world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Wirges ist eine Stadt im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz und Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Wirges, der sie auch angehört. Wirges ist gemäß Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen.[2]

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Westerwaldkreis
Verbandsgemeinde: Wirges
Höhe: 267 m ü. NHN
Fläche: 10,11 km2
Einwohner: 5525 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 546 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56422
Vorwahl: 02602
Kfz-Kennzeichen: WW
Gemeindeschlüssel: 07 1 43 081
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstraße 10
56422 Wirges
Website: www.wirges.de
Stadtbürgermeister: Andreas Weidenfeller (CDU)
Lage der Stadt Wirges im Westerwaldkreis
Karte
Karte

Geographische Lage


Wirges liegt in einer Hochmulde des vorderen Westerwaldes zwischen den Bergen Köppel (540,2 m) im Südwesten, Malberg (422 m) im Nordosten und dem Wirgeser „Hausberg“ Steimel (333,7 m) im Norden. Dort wurde 1865 eine Marienkapelle erbaut, die vom Ort her über einen Kreuzweg erreichbar ist. Am Steimel besteht ein kleiner Lehrpfad durch ein Vogelschutzgebiet.

Westlich von Wirges liegt der „Silbersee“, ein 4,5 Hektar großer Teich, der von den Angelfreunden Wirges genutzt wird.

Panorama von Wirges (Westerwald)
Panorama von Wirges (Westerwald)
Zentrum der Stadt Wirges mit „Westerwälder Dom“
Zentrum der Stadt Wirges mit „Westerwälder Dom“

Geschichte


Wirges wurde 958 erstmals urkundlich erwähnt. In der Urkunde lautet die Schreibweise „uuidherigis“. Der Name lässt sich jedoch zurückführen auf „ųíď-ar-ik-is-a“, wie die Ortsbezeichnung wohl in einer alteuropäischen Hirtensprache, der AEHT (alteuropäische Hydro- und Toponomie) lautete, deren Sprecher nacheiszeitlich eine Benennung der Gewässer- und Bodenverhältnisse Mitteleuropas vornahmen. Dabei bedeutet die Endung „isa“ Wasser. Der Name deutet somit auf eine sehr alte Siedlung hin.[3]

Die Stadtrechte wurden am 10. Mai 1975 verliehen.[4]


Mittelalter


Der erste schriftliche Nachweis für die Existenz eines Pfarrdorfes Wirges im Bereich der Grundherrschaft Humbach (Montabaur) ist eine Schenkungsurkunde König Ottos I. vom 29. April 958. Das historische Dokument betrifft einen Königshof zu Wirges, der damit in den Besitz der Witwe des Gaugrafen im Engersgau, Herzog Hermann I. von Schwaben, übergeht.

Herzogin Reginlind von Schwaben vermacht den Hof wenig später dem Koblenzer Florinsstift, das 1018 n. Chr. von Kaiser Heinrich II. mit allen dazugehörenden Liegenschaften an den Erzbischof von Trier, Poppo von Babenberg, verschenkt wird.

Der 1211 im Liber annalium iurium (Güterverzeichnis) des Erzstiftes Trier genannte Fronhof in Widergis, ist sicher identisch mit dem früheren Königshof aus dem 10. Jahrhundert. Wer ihn bewirtschaftete ist nicht bekannt.

Ab 1217 gehört aber ein Ritter Conradus de Widergis zur Burgmannschaft von Montabaur. Er ist vermutlich der früheste namentlich bekannte Wirgeser.[5]


20. Jahrhundert


Am Anfang der Zeit des Nationalsozialismus existierte eine kommunistische Untergrundzeitung Die Bombe von Wirges in Wirges, welche von Helmuth Preußer (1905–1944) herausgegeben wurde. Nachdem die Zeitung im Juli 1933 aufflog, floh Helmuth Preußer ins Saarland, wurde aber später festgenommen und in die Bewährungstruppe 999 eingezogen, wo er kurze Zeit später bei einem Einsatz in Jugoslawien fiel.[6]


Religion


Rund 52 Prozent der Bevölkerung gehören der römisch-katholischen Kirche an (Pfarrgemeinde St. Bonifatius, Bistum Limburg),[7] 21 Prozent der evangelischen Kirche (Martin-Luther-Kirchengemeinde Wirges, Evangelische Kirche in Hessen und Nassau).[8] Etwa 15 Prozent gehören zu anderen Religionsgemeinschaften. Für rund 12 Prozent der Bevölkerung ist keine Religionszugehörigkeit erfasst.[9] Neben den beiden großen Kirchen gibt es eine mennonitische Gemeinde sowie zwei islamische Gebetsräume.

Ortsprägend ist der „Westerwälder Dom“, die katholische Pfarrkirche St. Bonifatius. 1885 wurde der Grundstein für die neugotische Kirche gelegt. 1887 folgte die Weihe durch den Limburger Bischof. In dieser Kirche wurden 1851 von der 2018 heiliggesprochen Maria Katharina Kasper die Dernbacher Schwestern gegründet.


Politik


Rathaus
Rathaus

Stadtrat


Stadtratswahl 2019 Wirges
Beteiligung: 50,0 % (+0,4 %)
 %
50
40
30
20
10
0
44,2
37,2
18,6
CDU
SPD
FDP
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-14
−12,1
+0,9
+11,2
CDU
SPD
FDP
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang

Der Stadtrat in Wirges besteht aus 22 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Stadtrat:

WahlSPDCDUFDPFWGGesamt
2019[10] 810422 Sitze
2014[11] 812222 Sitze
2009128222 Sitze
2004129122 Sitze

Bürgermeister


Stadtbürgermeister von Wirges ist Andreas Weidenfeller (CDU). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 63,54 % in seinem Amt bestätigt.[12]


Wappen


Wappen von Wirges
Wappen von Wirges
Blasonierung: „In Blau eine rotbebutzte, grünbespitzte, silberne Rose.“
Wappenbegründung: Das Wappen ist von der in alter Zeit in Wirges ansässigen adligen Familie derer von Widergis geführt worden.

Städtepartnerschaften


Es bestehen Partnerschaften mit der französischen Stadt Montchanin und der kroatischen Stadt Samobor.


Wirtschaft und Infrastruktur



Verkehr


Östlich der Stadt verläuft die B 255, die Montabaur und Rennerod verbindet. Die nächste Autobahnanschlussstelle in Richtung Süden ist Montabaur an der A 3 (Köln–Frankfurt am Main), etwa drei Kilometer entfernt. Die nächste Autobahnanschlussstelle in Richtung Norden ist Ransbach-Baumbach an derselben Autobahn, etwa fünf Kilometer entfernt. Zwischen diesen beiden Anschlussstellen liegt das Dernbacher Dreieck, bei dem die A 48 von Trier kommend auf die A 3 stößt.


Unternehmen


Brunnen in Wirges. Der Brunnen ist mit Glasbläsern und Töpfern geschmückt – Symbole für die wichtigsten Wirtschaftszweige des Ortes.
Brunnen in Wirges. Der Brunnen ist mit Glasbläsern und Töpfern geschmückt – Symbole für die wichtigsten Wirtschaftszweige des Ortes.

1895 wurde eine Glashütte in Wirges gegründet. Der Zuzug von Arbeitern führte dazu, dass Wirges eine Parteihochburg der SPD wurde, jedoch ist dieser Zustand in den letzten Jahren abhandengekommen. Auch heute noch ist die Verallia Deutschland größter Arbeitgeber in Wirges. Schwerpunkt der Produktion sind grüne Glasflaschen für den Wein-, Sekt- und Biermarkt.[13]


Sport, Kultur und Bildung


Die erste Mannschaft der SpVgg EGC Wirges spielt in der Saison 2019/20 in der Bezirksliga Ost des Fußballverbandes Rheinland.

Darüber hinaus gibt es in Wirges mehrere Chöre und einen Spielmannszug.

Oberhalb des Ortes liegt das Hallenbad.

Wirges verfügt über drei Schulen: die Grundschule Wirges, die Katharina-Kasper-Förderschule und die Theodor-Heuss-Realschule plus.


Söhne und Töchter der Stadt



Siehe auch



Literatur




Commons: Wirges – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2021, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 4. November 2021.
  3. Peter Paul Schweitzer: Uralte Namen an der Lahn aus Vor- und Frühgeschichte und Mittelalter. (PDF) Abgerufen am 3. November 2021.
  4. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 188 (PDF; 2,8 MB).
  5. Hellmuth Gensicke: Landesgeschichte des Westerwaldes. Selbstverlag der Historischen Kommission für Nassau in Wiesbaden, Wiesbaden 1958, S. 63 u. 67.
  6. M9 Kommunistischer Widerstand – Raum Westerwald S. 200–201.
  7. Pfarrei St. Bonifatius im Bezirk Westerwald. Abgerufen am 8. Januar 2011.
  8. Evangelische Martin-Luther-Kirchengemeinde, Mitglieder nach Ortschaften. Abgerufen am 8. Januar 2011.
  9. Gemeindestatistik der Verbandsgemeinde Wirges, Stand 2009
  10. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Wirges. Abgerufen am 12. November 2019.
  11. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  12. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 12. November 2019 (siehe Wirges, Verbandsgemeinde, vorletzte Ergebniszeile).
  13. Landesschau RP über Wirges

На других языках


- [de] Wirges

[en] Wirges

Wirges (German pronunciation: [ˈvɪʁɡəs] (listen)) is a town in the Westerwaldkreis in Rhineland-Palatinate, Germany.

[ru] Виргес

Виргес (нем. Wirges) — город в Германии, в земле Рейнланд-Пфальц.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии