world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Hainewalde (oberlausitzisch: Heenewaale) ist eine sächsische Gemeinde im Landkreis Görlitz. Sie liegt nahe der deutsch-tschechischen Grenze und gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Großschönau-Hainewalde.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Sachsen
Landkreis: Görlitz
Verwaltungs­gemeinschaft: Großschönau-Hainewalde
Höhe: 322 m ü. NHN
Fläche: 12,96 km2
Einwohner: 1519 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 117 Einwohner je km2
Postleitzahl: 02779
Vorwahl: 035841
Kfz-Kennzeichen: GR, LÖB, NOL, NY, WSW, ZI
Gemeindeschlüssel: 14 6 26 170
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kleine Seite 04
02779 Hainewalde
Website: www.hainewalde.de
Bürgermeister: Andreas Mory (parteilos)
Lage der Gemeinde Hainewalde im Landkreis Görlitz
KarteRosenbach
Karte

Geografie und Verkehr


An der Mandau, Blick zur Kirche
An der Mandau, Blick zur Kirche

Die Gemeinde Hainewalde liegt im südwestlichen Teil des Landkreises. Sie liegt etwa zehn Kilometer westlich von Zittau im Vorland des Zittauer Gebirges und wird von der Mandau durchflossen. Sie grenzt südlich an den vor dem Zittauer Gebirge gelegenen Breiteberg, welcher als Hausberg von Hainewalde betrachtet wird.

Westlich des Gemeindegebietes verläuft die Grenze zur Tschechischen Republik. Die Gemeinde befindet sich an der Bahnstrecke Zittau–Varnsdorf, wobei der Bahnhof stündlich von Zügen der Länderbahn (Markenname „Trilex“) in Richtung Seifhennersdorf und Liberec bedient wird. Nördlich der Gemeinde verläuft die Bundesstraße 96 im Abschnitt Löbau–Zittau.


Geschichte


Blick auf das 1926 erbaute Gemeindeamt
Blick auf das 1926 erbaute Gemeindeamt
Karte von Oberreit mit nördl. Teil von Hainewalde um 1845
Karte von Oberreit mit nördl. Teil von Hainewalde um 1845
Karte von Oberreit mit südl. Teil von Hainewalde um 1845
Karte von Oberreit mit südl. Teil von Hainewalde um 1845

Hainewalde wurde im Zuge der feudalen deutschen Ostsiedlung von den Siedlern entlang des Mandautales als Waldhufendorf angelegt. Der Ort wurde 1326 urkundlich als „Heyninwalde“ erwähnt. Der Ortsname ist wahrscheinlich vom Ortsgründer „Hener“, „Heno“, „Hening“ oder „Heinrich“ abzuleiten.

Im Jahr 1392 wurde das Alte Schloss (Torhaus) als Rittergut erbaut.[2]

Während der Hussitenkriege wurden die Hussiten am Breiteberg, an dem sie mit ihrer großen Beute nach Böhmen vorbeizogen, von im Gehölz versteckten Zittauern angegriffen. Dabei kamen 150 Mann ums Leben.

Am 20. September 1546 wurde Ulrich von Nostitz mit Hainewalde belehnt. Nach seinem Tod 1552 übernahm sein Sohn Christoph von Nostitz (1533 bis 10. Februar 1576) die Herrschaft.

1564 erfolgte der Bau des Alten Schlosses, welches 1780 teilweise und 1845 vollständig abgetragen wurde.

Nach dem Prager Frieden fiel die Oberlausitz und damit Hainewalde 1636 an Sachsen, wobei jedoch weitgehende Zugeständnisse an Eigenständigkeit und Religionsfreiheit gemacht wurden. Um 1650 zog dies einige böhmische Exulanten an, die die Einwohnerzahl vergrößerten. Sie brachten die Haarbodenweberei und Siebherstellung nach Hainewalde und trugen so zu einem wirtschaftlichen Aufschwung bei.

1749 bis 1755 ließ der preußische Kammerherr Samuel Friedrich von Kanitz das Neue Schloss errichten.[3] Es erhebt sich noch heute eindrucksvoll über einem terrassierten Berghang. 1778 fiel der Besitz Hainewalde im Wege der Erbfolge an die mit der Familie von Kanitz verschwägerte Familie von Kyaw, die diesen am 12. März 1927 an die Gemeinde Großschönau verkaufte.

Am 26. März 1933 wurde es von der Schutzwache des SA-Sturmbannes III-102 aus Dresden besetzt, welche für politische Gefangene ein provisorisches Konzentrationslager einrichtete, in dem zwischen 450 und 1.000 Häftlinge eingekerkert und misshandelt wurden, unter ihnen die Juden besonders. Bereits am 28. März 1933 trafen die ersten Gefangenentransporte ein. Am 10. August 1933 wurde das KZ Hainewalde wieder aufgelöst. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente es unterschiedlichen Nutzungen. Seit 1972 steht es leer und verfällt. 2000 wurde der „Förderverein zur Erhaltung des Kanitz-Kyawschen Schlosses Hainewalde e. V.“ gegründet. So konnte im Jahr 2007 mit der Sanierung des Ostflügels begonnen werden.


Politik


Kommunalwahl 2014[4]
Wbt.: 57,4 % (2009: 52,5 %)
 %
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
85,8 %
(+43,9 %p)
n. k. %
(−33,2 %p)
10,8 %
(−4,5 %p)
3,4 %
(−6,2 %p)
BKHa
FDP
CDU
SPD
2009

2014

Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a BK Hainewalde
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Fehler in der Farbeingabe - Hell

Bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 wurden die 18 Sitze des Gemeinderats wie folgt auf die einzelnen Parteien und Listen verteilt:

Bürgerkomitee HainewaldeCDUBürger für Hainewalde
7 Sitze1 Sitz4 Sitze

Kultur und Sehenswürdigkeiten


siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Hainewalde


Sehenswürdigkeiten


Wasserschloss
Wasserschloss
Himmelsbrücke
Himmelsbrücke

Gedenkstätten


Ein Gedenkstein am Eingang des Schlossgartens erinnert an Widerstandskämpfer und Opfer des Faschismus.


Kultur


Es gibt mehrere Vereine im Ort. Über die Ortsgrenzen bekannt ist das Roaperradl, in dem monatlich Kulturveranstaltungen organisiert werden.


Regelmäßige Veranstaltungen



Wirtschaft


In Hainewalde ist unter anderem seit 1899 der Getränkehersteller Menschel-Limo GmbH mit 12 Mitarbeitern ansässig. Er produzierte 2019 8.000 Hektoliter, es gibt 16 Limonadensorten. 2021 wollte das Unternehmen nach Großschönau umziehen.[6]


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Hainewalde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen: Hainewalde – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2021 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2021). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2022. (Hilfe dazu).
  2. Hainewalde: Altes Schloss Hainewalde. In: Sachsens-Schlösser.de. Abgerufen am 31. März 2014.
  3. Hainewalde: Neues Schloss Hainewalde. In: Sachsens-Schlösser.de. Abgerufen am 31. März 2014.
  4. Gemeinderatswahl 2014. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 12. August 2014.
  5. Hainewalder Sehenswürdigkeiten: Die Kirche. Abgerufen am 31. März 2014.
  6. Menschel-Limo zieht aus Hainewalde weg. In: Sächsische Zeitung. 14. Dezember 2020 (saechsische.de [abgerufen am 15. Dezember 2020]).

На других языках


- [de] Hainewalde

[en] Hainewalde

Hainewalde is a village in Germany on the river Mandau, in the Bundesland (Federal State) of Saxony and the district Görlitz, historically belonging to Upper Lusatia. The village is part of the administrative partnership Großschönau-Waltersdorf.

[ru] Хайневальде

Хайневальде (нем. Hainewalde) — коммуна в Германии, в земле Саксония. Подчиняется административному округу Дрезден. Входит в состав района Гёрлиц. Подчиняется управлению Гросшёнау-Вальтерсдорф. Население составляет 1658 человек (на 31 декабря 2010 года). Занимает площадь 12,96 км². Официальный код — 14 2 86 140.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии