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Der Landkreis Holzminden ist ein Landkreis im Süden von Niedersachsen. Nach den Landkreisen Lüchow-Dannenberg und Wittmund ist er der drittkleinste Niedersachsens sowie der elftkleinste Deutschlands nach Einwohnern.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Niedersachsen
Verwaltungssitz: Holzminden
Fläche: 694,27 km2
Einwohner: 69.862 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 101 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: HOL
Kreisschlüssel: 03 2 55
Kreisgliederung: 32 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Bürgermeister-Schrader-Straße 24
37603 Holzminden
Website: www.landkreis-holzminden.de
Landrat: Michael Schünemann (parteilos)
Lage des Landkreises Holzminden in Niedersachsen
KarteKönigreich der Niederlande
Karte
Flagge des Landkreises Holzminden
Flagge des Landkreises Holzminden

Geografie



Lage


Der Landkreis Holzminden liegt im Weserbergland und Leinebergland in Höhenlagen zwischen 85 und 525 m über NN. Seine Kreisstadt ist das Mittelzentrum Holzminden. Zu den Höhenzügen zählen der Solling und Vogler, Ith und Hils sowie die Ottensteiner Hochfläche. Der hohe Waldanteil von rund 45 Prozent und die bergige Mittelgebirgslage prägen das Landschaftsbild. Höchste Erhebung im Kreisgebiet ist der Große Ahrensberg (525 m ü. NN) im Solling zwischen Holzminden und Dassel. Die Weser verläuft in Nord-Süd-Richtung durchs Kreisgebiet und ist des Öfteren gleichzeitig Grenzfluss zu Nordrhein-Westfalen. Die Lage der Weser, die sich zwischen Bodenwerder und Holzminden tief ins Weserbergland eingeschnitten hat und um Berge herumschlängelt, macht die Region zu einem beliebten Ausflugsziel zu Land und auf dem Wasser. Bei Bodenwerder mündet die Lenne vom Holzberg kommend rechtsseitig in die Weser. Die West-Ost-Ausdehnung des Kreisgebiets beträgt 36 km (Heinsen bis Ammensen), von Norden nach Süden sind es rund 44 km (Bremke bis Lauenförde).


Nachbarkreise


Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn (im Norden beginnend) an die Landkreise Hameln-Pyrmont, Hildesheim und Northeim (alle in Niedersachsen) sowie an die Kreise Höxter und Lippe (beide in Nordrhein-Westfalen). Grenznah am Landkreis ist auch der hessische Landkreis Kassel, der jedoch wegen eines Landzipfels von Nordrhein-Westfalen nicht daran angrenzt.


Geschichte


Holzminden als Teil des Herzogtums Braunschweig (1914)
Holzminden als Teil des Herzogtums Braunschweig (1914)
Holzminden als Teil des Freistaates Braunschweig (ohne Exklave Thedinghausen) 1918–1945
Holzminden als Teil des Freistaates Braunschweig (ohne Exklave Thedinghausen) 1918–1945
Territoriale Entwicklung des Landes Braunschweig und Umgebung vom 1. Oktober 1932 bis 17. September 1945
Territoriale Entwicklung des Landes Braunschweig und Umgebung vom 1. Oktober 1932 bis 17. September 1945

Der Landkreis Holzminden wurde am 12. Oktober 1832 durch Gesetz des Herzogs Wilhelm von Braunschweig begründet. Zur damaligen Kreisdirektion Holzminden gehörten die Ämter Holzminden, Eschershausen, Stadtoldendorf und Ottenstein. Bis 1850 wurde auch das Amt Thedinghausen bei Bremen (danach Landkreis Braunschweig, heute Landkreis Verden) von Holzminden aus betreut. Am 1. November 1941 kam der Landkreis Holzminden vom Freistaat Braunschweig (ab 1933 Land Braunschweig) im Tausch für den Kreis Goslar zur preußischen Provinz Hannover. Mit Wirkung vom 1. November 1941 wurden auch die Gemeinden Bodenwerder und Pegestorf vom Landkreis Hameln-Pyrmont, die bereits vorher als Exklave zur Provinz Hannover gehört hatten, in den Landkreis Holzminden eingegliedert.

Mit Wirkung vom 1. Januar 1962 wurden durch das „Neuhausgesetz“ vom 13. Dezember 1961 die drei Gemeinden Fohlenplacken (Landkreis Holzminden), Neuhaus (Landkreis Holzminden) und Preußisch Neuhaus (Landkreis Northeim) zu Neuhaus im Solling mit dem Ortsteil Fohlenplacken zusammengeschlossen und dem Landkreis Holzminden zugeordnet. Im Oktober 1971 erfolgte nach einem Gebietsänderungsvertrag zwischen den Bundesländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen die Eingliederung des vormals auf Holzmindener Seite gelegenen Otterbach-Gebietes zur Gemeinde Lüchtringen im Tausch gegen Gebiete am Stahler Ufer, dadurch werden 112 Einwohner Neubürger von Lüchtringen und der Stadt Höxter.

Im Zuge der Gebietsreform erfolgte am 1. Januar 1973 eine größere Umstrukturierung des Landkreises. Vom Landkreis Hameln-Pyrmont kamen die Gemeinden Brevörde, Heinsen, Meiborssen, Polle und Vahlbruch. Im Gegenzug wurden die Gemeinden Bessingen, Bisperode und Harderode an den Landkreis Hameln-Pyrmont abgetreten. Vom Landkreis Northeim kamen Lauenförde und Silberborn zum Landkreis Holzminden. Die 1962 dem Landkreis zugeordnete Gemeinde Neuhaus im Solling wurde am 1. Januar 1973 zusammen mit den Gemeinden Mühlenberg und Silberborn in die Stadt Holzminden eingegliedert.[2]

Am 1. März 1974 kamen vom Landkreis Gandersheim der Flecken Delligsen und die Gemeinden Ammensen, Kaierde und Varrigsen hinzu. Die Gemeinden Brunkensen, Coppengrave und Lütgenholzen wurden an den Landkreis Alfeld (Leine) abgegeben.[2]

Durch die Verwaltungs- und Gebietsreform erfolgte am 1. August 1977 die Auflösung des Landkreises Alfeld (Leine) und der Zuordnung zum Landkreis Hildesheim mit Ausnahme der Gemeinden Coppengrave, Duingen, Hoyershausen, Marienhagen und Weenzen, die dem Landkreis Holzminden zugeordnet wurden. Am selben Tag erfolgte auch die Zuordnung des Landkreises Holzminden zum Regierungsbezirk Hannover.[2]

Zum 1. Juli 1981 erfolgte die Umgliederung der Gemeinden Coppengrave, Duingen, Hoyershausen, Marienhagen und Weenzen in den Landkreis Hildesheim.[2]

Ab 1986 war der Landkreis Holzminden zusammen mit den Landkreisen Northeim, Hameln-Pyrmont (später auch Schaumburg) und der DEHOGA-Kreisverbände Mitgesellschafter der Weserbergland-Touristik GmbH (WTG) mit Sitz in Uslar.

1997 betrug der Verwaltungshaushalt des Landkreises rund 145 Millionen DM, der Vermögenshaushalt 29 Millionen DM und die Schulden lagen bei 48 Millionen DM mit jährlichen Tilgungs- und Zinsraten in Höhe von 5,5 Millionen DM. Seit 1997 verleiht der Landkreis jährlich einen Umweltschutzpreis, der mit einem Preisgeld von 1000 Euro dotiert ist.

Im September 1999 verkauften der Landkreis und die Mitgesellschafter das Elektrizitätswerk Wesertal an die finnische Fortum-Gruppe. Für den Kreis entstand ein Verkaufserlös von 89 Millionen Euro.

Ab 2003 beteiligte sich der Landkreis auch am 14 Millionen Euro teuren Tourismusprojekt Erlebniswelt Renaissance (EWR). Für rund 1,6 Millionen Euro war eines der Projekte der Ausbau des Schlosses Bevern geplant. Ein Großteil der Finanzierung kam aus Landesmitteln und EU-Fördermitteln (insgesamt 1,2 Millionen Euro). Dem Landkreis Holzminden blieben 37.500 Euro, die er anteilig in die Gesellschaft „Erlebniswelt Projektentwicklung GmbH“ (EWR) einbringen musste (Landkreis Hameln 60 Prozent, Landkreis Schaumburg 25 Prozent) und die ebenfalls anteilige Ausfallbürgschaft in Höhe von 450.000 Euro für die GmbH. Der Projektstandort in Bevern wurde bis 2008 fertiggestellt. Allerdings scheiterte das Tourismusprojekt nach Schließung des Hauptstandortes im Hochzeitshaus Hameln. Im Juni 2009 prüfte das Land Niedersachsen die Rückforderung von Fördergeldern. Hintergrund seien Ermittlungen der NBank, wonach einzelne Projektausgaben nicht förderfähig waren. Dies führte zur Insolvenz der Gesellschaft im August 2009. Die EWR war zu 70 Prozent aus Mitteln von EU, Bund und Land finanziert worden. Nach der Insolvenz der Erlebniswelt Renaissance PE GmbH erwarb der Landkreis 2010 die Marken und Lizenzrechte für den seit Mai 2008 betriebenen Projektstandort im Schloss Bevern.

Seit Juni 2008 gehört der Landkreis zu den Gründungsmitgliedern des Vereins „Kommunen in der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg“.

Am 23. März 2009 vereinbarten die Samtgemeinderäte der Samtgemeinde Polle und der Samtgemeinde Bodenwerder in Buchhagen eine Fusion zur neuen Samtgemeinde Bodenwerder-Polle zum 1. Januar 2010.

Am 7. Juni 2009 zeitgleich mit der Europawahl erfolgte ein Bürgerentscheid für den „Erhalt der Abfallwirtschaft des Landkreises Holzminden in kommunaler Hand“. Bei einer Wahlbeteiligung von 41,4 Prozent stimmten 94,5 Prozent der Bürger für den Verbleib der Abfallwirtschaft (AWH) beim Landkreis.

Am 12. Oktober 2009 vereinbarten die Samtgemeinderäte der Samtgemeinde Eschershausen und der Samtgemeinde Stadtoldendorf in Eschershausen die Auflösung und die Neugründung der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf zum 1. Januar 2011.

Im November 2009 vereinbarten die beiden Landräte Walter Waske und Michael Wickmann, unterstützt durch Innenminister Uwe Schünemann, die Erstellung eines Gutachtens zur Prüfung, ob ein Zusammenschluss des Landkreises Holzminden mit dem Landkreis Northeim zu einem neuen „Solling-Landkreis“ aus Synergiegesichtspunkten sinnvoll ist.

Im Zukunftsatlas, den die Schweizer Prognos AG in Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt erstellt, belegte der Landkreis Holzminden 2010 den 375. Platz von 412 untersuchten kreisfreien Städten, Landkreisen und Regionen in Deutschland und wurde mit „hohem Zukunftsrisiko“ bewertet.[3]

Einwohner der Einheitsgemeinden (EG) und Samtgemeinden (SG) im Landkreis Holzminden im Dezember 2011
Einwohner der Einheitsgemeinden (EG) und Samtgemeinden (SG) im Landkreis Holzminden im Dezember 2011

Einwohnerentwicklung



Heutiges Kreisgebiet


Bevölkerungspyramide für den Kreis Holzminden (Datenquelle: Zensus 2011[4].)
Bevölkerungspyramide für den Kreis Holzminden (Datenquelle: Zensus 2011[4].)
Wohnbevölkerung im Landkreis Holzminden, bezogen auf das heutige Gebiet
DatumEinwohner
Volkszählung am 17. Mai 193961.089
Volkszählung am 6. Juni 196190.228
Volkszählung am 27. Mai 197089.070
Fortschreibung vom 30. Juni 197686.264
Fortschreibung vom 30. Juni 198084.042
Fortschreibung vom 30. Juni 198581.288
Volkszählung am 25. Mai 198780.070
Fortschreibung vom 31. Dezember 198779.585
Fortschreibung vom 31. Dezember 198879.123
Fortschreibung vom 31. Dezember 198980.065
Fortschreibung vom 31. Dezember 199081.421
Fortschreibung vom 31. Dezember 199181.986
Fortschreibung vom 31. Dezember 199282.853
Fortschreibung vom 31. Dezember 199383.356
Fortschreibung vom 31. Dezember 199483.263
Fortschreibung vom 31. Dezember 199583.341
Fortschreibung vom 31. Dezember 199683.317
Fortschreibung vom 31. Dezember 199783.008
Fortschreibung vom 31. Dezember 199882.493
Fortschreibung vom 31. Dezember 199981.870
Fortschreibung vom 31. Dezember 200081.389
Fortschreibung vom 31. Dezember 200180.866
Fortschreibung vom 31. Dezember 200280.338
Fortschreibung vom 31. Dezember 200379.715
Fortschreibung vom 31. Dezember 200478.683
Fortschreibung vom 31. Dezember 200577.918
Fortschreibung vom 31. Dezember 200676.888
Fortschreibung vom 31. Dezember 200776.103
Fortschreibung vom 31. Dezember 200875.099
Fortschreibung vom 31. Dezember 200974.097
Fortschreibung vom 31. Dezember 201073.240
Zensus 2011 und
Fortschreibung vom 31. Dezember 2011
73.155
Fortschreibung vom 31. Dezember 201272.459
Fortschreibung vom 31. Dezember 201371.877
Fortschreibung vom 31. Dezember 201471.438
Fortschreibung vom 31. Dezember 201571.659
Fortschreibung vom 31. Dezember 201671.510
Fortschreibung vom 31. Dezember 201771.144

Die Bevölkerungsdichte nahm von 1974 mit 127 Einwohnern je km² auf 106 Einwohner je km² im Jahre 2010 ab.


Landkreis Holzminden mit jeweiligem Gebietsstand


Jahr Einwohner Quelle
189047.095[5]
190051.132[5]
191051.756[5]
192550.894[5]
193951.738[5]
195095.034[5]
196080.000[5]
197080.400[6]
198090.100[7]
199081.421[8]
200081.389[8]
201073.240[8]

Politik



Politische Prominenz


Auf Bundesebene wird der Landkreis seit 2017 von dem SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Schraps vertreten, der den Bundestagswahlkreis Hameln-Pyrmont – Holzminden (Wahlkreis 46) zuletzt 2017 als Direktkandidat gewann.

Auf Landesebene sind aus dem Landkreis Holzminden (Landtagswahlkreis 20) im Landtag in der Wahlperiode 2017–2022 folgende Politiker vertreten:


Kreistag


Kreistagswahl Holzminden 2021
Wahlbeteiligung: 58,5 %
 %
40
30
20
10
0
32,9 %
27,7 %
15,2 %
11,9 %
4,7 %
4,6 %
1,7 %
1,3 %
SPD
CDU
FDP
Grüne
AfD
UWG
Linke
Sonst.h
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
−1,1 %p
−2,6 %p
+4,0 %p
+3,0 %p
−3,1 %p
−1,4 %p
−0,2 %p
+1,3 %p
SPD
CDU
FDP
Grüne
AfD
UWG
Linke
Sonst.h
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
h WG Holzminden (0,6 %), EK Jörg Wistuba (0,7 %)
Sitzverteilung im Kreistag Holzminden seit 2021
1
14
5
2
6
12
2
1 14 5 2 6 12 2 
Insgesamt 42 Sitze
  • Linke: 1
  • SPD: 14
  • Grüne: 5
  • UWG: 2
  • FDP: 6
  • CDU: 12
  • AfD: 2

Die letzten Ergebnisse sind in dieser Tabelle dargestellt[9]:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
%
1996
Sitze
1996
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 32,9 14 34,0 14 41,8 17 43,5 18 45,8 21 1 47,1 21
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 27,7 12 30,3 13 30,5 13 38,4 16 4,5 36,2 16 34,7 15
FDP Freie Demokratische Partei 15,2 6 11,2 5 7,2 3 8,9 4 6,7 3 2 8,2 2
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 11,9 5 8,9 4 11,7 5 4,7 2 3,8 13 5,0 2
AfD Alternative für Deutschland 4,7 2 7,8 3
UWG Unabhängige Wählergemeinschaft 4,6 2 6,0 2 6,9 3 4,1 2 6,1 2 3,5 2
Linke Die Linke 1,7 1 1,9 1 1,6 1 0,2 0,9
Sonst. Sonstige 1,3 0,4 0,2 0,4 1
Gesamt 100,0 42 100,0 42 100,0 42 100,0 42 100,0 43 100,0 43
Wahlbeteiligung in % 58,4 57,2
1 Im Lauf der Wahlperiode verließ 2006 der Kreisabgeordnete Rolf Heise die SPD-Fraktion und blieb fraktionslos.
2 Nach der Auflösung der Kreiskoalition mit der SPD durch die FDP im August 2004 verließ der Kreisabgeordnete Siegfried Böker die FDP-Fraktion und schloss sich als fraktionsloses Mitglied der neuen SPD-Lönneker-Böker-Gruppe an.
3 Im Lauf der Wahlperiode verließ 2005 der Kreisabgeordnete Rudolf Lönneker der SPD-Lönneker-Böker-Gruppe den Wahlkreis, dafür zog Franz Satzke als fraktionsloses Mitglied in den Kreistag ein und beteiligte sich an der SPD-Satzke-Böker-Mehrheitsgruppe.
4 2009 traten die beiden Abgeordneten Heinrich Schoppe und Hubertus Berhörster aus der CDU aus und bildeten die Fraktion Samtgemeinde Stadtoldendorf (FSS). Diese wurde im Dezember 2009 wieder aufgelöst und Heinrich Schoppe trat erneut der CDU bei und Hubertus Berhörster beendete sein Mandat.
5 Von Mai bis Dezember 2009 verließ der Abgeordnete Hans-Dieter Steenbock die CDU und blieb fraktionslos. Seit Januar 2010 gehört er wieder der CDU-Fraktion an.
Sitzverteilung im Kreistag 2021–2026
Partei Sitze Vertreter
SPD 14 Wahlbereich I: Sebastian Rode, Harald Stock, Wilhelm Brenneke, Winfried Hoch, Friedel Lages,

Wahlbereich II: Sabine Tippelt, Bjarne Allruth, Helmut Saudhof, Rita Nienstedt, Stephan Reinisch, Esin Özalp,
Wahlbereich III: Dirk Reuter, Birgit Grottke, Susanne Jacke

CDU 12 Wahlbereich I: Tanya Warnecke, Birgit Oercke, Wolfgang Blume, Axel Munzel,

Wahlbereich II: Helmut Affelt, Lutz Teckluck, Theodor Krause, Axel Hundertmark,
Wahlbereich III: Uwe Schünemann, Peter Matyssek, Bernd Kaussow, Sabine Echzell

FDP 6 Wahlbereich I: Burkhard Dörrier, Marcel Borchers,

Wahlbereich II: Hermann Grupe, Wulf Kasperzik,
Wahlbereich III: Karl Friedrich Pieper, Ernst-Wilhelm Scharffetter

Grüne 5 Wahlbereich I: Christian Meyer, Karin Farries,

Wahlbereich II: Andreas Fischer,
Wahlbereich III: Alexander Titze, Peter Ruhwedel

AfD 2 Wahlbereich I: Manfred Otto,

Wahlbereich II: Manuela Kassel

UWG 2 Wahlbereich II: Eileen Stiehler,

Wahlbereich III: Wilfried Steinmetz

Linke 1 Wahlbereich III: Sabine Golcyk
Sitzverteilung im Kreistag 2016–2021
Partei Sitze Vertreter
SPD 14 Wahlbereich I: Wilhelm Brenneke, Sebastian Rode, Elke Perdacher, Friedel Lages, Hermann Harling (verstorben, daher ab 24. März 2017 Willi Bost),

Wahlbereich II: Sabine Tippelt, Andreas Fischer, Karl-Heinz Schmidt, Karl Dehne, Stephan Reinisch,

Wahlbereich III: Dirk Reuter, Klaus Rickmeier, Birgit Grottke, Susanne Jacke

CDU 13 Wahlbereich I: Axel Munzel, Birgit Oercke, Wilhelm Weißenborn (Mandat niedergelegt, daher Martina Sudhof-Werner nachgerückt), Thomas Juncker, Friedrich Wilhelm Schmidt

Wahlbereich II: Helmut Affelt, Hans-Dieter Steenbock, Lutz Teckluck, Theodor Krause

Wahlbereich III: Uwe Schünemann, Thomas Hagemann, Bernd Kaussow, Sabine Echzell

FDP 5 Wahlbereich I: Ernst Warnecke,

Wahlbereich II: Hermann Grupe, Frank Lutze

Wahlbereich III: Karl Friedrich Pieper, Ernst-Wilhelm Scharffetter

Grüne 4 Wahlbereich I: Christian Meyer,

Wahlbereich II: Thomas Samse (Zurückgetreten, daher Erhard Böhm nachgerückt)

Wahlbereich III: Peter Ruhwedel, Gerd Henke

AfD 3 Wahlbereich I: Manfred Otto

Wahlbereich II: Manuela Kassel

Wahlbereich III: Herbert Rappe (aus der AfD-Fraktion ausgeschieden, jedoch noch als Einzelvertreter im Kreistag)

UWG 2 Wahlbereich II: Hartmut Kumlehn

Wahlbereich III: Eberhardt Asche

Linke 1 Wahlbereich III: Sabine Golcyk
Sitzverteilung im Kreistag 2011–2016
ParteiSitzeVertreter
SPD17Werner Allerkamp, Annelies Böker, Willi Bost, Wilhelm Brennecke, Wilhelm Bußhoff, Marlies Grebe, Birgit Grottke, Andreas Fischer, Gerhard Halling, Hermann Harling, Hans-Dieter Krösche, Friedel Lages, Friedrich Mönkemeyer, Elke Perdacher, Klaus Rickmeier, Dirk Reuter, Sabine Tippelt.
CDU13Berlita Albrecht, Eberhard Asche, Konrad Edelmann, Ruth Koßmann, Theodor Krause, Patric von Löwis of Menar, Friedrich-Wilhelm Schmidt, Karlheinz Schmereim, Hartmut Schüler, Hans-Dieter Steenbock, Lutz Tekluck, Wilhelm Weißenborn, Marc Wellmann.
FDP3Karl-Friedrich Pieper, Gerhard Ross, Ernst Warnecke.
Grüne5Timo Brandt, Gerd Henke, Christian Meyer, Peter Ruhwedel, John Hix.
UWG3Helmut Affelt, Adolf Nobel, Wilfried Steinmetz
Linke1Sabine Golczyk
Gesamt42
Sitzverteilung im Kreistag 2006 bis Mai 2009 und von Januar 2010 bis September 2011
Sitzverteilung im Kreistag 2006 bis Mai 2009 und von Januar 2010 bis September 2011
Sitzverteilung im Kreistag 2006–2011
ParteiSitzeVertreter
SPD18Ulrich Ammermann, Michael Bauermeister, Annelies Böker, Wolfgang Bönig (bis September 2006 Bürgermeister der Stadt Holzminden), Friedrich Dörnemann, Elli Fehse (ab 2007 für Joachim Lienig), Andreas Fischer, Annegret Gauding, Hermann Harling, Eckhard Jungk, Uwe König, Friedel Lages, Ingeborg Müller, Andreas Parsewark, Elke Perdacher, Wolfgang Rahmann, Dirk Reuter (ab Juni 2007 für Sabine Kretschmer-Janssen), Sabine Tippelt.
CDU16Berlita Albrecht, Eberhard Asche, Ina Brandes, Herbert Bröckel, Konrad Edelmann, Heinrich Heppner, Patric von Löwis of Menar, Wilhelm Meyer, Karlheinz Schmerein, Uwe Schünemann (Innenminister von Niedersachsen), Heinrich Schoppe, Hans-Dieter Steenbock, Lutz Tekluck, Heinrich Timmermann, Wilhelm Weißenborn.
FDP4Jens Ebert, Hermann Grupe, Karl-Friedrich Pieper, Ernst Warnecke.
Grüne2Christian Meyer, Peter Ruhwedel.
UWG2Adolf Nobel, Otto Winzmann.
Gesamt42

Landräte



Oberkreisdirektor/Kreisdirektor



Wahlkreis Holzminden


Bei den niedersächsischen Landtagswahlen führt der Landkreis unter der Wahlkreisnummer 20 einen eigenen Landtagswahlkreis Holzminden. Bei den Bundestagswahlen gehört der Landkreis Holzminden seit 1980 zum Bundestagswahlkreis Hameln-Pyrmont – Holzminden.


Wappen und Flagge


Der Landkreis Holzminden erhielt durch Urkunde des Niedersächsischen Ministers des Innern vom 24. Juli 1950 – III 332.408/4 – die Genehmigung, das nachfolgend beschriebene Wappen zu führen.

Wappenbeschreibung: „Auf blauem Grunde über silbernem Querbach nach heraldisch rechts grimmender silberner (Everstein’scher) Löwe, goldbewehrt und gekrönt, rot bezungt.“[10]

Bedeutung

Die Farben Blau-Silber sind die eversteinschen Farben. Der eversteinsche Wappenlöwe wurde gewählt, weil das Geschlecht der Eversteiner Grafen im heutigen Kreise Holzminden reich begütert war, die Gerichtsbarkeit ausübte, Markt- und Bürgerrechte besaß, ebenso wie das Geleitrecht über die Weser. Der silberne Wellenbalken charakterisiert den Weserstrom, der für den Kreis von größter Bedeutung ist.[10]

Flagge

„Die Flagge des Landkreises zeigt die Farben blau-weiß untereinander angeordnet.“[11]


Auszeichnung


Die höchste Auszeichnung, die der Landkreis Holzminden durch den Kreistag zu vergeben hat, ist der Wappenring. Mitgliedern des Kreistages wird diese Ehre zuteil, bei einer mindestens 15-jährigen ununterbrochenen oder insgesamt 20-jährigen Mitgliedschaft im Kreistag.


Regionale Zusammenarbeit


Der Landkreis Holzminden liegt an der Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen und gehört nicht zum Verflechtungsbereich von Oberzentren. Er pflegt aber eine enge Zusammenarbeit mit seinen Nachbarn. Seit 1992 gehört er dem Regionalverband Südniedersachsen und dem Landschaftsverband Südniedersachsen an. Seit dem Jahr 2000 befindet er sich in einer regionalen Entwicklungskooperation mit den Landkreisen Hameln-Pyrmont und Schaumburg unter dem Namen Weserbergland Region. In dieser Kooperation werden auf der Grundlage eines Regionalen Entwicklungskonzepts eine Reihe von regional bedeutsamen Projekten gemeinsam oder in Abstimmung untereinander vorangebracht. Zudem ist der Landkreis Mitglied der Weserbergland Tourismus e. V. mit Sitz in Hameln.


Patenschaft und Partnerschaften


Der Landkreis Holzminden hat 1955 die Patenschaft für die aus ihrer Heimat vertriebenen Deutschen aus dem Landkreis Leobschütz, Oberschlesien, die durch ihren Heimatausschuss repräsentiert werden, übernommen. Seit 2003 besteht auch eine Partnerschaft mit dem heutigen polnischen Landkreis, dem Powiat Głubczycki.

Seit der Deutschen Wiedervereinigung 1990 unterhält der Kreis partnerschaftliche Beziehungen mit dem Landkreis Aschersleben-Staßfurt in Sachsen-Anhalt.


Wirtschaft und Infrastruktur



Wirtschaft


Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Holzminden Platz 355 von 402 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Landkreisen mit „Zukunftsrisiken“.[12]


Industrie und Dienstleistungsgewerbe

Bedingt durch seine Lage im Mittelgebirge weist der Landkreis Holzminden einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Wald und einen vergleichsweise geringeren an landwirtschaftlicher Fläche auf. Vorhandene Bodenschätze (Sandstein, Kalk, Gips) und Holz als Energiequelle haben zu früher Ausbildung von Gewerbe und Industriebetrieben geführt. Vor allem während des Wirkens des Braunschweigischen Oberhofjägermeisters Johann Georg von Langen in der Mitte des 18. Jahrhunderts hat es einen ersten Industrialisierungsschub gegeben, an den die Schott Desag AG in Grünenplan und die Porzellanmanufaktur Fürstenberg heute noch erinnern. Heute weist der Landkreis Holzminden unter allen niedersächsischen Landkreisen den höchsten Anteil an Beschäftigten im produzierenden Gewerbe auf. Dagegen ist der Anteil an Beschäftigten im Dienstleistungsgewerbe unterdurchschnittlich entwickelt. Wichtigste Branchen sind die Riech- und Geschmackstoffindustrie in Holzminden, Unternehmen der Porzellan- und Glasherstellung, die elektrotechnische Industrie und der Maschinenbau sowie die Gipsindustrie. Unter ihnen befinden sich eine Reihe von Unternehmen von internationaler und nationaler Bedeutung. Die größten Arbeitgeber im Landkreis sind Symrise und Stiebel Eltron in Holzminden.


Tourismus

Günstige Voraussetzungen sind für den Tourismus gegeben, der sich bisher aber nur unterdurchschnittlich entwickelt hat. Schwerpunkte sind der Hochsolling mit Neuhaus und Silberborn mitten im Naturpark Solling-Vogler und die Weser mit Bodenwerder und Polle. Der Weserradweg, beliebtester deutscher Radweg und der Europaradweg R1 führen eine große Zahl von Fahrradtouristen in den Landkreis.

Von zunehmender Bedeutung ist aufgrund der zentralen Lage der Motorrad-Tourismus. Als Ziele der Region sind zu nennen: Vogler-Region, Ottensteiner Hochfläche sowie die Rühler Schweiz. Als Anlaufpunkt für den Motorrad-Tourismus entwickelt sich der Tourismusverband Bevern.

Organisatorisch gehört der Landkreis Holzminden zusammen mit vier weiteren Landkreisen zum Dachverband Weserbergland Tourismus, dem 29 Städte und Gemeinden, sieben Heilbäder und Kurorte aus dem Wesertal und den angrenzenden Mittelgebirgszügen und 15 sonstigen Mitgliedern angeschlossen sind. Im Landkreis gab es 2010 insgesamt 80.617 Gäste und 161.860 Übernachtungen. Gegenüber dem Vorjahr gab es hierzu eine Steigerung um 11,2 Prozent.


Statistische Daten

Wirtschaftliche Daten
JahrSozialversicherungspflichtig
Beschäftigte am Arbeitsort
Bruttoinlandsprodukt
je Erwerbstätigen
Arbeitslosenquote
im Jahresdurchschnitt
200619.29353.952 Euro12,5 %
200719.33656.921 Euro10,5 %
200819.67156.270 Euro8,9 %
200919.58854.909 Euro9,1 %
201019.70459.606 Euro9,2 %
201119.84459.779 Euro8,2 %
201220.1588,2 %
201320.1368,3 %

Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen


Verkehr


Gemessen an den Anbindungen ans deutsche Autobahnnetz bzw. der Distanz zu Autobahnanschlussstellen rangiert der Landkreis Holzminden auf den letzten Plätzen aller Landkreise Deutschlands. In alle Himmelsrichtungen benötigt man mindestens 50 km, um eine Autobahn zu erreichen.


Straße

Durch den Landkreis führen die Bundesstraßen 64 (Eschershausen – Holzminden – Höxter), 83 (Bodenwerder – Holzminden – Kassel), 240 (Bodenwerder – Eschershausen), 241 (bei Lauenförde) und 497 (Holzminden – Neuhaus im Solling), sowie der Europaradwanderweg R1 und der Weserradweg. Der Landkreis Holzminden unterhält mit Stand Januar 2011 zudem insgesamt 207,018 km an Kreisstraßen (zum Vergleich 1974: 174,073 km). Von 1954 bis 1974 wurden bereits vom Landkreis rund 18 Millionen DM für ein 174 km langes Kreisstraßennetz ausgegeben.

Bis zur Bundesautobahn 7 mit der Anschlussstelle Nörten-Hardenberg oder Northeim-West beträgt die Fahrzeit rund 46 Minuten und bis zur Bundesautobahn 2 mit Anschlussstelle Rehren rund eine Stunde sowie bis zur Bundesautobahn 44 mit Anschlussstelle Warburg rund 50 Minuten. Eine bereits früher geplante engere Anbindung des Landkreises an das Autobahnnetz konnte bis heute nicht realisiert werden. Anfang der 1970er Jahre gab es hierzu Pläne einer Autobahntrasse im Weserbergland zwischen Bundesautobahn 2 – Lemgo – Hameln – Elze – Bundesautobahn 7 (Bundesautobahn 35/36) und/oder zwischen der Bundesautobahn 44 – Beverungen – Uslar – Hardegsen – Bundesautobahn 7 (Bundesautobahn 46).

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes Niedersachsen gab es 2007 insgesamt 55.784 Kraftfahrzeuge im Landkreis Holzminden, darunter 46.443 Personenkraftwagen. Zum Vergleich 1974: 25.488 Kraftfahrzeuge.


ÖPNV

Für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr im Kreis Holzminden gilt der Tarif des Verkehrsverbunds Süd-Niedersachsen (VSN), der hier an den Nahverkehrsverbund Paderborn-Höxter angrenzt. Die Regionalbus Braunschweig GmbH (RBB) setzt hier den Südniedersachsenbus auf verschiedenen Strecken ein:

Die lange betriebene Linie 210 von Holzminden nach Göttingen gilt seit April 2010 erst ab Uslar und die Linie 551 Holzminden-Fohlenplacken-Neuhaus-Silberborn wurde ebenfalls im April 2010 eingestellt und dafür die Linie 510 bzw. später 511 um einige Haltestellen ergänzt.

Der Landkreis finanzierte den ÖPNV im Jahr 2010 mit insgesamt 1.260.800 Euro.


Schienenverkehr

Der Schienenpersonenverkehr beschränkt sich derzeit auf drei Stationen (Holzminden an der Bahnstrecke Altenbeken–Kreiensen, Stadtoldendorf an der Bahnstrecke Altenbeken–Kreiensen und Lauenförde-Beverungen an der Sollingbahn) im Kreis.

Geschichte des Schienenverkehrs auf dem Kreisgebiet

Weil der Kreis Holzminden früher zum Land Braunschweig gehörte, errichtete die Herzoglich Braunschweigische Staatseisenbahn im Jahre 1865 die erste Eisenbahnstrecke Kreiensen–Altenbeken. Diese „Braunschweigische Südbahn“ genannte Strecke verband als Hauptbahn Magdeburg bzw. Goslar über Kreiensen–Holzminden–Paderborn mit dem rheinisch-westfälischen Industriegebiet.

Von Süden her erbaute die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft 1876 die Bahnstrecke Holzminden–Scherfede. Dazu kam im Jahr 1878 die Linie Paderborn–Northeim (Sollingbahn) der Preußischen Staatsbahn, die nur in Lauenförde eine Station besitzt.

Die Städte Bodenwerder und Eschershausen erhielten durch die Eisenbahnstrecke der Vorwohle-Emmerthaler Eisenbahn-Gesellschaft im Jahre 1900 einen Anschluss an das Schienennetz. Am 9. Oktober 1900 erfolgte die „formlose“ Eröffnung dieser Kleinbahn von Vorwohle über Eschershausen – Bodenwerder nach Emmerthal. Der Bau und die erste Betriebszeit wurde durch Vering & Waechter, später bis zur ersten Stilllegung 24. September 1966 durch die Deutsche Eisenbahn-Betriebsgesellschaft (DEBG, letzter Sitz in Hameln), durchgeführt. Kurz darauf gründeten der Kreis Holzminden, Anliegergemeinden und Verlader, die Auffanggesellschaft Vorwohle-Emmerthaler Verkehrsbetriebe, die zeitweise auch wieder Personenverkehr anbot. Es gab/gibt auch Museumszüge von verschiedenen Veranstaltern (unter anderem mit VT 11/5 (TEE)). Diese Linie verband die Hauptbahnen von Kreiensen nach Ottbergen in Vorwohle mit der von Altenbeken nach Hannover in Emmerthal.[13]

Ein Jahr später führte die Firma Vering & Waechter die Kleinbahn Voldagsen-Duingen-Delligsen von Voldagsen bis nach Delligsen im Hils. Damit war der Höchststand des Schienennetzes mit 76 km Länge erreicht. Davon ist nur noch etwas mehr als die Hälfte in Betrieb; allerdings auch noch eine Museumsbahn. Stillgelegt wurden:


Flughäfen und Flugplätze

Der Flugplatz Höxter-Holzminden ist ein Verkehrslandeplatz und befindet sich in Höxter-Brenkhausen. Die nächstgelegenen Verkehrsflughäfen sind der Flughafen Paderborn/Lippstadt, der Flughafen Kassel-Calden und der Flughafen Hannover-Langenhagen.

Nördlich der Gemeinde Holzen liegt der Segelflugplatz Ithwiesen, und südsüdöstlich von Halle-Bremke befindet sich der der Segelflugplatz „Hellenhagen“.


Bildung


Neben einem dezentralisierten Angebot an Grundschulen gibt es im Landkreis Holzminden an sechs Standorten Schulzentren, in denen Orientierungsstufen, Haupt- und Realschulen zusammengefasst sind. In Holzminden befinden sich das Campe-Gymnasium, die Berufsbildenden Schulen mit einem Fachgymnasium sowie das Internat Solling. Auf eine über 175-jährige Geschichte kann die heutige HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen in Holzminden zurückblicken. Die HAWK unterhält in Holzminden die Fakultät Management, Soziale Arbeit, Bauen mit den Bachelorstudiengängen BEng Baumanagement (Schwerpunkt Hochbau, Ingenieurbau), BEng Green Building (Gebäudetechnik, Energieeffizienz, Mensch&Umwelt), BSc Immobilienwirtschaft/-management, BA Soziale Arbeit und BEng Wirtschaftsingenieur (Studienrichtungen Bauen, Gebäude-Energie-Umwelt, Infrastruktur). Zu den Master-Studiengängen gehören MEng Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen, MSc Immobilienmanagement und MA Soziale Arbeit. Im Wintersemester 2013/14 haben sich in Holzminden rund 1200 Studierende eingeschrieben.

Bestandene Abschlussprüfungen
am Hochschulstandort Holzminden
Prüfungsjahr201320122011201020092008
Fachhochschulabschluss270282235267218227
davon Bachelorabschluss21121016920212392
davon Masterabschluss597265465013
Absolventen/Abgänger nach dem Schulabschluss
an allgemein bildenden Schulen
Schulabschluss2012/132011/122010/112009/102008/092007/081999/20001994/95
Hochschulreife131102212*12412810095132
Fachhochschulreife822104492
Realschulabschluss381312385340366410346363
Hauptschulabschluss122158131144108163210209
ohne Hauptschulabschluss5042372557749479
Insgesamt692616767643663751754785

* Schuljahr 2010/11: Doppelter Abiturjahrgang

Absolventen/Abgänger an beruflichen Schulen mit zusätzlich erworbenem allgemein bildenden Abschluss
Schulabschluss2012/132011/122010/112009/102008/092007/082006/07
Allgemeine Hochschulreife50607267687056
Fachhochschulreife125958690858379
Realschulabschluss9792127118134168159
Hauptschulabschluss28232017151923
Insgesamt300270305292302340317

Gesundheitswesen


In der Kreisstadt gibt es das Agaplesion Evangelisches Krankenhaus Holzminden mit einer Kapazität von 183 Betten. Am Krankenhaus befinden sich neben weiteren Medizinische Versorgungszentren (MVZ), die Rettungswache (RW) des Landkreises Holzminden und die Zentrale Bereitschaftsdienstpraxis. Zudem gibt es das Albert-Schweitzer-Therapeutikum, eine Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie mit 21 stationären Plätzen in Holzminden.

Aufgestellte Krankenhausbetten im Landkreis Holzminden
KrankenhausSitz20032004200520062007200820092010201120122013201420152016
Agaplesion Evangelisches Krankenhaus HolzmindenHolzminden218218215207202202195188188183183183183183
Charlottenstift/Charlottenhospital Stadtoldendorf (2013 Insolvenz)Stadtoldendorf1171171101101101021021029277(77)000
Albert-Schweitzer-Therapeutikum HolzmindenHolzminden2121212121212121212124242424
Gesamt356356346338333325318311301281284207207207

Mit 75,1 Prozent war lange Jahre der Landkreis Mehrheitsgesellschafter des 1901 gegründeten Kreiskrankenhauses Charlottenstift Stadtoldendorf GmbH und übernahm 2009 die Anteile der Samtgemeinde Stadtoldendorf und war seitdem hundertprozentiger Alleingesellschafter. Der Landkreis verkaufte im August 2010 die Klinik an die Gesellschaft für Hospital Management mbH (GeHoMa) mit Sitz in Ratingen. Für ein Jahr danach übernahm dann die Arbeiterwohlfahrt Sachsen-Anhalt die Klinik. Am 1. August 2012 musste die Klinik Insolvenz anmelden.


Beteiligungen des Landkreises


Eigenbetriebe und Regiebetriebe:

Eigengesellschaften und Beteiligungen:

Stiftungen:

Zweckverbände:


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Die Schlösser der Weserrenaissance, wie das Schloss Fürstenberg und das Wasserschloss Hehlen sowie das Schloss in Bevern, die Klöster Amelungsborn und Kemnade, das Geburtshaus von Wilhelm Raabe in Eschershausen oder die Homburg bei Stadtoldendorf sind ebenso kulturtouristische Anziehungspunkte wie das Porzellanmuseum Fürstenberg, die Glasmuseen in Boffzen und Grünenplan und das Münchhausenmuseum in Bodenwerder.

In der Stadthalle Holzminden und im Weserrenaissance-Schloss Bevern werden regelmäßig niveauvolle Konzertreihen angeboten. Einzelkonzerte finden an verschiedenen Orten im Landkreis statt. Der Kulturverein Holzminden bietet in der Stadthalle Holzminden Theateraufführungen an. Im Schloss Bevern, im Alten Rathaus Stadtoldendorf und an anderen Orten finden regelmäßig Kunstausstellungen statt. Zu den kulturellen Höhepunkten im Weserbergland gehört das alle zwei Jahre Pfingsten veranstaltete Internationale Straßentheaterfestival Holzminden.

Der Landkreis weist als archäologische Denkmale auf:


Gemeinden


In Klammern die Einwohnerzahl am 31. Dezember 2021.[14]

Einheitsgemeinden

  1. Delligsen, Flecken (7681)
  2. Holzminden, Kreisstadt, selbständige Gemeinde (19.745)

Samtgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden

* Sitz der Samtgemeindeverwaltung

  1. Bevern, Flecken * (3780)
  2. Golmbach (887)
  3. Holenberg (407)
  4. Negenborn (667)
  1. Bodenwerder, Stadt * (5548)
  2. Brevörde (575)
  3. Halle (1483)
  4. Hehlen (1832)
  5. Heinsen (749)
  6. Heyen (451)
  7. Kirchbrak (962)
  8. Ottenstein, Flecken (1157)
  9. Pegestorf (387)
  10. Polle, Flecken (1144)
  11. Vahlbruch (404)
  1. Boffzen * (2632)
  2. Derental (576)
  3. Fürstenberg (1031)
  4. Lauenförde, Flecken (2343)
  1. Arholzen (394)
  2. Deensen (1346)
  3. Dielmissen (771)
  4. Eimen (827)
  5. Eschershausen, Stadt (3488)
  6. Heinade (854)
  7. Holzen (511)
  8. Lenne (652)
  9. Lüerdissen (392)
  10. Stadtoldendorf, Stadt * (5613)
  11. Wangelnstedt (573)

gemeindefreie Gebiete (alle unbewohnt)

  1. Boffzen (23,37 km²)
  2. Eimen (12,91 km²)
  3. Eschershausen (4,92 km²)
  4. Grünenplan (22,71 km²)
  5. Holzminden (15,01 km²)
  6. Merxhausen (22,50 km²)
  7. Wenzen (15,84 km²)

Altgemeinden


Die folgende Tabelle listet die Altgemeinden des Landkreises Holzminden und ihre heutige Zugehörigkeit:[15][16][5]

Altgemeinde heutige Gemeinde
AltendorfHolzminden
ArholzenArholzen
BessingenCoppenbrügge, Landkreis Hameln-Pyrmont
BevernBevern
BisperodeCoppenbrügge, Landkreis Hameln-Pyrmont
BodenwerderBodenwerder
BoffzenBoffzen
BraakDeensen
BreitenkampKirchbrak
BremkeHalle
BrökelnHehlen
BrunkensenAlfeld (Leine), Landkreis Hildesheim
BuchhagenBodenwerder
CoppengraveDuingen, Landkreis Hildesheim
DaspeHehlen
DeensenDeensen
DenkiehausenWangelnstedt
DerentalDerental
DielmissenDielmissen
DohnsenHalle
DölmeBevern
EimenEimen
EmmerbornWangelnstedt
EschershausenEschershausen
FohlenplackenHolzminden
FürstenbergFürstenberg
GlesseOttenstein
GolmbachGolmbach
GraveBrevörde
GrünenplanDelligsen
HalleHalle
HarderodeCoppenbrügge, Landkreis Hameln-Pyrmont
HehlenHehlen
HeinadeHeinade
HeinrichshagenKirchbrak
HellentalHeinade
HeyenHeyen
HoheHehlen
HohenbüchenDelligsen
HolenbergHolenberg
HolzenHolzen
HolzmindenHolzminden
HunzenHalle
KemnadeBodenwerder
KirchbrakKirchbrak
KreipkeHalle
LenneLenne
LichtenhagenOttenstein
LinnenkampWangelnstedt
LinseBodenwerder
LobachBevern
LüerdissenLüerdissen
LütgenadeBevern
LütgenholzenAlfeld (Leine), Landkreis Hildesheim
MainzholzenEimen
MeinbrexenLauenförde
MerxhausenHeinade
MühlenbergHolzminden
NegenbornNegenborn
NeuhausHolzminden
ÖlkassenLüerdissen
OttensteinOttenstein
PegestorfPegestorf
ReileifzenBevern
RühleBodenwerder
ScharfoldendorfEschershausen
SchorbornDeensen
StadtoldendorfStadtoldendorf
TuchtfeldHalle
VorwohleEimen
WangelnstedtWangelnstedt
WarbsenGolmbach
WegensenHalle
WesterbrakKirchbrak

Schutzgebiete


Im Landkreis befinden sich neben Landschaftsschutzgebieten und Naturdenkmalen 31 ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Februar 2017).

Siehe auch:


Kfz-Kennzeichen


Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen HOL zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.


Literatur




Commons: Landkreis Holzminden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2021 (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 211 f. und 220.
  3. hna.de
  4. Datenbank Zensus 2011, Kreis Holzminden, Alter + Geschlecht (Memento des Originals vom 22. September 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ergebnisse2011.zensus2022.de
  5. Michael Rademacher: Holzminden. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  6. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1972
  7. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1981
  8. Regionaldatenbank Niedersachsen (Memento des Originals vom 11. März 2008 auf WebCite)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www1.nls.niedersachsen.de
  9. Ergebnis 2021 auf votemanager.kdo.de, abgerufen am 24. September 2021.
  10. Landkreis Holzminden: Wappen (Memento vom 14. Mai 2011 im Internet Archive),
    vergleiche dazu § 2 Absatz 1 der Hauptsatzung des Landkreises Holzminden (Memento vom 14. Mai 2011 im Internet Archive)
    in der Fassung der letzten Änderungssatzung vom 30. August 2004
    (Genehmigung des Niedersächsischen Ministers des Innern – III 332.408/4 – vom 24. Juli 1950)
  11. § 2 Absatz 2 der Hauptsatzung des Landkreises Holzminden (Memento vom 14. Mai 2011 im Internet Archive)
  12. Zukunftsatlas 2016. Archiviert vom Original am 2. Oktober 2017; abgerufen am 23. März 2018.
  13. Quelle: H. W. Rogl: Geschichte einer ungewöhnlichen Eisenbahn. Vorwohle-Emmerthal. Seelze, o. Jg. (198.)
  14. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2021 (Hilfe dazu).
  15. Gemeindeverzeichnis 1910: Landkreis Holzminden
  16. territorial.de: Landkreis Holzminden

На других языках


- [de] Landkreis Holzminden

[ru] Хольцминден (район)

Хольцминден (нем. Holzminden) — район в Германии. Центр района — город Хольцминден. Район входит в землю Нижняя Саксония. Занимает площадь 692,48 км². Население — 77 918 чел. Плотность населения — 112,5 человек/км².



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