselmühlgraben (1,25 km). Ihre linken Zuflüsse sind von Ost nach West: Forellenflössel (2,1 km), Sonnebergwasser bzw. Neuspremberger Flössel (1,9 km) und Niederspremberger Feldbach (0,75 km).

Zwischen den Ortsteilen Neuspremberg und Sonneberg, nahe der Grenze zu Tschechien, befindet sich eine regelrechte Teichkette, deren Teiche von Ost nach West wie folgt bezeichnet werden: Fabrikteich bzw. Flachseteich, Inselteich und Wald- und Erlebnisbad der Stadt, dessen Vorläufer von 1928 bis 1934 entstand, zu DDR-Zeiten und nach der Wende mehrfach saniert und 1995 neu eröffnet wurde. Dahinter liegt der sagenumrankte Schwarze Teich. (In unmittelbarer Nähe auf tschechischer Seite gibt es ebenfalls einen Schwarzen Teich – Černý rybník). Es folgen Scheibners-Teich bzw. Apotheker-Teich, der bis um 1930 die alte Neusalza-Spremberger Badeanstalt war, danach Wendlers-Teich, Dörings- bzw. Zipfel-Teich, Seerosenteich bzw. Wünsche-Teich, zwei unbenannte Fischzuchtteiche der Familie Pietsch, Waldestal-Teich und schließlich der Quellteich, der heute verlandet ist. Die Familiennamen bei den Teichen weisen auf die zumeist bäuerlichen Besitzer hin.


Stadtgliederung


Zur Stadt gehören die Gemeindeteile Neusalza-Spremberg, Friedersdorf mit Siedlung Neufriedersdorf, Neuspremberg und Sonneberg.


Geschichte


Karte von Oberreit mit Neusalza-Spremberg von 1821/22
Karte von Oberreit mit Neusalza-Spremberg von 1821/22

Die Ortsgeschichte gliedert sich in drei Bereiche, die Geschichte des Dorfes Spremberg, die Geschichte der Stadt Neusalza und schließlich ab 1920 die Geschichte der Stadt Neusalza-Spremberg.


Dorf Spremberg


Spremberger Kirche
Spremberger Kirche

In einer Besitzurkunde aus dem Jahr 1242 über den Wallfahrtsort Jauernick, unterzeichnet vom böhmischen König Wenzel I. und dem Kloster St. Marienthal, wurden als Zeugen zwei Brüder benannt. Einer von ihnen, Hartwicus de Sprewemberch, soll der Besitzer der Ländereien gewesen sein. Der Ortsname Sprewemberch (Spremberg) wurde erstmals am 21. Januar 1272 urkundlich erwähnt. Nach neueren Forschungen bestand der von deutschen Siedlern aus Franken und Thüringen als Waldhufendorf angelegte Ort Spremberg an der oberen Spree schon längere Zeit vor den umfangreichen Gebietsvermessungen, die in der Oberlausitz zwischen den Jahren 1213 und 1228 erfolgten. Diese wurden jedoch erst dreizehn Jahre danach in einem bedeutenden Dokument, später als Oberlausitzer Grenzurkunde bezeichnet, durch den damaligen Landesherrn, König Wenzel I. von Böhmen, am 7. Mai 1241 ratifiziert. Schon zu dieser Zeit bestanden Kompetenzstreitigkeiten zwischen der böhmischen Krone und den Bischöfen von Meißen, die sich seit 1253 unter den Markgrafen von Brandenburg als neue Landesherren fortsetzten. Als Folge dessen wurde dem Ort 1272 kurzzeitig das Recht aberkannt, Gottesdienste abzuhalten. 1392 belehnte Wenzel IV. die Brüder Hans und Heinrich von Raußendorf mit dem Gebiet, zu dem auch Spremberg (Friedersdorf, Taubenheim und Sohland) gehörte. Der Ort blieb bis 1564 im alleinigen Besitz derer von Raußendorf.

1347 unternahm der spätere Kaiser Karl IV. zur Huldigung durch die Lausitzer Stände eine Reise nach Bautzen, wobei er auf dem Weg dorthin die sogenannte „Kaiserstraße“ benutzte und dabei auch durch Spremberg kam. Um 1430 suchten die Hussiten auch Spremberg heim und brandschatzten dessen damals bedeutende Kirche, die jedoch schon 1432 wieder aufgebaut wurde.

Nach dem Niedergang der Hussitenbewegung in Böhmen, der in den Schlachten von Brüx und Lipany (1434) endgültig besiegelt worden war, brachen etwa 25 Jahre später machtvolle Kämpfe zwischen dem böhmischen König Georg von Podiebrad, einst Anführer der hussitischen Kalixtiner, und dem katholisch ungarischen König Matthias Corvinus um die Krone Böhmens aus. Im Verlauf der Auseinandersetzungen konnte der Ungarnkönig die böhmischen Nebenländer, darunter auch die Oberlausitz, erobern, die ihm im Frieden von Olmütz (1479) vertraglich zugesprochen wurde. Somit kam auch Spremberg für elf Jahre unter ungarische Herrschaft. Nach dem Tode von König Matthias I. (1490) fiel die Oberlausitz an Böhmen zurück.

Im Jahr 1555 wurde Spremberg auf Grund seiner Zugehörigkeit zum katholischen Bistum Meißen als einer der letzten Orte der Umgebung reformiert. Der erste evangelische Pfarrer des Ortes war bis 1559 David Styrius. Ab diesem Jahr ging das Amt Stolpen, zu dem Spremberg gehörte, auf Kursachsen über, und Spremberg kam unter die Herrschaft von August I.

Als ungewöhnlich galt im Jahre 1663 die Verleihung des Rechts, drei Jahrmärkte im Jahr abzuhalten. Durch die Gründung der Stadt Neusalza trat die Entwicklung des Dorfes Spremberg in den Hintergrund. 1696 wurde im Zuge der Gegenreformation die Gemeinde Fugau aus Spremberg ausgepfarrt und wieder katholisch. Im Jahr 1735 gründete der damalige Besitzer des Rittergutes in Oberspremberg den Ortsteil Neuspremberg.


Flureinteilung

Flureinteilung von Spremberg 1918
Flureinteilung von Spremberg 1918

Der Spremberger Oberpostassistent und Ortschronist Walter Heinich (* 1876; † 1940) erstellte die nebenstehende Flureinteilung von Spremberg nach Ende des Ersten Weltkrieges im Maßstab 1:25.000. Da die Maße auf der Karte in Königsruten (virga regalis) zu je 4,7 m Länge angegeben sind, ist zu schlussfolgern, dass die Flureinteilung Sprembergs, die Stadt Neusalza seit 1670 eingeschlossen, bereits zur Zeit der Ortsgründung im Mittelalter unter dem wahrscheinlichen Lokator Hertwicus de Sprewemberch (um 1200 – um 1260) erfolgte. Nach den Forschungen von W. Heinich wurde Spremberg mit 24 Königshufen (mansus regalis, 1 Königshufe = 47,736 ha bzw. 21.600 Königsruten), je zwölf nördlich und südlich der Spree, vermessen, die eine Fläche von insgesamt 1.146 ha ergaben. Da hier die Königshufe als mittelalterliches Flächenmaß Anwendung fand, ist es denkbar, dass Hertwicus als Dorfoberhaupt mit Geometern (Feldvermessern) des böhmischen Königs Wenzel I., der von 1230 bis 1243 regierte, oder seines Vorgängers Otakar I. (1197–1230) die Flureinteilung des Waldhufes Spremberg vornahm. Jeder Ansiedler bekam eine Wald- oder Hagenhufe zugewiesen, deren Größe zwischen 1/4 und 3/4 Königshufe schwankte, so dass die Dorfflur am Anfang in 48 Stellen eingeteilt war: 46 Zinsbauern, 1 Richtergut (Kretscham) und 1 Kirchengut. Südlich der Spree lagen die Hufner, und nördlich der Spree waren durch Teilungen in späterer Zeit Halbhufner ansässig geworden. Wenn bei der Ortsgründung alle Hufen mit Landwirten besetzt waren, kann Spremberg damals etwa 250 Dörfler gezählt haben – eine Anzahl, die sich bis zur Reformation (1555) kaum vermehrt haben wird, da von den Bauernsöhnen meist nur der Erbe heiratete. Weitere Flurvermessungen, etwa im Jahre 1840, ergaben, dass die mittelalterlichen Feldmesser nicht die gerade Entfernung zwischen den Endpunkten wählten, sondern immer entlang der Wege vermaßen. Deshalb zeigt sich der Flurplan Sprembergs in Form eines verschobenen Quadrates.[3]

Erläuterungen zur Flureinteilung:


Stadt Neusalza


Das Dorf Spremberg wurde um 1668 vom Landesältesten des „Görlitzischen Creyses“ Christoph Friedrich von Salza, einem wahrscheinlichen Nachfahren aus der Familie des IV. Hochmeisters des Deutschen Ordens, Hermann von Salza, gekauft. Am 12. Januar 1670 unterschrieb der Kurfürst Johann Georg II. die Urkunde für die Gründung einer Stadt (Stadtprivilegium) auf dem Gebiet von Niederspremberg mit dem Namen Neu-Salza, später kurz Neusalza. Die Stadtbevölkerung setzte sich zu dieser Zeit anfangs aus Dorfbewohnern Sprembergs und Nachbarorten und kurze Zeit danach auch aus protestantischen Glaubensflüchtlingen – Exulanten – aus Böhmen, Mähren, Ungarn und Schlesien zusammen. Die Exulanten waren infolge der Auswirkungen der Gegenreformation aus ihren Heimatländern geflohen und fanden insbesondere im protestantischen Kurfürstentum Sachsen Zuflucht. Erster lutherischer Pfarrer der Stadt wurde der slowakische Prediger und Philosoph Stephan Pilarick.

Ein Rezess zwischen dem Kurfürsten und der Stadt im Jahre 1673, als Politischer Receß der Stadt Neu-Salza vom 12. Juni 1673 dokumentiert, legte die Rechte der Bürger von Neusalza fest. Wichtigste Rechte waren die Befreiung von der Erbuntertänigkeit, freier Handel sowie freier Wein- und Branntweinschank.

1674 wurde die Tuchmacherzunft gegründet, 1686 die Schuhmacherzunft. Der Kirchenrezess vom 14. Oktober 1674 verlieh der Stadt das Recht auf ein eigenes Kirchspiel. Ab 1675 entstand demzufolge die Kirche der Exulanten „Zur Heiligen Dreifaltigkeit“ Neusalza, die am 4. Februar 1679 geweiht wurde. Als eigenständiges Kirchspiel Neusalza erfolgte nun die Auspfarrung von der Dorfgemeinde Spremberg. Von 1674 bis 1800 wirkten in der grenzüberschreitenden Kirchgemeinde Neusalza insgesamt sieben Pastoren, die in deutscher und tschechischer Sprache predigten.

Historischer Blick auf Spremberg
Historischer Blick auf Spremberg

Begünstigt durch den seit dem 17. Jahrhundert florierenden Flachsanbau und die Leinweberei bildete sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts das Verlagswesen heraus. 1777 zählte Neusalza 470 Einwohner. 1833 wurde Friedrich Wilhelm Wex zum ersten Bürgermeister der Stadt frei gewählt, 1841 nahm das Königliche Gericht in Neusalza seinen Dienst auf.


Neusalza-Spremberg


Am 15. Februar 1920 erfolgte der politische Zusammenschluss der Stadt Neusalza (sorbisch: Nowosólc) und der Landgemeinde Spremberg zur Stadt „Neusalza-Spremberg“. Neusalza hatte rund 1.100 Einwohner, Spremberg rund 2.200. Allerdings gab es bereits in der Vergangenheit Versuche, beide Orte miteinander zu vereinen. Um 1700 bereits strebte der einheimische Rittergutsbesitzer Ludwig von Hoym die kirchliche Vereinigung an, 1875 wurde zumindest die schulische Zusammenlegung aufgrund eines geplanten gemeinsamen Schulbaues vom Löbauer Bezirksschulinspektor gefordert. Als größtes Hemmnis der Vereinigungsverhandlungen erwies sich das unterschiedliche Vermögen beider Ortschaften. Spremberg war um einiges reicher als die Stadt Neusalza. Vergleiche folgende Tabelle:[6]

SprembergNeusalza
Vermögen635.400 Mark610.466 Mark
Schulden281.833 Mark
(durch Bau der Wasserleitung
mit einem Wert von 200.000 Mark)
84.163 Mark
(völlig veraltete Wasserleitung)
Grundstücke36,22 ha13,64 ha
Straßen/Wege14 km5 km
Schulvermögen98.700 Mark
(2 Schulen, achtklassig)
21.743 Mark
(Schule vierklassig)
Steuersoll108.000 Mark37.800 Mark

Zu dem neuen Namen gab es große Diskussionen. Ein kurioser Vorschlag war „Spreesalza“. Da jedoch der Bahnhof und die Post „Neusalza-Spremberg“ hießen, blieb man bei dem Namen.

Die schulische Vereinigung beider Orte folgte am 1. April 1920, die kirchliche erst 1937 nach dem Ausscheiden von Niederfriedersdorf aus dem Spremberger Kirchspiel.

Nachdem auch an Neusalza-Spremberg der Zweite Weltkrieg nicht spurlos vorübergegangen war, fanden im September 1946 die ersten Kommunalwahlen seit 1933 statt, welche die SED knapp für sich entschied. Die Geschicke der Stadt wurden fortan bis zur Wende von der sozialistischen Planwirtschaft geprägt, es folgten die Verstaatlichung der Betriebe und die Bodenreform. Neusalza-Spremberg wurde neben Ebersbach und anderen Städten zu einem wesentlichen Teil der Oberlausitzer Textilindustrie.

Zu DDR-Zeiten wurde in einem ehemaligen Gasthaus ein Betriebs-Ferienlager errichtet und unterhalten, das nach 1990 dem Verfall preisgegeben worden ist.[13]

Als bedeutender Teil der Geschichte der Stadt ist der Besuch des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl am 3. Juli 1991 zu vermerken.

Zum 1. Januar 2008 wurde die Gemeinde Friedersdorf eingemeindet.[14]


Ortsnamenformen


Anzumerken hierbei ist, dass die kleine Oberlausitzer Spreestadt Neusalza-Spremberg im Landkreis Görlitz des Öfteren mit der größeren südbrandenburgischen Spreestadt in der Niederlausitz verwechselt wurde und wird. Aber die größere Kommune ist urkundlich jünger (1301) als die Muttergemeinde Spremberg der heutigen sächsischen Kleinstadt Neusalza-Spremberg (1242, 1272), siehe Spremberg.


Verwaltungszugehörigkeit



Einwohnerentwicklung


Jahr Einwohner
Neusalza[15] Spremberg[16] Neuspremberg
(Häuslerzeile, OT
von Spremberg)[17]
Sonneberg
(Häuslerzeile, OT
von Spremberg)[18]
1562 45 besessene(r) Mann,
12 Gärtner, 9 Häusler
1587 16½ Hufen
1764 33 besessene(r) Mann,
36 Gärtner, 54 Häusler,
3 Wüstungen, 32½ Hufen
1808 115 Häuser
1834 927 1.344
1852 51 41
1871 1.119 1.560 64 54
1890 1.190 1.971 85 60
1910 1.212 2.584
1920 Neusalza mit Spremberg zu Neusalza-Spremberg vereinigt
1925 3.675
1939 3.701
1946 4.436
1950 4.723
1964 4.204
1990 2.862
2000 2.567
2005 (31.12.) 2.488[19]
2006 (31.12.) 2.442[20]
2007 (31.12.) 3.812 (nach Eingemeindung von Friedersdorf)[21]
2009 3.691
2012 3.453
2013 3.420
2015 3.356

Politik


Neusalza-Spremberg ist das Verwaltungszentrum der Verwaltungsgemeinschaft Neusalza-Spremberg, zu der außer der Stadt Neusalza-Spremberg mit ihrem Ortsteil Friedersdorf (seit 1. Januar 2008) die Landgemeinden Schönbach und Dürrhennersdorf gehören. Äußerliches Zeichen der kommunalen Administration und der Verwaltungsgemeinschaft ist seit 1993 das Neue Rathaus, eine ehemalige Berufsschule, an der Kirchstraße. Der Bau des Gebäudes wurde 1888 im Stil der Neorenaissance errichtet. Des Weiteren ist die Stadt Mitglied des grenzüberschreitenden (deutsch-tschechischen) kommunalen Verbundes Fünfgemeinde, auch „5-Gemeinde“ geschrieben, dessen Willenserklärung die Bürgermeister der Städte und Gemeinden Šluknov (Schluckenau), Milan Kořínek; Neusalza-Spremberg, Günter Paulik; Jiříkov (Georgswalde), Michal Maják; Friedersdorf, damals noch selbstständige Gemeinde, Günter Hamisch und Oppach, Karl-Heinz David am 18. Mai 2002 auf dem grenznahen tschechischen Jüttelberg unterzeichneten. 2008 trat auch die Gemeinde Sohland (Spree) unter Bürgermeister Matthias Pilz und 2011 die Spreequellstadt Ebersbach-Neugersdorf unter Bürgermeisterin Verena Hergenröder dem kommunalen Verbund der Fünfgemeinde bei.

Kommunalwahl 2019[22]
Wahlbeteiligung: 66,2 % (+ 13,3)
 %
60
50
40
30
20
10
0
41,0 %
(−14,2 %p)
10,8 %
(−0,4 %p)
25,5 %
(−8,1 %p)
22,7 %
(n. k. %p)
CDU
KuH
FW
AfD
2014

2019

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Stadtrat


Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 13 Sitze des Stadtrates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

Partei / ListeSitze+/−
Christlich Demokratische Union (CDU)7− 2
Freie Wählergemeinschaft (FW)4− 1
Alternative für Deutschland (AfD)1+ 1
Kultur- und Heimatfreunde Neusalza-Spremberg e. V. (KuH)1− 1

Bürgermeister


Matthias Lehmann wurde im Juni 2015 wiedergewählt.[23] Seine Amtsvorgänger erscheinen seit der Stadtgründung 1670 lückenlos in der Liste von Persönlichkeiten der Stadt Neusalza-Spremberg, Punkt 2.


Wappen


Das Stadtwappen trägt die silberne Lilie derer von Salza auf rotem Grund.


Städtepartnerschaften


Partnerstadt ist seit 1990 das in Baden-Württemberg liegende Donzdorf; die französische Stadt Riorges hingegen ist nicht, wie zuweilen erwähnt, Partnerstadt von Neusalza-Spremberg, sondern von Donzdorf.


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Obermarkt
Obermarkt
„Thors Amboss – die steinerne Himmelsscheibe von Neusalza-Spremberg“ Sommersonnenwende Sonnenuntergang 2009
„Thors Amboss – die steinerne Himmelsscheibe von Neusalza-Spremberg“ Sommersonnenwende Sonnenuntergang 2009
Der Spreepark im Winter mit den Herkulessteinen.
Der Spreepark im Winter mit den Herkulessteinen.
Der Niedermarkt aus Richtung Zittauer Straße gesehen.
Der Niedermarkt aus Richtung Zittauer Straße gesehen.
Blick vom Hutzelberg zur ev.-luth. Kirche der Muttergemeinde Spremberg
Blick vom Hutzelberg zur ev.-luth. Kirche der Muttergemeinde Spremberg
Die ev.-luth. Kirche der Exulantenstadt Neusalza
Die ev.-luth. Kirche der Exulantenstadt Neusalza
Die ev.-luth. Kirche im OT Friedersdorf
Die ev.-luth. Kirche im OT Friedersdorf

Das kulturelle Leben der Kommune Neusalza-Spremberg und ihres Ortsteils Friedersdorf (Spree) wird u. a. geprägt durch:

Beachtenswerte kulturgeschichtliche Sehenswürdigkeiten und Objekte der Natur sind:


Museen



Gedenkstätten und Mahnmale


Den aus Neusalza-Spremberg und Niederfriedersdorf auf den Feldern der Ehre gefallenen Kameraden – Gewidmet vom Kriegerverein Neusalza-Spremberg unterstützt von patriotisch gesinnten Bewohnern dieser Orte (Westseite, zugleich Vorderansicht)

1870–1871 in Frankreich – Richard Alexander Flohr – Res. der 8. Comp. des Schützen-Regiments Nr. 108 – gefallen am 2. Dezember 1870 in der Schlacht bei Villiers (Nordseite)

Errichtet 1881 auf dem Obermarkt – 1940 erneuert und aufgestellt an der Neusalzaer Kirche – 2014 restauriert und hier aufgestellt (Ostseite)

1866 in Österreich im Gefecht bei Gitschin, den 29. Juni – Reinhard Schmidt aus Neusalza, Soldat der 3. Comp. 2. Inftr. Bat. – Oswald Bochmann, Johann Dutschke aus Spremberg – Hermann Roitsch aus Niederfriedersdorf, Soldaten der 1. Comp., 2. Inftr. Bataillon (Südseite).

Das älteste und imposanteste Denkmal seiner Art in Neusalza-Spremberg erlebte nach 133 Jahren im 21. Jahrhundert seine Renaissance.


Freizeit- und Sportanlagen



Wirtschaft und Infrastruktur



Ansässige Unternehmen und Gewerbegebiete


Es bestehen in der Kommune zwei Gewerbegebiete: OT Neuspremberg, Rumburgerstraße; Obere Quiere, OT Friedersdorf


Verkehrsanbindung


Die Bahnstrecke Dresden–Zittau (siehe Süd-Lausitzer Bahn) und die B 96 führen durch die Stadt. Das bis zur Wende in der DDR 1989/90 genutzte Bahnhofsgebäude (mit Fahrkartenausgabe, Gepäckabfertigung, Gaststätte und Wohnraum) ist heute nicht mehr geöffnet. Mehrere Gleise des Bahnhofes sowie das in der Nähe befindliche Stellwerk am Bahnübergang zur Sonnebergstraße wurden abgebaut, der Güterboden hat keine Nutzung mehr. Der Bahnhof dient heute nur noch als Bedarfshaltepunkt für die Trilex-Züge. Bedingt durch den zunehmenden Autoverkehr wurde das Straßen- und Wegenetz der Stadt ausgebaut. Neusalza-Spremberg wird durch mehrere Buslinien der Kraftverkehrsgesellschaft Dreiländereck angefahren.


Bildung und Betreuung


Gebäude der Pestalozzi-Schule in Neusalza-Spremberg
Gebäude der Pestalozzi-Schule in Neusalza-Spremberg
Pestalozzi-Oberschule Südseite
Pestalozzi-Oberschule Südseite
Die Kita „Spreezwerge“ wurde im Juni 2018 eingeweiht.
Die Kita „Spreezwerge“ wurde im Juni 2018 eingeweiht.

Seit 1928 amtierten bis heute folgende Schulleiter bzw. -direktoren: Alwin Klix (10/1928 – 5/1945); Willy Pfahl (5/1945 – 11/1945); Fräulein Irene Schott (12/1945 – 7/1946); Alfred Kranke (8/1946 – 10/1946); Adalbert Polzer (11/1946 – 8/1950); Gunther Leupolt (9/1950 – 7/1970), Schuldirektor mit der längsten Amtszeit – 20 Jahre; Wenzel Seidlich (8/1970 – 7/1971), komm. Direktor; Peter Woschnik (8/1971 – 7/1975); Siegfried Zawal (8/1975 – 7/1976), komm. Direktor; Hans-Jürgen Hornig (8/1976 – 9/1984); Siegfried Zawal (10/1984 – 7/1986), amtierend; Roland Häbler (8/1986 – 7/1990); Uwe Knappe (8/1990 – 8/2003); Frau Astrid Seibt (8/2003 – 7/2017); Frau Katrin Bollwig (8/2017-)


Gesundheit und Sicherheit


In der Kommune, einschließlich OT Friedersdorf, sind derzeit (Februar 2018) vorhanden:

Für den Brand- und Katastrophenschutz bestehen zwei Ortswehren der Freiwilligen Feuerwehr (FF):

Die Wehrleiter der FF bzw. Ortswehr der Stadt Neusalza-Spremberg seit dem Vereinigungsjahr 1920: Eberhard Hünlich (1920–1945), Kommandant; Erich Schramm (1945–1949), Helmut Düring (1949–1957), Manfred Seifert (1957–1958), Christian Wünsche (1958–1974), Gottfried Pache (1975–1978), Günter Schönbach (1978–1987), Günter Uhlemann (1987–1992), Christian Kümpfel (1992–2002), Volkmar Wellschmidt (2002–2008), Dirk Becker (2011–2016), Hendrik Schütze (2016-)

Die Wehrleiter der FF bzw. Ortswehr, OT Friedersdorf/Spree, seit der Vereinigung von Ober- und Niederfriedersdorf 1938: Willy Pohlisch (1938–1952), Oswald Strietzel (1952–1958), Manfred Hauptmann (1958–1961), Heinz Lucke (1961–1964), Manfred Lauermann (1964–1971), Friedemar Schneider (1971–1984), Uwe Knappe (1984–1991), Rolf Zieger (1991–1994), Volker Preusker (1994–2001), Klaus-Dieter Thomas (2001–2006), Rolf Mainz (2006–2016), Daniel Mainz (2016-)


Persönlichkeiten



Siehe auch



Literatur




Commons: Neusalza-Spremberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2021 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2021). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2022. (Hilfe dazu).
  2. www.oberlausitzer-woerterbuch.de
  3. wacholderdrossel.de
  4. Gunther Leupolt: Der Neusalzaer Rezeß von 1673. In: Geschichte und Geschichten aus Neusalza-Spremberg. Band I, Hrsg. Kultur- und Heimatfreunde Neusalza-Spremberg e. V. Michael Voigt, Neusalza-Spremberg 1999, S. 15–18.
  5. Da das Original nicht mehr vorhanden ist, wurde auf den Nachdruck in folgender Publikation zurückgegriffen: August Adolph Tuchatsch (Hrsg.): Geschichtliche Nachrichten über die Stadt Neu-Salza auf Grund historischer Urkunden und Überlieferungen. Festgabe zum 200jährigen Bestehen der Stadt Neusalza 1870/72. Fotomechanischer Nachdruck. Michael Voigt, Neusalza-Spremberg 2000, S. 4f.
  6. Sonderausschuss 750 Jahre Spremberg (Hrsg.): Entwicklung der Stadt Neusalza-Spremberg. Neusalza-Spremberg 1992, S. 30f.
  7. Die Vereinigung in schulischer Hinsicht erfolgte am 1. April 1920.
  8. Unter Aktiva versteht man das Vermögen und unter Passiva die Schulden
  9. Buchführung, Haushaltsplan
  10. Die kirchliche Vereinigung beider Gemeinden wurde jedoch erst nach der Auspfarrung von Niederfriedersdorf aus Neusalza-Spremberg und dem Amtsantritt von Pfarrer Wolfgang Arnold aus Frankfurt am Main im Jahr 1937, also 17 Jahre nach der politischen Vereinigung von 1920 vollzogen
  11. Die Besoldungsangaben betreffen die Jahresgehälter
  12. Die amtliche Bestätigung durch die Landesregierung des Freistaates Sachsen zur Vereinigung beider Kommunen zur Stadt Neusalza-Spremberg erfolgte am 15. Februar 1920.
  13. Facebook-Eintrag
  14. StBA: Gebietsänderungen vom 01.01. bis 31. Dezember 2008
  15. Neusalza im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  16. Spremberg im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  17. Neuspremberg im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  18. Sonneberg im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  19. statistik.sachsen.de
  20. statistik.sachsen.de
  21. Vorläufige Bevölkerung des Freistaates Sachsen am 31. Dezember 2008 nach Gemeinden. (Memento vom 8. Juni 2009 im Webarchiv archive.today) statistik.sachsen.de
  22. statistik.sachsen.de: Wahlergebnis Stadtrat 2019
  23. https://www.statistik.sachsen.de/wpr_alt/pkg_s10_bmlr.prc_ergli_lr?p_bz_bzid=BM151&p_ebene=LK&p_ort=14626
  24. Neusalza-Spremberg: Sehenswürdigkeiten
  25. (Vgl. Amtsblatt der Stadt Neusalza-Spremberg, Nr. 6, Juni 1998, S. 12f. und ebenda, Nr. 9, September 1998, S. 15).

На других языках


- [de] Neusalza-Spremberg

[en] Neusalza-Spremberg

Neusalza-Spremberg (pronunciation (help·info)) is a town in the district Görlitz, in the Free State of Saxony, Germany. It is situated on the border with the Czech Republic, on the river Spree, 6 km northwest of Ebersbach, and 17 km southeast of Bautzen.

[ru] Нойзальца-Шпремберг

Нойзальца-Шпремберг (нем. Neusalza-Spremberg) — город в Германии, в земле Саксония. Подчинён административному округу Дрезден. Входит в состав района Гёрлиц. Подчиняется управлению Нойзальца-Шпремберг. Население составляет 3624 человека (на 31 декабря 2010 года). Занимает площадь 22,88 км². Официальный код — 14 2 86 270.



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