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Bernstadt auf dem Eigen (amtlich: Bernstadt a. d. Eigen, sorbisch Bjernadźicy[2]) ist eine sächsische Landstadt im Landkreis Görlitz. Sie gehört zur Oberlausitz und liegt inmitten des Städtedreiecks Görlitz-Zittau-Löbau. Sie ist Teil und Verwaltungssitz der Verwaltungsgemeinschaft Bernstadt/Schönau-Berzdorf, die der kulturhistorischen Landschaft des Eigenschen Kreises weitgehend entspricht.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Sachsen
Landkreis: Görlitz
Verwaltungs­gemeinschaft: Bernstadt/Schönau-Berzdorf
Höhe: 231 m ü. NHN
Fläche: 52 km2
Einwohner: 3213 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 62 Einwohner je km2
Postleitzahl: 02748
Vorwahl: 035874
Kfz-Kennzeichen: GR, LÖB, NOL, NY, WSW, ZI
Gemeindeschlüssel: 14 6 26 030
Stadtgliederung: 8 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Bautzener Straße 21
02748 Bernstadt a. d. Eigen
Website: www.bernstadt.info
Bürgermeister: Markus Weise (parteilos)
Lage der Stadt Bernstadt a. d. Eigen im Landkreis Görlitz
KarteRosenbach
Karte

Geographie



Stadtgliederung und Eingemeindung


1957:

1994:


Geschichte


Karte von Oberreit mit Bernstadt auf dem Eigen um 1845
Karte von Oberreit mit Bernstadt auf dem Eigen um 1845

Bernstadt auf dem Eigen wurde am 22. September 1234 erstmals in einer Urkunde des Bischofs von Meißen als »Bernhardistorf« erwähnt.[3] Das Landstädtchen gehörte Jahrhunderte zur Herrschaft der Äbtissinnen des Klosters St. Marienstern. Gegen den Willen ihrer Herrschaft führten die Bernstädter in der Mitte des 16. Jahrhunderts die Reformation ein, was zu jahrzehntelangen Auseinandersetzungen mit den Äbtissinnen führte.

Als Gründer von Bernstadt werden die wohl edelfreien Herren von Schönburg vermutet. Bernstadt war Hauptort des Eigenschen Kreises in der Oberlausitz, der 1403 erstmals als „von dem Eygen“ erwähnt wurde. Hier gab es vorrangig Eigengüter, die also frei von Lehnsverpflichtungen waren. Um 1200 war der Eigensche Kreis durch Schenkung des Kaisers an das Bistum Meißen gekommen. Die Bischöfe verkauften den Eigenschen Kreis um 1240 an das Haus Schönburg. Die Schönburger gaben diesen Besitz an die mit ihnen verschwägerten Herren von Kamenz weiter. Durch Stiftungen und Verkauf gelangte dieser Besitz der Schönburger und Kamenzer Herren an das 1248 durch Bernhard III. von Kamenz, Bischof von Meißen, gegründete Zisterzienserinnenkloster St. Marienstern bei Kamenz.[4]


Ortsnamenformen


1234: Bernhardistorf, 1245: Bernardistorf, 1280: Bernhartstorf, 1285: Bernhardus et Otto fratres dicti de Bernhartsdorf, 1290: Bernhardsdorph, 1339: civitas Bernardi, 1352: Bernhartsdorff, 1384: Bernersdorf, 1401: Bernstorph, 1425: Bernsdurff, 1497: Bernstat, 1516: Bernstadt, 1566: Bernstettel.

Den sorbischen Namen gab Filip Rězak 1920 mit Bjenadźicy und Bjarnaćicy an,[5] Walter Wenzel gab ihn 2008 als Bjernadźicy aber auch als Bjenadźicy wieder, erwähnte aber auch Benadźice als Namensform von 1719.[2] Da die Stadt außerhalb des sorbischen Siedlungsgebietes liegt, gibt es keine amtlich verbindliche Form.


Verwaltungszugehörigkeit


1835–1932: Kreishauptmannschaft Bautzen, 1932–1943: Kreishauptmannschaft Dresden-Bautzen, später Regierungsbezirk Dresden-Bautzen, 1952–1994: Kreis Löbau (Landkreis Löbau), 1994–2008: Landkreis Löbau-Zittau, seit 2008: Landkreis Görlitz.


Einwohnerentwicklung


Jahr Einwohner
1600 34 besessene Mann
1777 304 besessene Bürger
1834 1.608
1871 1.731
1890 1.228
1910 1.435
1925 1.548
1939 1.518
1946 1.994
Jahr Einwohner
1950 2.127
1964 2.565
1990 2.342
2000 4.435
2007 3.959
2012 3.558
2013 3.510
2015 3.439

Quelle: Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen[6]


Politik



Stadtrat


Der Stadtrat besteht aus 14 Mitgliedern. Seit der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 verteilen sie sich folgendermaßen auf die einzelnen Listen und Parteien:[7]

Partei / ListeStimmenanteilSitze
Freie Wählergemeinschaft Bernstadt77,1 %120
Alternative für Deutschland (AfD)12,1 %1
Christlich Demokratische Union (CDU)10,8 %1

Wappen


Die Wappengeschichte des Oberlausitzer Ortes Bernstadt ist inhaltlich ein wenig kurios. Bernstadt trägt zwar auf blauem Feld eine feste Mauer und einen Turm, die den Stadtstatus besonders unterstreichen – aber Bernstadt besaß nie eine geschlossene Mauer, nur drei Stadttore „schützten“ die Stadt. Diese fielen jedoch dem großen Stadtbrand von 1828 zum Opfer.

Im Jahr 1900 wurde das heute gültige Wappen bestätigt, das sich aber sehr eng an eine seit 1538 bestehende Form anlehnt. Zwischenzeitlich existierte ein Wappen mit waagerecht verlaufender zinnenloser Mauer. Ein Verleihungszeitpunkt ist nicht bekannt. Mit Sicherheit aber ist anzunehmen, dass das Wappen vom damaligen Besitzer Bernstadts, dem Kloster Marienstern bei Kamenz, verliehen wurde.[8]


Partnerschaften


Bernstadt unterhält Partnerschaften mit zwei Gemeinden, die ebenfalls den Namen Bernstadt tragen. Dies sind seit 1. Juni 1991 Bernstadt in Baden-Württemberg und seit 10. Mai 1997 die Stadt Bierutów (deutsch: Bernstadt an der Weide) in Polen.

Seit dem Oktober 2005 gibt es weitere Beziehungen zur Gemeinde Zawidów (deutsch: Seidenberg) in Polen, das betrifft die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Freiwilligen Feuerwehr und der Schulen.


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Erdachsenbrunnen auf dem Marktplatz
Erdachsenbrunnen auf dem Marktplatz

Die Kulturdenkmale sind in der Liste der Kulturdenkmale in Bernstadt a. d. Eigen erfasst.


Sehenswürdigkeiten



Museen


Museum in der Kirchgasse
Museum in der Kirchgasse

Bauwerke


Restaurierte Häuser am Markt mit Turm der Marienkirche
Restaurierte Häuser am Markt mit Turm der Marienkirche

Gedenkstätten



Regelmäßige Veranstaltungen



Freizeit- und Sportanlagen



Bildung



Sicherheit


Die Freiwillige Feuerwehr in Altbernsdorf, Bernstadt (Kunnersdorf), Dittersbach und Kemnitz sorgt für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe.


Persönlichkeiten



Ehrenbürger


Folgenden Personen wurde das Ehrenbürgerrecht zugesprochen[12]:

verstorben 2016


Söhne und Töchter der Stadt



Weitere Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen



Quellen und weiterführende Literatur



Literatur


Folgende Publikationen sind über Bernstadt erschienen:[14]


Fußnoten


  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2021 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2021). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2022. (Hilfe dazu).
  2. Walter Wenzel: Oberlausitzer Ortsnamenbuch (2008), ISBN 978-3-7420-2067-3
  3. Zur Stadtgeschichte (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive). Online auf bernstadt.info.
  4. Autorenkollektiv: Die Schönburger, Wirtschaft, Politik, Kultur. Broschüre zur gleichnamigen Sonderausstellung 1990–91 in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, Glauchau 1990, Kap. Schönburgische Besitzungen im Überblick (Steffen Winkler), S. 14–15.
  5. Filip Rězak: Deutsch-wendisches encyklopädisches Wörterbuch der oberlausitzer Sprache. Bautzen 1920, S. 157.
  6. Bernstadt a. d. Eigen im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  7. Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2019 in Bernstadt a. d. Eigen auf www.statistik.sachsen.de. (Nicht mehr online verfügbar.) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, ehemals im Original; abgerufen am 17. Februar 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.wahlen.sachsen.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  8. Geschichtliches zu Stadtwappen und Erdachsenbrunnen (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  9. Evang. Kirche Bernstadt (Memento vom 6. Januar 2009 im Internet Archive). Online auf bernstadt.info.
  10. Alexandra Sillgitt, Jochen Leffers: Raketenbauer der Nazis ist Namenspate einer Schule. Online auf Der Spiegel vom 5. Februar 2008.
  11. Über uns. In: ms.bernstadt.com. Abgerufen am 30. November 2018.
  12. Ehrenbürger (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive). Online auf bernstadt.info.
  13. Karl Werner Günzel im Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren, abgerufen am 31. Mai 2013.
  14. Publikationen über Bernstadt a.d. Eigen und die Orte des Eigenschen Kreises (Memento vom 25. Oktober 2008 im Internet Archive). Online auf bernstadt.info.


Commons: Bernstadt a. d. Eigen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Bernstadt auf dem Eigen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

На других языках


- [de] Bernstadt a. d. Eigen

[en] Bernstadt auf dem Eigen

Bernstadt auf dem Eigen (Upper Sorbian: Bjenadźicy) is a town in the Görlitz district, in the Free State of Saxony, Germany. It is situated 16 km north of Zittau, and 16 km southwest of Görlitz.

[ru] Бернштадт-на-Айгене

Бернштадт-на-Айгене (нем. Bernstadt a. d. Eigen, в.-луж. Bjenadźicy) — город в Германии, в земле Саксония. Подчиняется административному округу Дрезден. Входит в состав района Гёрлиц. Подчиняется управлению Бернштадт/Шёнау-Берцдорф. Население составляет 3766 человек (на 31 декабря 2010 года). Занимает площадь 51,89 км². Официальный код — 14 2 86 020.



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