Wirges ist eine Stadt im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz und Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Wirges, der sie auch angehört. Wirges ist gemäß Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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50.4741666666677.7952777777778267 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Westerwaldkreis | |
Verbandsgemeinde: | Wirges | |
Höhe: | 267 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,11 km2 | |
Einwohner: | 5525 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 546 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56422 | |
Vorwahl: | 02602 | |
Kfz-Kennzeichen: | WW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 43 081 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Bahnhofstraße 10 56422 Wirges | |
Website: | www.wirges.de | |
Stadtbürgermeister: | Andreas Weidenfeller (CDU) | |
Lage der Stadt Wirges im Westerwaldkreis | ||
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Wirges liegt in einer Hochmulde des vorderen Westerwaldes zwischen den Bergen Köppel (540,2 m) im Südwesten, Malberg (422 m) im Nordosten und dem Wirgeser „Hausberg“ Steimel (333,7 m) im Norden. Dort wurde 1865 eine Marienkapelle erbaut, die vom Ort her über einen Kreuzweg erreichbar ist. Am Steimel besteht ein kleiner Lehrpfad durch ein Vogelschutzgebiet.
Westlich von Wirges liegt der „Silbersee“, ein 4,5 Hektar großer Teich, der von den Angelfreunden Wirges genutzt wird.
Wirges wurde 958 erstmals urkundlich erwähnt. In der Urkunde lautet die Schreibweise „uuidherigis“. Der Name lässt sich jedoch zurückführen auf „ųíď-ar-ik-is-a“, wie die Ortsbezeichnung wohl in einer alteuropäischen Hirtensprache, der AEHT (alteuropäische Hydro- und Toponomie) lautete, deren Sprecher nacheiszeitlich eine Benennung der Gewässer- und Bodenverhältnisse Mitteleuropas vornahmen. Dabei bedeutet die Endung „isa“ Wasser. Der Name deutet somit auf eine sehr alte Siedlung hin.[3]
Die Stadtrechte wurden am 10. Mai 1975 verliehen.[4]
Der erste schriftliche Nachweis für die Existenz eines Pfarrdorfes Wirges im Bereich der Grundherrschaft Humbach (Montabaur) ist eine Schenkungsurkunde König Ottos I. vom 29. April 958. Das historische Dokument betrifft einen Königshof zu Wirges, der damit in den Besitz der Witwe des Gaugrafen im Engersgau, Herzog Hermann I. von Schwaben, übergeht.
Herzogin Reginlind von Schwaben vermacht den Hof wenig später dem Koblenzer Florinsstift, das 1018 n. Chr. von Kaiser Heinrich II. mit allen dazugehörenden Liegenschaften an den Erzbischof von Trier, Poppo von Babenberg, verschenkt wird.
Der 1211 im Liber annalium iurium (Güterverzeichnis) des Erzstiftes Trier genannte Fronhof in Widergis, ist sicher identisch mit dem früheren Königshof aus dem 10. Jahrhundert. Wer ihn bewirtschaftete ist nicht bekannt.
Ab 1217 gehört aber ein Ritter Conradus de Widergis zur Burgmannschaft von Montabaur. Er ist vermutlich der früheste namentlich bekannte Wirgeser.[5]
Am Anfang der Zeit des Nationalsozialismus existierte eine kommunistische Untergrundzeitung Die Bombe von Wirges in Wirges, welche von Helmuth Preußer (1905–1944) herausgegeben wurde. Nachdem die Zeitung im Juli 1933 aufflog, floh Helmuth Preußer ins Saarland, wurde aber später festgenommen und in die Bewährungstruppe 999 eingezogen, wo er kurze Zeit später bei einem Einsatz in Jugoslawien fiel.[6]
Rund 52 Prozent der Bevölkerung gehören der römisch-katholischen Kirche an (Pfarrgemeinde St. Bonifatius, Bistum Limburg),[7] 21 Prozent der evangelischen Kirche (Martin-Luther-Kirchengemeinde Wirges, Evangelische Kirche in Hessen und Nassau).[8] Etwa 15 Prozent gehören zu anderen Religionsgemeinschaften. Für rund 12 Prozent der Bevölkerung ist keine Religionszugehörigkeit erfasst.[9] Neben den beiden großen Kirchen gibt es eine mennonitische Gemeinde sowie zwei islamische Gebetsräume.
Ortsprägend ist der „Westerwälder Dom“, die katholische Pfarrkirche St. Bonifatius. 1885 wurde der Grundstein für die neugotische Kirche gelegt. 1887 folgte die Weihe durch den Limburger Bischof. In dieser Kirche wurden 1851 von der 2018 heiliggesprochen Maria Katharina Kasper die Dernbacher Schwestern gegründet.
Der Stadtrat in Wirges besteht aus 22 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Stadtrat:
Wahl | SPD | CDU | FDP | FWG | Gesamt |
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2019[10] | 8 | 10 | 4 | – | 22 Sitze |
2014[11] | 8 | 12 | 2 | – | 22 Sitze |
2009 | 12 | 8 | 2 | – | 22 Sitze |
2004 | 12 | 9 | – | 1 | 22 Sitze |
Stadtbürgermeister von Wirges ist Andreas Weidenfeller (CDU). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 63,54 % in seinem Amt bestätigt.[12]
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Blasonierung: „In Blau eine rotbebutzte, grünbespitzte, silberne Rose.“ |
Wappenbegründung: Das Wappen ist von der in alter Zeit in Wirges ansässigen adligen Familie derer von Widergis geführt worden. |
Es bestehen Partnerschaften mit der französischen Stadt Montchanin und der kroatischen Stadt Samobor.
Östlich der Stadt verläuft die B 255, die Montabaur und Rennerod verbindet. Die nächste Autobahnanschlussstelle in Richtung Süden ist Montabaur an der A 3 (Köln–Frankfurt am Main), etwa drei Kilometer entfernt. Die nächste Autobahnanschlussstelle in Richtung Norden ist Ransbach-Baumbach an derselben Autobahn, etwa fünf Kilometer entfernt. Zwischen diesen beiden Anschlussstellen liegt das Dernbacher Dreieck, bei dem die A 48 von Trier kommend auf die A 3 stößt.
1895 wurde eine Glashütte in Wirges gegründet. Der Zuzug von Arbeitern führte dazu, dass Wirges eine Parteihochburg der SPD wurde, jedoch ist dieser Zustand in den letzten Jahren abhandengekommen. Auch heute noch ist die Verallia Deutschland größter Arbeitgeber in Wirges. Schwerpunkt der Produktion sind grüne Glasflaschen für den Wein-, Sekt- und Biermarkt.[13]
Die erste Mannschaft der SpVgg EGC Wirges spielt in der Saison 2019/20 in der Bezirksliga Ost des Fußballverbandes Rheinland.
Darüber hinaus gibt es in Wirges mehrere Chöre und einen Spielmannszug.
Oberhalb des Ortes liegt das Hallenbad.
Wirges verfügt über drei Schulen: die Grundschule Wirges, die Katharina-Kasper-Förderschule und die Theodor-Heuss-Realschule plus.
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