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Der Landkreis Harz ist ein Landkreis in Sachsen-Anhalt, der im Zuge der zweiten Kreisgebietsreform am 1. Juli 2007 aus den Landkreisen Halberstadt, Wernigerode und Quedlinburg sowie der Stadt Falkenstein/Harz (Landkreis Aschersleben-Staßfurt) entstanden ist.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bestandszeitraum: 2007–
Bundesland:Sachsen-Anhalt
Verwaltungssitz: Halberstadt
Fläche: 2.104,91 km2
Einwohner: 210.975 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 100 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: HZ, HBS, QLB, WR
Kreisschlüssel: 15 0 85
Kreisgliederung: 20 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Friedrich-Ebert-Straße 42
38820 Halberstadt
Website: www.kreis-hz.de
Landrat: Thomas Balcerowski (CDU)
Lage des Landkreises Harz in Sachsen-Anhalt
Karte
Karte

Geographie


Hexentanzplatz
Hexentanzplatz

Der Landkreis liegt im Westen Sachsen-Anhalts und erstreckt sich vom Hochharzgebiet um den Brocken über die nordöstlichen Teile des Harzes bis in das nördliche Harzvorland mit den Höhenzügen Huy und Fallstein.

Der Landkreis grenzt im Süden an die Landkreise Mansfeld-Südharz (Sachsen-Anhalt) und Nordhausen (Thüringen), im Osten an den Salzlandkreis (Sachsen-Anhalt), im Norden an die Landkreise Börde (Sachsen-Anhalt), Helmstedt und Wolfenbüttel (beide in Niedersachsen). Im Westen hat er eine Grenze zum Landkreis Goslar in Niedersachsen.

Das Dreiländereck mit den Ländern Niedersachsen und Thüringen grenzt an den Ortsteil Stadt Benneckenstein (Harz) der Stadt Oberharz am Brocken. Der Brocken als höchster Punkt sowohl des Landkreises als auch des Bundeslandes gehört zur Stadt Wernigerode.

Die Südroute der Straße der Romanik führt durch den Landkreis. Bekannte Sehenswürdigkeiten des Harzes wie der Brocken, der Hexentanzplatz, die Roßtrappe, die Baumannshöhle, die Hermannshöhle und die Rappbode-Talsperre befinden sich auf dem Territorium des Landkreises.


Dialektgrenze


Quer durch das Kreisgebiet verläuft unmittelbar nördlich von Ballenstedt und Benneckenstein die Benrather Linie und somit der Übergang von den hochdeutschen – genauer: den ostmitteldeutschen Dialekten zur niederdeutschen Sprache.


Bevölkerungsentwicklung


Im Kreisgebiet leben 210.975 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2020). Für 2025 werden 209.149 Einwohner prognostiziert.

Die folgende Übersicht zeigt die Bevölkerungsentwicklung des Harzkreises (Einwohnerzahl 1990 vom 3. Oktober, ab 1991 jeweils 31. Dezember des Jahres).

Bevölkerungspyramide für den Kreis Harz (Datenquelle: Zensus 2011[2])
Bevölkerungspyramide für den Kreis Harz (Datenquelle: Zensus 2011[2])
Jahr Einwohner
1964314.838
1970314.382
1981297.087
1985293.691
1989292.037
1990284.892
1995269.874
1997266.992
1999263.295
2000260.662
2001258.228
2002255.797
Jahr Einwohner
2003253.130
2004250.146
2005247.490
2006244.248
2007241.017
2008237.653
2009234.690
2010232.343
2011229.176
2016219.643
2019213.310

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt[3]


Politik


Wahl des Harzer Kreistages 2019[4]
Wahlbeteiligung: 52,96 % (2014: 40,8 %)
 %
40
30
20
10
0
30,60 %
17,10 %
14,60 %
14,11 %
10,05 %
6,20 %
4,09 %
1,55 %
1,6 %
CDU
Linke
SPD
AfD
Grüne
BUKO
FDP
FW
Sonst.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
−8,50 %p
−4,00 %p
−4,30 %p
+13,41 %p
+3,55 %p
+0,20 %p
+1,19 %p
+1,55 %p
−3,9 %p
CDU
Linke
SPD
AfD
Grüne
BUKO
FDP
FW
Sonst.
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100%
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang

Am 23. September 2008 erhielt der Landkreis den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.


Kreistag


Aus dem rechts dargestellten Ergebnis der Kreistagswahl 2019 ergab sich folgende Sitzverteilung:[5][6]

Sitzverteilung im
Harzer Kreistag 2019
        
Insgesamt 60 Sitze
  • Linke: 10
  • SPD: 9
  • Grüne: 6
  • BUKO: 4
  • FDP: 3
  • Freie Wähler: 1
  • CDU: 18
  • AfD: 9
Übersicht über die Wahlergebnisse der Kreistagswahlen 2007, 2014 und 2019
Parteien und Wählergemeinschaften Prozent
2019
Sitze
2019
Prozent
2014
Sitze
2014
Prozent
2007
Sitze
2007
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 30,60 18 39,1 24 34,9 21
LINKE Die Linke 17,10 10 21,1 13 19,9 12
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 14,60 9 18,9 11 19,0 12
AfD Alternative für Deutschland 14,11 9 0,7
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 10,50 6 6,5 4 4,3 3
BUKO Wählervereinigung Bürger unseres Kreises ohne Parteibuch 6,20 4 6,0 3 3,3 2
FDP Freie Demokratische Partei 4,09 3 2,9 2 7,0 4
FREIE WÄHLER FREIE WÄHLER 1,55 1
FWG Oberharz Freie Wählergemeinschaft Oberharz 0,60
BV Unterharz Bürgerverein Unterharz 0,57 1,3 1 1,0 1
WG Vorharz Wählergemeinschaft Vorharz 0,37
NPD Nationaldemokratische Partei Deutschlands 2,3 1 3,6 2
BIOH Bürgerinitiative „Oberharz“ 1,0 1 2,0 1
F.H. FORUM HALBERSTADT 1,6 1
QfW Quedlinburger freie Wählergemeinschaft 1,5 1
BF Bürgerforum 0,8
WG M.R.u.Sch.f.kl.L Wählergemeinschaft „Mehr Recht und Schutz für kleine Leute“ 0,5
WASG Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit 0,5
EB Einzelbewerber 0,16 0,1
Sonst. Sonstige
Gesamt 100 60 100 60 100 60
Wahlbeteiligung 52,96 % 40,8 % 38,5 %
Kreishaus in Quedlinburg, heute ist die Kommunale Beschäftigungsagentur Jobcenter des Landkreises Harz untergebracht
Kreishaus in Quedlinburg, heute ist die Kommunale Beschäftigungsagentur Jobcenter des Landkreises Harz untergebracht

Im Kreistag haben sich folgende Fraktionen gebildet: CDU (18 Mitglieder), Die Linke (10 Mitglieder), SPD (9 Mitglieder), AfD-Fraktion (9 Mitglieder), Bürgerfraktion/FDP (8 Mitglieder), Bündnis 90/Die Grünen (6 Mitglieder).


Landrat


(laut amtlichem Endergebnis der Landratswahl im Landkreis Harz am 5. Juli 2020; Wahlbeteiligung: 31,1 %)[7][8]


Wappen


Das Wappen wurde am 3. Januar 2008 durch das Ministerium des Innern Sachsen-Anhalts genehmigt.

Blasonierung: „Gespalten von Silber und Rot, vorn zwei zugewendete, steigende rote Forellen, hinten zwei schräg gekreuzte silberne Kredenzmesser mit goldenen Griffen.“[9]

Die Forellen haben ihren Ursprung im Wappen der Wernigeröder Grafen. Diese hatten der Legende nach den kirchlichen Auftrag, die Gegend zu missionieren. Der Fisch nimmt darauf Bezug, denn in der Überlieferung trug ihn Petrus, der Fischer war, im Wappen. Die Kredenzmesser aus dem Wappen des Landkreises Quedlinburg gehen auf das alte Reichsstift Quedlinburg zurück. Die Anordnung der grafischen Elemente erfolgt in Anlehnung an das Wappen von Bistum und Landkreis Halberstadt, das von Silber und Rot gespalten war.

Das Wappen wurde vom Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet.

Die Wappen der Verwaltungsgemeinschaften, Städte und Gemeinden des Landkreises sind der Liste der Wappen im Landkreis Harz zu entnehmen.


Flagge


Die Flagge ist rot-weiß (1:1) gestreift (Querform: Streifen waagerecht verlaufend, Längsform: Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Landkreiswappen belegt.[9]


Namensdiskussion


Gegen die Bezeichnung „Landkreis Harz“ gab es Einwände aus dem niedersächsischen Teil des Harzes, weil dem Landkreis nur ein Bruchteil des sich über drei Länder erstreckenden Mittelgebirges zuzuordnen ist und der größere Teil des Kreisgebietes sowie der Verwaltungssitz außerhalb des Harzes liegen.[10][11]


Wirtschaft und Verkehr


Im Zukunftsatlas 2019 belegte der Landkreis Harz Platz 369 von 401 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „hohen Zukunftsrisiken“.[12]


Straßenverkehr


Wichtigste Verbindungsstraße ist die A 36, die in West-Ost-Richtung den Landkreis quert und eine Verbindung zu den Großräumen Braunschweig und Dessau-Roßlau darstellt. Während die ehemaligen Kreisstädte Wernigerode und Quedlinburg direkt angebunden sind, ist Halberstadt über die B 79 mit der Abfahrt Quedlinburg-Zentrum an die Schnellstraße angebunden.

Die nächsten Autobahnen sind die A 2 im Norden, die A 14 im Osten, die A 38 im Süden sowie die A 369 und die A 7 im Westen.


Bahnverkehr


Über den Bahnknotenpunkt Halberstadt gibt es stündliche Regionalexpress-Verbindungen in die Landeshauptstadt (Bahnstrecke Magdeburg–Thale) und in die größte Stadt Sachsen-Anhalts (Bahnstrecke Halle–Goslar). Weitere Strecken sind die Rübelandbahn (Blankenburg–Elbingerode, teilweise nur Güterverkehr) sowie die Bahnstrecke Halberstadt–Blankenburg. Freitag bis Sonntag gibt es eine umsteigefreie Direktverbindung von Thale/Wernigerode über Halberstadt nach Berlin. Das Netz wird im Personenverkehr von Abellio Rail Mitteldeutschland und im Güterverkehr von der Havelländischen Eisenbahn bedient. Die nächsten Anschlüsse an das Fernverkehrsnetz befinden sich in Magdeburg, Halle (Saale) und Braunschweig sowie Hannover.

Des Weiteren gibt es mit dem Netz der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) eine meterspurige Verbindung in den Harz. Umsteigemöglichkeiten von der HSB zum Netz der DB AG gibt es in Wernigerode und Quedlinburg. Endstationen im Harzkreis sind: Quedlinburg, Harzgerode, Hasselfelde, Eisfelder Talmühle, Drei Annen Hohne, Wernigerode und der Brocken.


Busverkehr und Straßenbahn


Im Straßenpersonennahverkehr (ÖSPV) sind die Harzer Verkehrsbetriebe (HVB) unterwegs. In den Städten Ballenstedt, Blankenburg, Halberstadt, Quedlinburg, Thale und Wernigerode gibt es einen Stadtverkehr.

Die Stadt Halberstadt besitzt seit über 130 Jahren ein Straßenbahnnetz.


Flugverkehr


Im Landkreis Harz gibt es einen Verkehrslandeplatz in Ballenstedt.

Die nächsten internationalen Flughäfen sind in Leipzig-Halle und Hannover.


Gemeinden


Huy

Einheitsgemeinden
(Städte sind fett hervorgehoben)
(* Sitz des Landkreises)

WappenGemeindeEinwohner[13]Fläche
in km²[14]
Ballenstedt 8883 86,72
Blankenburg (Harz) 19.374 148,97
Falkenstein/Harz 5269 102,97
Halberstadt * 39.221 142,98
Harzgerode 7621 164,68
Huy 7140 167,33
Ilsenburg (Harz) 9558 62,97
Nordharz 7783 110,66
Oberharz am Brocken 10.062 271,52
Osterwieck 11.016 212,91
Welterbestadt Quedlinburg 23.604 120,52
Thale 17.148 137,67
Wernigerode 32.181 170,20

Verbandsgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden
(* Sitz der Verbandsgemeinde)

Verbandsgemeinde Vorharz
WappenMitgliedsgemeindeEinwohner[13]Fläche
in km²[14]
Ditfurt 1462 23,71
Groß Quenstedt 899 15,66
Harsleben 2148 27,86
Hedersleben 1314 16,47
Schwanebeck 2426 32,61
Selke-Aue 1392 36,72
Wegeleben * 2474 51,78

Gebietsänderungen



Veränderungen auf Gemeindeebene



Gemeindeneugründungen


Eingemeindungen


Veränderungen bei Verwaltungsgemeinschaften und Verbandsgemeinden



Namensänderungen



Schutzgebiete


Im Landkreis befinden sich 39 ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Februar 2017).


Kfz-Kennzeichen


Am 1. Oktober 2007 wurde dem Landkreis das Unterscheidungszeichen HZ zugewiesen.

Aufgrund der Kennzeichenliberalisierung sind seit dem 29. November 2012 auch die Unterscheidungszeichen HBS (Halberstadt), QLB (Quedlinburg) und WR (Wernigerode) erhältlich.



Commons: Landkreis Harz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2020 (PDF) (Fortschreibung) (Hilfe dazu).
  2. Datenbank Zensus 2011, Kreis Harz, Alter + Geschlecht (Memento des Originals vom 22. September 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ergebnisse2011.zensus2022.de
  3. Statisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Veröffentlichung beim Landkreis Harz. Stand: 31. Dezember 2011 Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 13. Dezember 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kreis-hz.de via kreis-hz.de (Memento vom 13. Dezember 2014 im Internet Archive) (Abgerufen am 13. Dezember 2014)
  4. https://wahlergebnisse.sachsen-anhalt.de/wahlen/kw19/index.html archive-is=20191007165410
  5. (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) Ergebnis der Kreistagswahl 2014
  6. (Memento vom 8. September 2014 im Internet Archive) Ergebnisse der Kreistagswahlen 1999–2007
  7. Dennis Lotzmann: Balcerowski gewinnt Harzer Landratswahl. In: Volksstimme Magdeburg. 5. Juli 2020, abgerufen am 14. August 2020.
  8. dpa: Harzer Landrat überrascht von Wahlsieg. In: Volksstimme Magdeburg. 7. Juli 2020, abgerufen am 14. August 2020.
  9. Amtsblatt des Landesverwaltungsamtes Nr. 3/2008 Seite 30 (Memento vom 16. Januar 2016 im Internet Archive) (PDF; 261 kB)
  10. Die Zeit online (2005)
  11. [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Defekte_Weblinks&dwl=http://www.goslarsche.de/gz/specials/artikel_text/?id=11766&showit=yes Seite nicht mehr abrufbar], Suche in Webarchiven: @1@2Vorlage:Toter Link/www.goslarsche.de[http://timetravel.mementoweb.org/list/2010/http://www.goslarsche.de/gz/specials/artikel_text/?id=11766&showit=yes Letzte Erwähnung in der Goslarschen Zeitung (23. Januar 2009)]
  12. Zukunftsatlas 2019. Handelsblatt, abgerufen am 16. August 2020.
  13. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2020 (PDF) (Fortschreibung) (Hilfe dazu).
  14. regionalstatistik.de Regionaldatenbank des Bundesamtes für Statistik (Stand: 31. Dezember 2016)

На других языках


- [de] Landkreis Harz

[ru] Гарц (район)

Гарц (нем. Harz) — район в Германии в земле Саксония-Анхальт, с административным центром в городе Хальберштадт.



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