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Dessau-Roßlau [ˈdɛsa͜u ˈrɔsla͜u] ist eine kreisfreie Stadt in Sachsen-Anhalt, Deutschland. Sie ist bei der Kreisreform am 1. Juli 2007 aus der Fusion der kreisfreien Stadt Dessau und der vorher zum aufgelösten Landkreis Anhalt-Zerbst gehörenden Stadt Roßlau (Elbe) entstanden. Die Stadt ist, gemessen an der Zahl der Einwohner, nach Halle (Saale) und Magdeburg die drittgrößte Stadt sowie eines von drei Oberzentren des Landes. Die nächstgelegenen größeren Städte sind Halle, etwa 40 km südlich, Leipzig, etwa 52 km südöstlich und Magdeburg, etwa 65 km nordwestlich. Historisch war Dessau die Hauptstadt und Residenz des Fürsten- und späteren Herzogtums Anhalt-Dessau, das von den Askaniern regiert wurde. Das Bauhaus Dessau und das Dessau-Wörlitzer Gartenreich gehören zum UNESCO-Welterbe.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Sachsen-Anhalt
Höhe: 59 m ü. NHN
Fläche: 244,79 km2
Einwohner: 78.731 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 322 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 06842–06849,
06861, 06862Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahlen: 0340, 034901Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Vorwahl falsch
Kfz-Kennzeichen: DE, RSL
Gemeindeschlüssel: 15 0 01 000
Adresse der
Stadtverwaltung:
Zerbster Straße 4
06844 Dessau-Roßlau
Website: www.dessau-rosslau.de
Oberbürgermeister: Robert Reck (parteilos)
Lage von Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt
Karte
Karte
Bauhaus Dessau, Teil des Weltkulturerbes der UNESCO
Bauhaus Dessau, Teil des Weltkulturerbes der UNESCO

Geografie



Geografische Lage


Dessau, Luftaufnahme (2019)
Dessau, Luftaufnahme (2019)

Dessau-Roßlau liegt inmitten einer ausgedehnten Auenlandschaft beiderseits der mittleren Elbe (siehe Biosphärenreservat Mittelelbe) sowie an der Mulde, die im Stadtgebiet in erstere mündet. Die Stadt wird durch das Zusammenfließen der beiden Flüsse jährlich durch Hochwasser bedroht. Dies ist der Fall, wenn die Elbe zu viel Wasser führt, sodass das Muldewasser nicht vollständig abfließen kann und sich zurückstaut. So wurde während des Hochwassers 2002 der Stadtteil Waldersee vollständig überflutet.

Im Süden grenzt die Stadt an die waldreiche Mosigkauer Heide, im Norden an die ebenso bewaldeten Gebiete des südlichen Flämings. Die höchste natürliche Erhebung ist der 111 m hohe Spitzberg nahe dem Ortsteil Streetz. Die höchste künstliche Erhebung ist die ca. 110 m NHN hohe ehemalige Mülldeponie Scherbelberg im Südwesten der Stadt. Der Wallwitzberg am südlichen Ufer der Elbe mit 76 m Höhe wurde im 18. Jahrhundert aufgeschüttet.

Dessau-Roßlau ist von zahlreichen Schloss- und Parkanlagen der ehemaligen Fürsten von Anhalt umgeben und zählt deshalb zu den grünsten Städten Deutschlands.


Nachbargemeinden


Folgende Gemeinden grenzen an die Stadt Dessau-Roßlau (im Uhrzeigersinn, im Norden beginnend):


Stadtgliederung


Das Stadtgebiet Dessau-Roßlaus ist für statistische Zwecke in 2 Stadtteile und 25 Stadtbezirke eingeteilt. Die Stadtbezirke 1 bis 21 gehören zum Stadtteil Dessau, 22 bis 25 zu Roßlau (Elbe).[2]

Stadtteile und Stadtteilnummern
Stadtteil Dessau
01I.B. Norda
02I.B. Mittea
03I.B. Süda
04Süd
05Haideburg
06Törten
07Mildensee
08Waldersee
09Ziebigk
10Siedlung
11Großkühnau
12Kleinkühnau
13West
14Alten
15Kochstedt
16Mosigkau
17Zoberberg
18Kleutsch
19Sollnitz
20Brambach
21Rodleben mit Ortsteil Tornau
 
Stadtteil Roßlau
22Roßlau
23Meinsdorf
24Mühlstedt
25Streetz/Natho
Die Ortschaften von Dessau-Roßlau (anklickbare Karte)BrambachMeinsdorfWalderseeAltenZiebigk
Die Ortschaften von Dessau-Roßlau (anklickbare Karte)
a I.B.: Innerstädtischer Bereich

Schutzgebiete


In der kreisfreien Stadt befinden sich fünf ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand September 2022).


Klima


Dessau-Roßlau liegt wie ganz Deutschland im gemäßigten Klimabereich. Allerdings kann die Temperatur in heißen Sommern durchaus auf über 35 °C ansteigen und in sehr kalten Wintern auf unter −20 °C fallen.

Durch die Lage im Mitteldeutschen Trockengebiet ist die Stadt recht niederschlagsarm. Die großen Regenwolken, die durch die Westwinddrift gewöhnlich vom Atlantik nach Mitteleuropa ziehen, regnen durch den Steigungsregen im Harz ab, bevor sie Dessau-Roßlau erreichen. Ähnlich ist es mit Niederschlägen aus Südwesten und Südosten, bei denen jeweils der Thüringer Wald und das Erzgebirge im Wege stehen. Große Niederschlagsgebiete können die Stadt hauptsächlich aus Nordwesten erreichen.


Geschichte


Rathaus und Marktplatz Dessau, 2009
Rathaus und Marktplatz Dessau, 2009

Da die Stadt erst seit dem 1. Juli 2007 in dieser Form existiert, sind weitere Angaben zur Geschichte unter Dessau und Roßlau (Elbe) zu finden. Um weiterführende Informationen zum Thema zu erhalten, siehe die Hauptartikel Geschichte der Stadt Dessau und Schlacht bei Dessau.

Die Stadt Dessau-Roßlau entstand am 1. Juli 2007 im Zuge der Kreisreform in Sachsen-Anhalt.[3] Nach der Fusion von Dessau und Roßlau ergab sich die Einwohnerzahl von 91.243 (Stand 31. Dezember 2006). Dessau-Roßlau hätte durch die diskutierte Eingemeindung der Verwaltungsgemeinschaft Wörlitzer Winkel und Quellendorfs 100.000 Einwohner erreichen und damit Großstadt werden können, diese beiden Verwaltungseinheiten gingen jedoch bei der Gebietsreform andere Wege. Den Großstadt-Status hatte Dessau bereits ab 1935 durch die Eingemeindung von Roßlau (am 1. April 1946 wurde Roßlau wieder eine selbständige Stadt und am 25. Juli 1952 eine Kreisstadt) und von 1972 bis 1990.

Im Februar 2010 wurde die Dessauer Fördermittelaffäre bekannt, die zur Einsetzung eines Untersuchungsausschusses im Landtag von Sachsen-Anhalt führte, der im Dezember 2015 seinen Abschlussbericht vorlegte.

Eingemeindungen

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Alten1. Oktober 1923Eingemeindung nach Dessau
Brambach1. Januar 2005Eingemeindung nach Dessau
Dellnau1. Mai 1930
15. April 1933
Eingemeindung nach Dessau,
Umgliederung nach Mildensee
Dessau1. Juli 2007Zusammenschluss mit Roßlau/Elbe zu Dessau-Roßlau
Großkühnau1. Oktober 1923Eingemeindung nach Dessau
Haideburg, Gutsbezirk1. Januar 1949Eingemeindung nach Dessau
Jonitz1. Mai 1930
15. April 1933
1. April 1935
Eingemeindung nach Dessau,
Ausgliederung aus Dessau,
Zusammenschluss mit Naundorf zu Jonitz-Naundorf
Jonitz-Naundorf24. Juli 1935Umbenennung in Waldersee
Kleinkühnau1. Oktober 1923Eingemeindung nach Dessau
Kleutsch1. Juli 1994Eingemeindung nach Dessau
Kochstedt1. Juli 1950Eingemeindung nach Dessau
Meinsdorf1. Oktober 1965Eingemeindung nach Roßlau/Elbe
Mildensee1. November 1945Eingemeindung nach Dessau
Mosigkau25. Juli 1952Eingemeindung nach Dessau
Mühlstedt1. Januar 2003Eingemeindung nach Roßlau/Elbe
Natho20. Juli 1950Eingemeindung nach Streetz
Naundorf1. Mai 1930
15. April 1933
1. April 1935
Eingemeindung nach Dessau,
Ausgliederung aus Dessau,
Zusammenschluss mit Jonitz zu Jonitz-Naundorf
Neeken20. Juli 1950Eingemeindung nach Brambach
Pötnitz1. Mai 1930
15. April 1933
Eingemeindung nach Dessau,
Umgliederung nach Mildensee
Rietzmeck20. Juli 1950Eingemeindung nach Brambach
Rodleben1. Januar 2005Eingemeindung nach Dessau
Roßlau/Elbe1. April 1935
1. April 1946
1. Juli 2007
Eingemeindung nach Dessau,
Ausgliederung aus Dessau,
Zusammenschluss mit Dessau zu Dessau-Roßlau
Scholitz1. Mai 1930
15. April 1933
Eingemeindung nach Dessau,
Umgliederung nach Mildensee
Sollnitz1. Juli 1994Eingemeindung nach Dessau
Streetz1. Januar 2001Eingemeindung nach Roßlau/Elbe
Tornau1. Juli 1950Eingemeindung nach Rodleben
Törten1. Oktober 1923Eingemeindung nach Dessau
Waldersee1. November 1945Eingemeindung nach Dessau
Ziebigk1. Oktober 1923Eingemeindung nach Dessau

Bevölkerung



Bevölkerungsentwicklung


Bevölkerungspyramide für Dessau-Roßlau (Datenquelle: Zensus 2011[4])
Bevölkerungspyramide für Dessau-Roßlau (Datenquelle: Zensus 2011[4])

Am 31. Dezember 2016 betrug die „amtliche Einwohnerzahl“ von Dessau-Roßlau nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt 82.505 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).[5]


Religionen



Konfessionslose Einwohner

Die Mehrheit der Einwohner Dessau-Roßlaus ist – wie in den meisten Städten der ehemaligen DDR – konfessionslos.


Evangelische Kirche

Die Stadt Dessau gehörte von Anfang an zum Erzbistum Magdeburg. 1534 wurde durch Georg III. die Reformation offiziell in Dessau eingeführt. Nach der Vereinigung der anhaltischen Fürstentümer 1863 war Dessau Hauptstadt und damit auch Sitz der Kirchenverwaltung der Evangelischen Landeskirche Anhalts, die zwischen 1875 und 1878 eine synodale Grundlage erhielt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Landeskirche von einem Oberkirchenrat geleitet, der seit 1957 den Titel Kirchenpräsident führt. Sein Amtssitz befindet sich in Dessau. Die protestantischen Kirchengemeinden Dessau-Roßlaus gehören – sofern es sich nicht um Freikirchen handelt – entweder zum Kirchenkreis Dessau oder Zerbst in der Evangelischen Landeskirche Anhalts, die sich in mehrere Regionen aufteilen. Die Grenze verläuft entlang der Elbe.


Katholische Kirche

Ab 1750 gab es auch wieder Katholiken in Dessau, deren Zahl sich stetig vergrößerte. 1858 erhielten sie wieder eine eigene Kirche. Die Pfarrgemeinden Dessau-Roßlaus gehören somit heute zum Dekanat Dessau innerhalb des Bistums Magdeburg.

Dabei gehören die Gemeinden Propstei St. Peter und Paul, Dreieinigkeit Dessau-Süd und St. Josef Dessau-Alten zum Gemeindeverbund Dessau-Aken-Oranienbaum. Die Gemeinde Herz Jesu in Roßlau ist dagegen Teil des Gemeindeverbundes Roßlau-Zerbst-Coswig.


Neuapostolische Kirche

Seit Gründung der Kirche Ende des 19. Jahrhunderts gibt es in Dessau-Roßlau neuapostolische Christen, die sich in einer eigenen Kirche versammeln. Die Gemeinde gehört heute zur Neuapostolischen Kirche Sachsen-Anhalt K.d.ö.R. mit Verwaltungssitz in Magdeburg.


Judentum

In Dessau, der Stadt, aus der Moses Mendelssohn und Kurt Weill stammen, gibt es seit 1990 wieder eine jüdische Gemeinde. Sie zählt um die 350 Mitglieder und setzt sich hauptsächlich aus Einwanderern aus der ehemaligen Sowjetunion zusammen. Am 21. Februar 2022 wurde das Richtfest für einen neuen Synagogenbau auf dem Standort der ehemaligen gefeiert.


Islam

Gering im Vergleich zu anderen deutschen Städten ist der Anteil islamischer Einwohner. Ein Islamisches Zentrum besteht an der Askanischen Straße seit 2010.


Dialektgrenze


Dessau-Roßlau liegt beidseits der Benrather Linie, die hier der Elbe folgt, und somit am Übergang von den hochdeutschen – genauer den ostmitteldeutschen – Dialekten zur niederdeutschen Sprache.


Politik



Stadtrat


Aufgrund der Fusion von Dessau und Roßlau im Jahr 2007 wurde am 22. April 2007 ein neuer Stadtrat gewählt, obwohl die letzten Kommunalwahlen erst 2004 stattgefunden hatten. Die Wahlperiode dieses Stadtrates endete aber wie in anderen Gemeinden des Landes entsprechend § 46 Absatz 3 Kommunalwahlgesetz des Landes Sachsen-Anhalt erst im Jahr 2014, so dass die Räte ausnahmsweise für sieben Jahre gewählt wurden.

Wahl des Dessau-Roßlauer Stadtrats 2019
Wahlbeteiligung: 53,8 % (2014: 46,9 %)
 %
30
20
10
0
22,8
16,8
14,6
10,1
9,1
8,6
8,4
4,9
4,7
keine
CDU
AfD
Linke
Grüne
SPD
Pro DE
Forum-BLg
Freie Fraktion
FDP
Sonst.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
−5,5
+10,9
−6,7
+3,6
−5,0
−1,3
+0,9
+4,9
+0,2
−1,8
CDU
AfD
Linke
Grüne
SPD
Pro DE
Forum-BLg
Freie Fraktion
FDP
Sonst.
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
g 2014 getrennt Kandidatur: BL 3,8 %; Forum 3,7 %

Die 50 Mitglieder des Stadtrats verteilen sich seit der Kommunalwahl vom 26. Mai 2019 wie folgt auf die einzelnen Listen und Parteien:[6]

Sitzverteilung im
Dessau-Roßlauer Stadtrat 2019
         
Insgesamt 50 Sitze
  • DIE LINKE.: 7
  • SPD: 5
  • GRÜNE: 5
  • Neues-Forum-Bürgerliste: 4
  • FDP: 2
  • Freie Fraktion: 3
  • CDU: 12
  • Pro DE: 4
  • AfD: 8

Ergebnisse vergangener Stadtratswahlen[7]

Parteien und Wählergemeinschaften Prozent
2019
Sitze
2019
Prozent
2014
Sitze
2014
Prozent
2007
Sitze
2007
Prozent
2004
Prozent
1999
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 22,8 12 28,3 14 26,6 13 30,7 31,6
AfD Alternative für Deutschland 16,8 8 5,9 3
DIE LINKE. DIE LINKE. 14,6 7 21,3 11 18,8 10 22,8 19,6
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 10,1 5 6,5 3 4,2 2 3,5 3,2
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 9,1 5 14,1 7 16,0 8 15,8 27,5
Pro DE Pro Dessau-Roßlau 8,6 4 9,9 5 10,7 5 4,6
Forum-BL Neues-Forum-Bürgerliste Dessau-Roßlau 8,4 4
Freie Fraktion Freie Fraktion Dessau-Roßlau 4,9 3
FDP Freie Demokratische Partei 4,7 2 4,5 2 7,6 4 6,2 6,9
Bürgerliste Bürgerliste – DIE ALTERNATIVE für Dessau-Roßlau 3,8 2 4,9 3 5,3
NEUES FORUM Neues Forum 3,7 2 5,2 3 3,0 2,6
NPD Nationaldemokratische Partei Deutschlands 1,8 1
FW Freie Wähler Dessau-Roßlau 2,3 1 3,1 2,6
DVU Deutsche Volksunion 2,0 1 0,9
RFL Roßlauer Frauenliste Dessau-Roßlau 0,7
Offensive D Offensive D 0,7 0,4
DSU Deutsche Soziale Union 0,4 1,2 2,2
Sonst. Sonstige 3,4 2,8
Gesamt 100 50 100 50 100 50 100 100
Wahlbeteiligung 53,8 % 46,9 % 46,2 % 40,7 % 45,2 %
Rathaus Dessau-Roßlau
Rathaus Dessau-Roßlau

Im Stadtrat haben sich folgende Fraktionen gebildet: CDU (12 Mitglieder), „GRÜNE, FDP, Forum-BL“ (11 Mitglieder), AfD (8 Mitglieder), DIE LINKE. (7 Mitglieder), SPD (5 Mitglieder), Pro DE (4 Mitglieder), Freie Fraktion (3 Mitglieder).

Vorsitzender des Stadtrates:

Außerdem gehört dem Stadtrat der direkt gewählte Oberbürgermeister an.


Oberbürgermeister


Oberbürgermeister ist der am 27. Juni 2021 mit 73,9 % der Stimmen in einer Stichwahl auf 7 Jahre gewählte Robert Reck.[9]

Oberbürgermeister von Dessau

  • 1834–1848: Georg Gottfried Richter
  • 1848–1852: Karl Wilhelm Fritsche
  • 1852–1884: Franz Medicus, ab 1864 Oberbürgermeister
  • 1884–1897: Friedrich Funk
  • 1898–1918: Ernst Ebeling
  • 1918–1933: Fritz Hesse (DDP), ab 1927 Oberbürgermeister
  • 1933: Emil Evers (NSDAP), (kommissarisch)
  • 1933–1945: Hanns Sander (NSDAP)
  • 1945: Friedrich Walther (parteilos)
  • 1945–1946: Fritz Hesse (LDP)
  • 1946–1949: Karl Adolphs (SED)
  • 1949–1951: Lisa Krause (SED)
  • 1951–1961: Maria Dank (SED)
  • 1955–1956: Paul Zabel, Oberbürgermeister in einer Übergangszeit
  • 1961–1963: Helmut Klapproth (SED)
  • 1963–1984: Thea Hauschild (SED)
  • 1984–1990: Sylvia Retzke (SED)
  • 1990: Christoph Döring, (1987 bis 1988 amtierender Oberbürgermeister)
  • 1990–1994: Jürgen Neubert (FDP)
  • 1994–2006: Hans-Georg Otto (SPD/später parteilos)
  • 1. November 2006 bis 1. Juli 2007: Baudezernent Karl Gröger amtierend

Bürgermeister von Roßlau (Elbe)

  • ca. 1824–1848: Karl August Bergholz[10]
  • 1848–1864: Carl Friedrich Eschebach[11][12]
  • 1864: Christian Wilhelm Sachsenberg (kommissarisch)[13]
  • 1864–1895: Emil Poetsch[14]
  • 1895–1900: Georg Zimmer-Wallis[15][16]
  • 1900–1902: Joseph Heinrich Alfred Hottenrott[17]
  • 1902–1916: Franz Ludwig Hünefeld[18][19]
  • 1916–1935: Albert Julius Donnepp[20]
  • 1935–1946: mit Dessau vereinigt
  • 29. April 1945–1947: Hermann Heinrich Reckeweg (SPD/SED)[21][22]
  • 9. Juni 1947 bis 15. September 1947: Stadtrat Parnemann (SED?) (kommissarisch)[23]
  • 1947–1950: Paul Karl Watzel (SED?)[24]
  • 1950–ca. Mitte 1950er: Erich Kröber (SED?)[25][26]
  • Mitte 1950er–1965: Rudolf Hamdorf (SED?)[27][28]
  • 1965–1978: Anneliese Clemens (SED?)[29]
  • 1978–1990: Josef Plicka (SED?)[30]
  • 23. Mai 1990 bis 25. Oktober 1990: Helmut Jost (CDU), Rücktritt 4. Oktober 1990[31][32]
  • 1990–2007: Klemens Koschig (NF/parteilos)
Oberbürgermeister von Dessau-Roßlau
  • 2007–2014: Klemens Koschig (parteilos)
  • 2014–2021: Peter Kuras (FDP)
  • seit 2021: Robert Reck (parteilos)

Wappen


Wappen von Dessau-Roßlau
Wappen von Dessau-Roßlau
Blasonierung: „Geviert; Feld 1: in Silber am Spalt ein rechtshalber roter Adler, golden bewehrt und rot gezungt, Feld 2: neunmal geteilt Schwarz über Gold, belegt mit schrägrechtem grünen Rautenkranz, Feld 3: geviert von Gold und Rot, Feld 4: in Silber auf blauem Wasser ein linkshin fahrendes rotes Schiff, auf dem gesetzten goldenen Segel ein links gewendeter, stehender schwarzer Bär mit silberner Krone und je einem abgewendeten silbernen Beil in den Vordertatzen; die Mastspitze belegt mit einem blauen Karpfen; die Bugfahne Blau über Weiß. Als Beizeichen abgesetzt über dem Schildhaupt eine stilisierte rote Mauerkrone mit fünf Tortürmen.“
Wappenbegründung: Das Wappen hat seinen Ursprung im Herzschild des Herzogtums Anhalt, dessen Residenzstadt Dessau war. Es war als Wappen Dessaus seit 1540 im Gebrauch. Dabei steht der Adler für die Markgrafschaft Brandenburg, der Balken und Rautenkranz für das Herzogtum Sachsen. Feld drei füllte bis zur Fusion mit Roßlau den gesamten Schildfuß und ist dem Wappen derer von Waldersee entnommen, welches wie im Wappen von Anhalt in das Wappen der Grafschaft Waldersee umgedeutet wurde. Als viertes Feld wurde 2007 das Wappen Roßlaus hinzugefügt. Das Wappen hat seit 1952 eine bekrönende Mauerkrone. Gestaltet wurde das Wappen in seiner jetzigen Form vom Magdeburger Heraldiker Jörg Mantzsch.

Städtepartnerschaften


Informationstafel am Ortseingang (2011)
Informationstafel am Ortseingang (2011)

Dessau-Roßlau unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:[33]


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Dessau-Roßlau ist mit den UNESCO-Welterbestätten Bauhaus und Dessau-Wörlitzer Gartenreich neben Weimar und Speyer eine der wenigen deutschen Städte, die zweimal in der Welterbeliste der UNESCO vertreten sind. Nur Berlin hat mit drei Welterbestätten mehr Einträge.


Schlösser und Gärten


Gesteinsgarten, entstanden im Rahmen des Projekts „400 qm Dessau“
Gesteinsgarten, entstanden im Rahmen des Projekts „400 qm Dessau“

Museen


Museum für Naturkunde und Vorgeschichte
Museum für Naturkunde und Vorgeschichte

Theater


Anhaltisches Theater
Anhaltisches Theater

Weltliche Bauwerke



Bauhausbauten – das „moderne Bauen“

Meisterhaus Feininger
Meisterhaus Feininger

Andere historische Gebäude

Pfeifferhaus
Pfeifferhaus
Schwabehaus
Schwabehaus

Bedeutende Bauten nach 1945


Sakrale Bauwerke



Evangelische Kirchen

Marienkirche und Fürst-Leopold-Denkmal
Marienkirche und Fürst-Leopold-Denkmal
Georgenkirche
Georgenkirche
Kantorhaus
Kantorhaus

Katholische Kirchen

Die Kath. Propsteikirche St. Peter und Paul in Dessau
Die Kath. Propsteikirche St. Peter und Paul in Dessau
Die Kath. Herz Jesukirche in Roßlau am Schillerplatz
Die Kath. Herz Jesukirche in Roßlau am Schillerplatz

Jüdische Einrichtungen


Denkmäler


Friedensglocke vor dem Rathaus Dessau (2006)
Friedensglocke vor dem Rathaus Dessau (2006)

Sport und Freizeit


Sportliche Anlagen der Stadt sind:

Seit Mitte der 1990er Jahre konzentriert sich die Stadt verstärkt auf den Sport. Die Dessau-Roßlauer Handballer sind seit 1992 unter verschiedenen Vereinsnamen Stammverein in der 2. Bundesliga. Zusätzlich wurden Events wie der Dessauer Citylauf, das jährliche Leichtathletik-Meeting im Paul-Greifzu-Stadion oder auch das Radrennen in der Innenstadt ins Leben gerufen, die dazu beitrugen, dass Dessau-Roßlau mittlerweile international als Sportstadt bekannt ist.

Die Stadt Dessau-Roßlau liegt an der deutsch-niederländischen Ferienstraße Oranier-Route.

Offizielle Radwanderwege sind der Europaradweg R1, der Elberadweg R2 und der Muldentalradwanderweg. Rings um Dessau-Roßlau verlaufen viele Deiche, welche nach dem Sommerhochwasser 2002 neu errichtet beziehungsweise saniert wurden. Viele der hier häufig vorhandenen Bermen dürfen mit Fahrrädern befahren werden. Die Gesamtlänge des Radwegnetzes um Dessau-Roßlau beträgt 272 km.

Wichtige Wanderwege sind die Gartenreichtour Fürst Franz und der Beckerbruch-Rundweg.


Regelmäßige Veranstaltungen


Farbfest Grün, Landung der Aeroflorale II
Farbfest Grün, Landung der Aeroflorale II

Wirtschaft und Infrastruktur



Allgemeine Wirtschaftsdaten


Im Jahre 2016 erbrachte Dessau-Roßlau ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2,391 Milliarden €. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 28.907 € (Sachsen-Anhalt: 26.364 €/ Deutschland 38.180 €). In der Stadt gibt es 2017 ca. 42.400 erwerbstätige Personen.[36] Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 7,7 %.[37]

Der Zukunftsatlas 2019 listet Dessau-Roßlau auf Platz 353 von 401 kreisfreien Städten und Landkreisen und weist für die Stadt "leichte Zukunftsrisiken" aus.[38]


Unternehmen


Dessau-Roßlau ist eines der Zentren im Industriedreieck Halle-Leipzig-Dessau. Bis 1945 war die Stadt bekannt für Erzeugnisse des Maschinen- und Anlagenbaus sowie des Flugzeugbaus (Waggonbau, Bahnwerk, Junkerswerke, Polysius Zementanlagen).

War die Wirtschaft bis zur Wende 1990 noch von Großbetrieben dominiert (rund 300 Betriebe stellten rund 55.000 Arbeitsplätze zur Verfügung), so ist der seither eingetretene Strukturwandel hin zu einem Dienstleistungsstandort stark von Klein- bis mittelständischen Betrieben geprägt (ca. 42.000 Arbeitsplätze in rund 3.500 Betrieben). Wie für ein Oberzentrum üblich, strahlt Dessau-Roßlau in die Region aus, sodass viele Beschäftigte aus dem Umland einpendeln. Die Arbeitslosenquote lag Mitte 2017 bei ca. 8,7 %.[39]

Innerhalb des Dienstleistungssektors haben die Kommunikationsbranche (Callcenter), der Einzelhandel und die Gesundheitsbranche große Bedeutung. Seit einigen Jahren etabliert sich die Stadt als Standort der Pharmaindustrie. Auch der traditionelle Maschinen- und Anlagenbau hat weiterhin Bedeutung.

Strukturbestimmende Unternehmen der Stadt[40][41] sind die IDT Biologika GmbH mit ca. 1.600 Beschäftigten, die DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH Werk Dessau der Deutsche Bahn mit ca. 1.300 Beschäftigten und die AEM-Anhaltische Elektromotorenwerk Dessau GmbH.


Medien


In Dessau-Roßlau erscheint der AnhaltKurier als Lokalausgabe der Mitteldeutschen Zeitung. Die kostenlosen Anzeigenblätter Wochenspiegel und Super Sonntag erscheinen wöchentlich. Regjo – Das Regionaljournal für den Wirtschaftsraum Leipzig/Halle erscheint vierteljährlich. leo-Das Anhalt Magazin ist das regionale Veranstaltungs- und Kulturmagazin und erscheint monatlich.

Der Mitteldeutsche Rundfunk und radio SAW unterhalten jeweils ein Lokalstudio in Dessau-Roßlau. Im Kabelnetz der Stadt sendet der Offene Kanal Dessau. Weiterhin sendet der Regionalsender RAN 1 über Kabel und per Antenne auf Kanal 54.[42]


Öffentliche Einrichtungen


Das Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau
Das Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau

Ämter, Behörden und weitere Institutionen

Stadtarchiv Dessau-Roßlau
Stadtarchiv Dessau-Roßlau
Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt
Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt

Bibliotheken und Archive


Krankenhäuser


Friedhöfe

Gräberfeld mit Opfern der Luftangriffe auf Dessau auf Friedhof II „MEMENTO 7. MÄRZ 1945“
Gräberfeld mit Opfern der Luftangriffe auf Dessau auf Friedhof II „MEMENTO 7. MÄRZ 1945“

Bildung


Das Europagymnasium in Dessau-Nord, das Prof.-Max-Müller-Gymnasium im Stadtteil Alten sowie das Fürst-Franz-Gymnasium in Ziebigk existieren heute nicht mehr. Diese Schulen wurden infolge des demographischen Wandels, der Haushaltsplanung im Land und durch Strukturänderungen der gymnasialen Schullaufbahn dem Gymnasium Philanthropinum angegliedert. Nach der Städtefusion wurden seit 2007 schrittweise die fünften Klassen aus Roßlau zum Philanthropinum gezählt. Zum Ende des Schuljahres 2008/2009 wurde das Goethe-Gymnasium in Roßlau geschlossen. Die dortigen Klassen gehören nun auch komplett zum Philanthropinum. Die Goethe-Schule, eine Oberschule für Jungen, existiert ebenfalls nicht mehr.


Verkehr



Schienenverkehr

Dessau Hauptbahnhof
Dessau Hauptbahnhof

Dessau-Roßlau ist ein Bahnknoten mit Verbindungen Richtung Magdeburg (Bahnstrecke Trebnitz–Leipzig), Berlin über Bad Belzig (Bahnstrecke Wiesenburg–Roßlau), Falkenberg/Elster über Lutherstadt Wittenberg (Bahnstrecke Węgliniec–Roßlau), Leipzig beziehungsweise Halle (Saale) über Bitterfeld (Bahnstrecke Trebnitz–Leipzig) sowie Aschersleben über Köthen (Anhalt) (Bahnstrecke Dessau–Köthen), die alle vom Dessauer Hauptbahnhof ausgehen.

Schon in den Anfangsjahren der Eisenbahn war Dessau, das bereits 1840 mit dem Bau der Stammstrecke der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn einen Bahnanschluss erhielt, aufgrund der Elbebrücke ein bedeutender Knotenpunkt des Schienennetzes. Im Jahr 1911 wurde die Strecke Dessau–Bitterfeld als eine der ersten in Deutschland elektrifiziert.

Von 2000 bis 2002 hielten täglich zwei ICE-Züge in Dessau. Mit Investitionen von 50 Millionen Euro wurde zwischen 2008 und 2011 der Streckenabschnitt zwischen Dessau und Roßlau grunderneuert, hierzu wurde der Bahndamm in geänderter Lage neu errichtet und alle Brückenbauwerke im Zuge der Muldequerung neu errichtet. Nach Abschluss dieser Arbeiten werden bis 2014 sämtliche Gleisanlagen und Bahnsteige inklusive der dazugehörigen Leit- und Sicherungstechnik im Eisenbahnknoten Dessau/Roßlau erneuert und Elektronische Stellwerke errichtet. Das Investitionsvolumen beträgt hierfür ca. 300 Millionen Euro.

Wörlitzer Bahnhof in Dessau
Wörlitzer Bahnhof in Dessau

Zum Netz der Deutschen Bahn gehören im Stadtgebiet Dessau-Roßlau neben dem Hauptbahnhof die Bahnhöfe Dessau Süd an der Strecke nach Bitterfeld, Dessau-Alten und Dessau-Mosigkau an der Strecke nach Köthen, Roßlau (Elbe) und Rodleben an der Strecke nach Magdeburg und Meinsdorf an der Strecke nach Wittenberg und Berlin, an denen jeweils Regionalbahnen halten, in Roßlau (Elbe) zusätzlich Regional-Express-Züge. Die ehemaligen Bahnhöfe Dessau Wallwitzhafen (Richtung Roßlau) und Dessau-Haideburg (Richtung Bitterfeld) werden nicht mehr bedient. Seit dem Jahr 2015 ist Dessau ein Endpunkt der Linie S2 der S-Bahn Mitteldeutschland, seit 2017 auch der Linie S8.

In den regulären Nahverkehrszügen gilt seit Dezember 2019 der Tarif des Mitteldeutschen Verkehrsverbunds (MDV).

Die Dessau-Wörlitzer Eisenbahn führt in die 15 km östlich von Dessau-Roßlau gelegene Stadt Wörlitz mit dem Wörlitzer Park. Die Strecke beginnt ebenfalls am Hauptbahnhof (Bahnsteig 1). Im Stadtgebiet werden die Haltepunkte Dessau-Waldersee und Dessau-Adria bedient. Das Gebäude des Wörlitzer Bahnhofs in Dessau, an welchem die Strecke früher begann, ist heute in das Gelände des Umweltbundesamtes integriert und wird von diesem genutzt.


Öffentlicher Nahverkehr

Straßenbahn Dessau
Straßenbahn Dessau

Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen Straßenbahn- und Buslinien des kommunalen Unternehmens Dessauer Verkehrsgesellschaft mbH der Dessauer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (DVV). Zurzeit werden zwei Straßenbahn- sowie 16 Buslinien (davon 6 nur im Spätverkehr) betrieben, wobei die Straßenbahn nur noch im südelbischen Stadtteil Dessau verkehrt. Jährlich befördert die DVG etwa 4,7 Millionen Menschen.

Während am 1. Juli 2009 das Dessauer Stadtnetz mit dem Roßlauer Regionalbusnetz zusammengeführt und ein einheitliches Linien- und Tarifgebiet geschaffen wurde, straffte man zum 3. Juli 2017 das Angebot und die DVG Dessau wurde per Direktvergabe mit dem gesamten ÖPNV betraut. Als Subunternehmen fungieren der Omnibusbetrieb Müller aus Roßlau, Heinrich Reisen aus Oranienbaum und die Vetter GmbH aus Salzfurtkapelle.


Straßenverkehr

Durch das südöstliche Stadtgebiet Dessau-Roßlaus führt die 1938 erbaute und bis zum Jahr 2000 sechsstreifig ausgebaute Bundesautobahn 9 (Berlin–München). Dazu gehören die Anschlussstellen Dessau-Süd (an der Bundesstraße 184) und Dessau-Ost (an der Bundesstraße 185). Weiterhin ist die Stadt von der Anschlussstelle Vockerode der A 9 über eine Landesstraße und nördlich der Elbe von der Anschlussstelle Coswig über die Bundesstraße 187 (Richtung Magdeburg) nach Roßlau erreichbar.

Aufgrund der Roßlauer Elbbrücke war die Stadt schon früh ein Kreuzungspunkt von Handelswegen. So führen heute die Bundesstraßen B 184, B 185 und B 187 sowie mehrere Landesstraßen durch Dessau-Roßlau.


Radverkehr

Das Fahrrad spielt als Alltagsverkehrsmittel in Dessau-Roßlau eine wichtige Rolle, 2008 war rund 25 % des gesamten Verkehrsaufkommens der Stadt dem Radverkehr zuzuordnen. Seit 2011 lässt die Stadtverwaltung Dessau-Roßlau ein Radverkehrskonzept erstellen.[45]

Durch den Ort verläuft der Europaradweg R1, der das französische Boulogne-sur-Mer mit Sankt Petersburg in Russland verbindet. Auf derselben Routenführung verläuft auf diesem Abschnitt ebenfalls der Radweg Deutsche Einheit sowie der D11. Bei Dessau-Roßlau kreuzen diese Radwege den Elberadweg (D10) nachdem sie sich östlich des Ortes kurzfristig denselben Routenverlauf geteilt haben.


Schiffsverkehr

Leopoldshafen
Leopoldshafen

Auch an das Wasserstraßennetz ist Dessau-Roßlau angebunden. Roßlau besitzt einen Güterhafen und eine Werft am nördlichen Elbufer. Passagieranlegestellen befinden sich in Roßlau sowie in Dessau am Kornhaus. Der Leopoldshafen, benannt nach Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau, der ihn für den Getreidehandel anlegen ließ, ist heute Sportboothafen mit Ruderverleih. Sehenswert ist dort das Bootshaus. Der Start-Ziel-Turm wird für regelmäßige Motorbootrennen genutzt, dazu wird auf der Elbe mit Bojen der Kornhauskurs markiert. Der Wallwitzhafen an der Muldemündung, einst zum Warenumschlag von Schiene auf Wasser angelegt, hatte Anschlussgleise an die Hauptstrecke Dessau–Roßlau.


Luftverkehr

Flugplatz Dessau
Flugplatz Dessau

Der Flugplatz Dessau befindet sich im Nordwesten der Stadt und gehört zur Kategorie der Verkehrslandeplätze (ICAO-Kennung: EDAD). Er liegt im Stadtteil Kleinkühnau, an der Grenze zu Alten. Eine Anreise mit Charterflugzeugen ist möglich. Die Anfang der 1990er Jahre neu errichtete asphaltierte Landebahn hat eine Länge von 1000 m. Daneben existiert eine Grasbahn für den Segelflug.

Der Flughafen Leipzig/Halle liegt rund 50 km südlich der Stadt.


Trinkwasserversorgung


Die Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers wird von der Dessauer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft übernommen. Das Trinkwasser für Dessau-Roßlau wird ausschließlich aus Grundwasser gewonnen. 70 % der 3,5 Mio. m³ pro Jahr stammen aus den drei Wasserwerken Ost, Quellendorf und Roßlau. Der Rest wird von der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz bezogen.

Das Wasserwerk Ost versorgt die Stadtteile Stadtmitte, Nord, Waldersee, Mildensee, Kleutsch und Sollnitz. Quellendorf übernimmt die Stadtteile Süd, Alten, Ziebigk, Mosigkau, Kochstedt, Großkühnau und Kleinkühnau. Aus dem Wasserwerk Roßlau kommt das Trinkwasser der Stadtteile Roßlau und Meinsdorf.

Die Stadtwerke betreiben neun Wasserspeicher mit einem Gesamtvolumen von ca. 36.000 m³ eingebaut, die Verbrauchsspitzen abdecken und auch der Druckerhaltung im Netz dienen.[46]

Die Gesamthärte liegt je nach Wasserwerk zwischen 2,4 und 3,6 mmol/l (13,7 bis 20,4 °dH) und fällt damit in den Härtebereich mittel bis hart.[47] Der Brutto-Verbrauchspreis beträgt 2,09 Euro je Kubikmeter.[48]


Abwasserentsorgung


Die Ableitung und Reinigung des anfallenden Abwassers wird ebenfalls von der Dessauer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft übernommen. Das zentrale Klärwerk in Ziebigk wurde 1975 in Betrieb genommen und 1994 umfassend erweitert und modernisiert. Jährlich werden 5 Mio. m³ Abwasser gereinigt und in die Elbe abgegeben.[49] Der anfallende Klärschlamm wird verfault, das bei der Faulung entstehende Klärgas wird zur Stromerzeugung verwendet. So kann die Anlage inzwischen 80 % ihres Energiebedarfs selbst decken (2 Mio. kWh von 2,5 Mio. kWh jährlich).[46]


Persönlichkeiten



Ehrenbürger


Dessau

Roßlau

Dessau-Roßlau


Söhne und Töchter der Stadt


Zahlreiche Söhne und Töchter der Städte Dessau und Roßlau sind auch überregional bekannt. Zu den bekanntesten Persönlichkeiten gehören Leopold I. („Der Alte Dessauer“), Moses Mendelssohn, Leopold III. („Vater Franz“), Samuel Heinrich Schwabe, Wilhelm Müller, Carl von Basedow, Fritz Hesse, Kurt Weill, Heinz Schubert, Hans Joachim Pabst von Ohain, Dieter Hallervorden und Thomas Kretschmann.


Personen, die vor Ort gewirkt haben



Panorama von Dessau


Panorama von Dessau von der Aussichtsplattform Alter Räucherturm

Siehe auch




Commons: Dessau-Roßlau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Dessau-Roßlau – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2021 (PDF) (Fortschreibung) (Hilfe dazu).
  2. Stadtgebiet. Stadtbezirksgliederung der Stadt Dessau-Roßlau. Stadtverwaltung Dessau-Roßlau, abgerufen am 24. September 2017.
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2007
  4. Zensusdatenbank
  5. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt: Bevölkerungsbewegungen Kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau
  6. Kommunalwahl 2019: Diese 50 Kandidaten sitzen im neuen Stadtrat von Dessau-Roßlau. 27. Mai 2019, abgerufen am 31. Mai 2019 (deutsch).
  7. Ergebnisse der Stadtratswahl vom 25. Mai 2014 in der Stadt Dessau-Roßlau. Stadt Dessau-Roßlau, Dezember 2014 (PDF; 6,3 MB)
    Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt am 25. Mai 2014: Kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau: Endgültiges Ergebnis. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, 28. März 2019, abgerufen am 6. Mai 2020.
    Sonderheft Dessau-Roßlau in Zahlen und Fakten: Ergebnisse der Stadtratswahl vom 22. April 2007 in der Stadt Dessau-Roßlau. Stadt Dessau-Roßlau, September 2007 (PDF; 5,5 MB).
    Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt am 22. April 2007: Kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau: Endgültiges Ergebnis. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, 8. Mai 2007, abgerufen am 6. Mai 2020..
  8. stala.sachsen-anhalt.de
  9. Robert Reck ist der neue Oberbürgermeister von Dessau-Roßlau. In: www.mdr.de. 27. Juni 2021, abgerufen am 28. Juni 2021.
  10. Kalenderblatt 19. und 25. Oktober. In: rosslau.de. Abgerufen am 20. April 2018.
  11. Kalenderblatt 17. September. In: rosslau.de. Abgerufen am 20. April 2018.
  12. Kalenderblatt 25. Dezember. In: rosslau.de. Abgerufen am 20. April 2018.
  13. Kalenderblatt 25. Dezember. In: rosslau.de. Abgerufen am 20. April 2018.
  14. Kalenderblatt 1. März. In: rosslau.de. Abgerufen am 20. April 2018.
  15. Kalenderblatt 10. Februar. In: rosslau.de. Abgerufen am 20. April 2018.
  16. Kennen Sie Ihre Heimatstadt Roßlau? Die Porse-Gedächtnishalle S. 3. (PDF) In: mein-rosslau.de. Abgerufen am 20. April 2018.
  17. Kalenderblatt 10. Februar. In: rosslau.de. Abgerufen am 20. April 2018.
  18. Kalenderblatt 23. September. In: rosslau.de. Abgerufen am 20. April 2018.
  19. Kalenderblatt 5. Juli. In: rosslau.de. Abgerufen am 20. April 2018.
  20. Kalenderblatt 5. Juli. In: rosslau.de. Abgerufen am 20. April 2018.
  21. Kalenderblatt 1. Mai. In: rosslau.de. Abgerufen am 20. April 2018.
  22. Kalenderblatt 9. Juni. In: rosslau.de. Abgerufen am 20. April 2018.
  23. Kalenderblatt 9. Juni. In: rosslau.de. Abgerufen am 20. April 2018.
  24. Kalenderblatt 9. Juni. In: rosslau.de. Abgerufen am 20. April 2018.
  25. Kalenderblatt 3. April. In: rosslau.de. Abgerufen am 20. April 2018.
  26. Spekulationen nach Facebook-Foto Warum in Roßlau Bären geschlachtet wurden. In: mz-web.de. 15. September 2016, abgerufen am 26. August 2021.
  27. Kalenderblatt 21. Juni. In: rosslau.de. Abgerufen am 20. April 2018.
  28. Die 750-Jahrfeier der Stadt Roßlau (Elbe). (PDF) In: schifferfest-rosslau.de. Abgerufen am 20. April 2018.
  29. Kalenderblatt 26. Oktober. In: rosslau.de. Abgerufen am 20. April 2018.
  30. Kalenderblatt 5. Mai. In: rosslau.de. Abgerufen am 20. April 2018.
  31. Kalenderblatt 23. Mai. In: rosslau.de. Abgerufen am 20. April 2018.
  32. Kalenderblatt 5. Februar. In: rosslau.de. Abgerufen am 20. April 2018.
  33. Unsere Städtepartnerschaften. Stadtverwaltung Dessau-Roßlau, 2017, abgerufen am 6. Mai 2020.
  34. Thomas Altmann: Dorfkirche zu Mühlstedt – Und manchmal flüstern die Steine. In: Mitteldeutsche Zeitung. 20. Dezember 2003.
  35. Natho – St. Johannis. Evangelisches Regionalpfarramt Roßlau, abgerufen am 6. Mai 2020.
  36. Aktuelle Ergebnisse – VGR dL. Archiviert vom Original am 13. Februar 2019; abgerufen am 7. Januar 2019.
  37. Bundesland Sachsen-Anhalt. Bundesagentur für Arbeit, abgerufen am 7. Januar 2019.
  38. PROGNOS Zukunftsatlas 2019. In: Handelsblatt. Abgerufen am 24. Mai 2022.
  39. Statistik der Bundesagentur für Arbeit.
  40. IHK Halle-Dessau: Beschäftigungsstärkste Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes 2017. (PDF) Abgerufen am 12. Oktober 2017.
  41. IHK Halle-Dessau: Beschäftigungsstärkste Unternehmen des Dienstleistungssektors. (PDF) Abgerufen am 12. Oktober 2017.
  42. RAN1-Website, Mediadaten (Sendegebiet)
  43. OncoMap. Zentrumsuche. OnkoZert GmbH, abgerufen am 29. November 2015 (Verzeichnis aller durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifizierten Zentren).
  44. Musikschule „Kurt Weill“. Stadtverwaltung Dessau-Rosslau, 2017, abgerufen am 6. Mai 2020.
  45. Alltagsradverkehr. Stadtverwaltung Dessau-Rosslau, abgerufen am 6. Mai 2020..
  46. DessauWasser. Stadtwerke Dessau, abgerufen am 13. September 2021.
  47. Wasseranalyse. Stadtwerke Dessau, abgerufen am 13. September 2021.
  48. Preisblatt Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. (PDF; 122 kB) Stadtwerke Dessau, abgerufen am 13. September 2021.
  49. Abwasser. Stadt Dessau-Roßlau, abgerufen am 13. September 2021.
  50. Hans-Joachim Mellies: Personen und Persönlichkeiten, Erkundungen auf dem Dessauer Friedhof III. Jonitzer Verlag, Dessau 2014, ISBN 978-3-945927-01-4.
  51. Infoportal der Stadt Dessau-Roßlau, Ehrenbürger der Stadt verwaltung.dessau-rosslau.de
  52. Große Ehre für Karl-Heinz Heise: Jubilar erhält die höchste Auszeichnung der Stadt Dessau-Roßlau. In: Mitteldeutsche Zeitung. 3. April 2018.

На других языках


- [de] Dessau-Roßlau

[en] Dessau-Roßlau

Dessau-Roßlau (German pronunciation: [ˈdɛsaʊ̯ ˈʁɔslaʊ̯] (listen)) is a kreisfreie Stadt (urban district) in the German state of Saxony-Anhalt. It is situated at the confluence of the rivers Elbe and Mulde. The town was formed by merger of the towns of Dessau and Roßlau in the course of the "Kreisreform Sachsen-Anhalt" (Sachsen-Anhalt Regional Boundary Reforms) on 1 July 2007. The reform involved a reduction in the number of rural districts in Sachsen-Anhalt from 21 to 11 and reflected an expected continuation of the significant population decline being experienced.

[es] Dessau-Roßlau

Dessau-Roßlau (pronunciación: [ˈdɛsaʊ̯ ˈʁɔslaʊ̯]) es una ciudad del estado alemán de Sajonia-Anhalt. Se ubica en el este del estado y es una de las tres ciudades del estado que no pertenece a ningún distrito (Kreisfreie Stadt), hallándose enclavada entre los distritos de Anhalt-Bitterfeld al oeste y Wittenberg al este.

[ru] Дессау-Рослау

Дессау-Рослау (нем. Dessau-Roßlau) — город земельного подчинения («внерайонный город»), расположенный в земле Саксония-Анхальт в Германии. Образован 1 июля 2007 года путём слияния городов Дессау и Рослау. Является третьим по количеству жителей городом Саксонии-Анхальт после Халле и Магдебурга.



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