Dessau-Roßlau [ˈdɛsa͜u ˈrɔsla͜u] ist eine kreisfreie Stadt in Sachsen-Anhalt, Deutschland. Sie ist bei der Kreisreform am 1. Juli 2007 aus der Fusion der kreisfreien Stadt Dessau und der vorher zum aufgelösten Landkreis Anhalt-Zerbst gehörenden Stadt Roßlau (Elbe) entstanden. Die Stadt ist, gemessen an der Zahl der Einwohner, nach Halle (Saale) und Magdeburg die drittgrößte Stadt sowie eines von drei Oberzentren des Landes. Die nächstgelegenen größeren Städte sind Halle, etwa 40km südlich, Leipzig, etwa 52km südöstlich und Magdeburg, etwa 65km nordwestlich. Historisch war Dessau die Hauptstadt und Residenz des Fürsten- und späteren Herzogtums Anhalt-Dessau, das von den Askaniern regiert wurde. Das Bauhaus Dessau und das Dessau-Wörlitzer Gartenreich gehören zum UNESCO-Welterbe.
06842–06849, 06861, 06862Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahlen:
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Bauhaus Dessau, Teil des Weltkulturerbes der UNESCO
Geografie
Geografische Lage
Dessau, Luftaufnahme (2019)
Dessau-Roßlau liegt inmitten einer ausgedehnten Auenlandschaft beiderseits der mittleren Elbe (siehe Biosphärenreservat Mittelelbe) sowie an der Mulde, die im Stadtgebiet in erstere mündet. Die Stadt wird durch das Zusammenfließen der beiden Flüsse jährlich durch Hochwasser bedroht. Dies ist der Fall, wenn die Elbe zu viel Wasser führt, sodass das Muldewasser nicht vollständig abfließen kann und sich zurückstaut. So wurde während des Hochwassers 2002 der Stadtteil Waldersee vollständig überflutet.
Im Süden grenzt die Stadt an die waldreiche Mosigkauer Heide, im Norden an die ebenso bewaldeten Gebiete des südlichen Flämings. Die höchste natürliche Erhebung ist der 111m hohe Spitzberg nahe dem Ortsteil Streetz. Die höchste künstliche Erhebung ist die ca. 110m NHN hohe ehemalige Mülldeponie Scherbelberg im Südwesten der Stadt. Der Wallwitzberg am südlichen Ufer der Elbe mit 76m Höhe wurde im 18. Jahrhundert aufgeschüttet.
Dessau-Roßlau ist von zahlreichen Schloss- und Parkanlagen der ehemaligen Fürsten von Anhalt umgeben und zählt deshalb zu den grünsten Städten Deutschlands.
Nachbargemeinden
Folgende Gemeinden grenzen an die Stadt Dessau-Roßlau (im Uhrzeigersinn, im Norden beginnend):
Das Stadtgebiet Dessau-Roßlaus ist für statistische Zwecke in 2 Stadtteile und 25 Stadtbezirke eingeteilt. Die Stadtbezirke 1 bis 21 gehören zum Stadtteil Dessau, 22 bis 25 zu Roßlau (Elbe).[2]
→ Hauptartikel: Liste der Naturschutzgebiete in der Stadt Dessau-Roßlau
In der kreisfreien Stadt befinden sich fünf ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand September 2022).
Klima
Dessau-Roßlau liegt wie ganz Deutschland im gemäßigten Klimabereich. Allerdings kann die Temperatur in heißen Sommern durchaus auf über 35°C ansteigen und in sehr kalten Wintern auf unter −20°C fallen.
Durch die Lage im Mitteldeutschen Trockengebiet ist die Stadt recht niederschlagsarm. Die großen Regenwolken, die durch die Westwinddrift gewöhnlich vom Atlantik nach Mitteleuropa ziehen, regnen durch den Steigungsregen im Harz ab, bevor sie Dessau-Roßlau erreichen. Ähnlich ist es mit Niederschlägen aus Südwesten und Südosten, bei denen jeweils der Thüringer Wald und das Erzgebirge im Wege stehen. Große Niederschlagsgebiete können die Stadt hauptsächlich aus Nordwesten erreichen.
Geschichte
Rathaus und Marktplatz Dessau, 2009
Da die Stadt erst seit dem 1. Juli 2007 in dieser Form existiert, sind weitere Angaben zur Geschichte unter Dessau und Roßlau (Elbe) zu finden. Um weiterführende Informationen zum Thema zu erhalten, siehe die Hauptartikel Geschichte der Stadt Dessau und Schlacht bei Dessau.
Die Stadt Dessau-Roßlau entstand am 1. Juli 2007 im Zuge der Kreisreform in Sachsen-Anhalt.[3] Nach der Fusion von Dessau und Roßlau ergab sich die Einwohnerzahl von 91.243 (Stand 31. Dezember 2006). Dessau-Roßlau hätte durch die diskutierte Eingemeindung der Verwaltungsgemeinschaft Wörlitzer Winkel und Quellendorfs 100.000 Einwohner erreichen und damit Großstadt werden können, diese beiden Verwaltungseinheiten gingen jedoch bei der Gebietsreform andere Wege. Den Großstadt-Status hatte Dessau bereits ab 1935 durch die Eingemeindung von Roßlau (am 1. April 1946 wurde Roßlau wieder eine selbständige Stadt und am 25. Juli 1952 eine Kreisstadt) und von 1972 bis 1990.
Im Februar 2010 wurde die Dessauer Fördermittelaffäre bekannt, die zur Einsetzung eines Untersuchungsausschusses im Landtag von Sachsen-Anhalt führte, der im Dezember 2015 seinen Abschlussbericht vorlegte.
Eingemeindungen
Ehemalige Gemeinde
Datum
Anmerkung
Alten
1. Oktober 1923
Eingemeindung nach Dessau
Brambach
1. Januar 2005
Eingemeindung nach Dessau
Dellnau
1. Mai 1930 15. April 1933
Eingemeindung nach Dessau, Umgliederung nach Mildensee
Dessau
1. Juli 2007
Zusammenschluss mit Roßlau/Elbe zu Dessau-Roßlau
Großkühnau
1. Oktober 1923
Eingemeindung nach Dessau
Haideburg, Gutsbezirk
1. Januar 1949
Eingemeindung nach Dessau
Jonitz
1. Mai 1930 15. April 1933 1. April 1935
Eingemeindung nach Dessau, Ausgliederung aus Dessau, Zusammenschluss mit Naundorf zu Jonitz-Naundorf
Jonitz-Naundorf
24. Juli 1935
Umbenennung in Waldersee
Kleinkühnau
1. Oktober 1923
Eingemeindung nach Dessau
Kleutsch
1. Juli 1994
Eingemeindung nach Dessau
Kochstedt
1. Juli 1950
Eingemeindung nach Dessau
Meinsdorf
1. Oktober 1965
Eingemeindung nach Roßlau/Elbe
Mildensee
1. November 1945
Eingemeindung nach Dessau
Mosigkau
25. Juli 1952
Eingemeindung nach Dessau
Mühlstedt
1. Januar 2003
Eingemeindung nach Roßlau/Elbe
Natho
20. Juli 1950
Eingemeindung nach Streetz
Naundorf
1. Mai 1930 15. April 1933 1. April 1935
Eingemeindung nach Dessau, Ausgliederung aus Dessau, Zusammenschluss mit Jonitz zu Jonitz-Naundorf
Neeken
20. Juli 1950
Eingemeindung nach Brambach
Pötnitz
1. Mai 1930 15. April 1933
Eingemeindung nach Dessau, Umgliederung nach Mildensee
Rietzmeck
20. Juli 1950
Eingemeindung nach Brambach
Rodleben
1. Januar 2005
Eingemeindung nach Dessau
Roßlau/Elbe
1. April 1935 1. April 1946 1. Juli 2007
Eingemeindung nach Dessau, Ausgliederung aus Dessau, Zusammenschluss mit Dessau zu Dessau-Roßlau
Scholitz
1. Mai 1930 15. April 1933
Eingemeindung nach Dessau, Umgliederung nach Mildensee
Sollnitz
1. Juli 1994
Eingemeindung nach Dessau
Streetz
1. Januar 2001
Eingemeindung nach Roßlau/Elbe
Tornau
1. Juli 1950
Eingemeindung nach Rodleben
Törten
1. Oktober 1923
Eingemeindung nach Dessau
Waldersee
1. November 1945
Eingemeindung nach Dessau
Ziebigk
1. Oktober 1923
Eingemeindung nach Dessau
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung
→ Hauptartikel: Einwohnerentwicklung von Dessau-Roßlau
Bevölkerungspyramide für Dessau-Roßlau (Datenquelle: Zensus 2011[4])
Am 31. Dezember 2016 betrug die „amtliche Einwohnerzahl“ von Dessau-Roßlau nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt 82.505 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).[5]
Religionen
Konfessionslose Einwohner
Die Mehrheit der Einwohner Dessau-Roßlaus ist – wie in den meisten Städten der ehemaligen DDR – konfessionslos.
Evangelische Kirche
Die Stadt Dessau gehörte von Anfang an zum Erzbistum Magdeburg. 1534 wurde durch GeorgIII. die Reformation offiziell in Dessau eingeführt. Nach der Vereinigung der anhaltischen Fürstentümer 1863 war Dessau Hauptstadt und damit auch Sitz der Kirchenverwaltung der Evangelischen Landeskirche Anhalts, die zwischen 1875 und 1878 eine synodale Grundlage erhielt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Landeskirche von einem Oberkirchenrat geleitet, der seit 1957 den Titel Kirchenpräsident führt. Sein Amtssitz befindet sich in Dessau. Die protestantischen Kirchengemeinden Dessau-Roßlaus gehören – sofern es sich nicht um Freikirchen handelt – entweder zum Kirchenkreis Dessau oder Zerbst in der Evangelischen Landeskirche Anhalts, die sich in mehrere Regionen aufteilen. Die Grenze verläuft entlang der Elbe.
Katholische Kirche
Ab 1750 gab es auch wieder Katholiken in Dessau, deren Zahl sich stetig vergrößerte. 1858 erhielten sie wieder eine eigene Kirche. Die Pfarrgemeinden Dessau-Roßlaus gehören somit heute zum Dekanat Dessau innerhalb des Bistums Magdeburg.
Dabei gehören die Gemeinden Propstei St. Peter und Paul, Dreieinigkeit Dessau-Süd und St. Josef Dessau-Alten zum Gemeindeverbund Dessau-Aken-Oranienbaum. Die Gemeinde Herz Jesu in Roßlau ist dagegen Teil des Gemeindeverbundes Roßlau-Zerbst-Coswig.
Neuapostolische Kirche
Seit Gründung der Kirche Ende des 19. Jahrhunderts gibt es in Dessau-Roßlau neuapostolische Christen, die sich in einer eigenen Kirche versammeln. Die Gemeinde gehört heute zur Neuapostolischen Kirche Sachsen-Anhalt K.d.ö.R. mit Verwaltungssitz in Magdeburg.
Judentum
In Dessau, der Stadt, aus der Moses Mendelssohn und Kurt Weill stammen, gibt es seit 1990 wieder eine jüdische Gemeinde. Sie zählt um die 350 Mitglieder und setzt sich hauptsächlich aus Einwanderern aus der ehemaligen Sowjetunion zusammen. Am 21. Februar 2022 wurde das Richtfest für einen neuen Synagogenbau auf dem Standort der ehemaligen gefeiert.
Islam
Gering im Vergleich zu anderen deutschen Städten ist der Anteil islamischer Einwohner. Ein Islamisches Zentrum besteht an der Askanischen Straße seit 2010.
Dialektgrenze
Dessau-Roßlau liegt beidseits der Benrather Linie, die hier der Elbe folgt, und somit am Übergang von den hochdeutschen – genauer den ostmitteldeutschen – Dialekten zur niederdeutschen Sprache.
Politik
Stadtrat
Aufgrund der Fusion von Dessau und Roßlau im Jahr 2007 wurde am 22. April 2007 ein neuer Stadtrat gewählt, obwohl die letzten Kommunalwahlen erst 2004 stattgefunden hatten. Die Wahlperiode dieses Stadtrates endete aber wie in anderen Gemeinden des Landes entsprechend §46 Absatz 3 Kommunalwahlgesetz des Landes Sachsen-Anhalt erst im Jahr 2014, so dass die Räte ausnahmsweise für sieben Jahre gewählt wurden.
Pro Dessau ist 2007 als Pro Dessau-Roßlau angetreten.[8]
1999 und 2004 einschließlich des Kreistagswahlergebnisses der Stadt Roßlau (Elbe).
Für die Wahlen 1999 und 2004 liegen keine Sitzverteilungen vor.
Im Stadtrat haben sich folgende Fraktionen gebildet: CDU (12 Mitglieder), „GRÜNE, FDP, Forum-BL“ (11 Mitglieder), AfD (8 Mitglieder), DIE LINKE. (7 Mitglieder), SPD (5 Mitglieder), Pro DE (4 Mitglieder), Freie Fraktion (3 Mitglieder).
Vorsitzender des Stadtrates:
2014–0000: Lothar Ehm (CDU)
2007–2014: Stefan Exner (CDU)
Außerdem gehört dem Stadtrat der direkt gewählte Oberbürgermeister an.
→ Hauptartikel: Ergebnisse der Kommunalwahlen in Dessau-Roßlau
Oberbürgermeister
Oberbürgermeister ist der am 27. Juni 2021 mit 73,9% der Stimmen in einer Stichwahl auf 7 Jahre gewählte Robert Reck.[9]
Oberbürgermeister von Dessau
1834–1848: Georg Gottfried Richter
1848–1852: Karl Wilhelm Fritsche
1852–1884: Franz Medicus, ab 1864 Oberbürgermeister
1884–1897: Friedrich Funk
1898–1918: Ernst Ebeling
1918–1933: Fritz Hesse (DDP), ab 1927 Oberbürgermeister
1933: Emil Evers (NSDAP), (kommissarisch)
1933–1945: Hanns Sander (NSDAP)
1945: Friedrich Walther (parteilos)
1945–1946: Fritz Hesse (LDP)
1946–1949: Karl Adolphs (SED)
1949–1951: Lisa Krause (SED)
1951–1961: Maria Dank (SED)
1955–1956: Paul Zabel, Oberbürgermeister in einer Übergangszeit
1961–1963: Helmut Klapproth (SED)
1963–1984: Thea Hauschild (SED)
1984–1990: Sylvia Retzke (SED)
1990: Christoph Döring, (1987 bis 1988 amtierender Oberbürgermeister)
1990–1994: Jürgen Neubert (FDP)
1994–2006: Hans-Georg Otto (SPD/später parteilos)
1. November 2006 bis 1. Juli 2007: Baudezernent Karl Gröger amtierend
23. Mai 1990 bis 25. Oktober 1990: Helmut Jost (CDU), Rücktritt 4. Oktober 1990[31][32]
1990–2007: Klemens Koschig (NF/parteilos)
Oberbürgermeister von Dessau-Roßlau
2007–2014: Klemens Koschig (parteilos)
2014–2021: Peter Kuras (FDP)
seit 2021: Robert Reck (parteilos)
Wappen
Wappen von Dessau-Roßlau
Blasonierung: „Geviert; Feld 1: in Silber am Spalt ein rechtshalber roter Adler, golden bewehrt und rot gezungt, Feld 2: neunmal geteilt Schwarz über Gold, belegt mit schrägrechtem grünen Rautenkranz, Feld 3: geviert von Gold und Rot, Feld 4: in Silber auf blauem Wasser ein linkshin fahrendes rotes Schiff, auf dem gesetzten goldenen Segel ein links gewendeter, stehender schwarzer Bär mit silberner Krone und je einem abgewendeten silbernen Beil in den Vordertatzen; die Mastspitze belegt mit einem blauen Karpfen; die Bugfahne Blau über Weiß. Als Beizeichen abgesetzt über dem Schildhaupt eine stilisierte rote Mauerkrone mit fünf Tortürmen.“
Wappenbegründung: Das Wappen hat seinen Ursprung im Herzschild des Herzogtums Anhalt, dessen Residenzstadt Dessau war. Es war als Wappen Dessaus seit 1540 im Gebrauch. Dabei steht der Adler für die Markgrafschaft Brandenburg, der Balken und Rautenkranz für das Herzogtum Sachsen. Feld drei füllte bis zur Fusion mit Roßlau den gesamten Schildfuß und ist dem Wappen derer von Waldersee entnommen, welches wie im Wappen von Anhalt in das Wappen der Grafschaft Waldersee umgedeutet wurde. Als viertes Feld wurde 2007 das Wappen Roßlaus hinzugefügt. Das Wappen hat seit 1952 eine bekrönende Mauerkrone. Gestaltet wurde das Wappen in seiner jetzigen Form vom Magdeburger Heraldiker Jörg Mantzsch.
Städtepartnerschaften
Informationstafel am Ortseingang (2011)
Dessau-Roßlau unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:[33]
Dessau-Roßlau ist mit den UNESCO-Welterbestätten Bauhaus und Dessau-Wörlitzer Gartenreich neben Weimar und Speyer eine der wenigen deutschen Städte, die zweimal in der Welterbeliste der UNESCO vertreten sind. Nur Berlin hat mit drei Welterbestätten mehr Einträge.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Dessau-Roßlau
Schlösser und Gärten
Gesteinsgarten, entstanden im Rahmen des Projekts „400 qm Dessau“
Im Stadtgebiet befinden sich Teile des in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommenen Dessau-Wörlitzer Gartenreiches mit den Schlössern und Gärten
Schloss und Park Mosigkau, ein Rokoko-Ensemble,
Schloss Großkühnau und Kühnauer Park, Sitz der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz,
Schloss Georgium und Georgengarten mit der Wallwitzburg,
Schloss und Park Luisium.
Weitere Teile des Gartenreichs (Schloss Oranienbaum, Sieglitzer Berg, Wörlitzer Park und zahlreiche Einzelmonumente wie der Drehberg) sind in der unmittelbaren Nachbarschaft der Stadt. Neben der UNESCO-Welterbeliste gehören die verschiedenen Schlösser und Gärten des Gartenreichs auch zum Projekt Gartenträume Sachsen-Anhalt.
Johannbau, Westflügel und einziger erhaltener Bauteil des kriegszerstörten Dessauer Residenzschlosses, erbaut im 16. Jahrhundert im Renaissancestil, nach Restaurierung seit 2005 Museum für Stadtgeschichte
Biosphärenreservat Mittelelbe (von der UNESCO unter Schutz gestellt)
Tierpark Dessau im Mausoleumspark (mit ehemaligem Grabmal der askanischen Fürsten) – 1958 angelegter Tier- und Pflanzenlehrpark mit elf Hektar Fläche, 120 Tierarten und etwa 500 Tieren; Bemerkenswerter Gehölzbestand von 125 Gehölzarten
Rondell: Die Platanen am Rondell in Dessau wurden 1781 von Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740–1817) gepflanzt. Platanen wurden erst um 1700 nach Europa eingeführt. Nach Deutschland kamen die ersten Exemplare über England und Frankreich im Jahre 1743. Sie zählen zu den ältesten ihrer Art in Deutschland und sind somit eine dendrologische Seltenheit mit ihrem Alter von mehr als 225 Jahren.
Wasserburg aus dem 12. Jahrhundert im Stadtteil Roßlau
Museum für Naturkunde und Vorgeschichte – ständige Ausstellung sowie Sonderausstellungen zu den Themen Natur-Mensch-Umwelt
Museum für Stadtgeschichte im Johannbau – ständige Ausstellung sowie Sonderausstellungen
Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum Roßlau
Schloss Luisium
Schloss Mosigkau – Rokokoensemble mit historischen Räumen und dem „Oranierschatz“ – Gemälde aus dem 17. und 18. Jahrhundert
Strommuseum – Historisches zum Thema Strom
Technikmuseum Hugo Junkers
Theater
Anhaltisches Theater
Altes Theater
Anhaltisches Theater mit den Sparten Schauspiel, Musiktheater (Oper, Operette, Musical), Ballett, Konzert (Anhaltische Philharmonie) sowie Puppentheater
Kiez-Kino – eines der kleinsten Kinos in Deutschland mit künstlerisch anspruchsvollen Filmen
Kurtheater Bitterfeld
theaterBurg Roßlau
Weltliche Bauwerke
Bauhausbauten – das „moderne Bauen“
Meisterhaus Feininger
Bauhaus Dessau mit Museum und audiovisueller Führung
Meisterhäuser
Haus Feininger (Kurt-Weill-Zentrum)
Haus Muche-Schlemmer
Haus Klee-Kandinsky
Gropiushaus, zerstört, nur noch Keller vorhanden, Ticketverkauf, Café und Bücher-Shop
Siedlung Dessau-Törten mit Konsumgebäude und Stahlhaus, fünf Laubenganghäusern sowie Haus Fieger
Kornhaus, 1930 von Carl Fieger erbautes Ausflugs-Restaurant
Andere historische Gebäude
PfeifferhausSchwabehaus
Ehemaliges Dessauer Rathaus, errichtet 1899 bis 1901 im Stil der Neurenaissance mit insgesamt 73 Meter hohem Turm, nach Kriegsschäden 1945 verändert wiederaufgebaut, heute Sitz der Stadtverwaltung von Dessau-Roßlau.
Palais Waldersee, erbaut 1792 bis 1795, heute Anhaltische Landesbücherei
Palais Dietrich, erbaut 1747 bis 1752, heute Wissenschaftliche Bibliothek
Palais Bose, erbaut 1800 bis 1803, zwischen 1950 und 1959 Standort der Anhaltischen Gemäldegalerie, jetzt Seniorenheim
Palais Branconi („Kristallpalast“), erbaut 1797, als Ruine erhalten
Palais Minckwitz, erbaut Mitte des 18. Jahrhunderts, Fassade 1819 überarbeitet
Hauptpost, neugotischer Bau von 1899 bis 1901, in veränderter Form wiederaufgebaut
Pfeifferhaus am Dessauer Marktplatz, 1595 errichtetes Renaissance-Bürgerhaus, nach Kriegsschäden bis 1952 wiederaufgebaut
Schwabehaus, restaurierter Fachwerkbau aus den 1820er Jahren, Wirkungsstätte des Astronomen Samuel Heinrich Schwabe
Neuer Wasserturm am Lutherplatz, erbaut 1896/1897
Ölmühle im Stadtteil Roßlau
Bedeutende Bauten nach 1945
Umweltbundesamt, Wörlitzer Platz (ehemals Am Wörlitzer Bahnhof), Nähe Hauptbahnhof
Europadorf im Ortsteil Meinsdorf
Sakrale Bauwerke
Evangelische Kirchen
Marienkirche und Fürst-Leopold-DenkmalGeorgenkircheKantorhaus
Schlosskirche St. Marien, ehemalige evangelische Hauptkirche der Stadt Dessau
Johanniskirche: Die 1702 geweihte Kirche der lutherischen Christen von Dessau wurde nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg bis 1955 wieder aufgebaut. Im Innern befinden sich drei Cranach-Gemälde aus der Marienkirche (Christus am Ölberg, Abendmahlsgemälde, Kreuzigungsgemälde).
Georgenkirche: Barockbau von 1712 bis 1717, im 19. Jahrhundert und in den 1950er Jahren umgebaut
Petruskirche, erbaut 1903
Auferstehungskirche im Stadtteil Siedlung, um 1930 errichtet
Pauluskirche
Kirche im Ortsteil Jonitz/Stadtteil Waldersee mit Grabmal des Fürsten Franz und seiner Gattin
Kirche in Dessau-Großkühnau, ein frühes neoromanisches Gebäude
Pötnitzer Kirche, romanisch
St. Peter in Törten, älteste Kirche Dessau-Roßlaus
Kreuzkirche Dessau Süd, in der Siedlung Törten 1932/1933 errichtet
Christuskirche, erbaut im Jahr 1900 im Stadtteil Ziebigk im neoromanischen Stil
Evangelische Stadtkirche St. Marien der Stadt Roßlau (Elbe)
Dorfkirche Mühlstedt: Die um 1280 errichtete spätromanische Feldsteinkirche hat einen quadratischen Westturm mit eingezogenem Altarhaus ohne Apsis. Der Altar – Kruzifix in das Schnitzwerk auf der Mensa einbezogen –, eine Arbeit des HolzbildhauersGustav Kuntzsch aus Wernigerode, stammt wie die gesamte neoromanische Innenausstattung aus der Zeit des Umbaus der Kirche von 1892.[34]
St.-Johannis-Kirche Natho: Die spätromanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert wurde zwischen 1890 und 1892 gründlich repariert und neoromanisch überformt. Im Inneren erneuerte man Gestühl, Altar, Taufstein und Kanzel gänzlich. Den Altar schuf HolzbildhauerGustav Kuntzsch aus Wernigerode.[35]
Die Kath. Propsteikirche St. Peter und Paul in DessauDie Kath. Herz Jesukirche in Roßlau am Schillerplatz
Propsteikirche St. Peter und Paul, erbaut 1854 bis 1858
Hl. Dreieinigkeit, Süd
St. Joseph, Stadtteil Alten
Herz Jesu, Roßlau
Jüdische Einrichtungen
Die Alte Synagoge wurde am 18. Februar 1908 eingeweiht und 1938 zerstört.
Das Kantorhaus (Rabbinerhaus) wurde 1889 errichtet. Es ist heute das religiöse und kulturelle Zentrum der Dessauer Jüdischen Gemeinde.
Denkmäler
Friedensglocke vor dem Rathaus Dessau (2006)
Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau („Der alte Dessauer“), Schlossplatz
Fürst Leopold III. Friedrich Franz („Vater Franz“), vor der Johanniskirche
Denkmal „DEN TOTEN DES II. WELTKRIEGES: 1940.1941.1942.1943.1944.1945“ auf dem Friedhof 2
Denkmal „MEMENTO 7. MÄRZ 1945“: Am Rande der Gräberfelder für die Opfer der Luftangriffe auf Dessau im Zweiten Weltkrieg auf dem Friedhof 2
Gedenkstein an das Jahrhunderthochwasser im August 2002, Dessau-Waldersee, Schwedenwall
Mahnmal zur Erinnerung an die Herstellung von Zyklon B, Brauereibrücke
Mahnmal von 1958 für die Opfer des Faschismus, Stadtpark; Ehrenstätte für die Verfolgten des Naziregimes, Friedhof III; Gedenkstein für die Opfer des Faschismus und Stalinismus, Mildensee Wilhelm-Feuerherdt-Platz
Sandstein-Stele am einstigen Standort der Synagoge, Askanische Straße/Ecke Kantorstraße
Grabstätte des sozialdemokratischen Reichsbannerführers Wilhelm Feuerherdt, Friedhof I
Gedenkstelen für ermordete Antifaschisten von örtlicher Bedeutung: Friedrich Mentzel, Ziebigk, Saalestraße/Ecke Schulstraße; Hans Heinen, Junkalor-Werk; Karl Hans und Wilhelm Bieser, Haftanstalt Willy-Lohmann-Straße; Paul Kmiec, Altenheim Schwarzer Weg
Gedenkorte für ermordete Antifaschisten von nationaler Bedeutung: Werner Seelenbinder, Grundschule Törten, Möster Straße; Ernst Thälmann, in Törten Am Hang und in Dessau-Süd, Lorkstraße; die Geschwister Scholl, Grundschule gleichen Namens in der Bernburger Straße, sowie in Mildensee, Tiergartenstraße/Ecke Breitscheidstraße
Plastik von Kurt Weill und Bertolt Brecht (sich gegenüber sitzend mit Weltkugel dazwischen), Lidice-Platz, Nord
Friedensglocke: Aus dem Stahl der in der Wende 1989 eingesammelten und vernichteten Waffen der Kampfgruppen gegossen, am Rathaus
Jahnstein zum Gedenken an Friedrich Ludwig Jahn in der Hauptstraße 66 in Roßlau
Zum 30. Jahrestag der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 2020 wurde das Michail-Gorbatschow-Denkmal auf dem Platz der Deutschen Einheit enthüllt.
Sport und Freizeit
Sportliche Anlagen der Stadt sind:
Paul-Greifzu-Stadion mit 20.000 Plätzen (benannt nach dem Rennfahrer Paul Greifzu, der 1952 auf der Dessauer Rennstrecke tödlich verunglückte)
Stadion am Schillerpark
Anhalt-Arena für 3.500 Zuschauer, Robert-Bosch-Straße
Seit Mitte der 1990er Jahre konzentriert sich die Stadt verstärkt auf den Sport. Die Dessau-Roßlauer Handballer sind seit 1992 unter verschiedenen Vereinsnamen Stammverein in der 2. Bundesliga. Zusätzlich wurden Events wie der Dessauer Citylauf, das jährliche Leichtathletik-Meeting im Paul-Greifzu-Stadion oder auch das Radrennen in der Innenstadt ins Leben gerufen, die dazu beitrugen, dass Dessau-Roßlau mittlerweile international als Sportstadt bekannt ist.
Die Stadt Dessau-Roßlau liegt an der deutsch-niederländischen Ferienstraße Oranier-Route.
Offizielle Radwanderwege sind der Europaradweg R1, der Elberadweg R2 und der Muldentalradwanderweg. Rings um Dessau-Roßlau verlaufen viele Deiche, welche nach dem Sommerhochwasser 2002 neu errichtet beziehungsweise saniert wurden. Viele der hier häufig vorhandenen Bermen dürfen mit Fahrrädern befahren werden. Die Gesamtlänge des Radwegnetzes um Dessau-Roßlau beträgt 272 km.
Wichtige Wanderwege sind die Gartenreichtour Fürst Franz und der Beckerbruch-Rundweg.
Regelmäßige Veranstaltungen
Farbfest Grün, Landung der Aeroflorale II
Kurt-Weill-Fest
Elbebadetag
Farbfest des Bauhauses Dessau
JAZZ|KULTTOUR Museumsnacht in Dessau-Roßlau
Lange Nacht der Sterne (im Walter Gropius Gymnasium)
Leopoldsfest mit Mittelaltermarkt, seit 2004 als Stadtfest (Wochenende zum Monatswechsel Juni/Juli)
Nachtschicht – Kneipenmusiknacht (Samstag in Mai und September)
Großer Schifferball (2. Samstag im neuen Jahr)
Ostermarkt auf der Wasserburg (Palmsonntag)
Osterfeuer (in der Nacht zum Ostersonntag in allen Stadtteilen, besonders beliebt aber in Mühlstedt)
Motorbootrennen auf dem Kornhauskurs auf der Elbe (seit 1957)
Hörspielnächte auf der Wallwitzburg (Juli/August) seit 2007
Burgtheatersommer des theaterBurg Roßlau auf der Wasserburg Roßlau (Anfang August) (2012 aufgrund ausbleibender finanzieller Förderung vom Kultusministerium Sachsen-Anhalt geschlossen)
Heimat- und Schifferfest (immer am letzten Wochenende im August)
Backhausfest mit Bauernmarkt in Streetz (2. Samstag im September)
Adventsmarkt auf der Wasserburg (3. Adventswochenende)
This Is Ska: eines der größten europäischen Ska-Festivals in der Roßlauer Wasserburg (Juni/Juli)
Karneval: Dessau-Roßlau gilt zusammen mit Köthen (Anhalt) als Hochburg des Karnevals in Sachsen-Anhalt.
Metalfest Open Air Germany: Zwischen 2009 (da noch unter dem Namen Legacyfest) und 2012 jährlich (Mitte/Ende Mai) stattgefundenes Metalfestival auf dem Flugplatz Dessau.
Destruction Derby: Hardcore-Festival in der Roßlauer Wasserburg, findet seit 2013 jährlich (im August) statt.
Dog & Family Festival – Eine Familienveranstaltung im Juni / Juli rund um das tierische Wohlbefinden
Adventure Dog Race – Für interessierte sportlich begeisterte Hundebesitzer
Wirtschaft und Infrastruktur
Allgemeine Wirtschaftsdaten
Im Jahre 2016 erbrachte Dessau-Roßlau ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2,391 Milliarden €. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 28.907 € (Sachsen-Anhalt: 26.364 €/ Deutschland 38.180 €). In der Stadt gibt es 2017 ca. 42.400 erwerbstätige Personen.[36] Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 7,7%.[37]
Der Zukunftsatlas 2019 listet Dessau-Roßlau auf Platz 353 von 401 kreisfreien Städten und Landkreisen und weist für die Stadt "leichte Zukunftsrisiken" aus.[38]
Unternehmen
Dessau-Roßlau ist eines der Zentren im Industriedreieck Halle-Leipzig-Dessau. Bis 1945 war die Stadt bekannt für Erzeugnisse des Maschinen- und Anlagenbaus sowie des Flugzeugbaus (Waggonbau, Bahnwerk, Junkerswerke, Polysius Zementanlagen).
War die Wirtschaft bis zur Wende 1990 noch von Großbetrieben dominiert (rund 300 Betriebe stellten rund 55.000 Arbeitsplätze zur Verfügung), so ist der seither eingetretene Strukturwandel hin zu einem Dienstleistungsstandort stark von Klein- bis mittelständischen Betrieben geprägt (ca. 42.000 Arbeitsplätze in rund 3.500 Betrieben). Wie für ein Oberzentrum üblich, strahlt Dessau-Roßlau in die Region aus, sodass viele Beschäftigte aus dem Umland einpendeln. Die Arbeitslosenquote lag Mitte 2017 bei ca. 8,7%.[39]
Innerhalb des Dienstleistungssektors haben die Kommunikationsbranche (Callcenter), der Einzelhandel und die Gesundheitsbranche große Bedeutung. Seit einigen Jahren etabliert sich die Stadt als Standort der Pharmaindustrie. Auch der traditionelle Maschinen- und Anlagenbau hat weiterhin Bedeutung.
Strukturbestimmende Unternehmen der Stadt[40][41] sind die IDT Biologika GmbH mit ca. 1.600 Beschäftigten, die DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH Werk Dessau der Deutsche Bahn mit ca. 1.300 Beschäftigten und die AEM-Anhaltische Elektromotorenwerk Dessau GmbH.
Medien
In Dessau-Roßlau erscheint der AnhaltKurier als Lokalausgabe der Mitteldeutschen Zeitung. Die kostenlosen Anzeigenblätter Wochenspiegel und Super Sonntag erscheinen wöchentlich. Regjo – Das Regionaljournal für den Wirtschaftsraum Leipzig/Halle erscheint vierteljährlich. leo-Das Anhalt Magazin ist das regionale Veranstaltungs- und Kulturmagazin und erscheint monatlich.
Der Mitteldeutsche Rundfunk und radio SAW unterhalten jeweils ein Lokalstudio in Dessau-Roßlau. Im Kabelnetz der Stadt sendet der Offene Kanal Dessau. Weiterhin sendet der Regionalsender RAN 1 über Kabel und per Antenne auf Kanal54.[42]
Öffentliche Einrichtungen
Das Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau
Ämter, Behörden und weitere Institutionen
Stadtverwaltung
Deutsches Rotes Kreuz (DRK)
Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW)
Feuerwehr Dessau-Roßlau
Landeseichamt, Außenstelle
Landesverwaltungsamt, Nebenstelle
Landesrechnungshof Sachsen-Anhalt
Landesstraßenbaubehörde, Regionalbereich Ost
Landesamt für Vermessung und Geoinformation
Finanzamt
Verbraucherzentrale
Evangelische Landeskirche Anhalts
Industrie- und Handelskammer (IHK) Halle-Dessau – Geschäftsstelle Dessau-Roßlau
Anhaltische Landesbücherei Dessau mit Hauptbibliothek, Wissenschaftlicher Bibliothek und Sondersammlungen; Stadtteilbibliotheken in Süd, Ziebigk, Zoberberg und in Roßlau. Im Stadtteil Rodleben befindet sich eine Ausleihstelle.
Stadtarchiv
Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt, Standort Dessau – im sehenswerten alten Wasserturm untergebracht
Fachbibliothek Umwelt im Umweltbundesamt, Bestand: über 350 000 Medieneinheiten, knapp 1000 laufend gehaltene Zeitschriften zu Umweltfragen (größte Umweltbibliothek im deutschsprachigen Raum)
Krankenhäuser
Städtisches Klinikum Dessau (Das Hauttumorzentrum des Klinikums ist neben dem des Quedlinburger Klinikums das einzige zertifizierte in Sachsen-Anhalt.[43])
St.-Joseph-Krankenhaus – Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychotherapeutische Medizin der Alexianer
Diakonissenkrankenhaus Dessau – Krankenhaus der Anhaltischen Diakonissenanstalt
Friedhöfe
Gräberfeld mit Opfern der Luftangriffe auf Dessau auf Friedhof II „MEMENTO 7. MÄRZ 1945“
Friedhof I Historischer Friedhof, einer der ersten kommunalen Friedhöfe in Deutschland, angelegt zur Regentschaft des Fürsten Franz von Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff mit dem Mausoleum von Fürst Nikolai Abramowitsch Putjatin
Friedhof II: Gräberfelder mit den meisten Opfern der Luftangriffe auf Dessau im Zweiten Weltkrieg
Friedhof III, gegenüber dem ehemaligen Krematorium
Zentralfriedhof zwischen Groß- und Kleinkühnau
Israelitischer Friedhof, Am Leipziger Tor
Friedhof des Stadtteils Brambach mit den Grabstätten sowjetischer und polnischer Zwangsarbeiter
Friedhof des Stadtteils Rodleben mit den Grabstätten von 13 Frauen und Männern verschiedener Nationen, die Opfer von Zwangsarbeit wurden
Bildung
Hochschule Anhalt (FH) mit Studiengängen in Architektur, Facility Management, Design sowie Vermessungswesen und Geoinformatik
IHK Bildungszentrum Halle-Dessau GmbH
Volkshochschule Dessau-Roßlau
drei berufsbildende Schulen (Anhaltisches Berufsschulzentrum „Hugo Junkers“ – Berufsbildende Schulen I und II sowie Berufsbildende Schulen III – „Chapon-Schule“)
Gymnasium Walter Gropius (Europaschule)
Liborius Gymnasium – in Trägerschaft des Bistums Magdeburg
Philanthropinum, dessen Name auf die Gründung durch Johann Bernhard Basedow zurückgeht
Das Europagymnasium in Dessau-Nord, das Prof.-Max-Müller-Gymnasium im Stadtteil Alten sowie das Fürst-Franz-Gymnasium in Ziebigk existieren heute nicht mehr. Diese Schulen wurden infolge des demographischen Wandels, der Haushaltsplanung im Land und durch Strukturänderungen der gymnasialen Schullaufbahn dem Gymnasium Philanthropinum angegliedert. Nach der Städtefusion wurden seit 2007 schrittweise die fünften Klassen aus Roßlau zum Philanthropinum gezählt. Zum Ende des Schuljahres 2008/2009 wurde das Goethe-Gymnasium in Roßlau geschlossen. Die dortigen Klassen gehören nun auch komplett zum Philanthropinum. Die Goethe-Schule, eine Oberschule für Jungen, existiert ebenfalls nicht mehr.
Schon in den Anfangsjahren der Eisenbahn war Dessau, das bereits 1840 mit dem Bau der Stammstrecke der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn einen Bahnanschluss erhielt, aufgrund der Elbebrücke ein bedeutender Knotenpunkt des Schienennetzes. Im Jahr 1911 wurde die Strecke Dessau–Bitterfeld als eine der ersten in Deutschland elektrifiziert.
Von 2000 bis 2002 hielten täglich zwei ICE-Züge in Dessau. Mit Investitionen von 50Millionen Euro wurde zwischen 2008 und 2011 der Streckenabschnitt zwischen Dessau und Roßlau grunderneuert, hierzu wurde der Bahndamm in geänderter Lage neu errichtet und alle Brückenbauwerke im Zuge der Muldequerung neu errichtet. Nach Abschluss dieser Arbeiten werden bis 2014 sämtliche Gleisanlagen und Bahnsteige inklusive der dazugehörigen Leit- und Sicherungstechnik im Eisenbahnknoten Dessau/Roßlau erneuert und Elektronische Stellwerke errichtet. Das Investitionsvolumen beträgt hierfür ca. 300Millionen Euro.
Wörlitzer Bahnhof in Dessau
Zum Netz der Deutschen Bahn gehören im Stadtgebiet Dessau-Roßlau neben dem Hauptbahnhof die Bahnhöfe Dessau Süd an der Strecke nach Bitterfeld, Dessau-Alten und Dessau-Mosigkau an der Strecke nach Köthen, Roßlau (Elbe) und Rodleben an der Strecke nach Magdeburg und Meinsdorf an der Strecke nach Wittenberg und Berlin, an denen jeweils Regionalbahnen halten, in Roßlau (Elbe) zusätzlich Regional-Express-Züge. Die ehemaligen Bahnhöfe Dessau Wallwitzhafen (Richtung Roßlau) und Dessau-Haideburg (Richtung Bitterfeld) werden nicht mehr bedient. Seit dem Jahr 2015 ist Dessau ein Endpunkt der Linie S2 der S-Bahn Mitteldeutschland, seit 2017 auch der Linie S8.
In den regulären Nahverkehrszügen gilt seit Dezember 2019 der Tarif des Mitteldeutschen Verkehrsverbunds (MDV).
Die Dessau-Wörlitzer Eisenbahn führt in die 15km östlich von Dessau-Roßlau gelegene Stadt Wörlitz mit dem Wörlitzer Park. Die Strecke beginnt ebenfalls am Hauptbahnhof (Bahnsteig 1). Im Stadtgebiet werden die Haltepunkte Dessau-Waldersee und Dessau-Adria bedient. Das Gebäude des Wörlitzer Bahnhofs in Dessau, an welchem die Strecke früher begann, ist heute in das Gelände des Umweltbundesamtes integriert und wird von diesem genutzt.
Öffentlicher Nahverkehr
Straßenbahn Dessau
Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen Straßenbahn- und Buslinien des kommunalen Unternehmens Dessauer Verkehrsgesellschaft mbH der Dessauer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (DVV). Zurzeit werden zwei Straßenbahn- sowie 16 Buslinien (davon 6 nur im Spätverkehr) betrieben, wobei die Straßenbahn nur noch im südelbischen Stadtteil Dessau verkehrt. Jährlich befördert die DVG etwa 4,7Millionen Menschen.
Während am 1. Juli 2009 das Dessauer Stadtnetz mit dem Roßlauer Regionalbusnetz zusammengeführt und ein einheitliches Linien- und Tarifgebiet geschaffen wurde, straffte man zum 3. Juli 2017 das Angebot und die DVG Dessau wurde per Direktvergabe mit dem gesamten ÖPNV betraut. Als Subunternehmen fungieren der Omnibusbetrieb Müller aus Roßlau, Heinrich Reisen aus Oranienbaum und die Vetter GmbH aus Salzfurtkapelle.
Straßenverkehr
Durch das südöstliche Stadtgebiet Dessau-Roßlaus führt die 1938 erbaute und bis zum Jahr 2000 sechsstreifig ausgebaute Bundesautobahn 9 (Berlin–München). Dazu gehören die Anschlussstellen Dessau-Süd (an der Bundesstraße 184) und Dessau-Ost (an der Bundesstraße 185). Weiterhin ist die Stadt von der Anschlussstelle Vockerode der A 9 über eine Landesstraße und nördlich der Elbe von der Anschlussstelle Coswig über die Bundesstraße 187 (Richtung Magdeburg) nach Roßlau erreichbar.
Aufgrund der Roßlauer Elbbrücke war die Stadt schon früh ein Kreuzungspunkt von Handelswegen. So führen heute die Bundesstraßen B 184, B 185 und B 187 sowie mehrere Landesstraßen durch Dessau-Roßlau.
Radverkehr
Das Fahrrad spielt als Alltagsverkehrsmittel in Dessau-Roßlau eine wichtige Rolle, 2008 war rund 25% des gesamten Verkehrsaufkommens der Stadt dem Radverkehr zuzuordnen. Seit 2011 lässt die Stadtverwaltung Dessau-Roßlau ein Radverkehrskonzept erstellen.[45]
Durch den Ort verläuft der Europaradweg R1, der das französische Boulogne-sur-Mer mit Sankt Petersburg in Russland verbindet. Auf derselben Routenführung verläuft auf diesem Abschnitt ebenfalls der Radweg Deutsche Einheit sowie der D11. Bei Dessau-Roßlau kreuzen diese Radwege den Elberadweg (D10) nachdem sie sich östlich des Ortes kurzfristig denselben Routenverlauf geteilt haben.
Schiffsverkehr
Leopoldshafen
Auch an das Wasserstraßennetz ist Dessau-Roßlau angebunden. Roßlau besitzt einen Güterhafen und eine Werft am nördlichen Elbufer. Passagieranlegestellen befinden sich in Roßlau sowie in Dessau am Kornhaus. Der Leopoldshafen, benannt nach Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau, der ihn für den Getreidehandel anlegen ließ, ist heute Sportboothafen mit Ruderverleih. Sehenswert ist dort das Bootshaus. Der Start-Ziel-Turm wird für regelmäßige Motorbootrennen genutzt, dazu wird auf der Elbe mit Bojen der Kornhauskurs markiert. Der Wallwitzhafen an der Muldemündung, einst zum Warenumschlag von Schiene auf Wasser angelegt, hatte Anschlussgleise an die Hauptstrecke Dessau–Roßlau.
Der Flugplatz Dessau befindet sich im Nordwesten der Stadt und gehört zur Kategorie der Verkehrslandeplätze (ICAO-Kennung: EDAD). Er liegt im Stadtteil Kleinkühnau, an der Grenze zu Alten. Eine Anreise mit Charterflugzeugen ist möglich. Die Anfang der 1990er Jahre neu errichtete asphaltierte Landebahn hat eine Länge von 1000m. Daneben existiert eine Grasbahn für den Segelflug.
Die Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers wird von der Dessauer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft übernommen. Das Trinkwasser für Dessau-Roßlau wird ausschließlich aus Grundwasser gewonnen. 70% der 3,5 Mio.m³ pro Jahr stammen aus den drei Wasserwerken Ost, Quellendorf und Roßlau. Der Rest wird von der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz bezogen.
Die Stadtwerke betreiben neun Wasserspeicher mit einem Gesamtvolumen von ca. 36.000m³ eingebaut, die Verbrauchsspitzen abdecken und auch der Druckerhaltung im Netz dienen.[46]
Die Gesamthärte liegt je nach Wasserwerk zwischen 2,4und 3,6mmol/l (13,7bis 20,4°dH) und fällt damit in den Härtebereich mittel bis hart.[47] Der Brutto-Verbrauchspreis beträgt 2,09 Euro je Kubikmeter.[48]
Abwasserentsorgung
Die Ableitung und Reinigung des anfallenden Abwassers wird ebenfalls von der Dessauer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft übernommen. Das zentrale Klärwerk in Ziebigk 51.857612.2075 wurde 1975 in Betrieb genommen und 1994 umfassend erweitert und modernisiert. Jährlich werden 5Mio.m³ Abwasser gereinigt und in die Elbe abgegeben.[49] Der anfallende Klärschlamm wird verfault, das bei der Faulung entstehende Klärgas wird zur Stromerzeugung verwendet. So kann die Anlage inzwischen 80% ihres Energiebedarfs selbst decken (2Mio.kWh von 2,5Mio.kWh jährlich).[46]
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Dessau
1845: Viktor Henckel von Donnersmarck, preußischer Generalleutnant
1856: Louis Nulandt, Bankier, Gründer der Anhaltischen Landesbank AG (posthum aberkannt)
1880: Victor von Unruh, technischer Leiter der Eisenbahnbauten, Gründer der Contigas, Abgeordneter in Anhalt und im Deutschen Reichstag
1892: Moritz von Cohn, jüdischer Hofbankier der Fürstenhäuser Anhalt und Preußen, Eisenbahnfinanzier
1895: Otto von Bismarck, Reichskanzler
1900: Julie von Cohn-Oppenheim, Mäzenin
1903: Kurt von Koseritz, Wirklicher Geheimer Rat und Herzoglicher-Anhaltischer Staatsminister[50]
1905: Wilhelm von Oechelhäuser jun., Erfinder und Industrieller
1909: Otto Frenckel, Mitbegründer der Dessauer Freiwilligen Feuerwehr
1928: Hugo Junkers, Schöpfer des ersten Ganzmetallflugzeuges und Gründer der Junkerswerke
1933: Wilhelm Friedrich Loeper, Reichsstatthalter in Braunschweig und Anhalt, NSDAP-Gauleiter, Ehrenbürgerschaft nach 1945 aberkannt, war auch Ehrenbürger der Gemeinde Mildensee
1993: Alfred Radeloff, evangelischer Pfarrer im Ruhestand, spielte eine wichtige Rolle während der Wende 1989/1990, 1933 in Dessau geboren[51]
Nikolaus Hausmann (ca. 1479–1538), evangelischer Reformator in Dessau
Johann Bernhard Basedow (1724–1790), Pädagoge und Begründer des Philanthropinums in Dessau
Friedrich Wilhelm Freiherr von Erdmannsdorff (1736–1800), Architekt vieler klassizistischer Bauten in Dessau und Umgebung
Nikolai Abramowitsch Putjatin (1749–1830), Menschenfreund, Stifter, Philosoph und liebenswerter Sonderling; Sein Mausoleum befindet sich im Historischen Friedhof I.
Gerhard Vieth (1763–1836), Lehrer und Turnpädagoge in Dessau
Carlo Ignazio Pozzi (1766–1842) Baumeister und von 1812 bis 1842 Leiter des Bauwesens in Anhalt-Dessau
Friedrich Schneider (1786–1853), Komponist und Herzoglicher Hofkapellmeister in Dessau
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