Der Landkreis Norden war ein Landkreis im nordwestlichen Niedersachsen. Er ist jetzt Teil des Landkreises Aurich.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
53.5947222222227.2022222222222 | ||
Basisdaten (Stand 1977) | ||
Bestandszeitraum: | 1885–1977 | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Regierungsbezirk: | Aurich | |
Verwaltungssitz: | Norden | |
Fläche: | 649,71 km2 | |
Einwohner: | 86.500 (30. Jun. 1977) | |
Bevölkerungsdichte: | 133 Einwohner je km2 | |
Kfz-Kennzeichen: | NOR | |
Kreisschlüssel: | 03 6 33 | |
Kreisgliederung: | 21 Gemeinden | |
Zum Gebiet des Landkreises Norden gehörten die ostfriesischen Inseln Memmert, Juist, Norderney und Baltrum.
Der Landkreis grenzte Anfang 1977 im Uhrzeigersinn im Osten beginnend an die Landkreise Wittmund und Aurich sowie an die kreisfreie Stadt Emden.
Lage des Kreises Norden in der Provinz Hannover (1905) | |
---|---|
Nach der Annexion Hannovers 1867 durch Preußen wurde 1885 in der Provinz Hannover aus dem Amt Norden und der Stadt Norden der Landkreis Norden gebildet.[1] Er wurde 1932 um Teile des damals aufgelösten Landkreises Emden erweitert.
Zum Landkreis Norden gehörten zunächst die Städte Norden (Kreissitz) und Norderney sowie die (Insel-)Gemeinden Juist und Baltrum. Ferner umfasste der Landkreis die Gebiete der heutigen Gemeinden Brookmerland, Hage, Großheide und Dornum. Diese Gemeinden bilden das historische Norderland. Bei der Auflösung des Landkreises Emden 1932 kamen die Gebiete der heutigen Gemeinden Hinte und Krummhörn sowie die Gemeinden Larrelt, Harsweg, Logumer Vorwerk, Twixlum, Uphusen und Wybelsum hinzu. Schon 1945 wurden die Gemeinden Larrelt und Harsweg vom Landkreis Norden an die Stadt Emden abgegeben, 1946 auch die Gemeinde Uphusen.
Im Zuge der niedersächsischen Kommunalreform 1972 kamen auch Twixlum, Wybelsum und Logumer Vorwerk zu Emden, dafür aber die bis dahin zum Landkreis Wittmund gehörenden Gemeinden Roggenstede, Westeraccum, Westeraccumersiel und Westerbur zum Landkreis Norden. Die genannten Orte wurden in die Gemeinden Dornum und Dornumersiel eingegliedert.[2] Insgesamt wurde durch die Kommunalreform die Zahl der Gemeinden des Kreises von 70 im Jahre 1971 auf zuletzt 21 verringert.[3]
Mit Wirkung vom 1. August 1977 wurde der Landkreis Norden in den Landkreis Aurich eingegliedert.[4] Norden verlor dadurch seinen Kreissitz. Heute befinden sich nur noch Teile der Kreisverwaltung des Landkreises Aurich in Norden, darunter Außenstellen des Gesundheitsamtes, des Jugendamtes und des Sozialamtes.
Der Landkreis Norden galt früher als vergleichsweise wohlhabend – dank einiger Industriebetriebe in der Stadt Norden wie etwa dem Spirituosenhersteller Doornkaat, sowie aufgrund der Tatsache, dass es sich um sehr fruchtbares Marschland mit guten Ernteerträgen handelt. Die Landwirtschaft allerdings beschäftigt heute nur eine deutlich geringere Zahl an Menschen, und auch manche Norder Betriebe sind inzwischen nicht mehr existent. Doornkaat etwa wird seit der Übernahme durch den Spirituosenhersteller Berentzen im emsländischen Haselünne hergestellt. Somit gilt das Gebiet des ehemaligen Landkreises Norden heute als strukturschwach mit überdurchschnittlicher Arbeitslosenquote.
Der Landkreis wurde 1932 durch die Eingliederung eines großen Teils des Landkreises Emden deutlich vergrößert.
Jahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
1890 | 33.002 | [5] |
1900 | 35.333 | [5] |
1910 | 36.600 | [5] |
1925 | 40.527 | [5] |
1939 | 62.226 | [5] |
1950 | 83.060 | [5] |
1960 | 75.000 | [5] |
1970 | 82.900 | [6] |
1977 | 86.500 | [7] |
Die folgende Liste enthält alle Städte und Gemeinden, die dem Landkreis Norden angehörten sowie alle Eingemeindungen:[9][8][5][10]
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen NOR zugewiesen. Es wurde bis zum 4. April 1978 ausgegeben. Seit dem 15. November 2012 steht es im Zuge der Kennzeichenliberalisierung im Landkreis Aurich zur Verfügung.
Alfeld | Aschendorf-Hümmling | Aurich | Bersenbrück | Bremervörde | Burgdorf | Celle | Celle (Stadt) | Duderstadt | Einbeck | Emden (Stadt) | Fallingbostel | Gifhorn | Goslar | Göttingen | Göttingen (Stadt) | Grafschaft Bentheim | Grafschaft Diepholz | Grafschaft Hoya | Hameln-Pyrmont | Hannover | Hannover (Stadt) | Harburg (Stadt) | Hildesheim | Hildesheim (Stadt) | Land Hadeln | Leer | Linden (Stadt) | Lingen | Lüchow-Dannenberg | Lüneburg | Lüneburg (Stadt) | Marienburg | Melle | Meppen | Münden | Neustadt a. R. | Nienburg/Weser | Norden | Northeim | Osnabrück | Osnabrück (Stadt) | Osterholz | Osterode | Peine | Rotenburg | Soltau | Springe | Stade | Uelzen | Verden | Wesermünde | Wittlage | Wittmund | Zellerfeld
bis 1922:
Hameln |
Pyrmont
bis 1932:
Achim |
Aschendorf |
Bleckede |
Blumenthal |
Dannenberg |
Diepholz |
Emden |
Geestemünde |
Gronau |
Hadeln |
Harburg |
Hoya |
Hümmling |
Iburg |
Ilfeld |
Isenhagen |
Jork |
Kehdingen |
Lehe |
Linden |
Lüchow |
Neuhaus a. d. O. |
Nienburg |
Stade |
Stolzenau |
Sulingen |
Syke |
Uslar |
Verden |
Weener |
Winsen |
Zeven
1972 aufgelöst: Landkreis Bersenbrück | Landkreis Blankenburg | Landkreis Melle | Landkreis Wittlage | Landkreis Zellerfeld
1973 aufgelöst: Landkreis Duderstadt | Landkreis Münden
1974 aufgelöst: Landkreis Braunschweig | Landkreis Burgdorf | Landkreis Einbeck | Landkreis Hildesheim-Marienburg | Landkreis Neustadt am Rübenberge | Landkreis Springe
1977 aufgelöst: Landkreis Alfeld (Leine) | Landkreis Aschendorf-Hümmling | Landkreis Bremervörde | Landkreis Fallingbostel | Landkreis Gandersheim | Landkreis Grafschaft Diepholz | Landkreis Grafschaft Hoya | Landkreis Grafschaft Schaumburg | Landkreis Land Hadeln | Landkreis Lingen | Landkreis Meppen | Landkreis Norden | Landkreis Rotenburg (Wümme) | Landkreis Schaumburg-Lippe | Landkreis Soltau | Landkreis Wesermünde
2001 aufgelöst: Landkreis Hannover
2016 aufgelöst: Landkreis Osterode am Harz