Montabaur [ˈmɔntaˌbaʊ̯ɐ] ist die Kreisstadt des Westerwaldkreises in Rheinland-Pfalz. Sie ist gleichzeitig Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Montabaur, der weitere 24 Ortsgemeinden angehören. Gemäß Landesplanung ist Montabaur als Mittelzentrum ausgewiesen.[2] Überregional bekannt sind das Schloss Montabaur, das Fashion-Outlet-Center und der Bahnhof Montabaur mit ICE-Anbindung an der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main.
Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 9,1°C. Der wärmste Monat ist der Juli mit einer Temperatur von 17,5°C, der kälteste der Januar mit 0,4°C. Der Jahresniederschlag beträgt 703mm. Der trockenste Monat ist der April, die meisten Niederschläge fallen im Juni und Juli. Im Juni und Juli fallen 1,5-mal mehr Niederschläge als im April.
Montabaur
Klimadiagramm
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6
59
7
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4
-1
Temperatur in °C, Niederschlag in mm
Quelle:
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Montabaur
Jan
Feb
Mär
Apr
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Jun
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Aug
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Dez
Max. Temperatur (°C)
2,8
4,4
8,5
13,4
17,8
21,1
22,1
21,7
19,1
13,4
7,3
4,1
Ø
13
Min. Temperatur (°C)
−2
−1,5
0,6
3,9
7,5
10,9
12,4
12,2
9,6
5,8
2,1
−0,5
Ø
5,1
Temperatur (°C)
0,4
1,4
4,5
8,6
12,7
16
17,5
16,9
14,3
9,6
4,7
1,8
Ø
9,1
Niederschlag (mm)
58
46
52
45
61
69
69
67
57
54
59
66
Σ
703
Sonnenstunden (h/d)
1,3
2,3
3,4
4,8
6,0
6,0
6,4
5,9
4,6
3,3
1,6
1,2
Ø
3,9
T e m p e r a t u r
2,8
−2
4,4
−1,5
8,5
0,6
13,4
3,9
17,8
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21,1
10,9
22,1
12,4
21,7
12,2
19,1
9,6
13,4
5,8
7,3
2,1
4,1
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Okt
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N i e d e r s c h l a g
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52
45
61
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69
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57
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Jul
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Okt
Nov
Dez
Quelle:
Stadtbild
Montabaurs Altstadt zeichnet sich durch den neugotischen Rathausbau Roter Löwe, durch zahlreiche Fachwerkhäuser aus dem 16. und 17.Jahrhundert und die große spätgotische katholische Pfarrkirche aus. Die mittelalterliche Stadtmauer ist in Resten erhalten, darunter auch der so genannte Wolfsturm.
Die Stadthalle Montabaur ist für verschiedene Veranstaltungen wie Tagungen, Konferenzen, Konzerte, Theater und Events geeignet. Der historische Wolfsturm steht den Einwohnern der Stadt Montabaur zur Verfügung und kann für eigene Zwecke gemietet werden.
Schloss
→ Hauptartikel: Schloss Montabaur
Das Schloss Montabaur, bis 1945 Sitz des Landratsamtes des Unterwesterwaldkreises, dann Sitz der Bezirksregierung Montabaur, ist heute im Besitz der Akademie Deutscher Genossenschaften, die es als Tagungshotel und Schulungszentrum der Raiffeisen- und Volksbanken ausgebaut hat. Es liegt gut sichtbar in der Mitte der Stadt auf dem Schlossberg (321mü.NN).
Mons Tabor mit barockem Schloss. Wahrzeichen und Namensgeber der Stadt Montabaur.
Geschichte
→ Hauptartikel: Geschichte der Stadt Montabaur
Montabaur hat eine Geschichte, die sich bis ins Jahr 959 nachweisen lässt, als das Kastell Humbach, castellum Humbacense, das heutige Schloss, erstmals urkundlich erwähnt wurde. Der Trierer Erzbischof Dietrich von Wied, um 1217 von einem Kreuzzug aus dem Heiligen Land zurückgekehrt, ließ die zerstörte Burg humbacense wieder aufbauen. Er nannte sie wegen der Ähnlichkeit des Humbacher Hügels mit dem Berg Tabor im heutigen Israel, der als Ort der Verklärung Christi gilt, Mons Tabor. Daraus wurde Montabaur. 1291 verlieh König Rudolf von Habsburg (1218 bis 1291) Montabaur zusammen mit Welschbillig, Mayen, Bernkastel und Saarburg die Stadtrechte.
Montabaur war bis 1968 Verwaltungssitz eines der fünf Regierungsbezirke, in die sich das neu gebildete Land Rheinland-Pfalz 1946 gliederte. Durch die Eingemeindung von sieben Umlandgemeinden (Bladernheim, Elgendorf, Eschelbach, Ettersdorf, Horressen, Reckenthal und Wirzenborn) erreichte Montabaur am 22. April 1972 im Wesentlichen seine heutige Größe.[5]
RakArtBtl 350Schloss Montabaur
Ab Mitte der 1960er Jahre bis Anfang 2004 war Montabaur mit der Westerwaldkaserne ein Bundeswehrstandort, an dem von 1966 bis 1993 auch das Raketenartilleriebataillon 350[6] und später Instandsetzungseinheiten stationiert waren.
Das RakArtBtl 350 war das Raketen-Artillerie-Bataillon des III. (GE) Korps und ausgerüstet mit der ballistischen Kurzstreckenrakete Sergeant bzw. ab Mitte der 1970er Jahre der Kurzstreckenrakete Lance.
Die nukleare Sondermunition lagerte im Sondermunitionslager Horressen[7] und bei Bellersdorf[8], sie unterstand dem 83rd US Army Missile Detachment.
Konfessionsstatistik
Mit Stand 30. Juni 2005 waren von den Einwohnern 58,2% katholisch, 20,3% evangelisch und 21,5% waren konfessionslos oder gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[9] Der Anteil der Protestanten und vor allem die der Katholiken ist seitdem gesunken. Derzeit (Stand Ende August 2022) liegt der Anteil der katholischen Bürger bei 42,8%, der evangelischen bei 15,7% und der Sonstigen bei 41,5%.[10]
Politik
Stadtrat
Das Rathaus im neugotischen Baustil
Der Stadtrat in Montabaur besteht aus 28 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Stadtbürgermeisterin als Vorsitzender.
Gabriele Wieland (CDU) wurde am 2. Juli 2014 Stadtbürgermeisterin von Montabaur.[13] Bei der Direktwahl am 26.Mai 2019 wurde sie mit einem Stimmenanteil von 73,42% in ihrem Amt bestätigt.[14]
Wappen und Flagge
Die Stadt führt als Wappen das sogenannte Petrus-Wappen. Die Flagge der Stadt trägt in Längsstreifen die Farben Blau, Rot und Weiß, in dieser Reihenfolge.[3]
Wappen von Montabaur
Blasonierung: „In Blau hinter einer aus dem unteren Schildrand wachsenden silbernen gezinnten Stadtmauer in einem von zwei rotbedachten und goldbeknauften fünfgeschossigen schwarzgefensterten und schwarzportaligen silbernen Türmen, je begleitet von einem silbernen Schildchen, darin ein rotes durchgehendes Balkenkreuz, flankierten und von einem silbernen Wimperg bekrönten Spitzbogenportal, von einem wachsenden gezinnten rotbedachten und goldbeknauften silbernen Mittelturm mit zentralem, goldenem, sechszackigem Stern überragt, ein sitzender golden nimbierter Heiliger in rotem Gewand und goldenem Untergewand mit goldenem Schlüssel mit innengewandtem Bart in der Rechten sowie goldenem Kreuzstab in der Linken, an beiden Flankentürmen je ein außen angesetzter halber, mit jeweils vier Zinnen und einem rotbedachten, silbernen Gebäude besetzter flacher Mauerbogen zum Schildrand.“[15]
Wappenbegründung: Türme und Mauer repräsentieren die mittelalterliche Stadtbefestigung und die Wehrhaftigkeit Montabaurs, der Heilige stellt Simon Petrus dar, und die Wappenschildchen symbolisieren die frühere Zugehörigkeit der Stadt zu Kurtrier bis 1803. Das Wappen wurde 1906 genehmigt und geht auf ein Stadtsiegel aus dem Jahre 1300 zurück.
Städtepartnerschaften
Montabaur unterhält Partnerschaften zur französischen Stadt Tonnerre, zur britischen Stadt Brackley und zur sächsischen Stadt Sebnitz. Außerdem ist das texanische Fredericksburg Partnerstadt der Verbandsgemeinde Montabaur.
Bahnhof Montabaur mit ICE-Teil an der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main, Himmelbergtunnel
Montabaur ist durch die Regionalbahnlinie RB29 (Unterwesterwaldbahn) (Limburg–Diez Ost–Elz Süd–Montabaur–Wirges–Siershahn) der Hessischen Landesbahn, Bereich Dreiländerbahn an den Schienenpersonennahverkehr angeschlossen. Diese wird im Auftrag des Zweckverbandes SPNV Nord nach dem Rheinland-Pfalz-Takt betrieben.
Die zwei wichtigsten Haltestellen zur Anbindung an den Regionalbusverkehr, welcher überwiegend durch Rhein-Mosel-Bus, Griesar Reisedienst und Orthen Omnibusbetrieb betrieben wird, sind Konrad-Adenauer-Platz sowie Bahnhof Montabaur/FOM.
Anschluss an den Fernbusverkehr von Flixbus und der Firma Univers an der Haltestelle Bahnhof Montabaur/FOM.
In den Abendstunden, außerhalb der Fahrtzeiten der Linienbusse, verkehren ab Montabaur Anruf-Sammeltaxi-Linien innerhalb der Verbandsgemeinde Montabaur.
Sportflugplatz für Segelflugzeuge
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Altarraum der katholischen Kirche Sankt Peter in KettenEhemaliger Wachturm von Montabaur
Museen und Kulturzentren
In einem Waldstück bei Montabaur befindet sich in einem ehemaligen NATO-Waffenlager, das zu einem Museum umgebaut wurde, das „b-05 Kunst- und Kulturzentrum“. Die kleinen Bunker werden für Videoinstallationen genutzt, die großen als Bildergalerien. Den Schwerpunkt des Museums bildet die zeitgenössische Kunst.
Kulturelle Einrichtungen
Amateurtheater „Die Oase“
Haus der Jugend
Stadtbibliothek
Katholische öffentliche Bücherei
Kino „Capitol“
Stadtarchiv
Stadthalle Haus Mons-Tabor
Kulturwerkraum
Historische Gebäude
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Montabaur
Profanbauten
historisches Werbhaus
Neugotisches Rathaus (erbaut 1866 bis 1868)
Schloss Montabaur
Teile der Stadtmauer
Wolfsturm (→ Stadtmauer)
zahlreiche, gut erhaltene historische Fachwerkhäuser, darunter unter anderem ein Wohnhaus des Freiherrn vom Stein
Sakralbauten
St. Peter in Ketten
Brüderkirche (katholisch), Gotteshaus des Ordens der „Barmherzigen Brüder Montabaur“
Pauluskirche (evangelisch)
Lutherkirche (evangelisch)
Anna- oder Fuhrmannskapelle
Marien-Wallfahrtskirche im Stadtteil Wirzenborn im Gelbachtal
Freizeit
Segelflugplatz des Luftsportclub Westerwald e.V.
Mons-Tabor-Bad
Trimm-Dich-Pfad
Nordic-Walking-Park
Fahrradwege ab Montabaur durch das Gelbachtal bis zum Lahntal
Große Stadtgrundschule von Montabaur (im Jahr 2006 370 Schüler, 16 Klassen) mit der Vorschulklasse Schulkindergarten, freiwillige Ganztagsschule montags bis donnerstags bis 16:00Uhr einschließlich Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung, betreuter Freizeit und zahlreichen pädagogischen Zusatzangeboten. Integrierte Fremdsprachenarbeit in Englisch und Französisch. Partnerschule École Louis Pasteur in Tonnerre, Burgund.
Das Peter-Altmeier-Gymnasium Montabaur war bis zum Jahr 1999 Aufbaugymnasium. Ab 1991 kamen die ersten Musikschüler in die fünfte Klasse, dieser erste Jahrgang der Musikschüler absolvierte im Jahr 2000 das Abitur.
Mons-Tabor-Gymnasium: Gymnasium mit zweisprachigem und naturwissenschaftlichem Zweig
Anne-Frank-Realschule plus
Heinrich-Roth-Realschule plus
Berufsbildende Schule Montabaur
Erwachsenenbildung
Grone Bildungszentren NRW-Rheinland gGmbH
Berufsfortbildungswerk (bfw)
Bildungswerk Sport – Außenstelle Westerwald
Info-Stelle Weiterbildung
Katholische Erwachsenenbildung, das Bildungswerk Westerwald– Rhein– Lahn ist eines von neun Bezirksbildungswerken des Diözesanbildungswerkes Limburg mit Sitz im Haus am Dom in Frankfurt.
Kreisvolkshochschule (KVHS)
Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt
Volkshochschule der Verbandsgemeinde Montabaur (VHS)
Institut für Schulung und Beruf (ISB)
Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft (BWHW)
Akademie Deutscher Genossenschaften
Hilfsorganisationen
Seit 2008 hat die Integrierte Leitstelle Montabaur ihren Sitz in Montabaur. Die Leitstelle wird von der ebenfalls dort ansässigen DRK Rettungsdienst Rhein-Lahn Westerwald gGmbH betrieben und betreut die Landkreise Altenkirchen, Neuwied, Rhein-Lahn und Westerwald.
Wilhelm Neuß (1880–1965), katholischer Priester, Kirchenhistoriker und Kunsthistoriker
Maximilian Sauerborn (1889–1963), Jurist, Verwaltungsbeamter und Politiker
Anton Diel (1898–1959), Politiker (SPD), 1949–1959 Bundestagsabgeordneter
August Kunst (1898–1980), Politiker (CDU), 1957–1961 Bundestagsabgeordneter
Hans Becker (1905–1980), römisch-katholischer Priester, Kirchenhistoriker und Heimatforscher
Else Jeanette Dublon (1906–1998), deutsch-israelische Tänzerin, Tanzlehrerin und Choreographin
Julius Decker (1926–2013), Politiker, MdL von Rheinland-Pfalz
Heinz König (1927–2002), Ökonom, Rektor der Universität Mannheim, Gründervater des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim
Hermann Josef Roth (* 1938), Zisterzienser-Pater, Umweltaktivist, Autor zahlreicher Bücher, lebt in Bonn-Bad Godesberg
Hermann Ament (* 1936), Historiker, Professor für Vor- und Frühgeschichte
Hans-Jürgen Haubrich (1941–2019), Elektrotechniker und Universitätsprofessor der RWTH Aachen
Ulrich Müller-Herold (* 1943), Chemiker
Gerhard Specht (* 1943), Journalist und Autor
Ernst-Ewald Roth (* 1953), Politiker (SPD) und Theologe, von 2008 bi 2019 Abgeordneter im Hessischen Landtag in Wiesbaden
Frank Decker (* 1964), Politologe, Professor für Politische Wissenschaft der Universität Bonn
Mit Montabaur verbunden
Schusterjunge
Johann V. von Isenburg (1507–1556), Erzbischof und Kurfürst von Trier, lebte zuletzt im Schloss Montabaur und starb dort
Matthias Langer (1765–1833), Schriftsteller und Fabrikant
Joseph Kehrein (1808–1876), Ehrenbürger von Montabaur, Lehrer, Philologe, Historiker und Direktor des Montabaur Lehrerseminars
Georg Hilpisch (1846–1928), Theologe und Kirchenhistoriker, verlebte seine Jugend hier und ging auf das Progymnasium
Karl Walter (1862–1929), Organist, Pädagoge, Wissenschaftler und Orgel- und Glockensachverständiger, starb in Montabaur und ist hier bestattet
Heinrich Roth (1889–1955), Bürgermeister von Montabaur, Landrat des Unterwesterwaldkreises, Reichstagsabgeordneter
Georg Hinterwälder (1904–1944), 1934 bis 1943 Bürgermeister (NSDAP)
Klaus-Heinrich Standke (* 1935), wurde als erster Deutscher Direktor bei den Vereinten Nationen, New York, verbrachte seine Schulzeit in Montabaur
Ralph Dommermuth (* 1963), Gründer von United Internet und Internet-Unternehmer mit Verwaltungssitz in Montabaur am ICE-Bahnhof
Andreas Nick (* 1967), Politiker (CDU), seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages
Andreas Lubitz (1987–2015), Kopilot bei Germanwings-Flug 9525, ging in Montabaur zur Schule
Sonstiges
Im 18. und 19. Jahrhundert war Montabaur für die Schuhmacherei bekannt, weshalb die Bürger auch viele Jahrzehnte später mitunter scherzhaft „Schuster“ genannt werden. In den Jahren 1864 bis 1866 waren 66 Schuhmacher in Montabaur aktiv, die ihre Schuhe und Stiefel in der Umgebung bis in den Westerwald verkauften. Danach ging die Zahl zurück, und 1898 waren es nur noch neun. An die große Zeit der Schuhmacherhandwerks in Montabaur erinnert seit Juni 1985 die Skulptur des Schusterjungen von Ernemann Sander an der Ecke eines Hauses auf dem Konrad-Adenauer-Platz, die viertelstündlich in Richtung des gegenüberliegenden Rathauses „den Vogel zeigt“.[16][17]
Literatur
K. A. A. Meister: Geschichte der Stadt und Burg Montabaur. Nach urkundlichen Quellen bearbeitet und herausgegeben. Nachdruck der Ausgabe Montabaur 1876. Hrsg.: F. J. Löwenguth. Montabaur 1977.
Georg Hilpisch: Die Genossenschaft der Barmherzigen Brüder von Montabaur. Eine kurze Geschichte ihrer Entstehung und Entwicklung bis zur Gegenwart. Hermann Rauch, Wiesbaden 1926
Walter Kalb: Alt-Montabaur. Motive aus Montabaur von Walter Kalb. Verlag der Westerwälder Volkszeitung, Montabaur 1926
Die Pfarrkirche "St. Peter in Ketten" zu Montabaur. Zur tausendjährigen Wiederkehr der Einweihung der ersten steinernen Kirche in Montabaur im Jahre 959. Hrsg. vom Verein zur Pflege der heimatlichen kath. Kirchen Montabaur. Montabaur 1959.
100 Jahre Große Karnevalsgesellschaft Montabaur. Montabaur 1984
Hermann Josef Roth: Gefährdung des Spießweihers bei Montabaur. In: Hess. Florist. Br. 24, 1, 1975, S. 13–16, 1 Abb.; Darmstadt
Hermann Josef Roth: Anmerkungen zu der Nahbereichsuntersuchung für die Verbandsgemeinde Montabaur. In: Landeskdl. Vierteljahresbll. 21, 1, 1975, S. 40–48; Koblenz
Hermann Josef Roth: Montabaur in alten Ansichten. Zaltbommel/NL: Europ. Bibl., 1982. ISBN 90-288-1907-X
Josef Otto Schneider: Fastnacht in Montabaur. Fröhliche Schuster, alte Gecken. Arfeller, Montabaur 1988. ISBN 3-9801980-0-6
700 Jahre Stadtrecht für sechs kurtrierische Städte. 1291–1991. Bernkastel, Mayen, Montabaur, Saarburg, Welschbillig, Wittlich. Bearb. v. Dietmar Flach u. Jost Hausmann. Katalog zur Jubiläumsausstellung des Landeshauptarchivs Koblenz aus Anlaß des Rheinland-Pfalz-Tages am 24. Mai 1991 in Montabaur. Koblenz 1991
Geschichte der Stadt Montabaur. 1. Teil: Humbach – Montabaur. Von Bernd Schwenk, Hermann Josef Roth u. Michael Hollmann. Hrsg.: Stadt Montabaur. Montabaur 1991.
Dieter Fries: Montabaur. Bilder von gestern und heute. Stadt Montabaur (Hrsg.) 1992
25 Jahre Bruderschaft der Exprinzen Montabaur. 1970–1995. Montabaur 1995
Hans Frischbier: Montabaur im Wandel. Vom Kurfürstentum Trier zum Herzogtum Nassau. 1768–1819. Hrsg.: Stadtarchiv Montabaur. Montabaur 1998 (= Schriftenreihe zur Stadtgeschichte von Montabaur, Heft 5).
Hermann Josef Roth: Stadt Montabaur (= Rheinische Kunststätten, H. 227). 2. verb. Aufl. Köln, Neuß 1989. ISBN 3-88094-647-7
Bernd Schwenk, Hermann Josef Roth & Michael Hollmann: Geschichte der Stadt Montabaur, 1. Teil: Humbach-Montabaur. Hg.: Stadt Montabaur. 2000
Hermann Josef Roth: Montabaur. Schloss und Stadt (= Gr. Kunstführer, Bd. 273). Vlg. Schnell & Steiner Regensburg 2013. ISBN 978-3-7954-2671-2.
Wolfgang Ackva: Chronik der Pfarrei St. Peter in Ketten 940 bis 1803 in der Zeit des Kurfürstentums Trier. Hg.: Kath. Pfarrei St. Peter. Montabaur 2017. Mit Beitrag von Hermann Josef Roth: "Zur Ausstattung der Kirche", S. 189–250.
Weblinks
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