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Kraiburg am Inn (amtlich: Kraiburg a.Inn) ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Mühldorf am Inn
Verwaltungs­gemeinschaft: Kraiburg am Inn
Höhe: 462 m ü. NHN
Fläche: 27,55 km2
Einwohner: 3946 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 143 Einwohner je km2
Postleitzahl: 84559
Vorwahl: 08638
Kfz-Kennzeichen: MÜ, VIB, WS
Gemeindeschlüssel: 09 1 83 124
Marktgliederung: 54 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Marktplatz 1
84559 Kraiburg a.Inn
Website: kraiburg.lra-mue.de
Erste Bürgermeisterin: Petra Jackl (CSU)
Lage des Marktes Kraiburg a.Inn im Landkreis Mühldorf am Inn
Karte
Karte
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Markt

Geografie



Geografische Lage


Kraiburg am Inn liegt in der Region Südostoberbayern im Alpenvorland an der südlichen Seite des Inns rund 23 km nordöstlich von Wasserburg, 22 km nordwestlich von Trostberg, 73 km östlich der Landeshauptstadt München und 14 km von der Kreisstadt Mühldorf entfernt. Die nächstgelegene, von der Südostbayernbahn betriebene Bahnstation an der Strecke Mühldorf–Rosenheim befindet sich im Nachbarort Waldkraiburg.


Gemeindegliederung


Es gibt 54 Gemeindeteile:[2]

Es gibt die Gemarkungen Guttenburg, Kraiburg a.Inn und Maximilian.[3]


Nachbargemeinden



Geschichte



Bis zur Gemeindegründung


Markt Kraiburg nach einem Stich von Michael Wening von 1721
Markt Kraiburg nach einem Stich von Michael Wening von 1721

Die Ersterwähnung erfolgte 772.[4] Von 1100 beginnend bis 1259 war die Burg Kraiburg auf dem Schlossberg Sitz der Grafen von Kraiburg. 1259 kam Kraiburg an die Wittelsbacher. Im Jahre 1385 wurde Kraiburg das Marktrecht verliehen[5][6]. Der Markt Kraiburg am Inn war vor 1800 Pflegamt und gehörte zum Rentamt Burghausen des Kurfürstentums Bayern. Kraiburg besaß ein Marktgericht mit magistratischen Eigenrechten. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.


19. bis 21. Jahrhundert


Kraiburg erhielt am 1. Mai 1876 mit der Eröffnung der Bahnstrecke Rosenheim–Mühldorf einen eigenen Bahnhof. Dieser wurde jedoch, wie die Bahnstrecke selbst, auf der aus Kraiburger Sicht gegenüberliegenden, nördlichen Seite des Inns errichtet und befindet sich damit rund drei Kilometer vom Ort entfernt. Im Zweiten Weltkrieg wurde im Bereich des Bahnhofs ein Rüstungsbetrieb, das „Werk Kraiburg“ gegründet und bis 1945 größtenteils durch Zwangsarbeiter betrieben. Ab 1946 entstand auf dem weitläufigen, nun verlassenen Gelände der Ort Waldkraiburg. Der frühere Kraiburger Bahnhof wurde entsprechend umbenannt. Am 1. April 1950 entstand aus dieser Industriesiedlung eine selbständige Gemeinde, die heutige Stadt Waldkraiburg.[7]

Vom 19. Juli 1981 bis 6. August 1985 war bei mehreren Hochwassern der niedrig liegende Teil des Ortsgebietes betroffen. 1997 wurde deshalb gemeinsam mit der Stadt Waldkraiburg ein auf beiden Seiten des Inns liegender Hochwasserdamm fertiggestellt. Wie nötig er war, zeigte zuletzt das Augusthochwasser 2005, bei dem er seine erste Bewährungsprobe bestand.


Eingemeindungen


Am 1. Februar 1935 wurde die Gemeinde Maximilian (vormals Niederkraiburg) nach Kraiburg eingemeindet. Am 1. Januar 1972 wurde im Zuge der Gebietsreform die Gemeinde Guttenburg eingegliedert.[7]


Einwohnerentwicklung


Zwischen 1988 und 2018 wuchs der Markt von 2889 auf 3999 um 1110 Einwohner bzw. um 38,4 %.

Jahr196119701987199119952000200520102015
Einwohner298827352876324339644020409740044037

Politik



Gemeinderat


Nach den Wahlen zum Gemeinderat seit 2014 setzte sich der Gemeinderat wie folgt zusammen:

Partei CSU SPD Grüne UWG Gesamt
Sitze 2020[8] 7 2 2 5 16
Sitze 2014 8 2 1 5 16

Bürgermeisterin


Petra Jackl (CSU) ist seit dem 1. Mai 2020 amtierende Erste Bürgermeisterin der Marktgemeinde.[9] Sie konnte die Stichwahl am 29. März 2020 mit 56,1 % der Stimmen für sich entscheiden[10], während ihre Konkurrentin Anette Lehmann (UWG) 43,9 % der Stimmen erhielt. Die Stichwahl war notwendig, nachdem keiner der Kandidaten in der Wahl vom 15. März 2020 die erforderliche absolute Mehrheit erreichte. Petra Jackl erhielt dort 43,0 % der Stimmen, auf Anette Lehmann (UWG) entfielen 34,5 % der Stimmen und Werner Schreiber (SPD) erhielt 22,4 % der Stimmen[10].

Ehemalige Bürgermeister:[11]

  • Herbert Heiml (CSU, 2012 – 2020)[12]
  • Michael Loher (UWG, 2002 – 2012)
  • Alois Schlagmann (CSU, 1981 – 2002)
  • Johann Kifinger (1978 – 1981)
  • Emil Storfinger (1972 – 1978)
  • Johann Brandl (1948 – 1972)
  • Christian Drechsel (1945 – 1948)
  • Johann Nennhuber (1935 – 1945)
  • Martin Wesner (1932 – 1935)
  • Hubertus Wimmer (1919 – 1932)
  • Johann Gillitzer (1913 – 1919)
  • Alois Hardt (1901 – 1913)
  • Anton Schenkl (bis 1901)

Gemeindefinanzen


Gemeindefinanzen:[13]


Wappen


Wappen Markt Kraiburg am Inn
Wappen Markt Kraiburg am Inn
Blasonierung: „In Blau eine goldene Krone.“[14]
Wappenbegründung: Die goldene Krone im Wappen geht auf eine Fehldeutung des Ortsnamens als Kronburg im 16. Jahrhundert zurück. Die Krone findet sich erstmals im Siegel von 1557. Seit 1562 ist das Kronenwappen in Wappensammlungen enthalten. Das älteste Siegel des Marktes, das schon 1493 urkundlich genannt wird und in Abdruck von 1514 überliefert ist, zeigte dagegen das so genannte Gonfanon, die dreilatzige Sturmfahne oder Kirchenfahne. Dieses Symbol erinnerte an die kurze Ortsherrschaft des Grafen Hartmann von Werdenberg-Sargans in den Jahren 1256 bis 1259, dessen Familie die Tübinger Fahne im Schild führte (Grafen von der Fahne). Zuvor war Kraiburg im Besitz der Grafen von Ortenburg-Kraiburg, 1259 erwarb Herzog Heinrich von Niederbayern den Ort. Unter den wittelsbachischen Herzögen wurde Kraiburg 1385 zum Markt erhoben. Im 16. Jahrhundert war die Bedeutung des heraldischen Symbols auf dem Siegel nicht mehr bekannt. Man hielt die Fahne für einen Kamm, der dann in eine Krone umgedeutet wurde.[14]

Wappenführung seit 15. Jahrhundert. Das Wappen ist im Siegel überliefert; Siegelführung seit 1493 belegt.[14]


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Sehenswürdigkeiten


Marktplatz
Marktplatz
Die „Schuster-Schleif“ war einst eine Messer- und Werkzeugschleiferei, heute ist diese ein Industriedenkmal. Die Besonderheit dieser Schleiferei ist der Antrieb durch eine Fassturbine, in ganz Deutschland gibt es nur noch zwei dieser Art. Über Bänder und Wellen wird die Energie dieser Turbine übertragen und treibt dann Schleifsteine, Bohrmaschinen und eine Drehbank an.[15]

Museum



Gedenkstätte


Auf dem Friedhof erinnert eine Grabanlage mit Gedenkstein an 242 KZ-Häftlinge aus dem Außenlager Mettenheim des KZ Dachau, die während des Zweiten Weltkrieges Opfer von Zwangsarbeit in der Rüstungsproduktion wurden.[16]


Wirtschaft und Infrastruktur



Wirtschaft


Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im produzierenden Gewerbe 176 und im Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe 101 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 75 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1644. Im verarbeitenden Gewerbe sowie im Bauhauptgewerbe gab es keine Betriebe. Im Jahr 2016 bestanden zudem 52 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1352 ha. Davon waren 957 ha Ackerfläche.


Bildung


Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2018):[17]


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter des Marktes



Persönlichkeiten, die mit dem Markt in Verbindung stehen




Commons: Kraiburg am Inn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Kraiburg a.Inn, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  3. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, abgerufen am 29. Januar 2021.
  4. Daten zur Gemeinde. Gemeinde Kraiburg am Inn, abgerufen am 4. September 2020.
  5. Bayerns Gemeinden - Markt Kraiburg a. Inn. Haus der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 18. August 2017.
  6. Kraiburg a.Inn - Baudenkmäler. (PDF) Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, abgerufen am 18. August 2017.
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 525.
  8. Bekanntmachung des vorläufigen Ergebnisses der Wahl des Marktgemeinderates am 15.03.2020. Der Wahlleiter der Gemeinde Markt Kraiburg a.Inn, abgerufen am 2. Dezember 2020.
  9. Bürgermeister. Gemeinde Kraiburg am Inn, abgerufen am 4. September 2020.
  10. Stichwahl in Kraiburg: Petra Jackl (CSU) besiegt Anette Lehmann (UWG), in OVB-online.de, 29. März 2020, abgerufen am 30. März 2020
  11. Ein Sitz, der zur Zeit sehr begehrt ist in: OVB online, 21. August 2012, abgerufen am 7. April 2019
  12. Dr. Herbert Heiml (CSU) ist neuer Bürgermeister von Kraiburg in Wochenblatt Verlagsgruppe, 7. Oktober 2012, abgerufen am 30. März 2020
  13. @1@2Vorlage:Toter Link/www.statistik.bayern.de(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: https://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09183124.pdf)
  14. Eintrag zum Wappen von Kraiburg am Inn in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  15. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 11. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kulturkreis-kraiburg.de
  16. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 156
  17. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Statistik kommunal 2018

На других языках


- [de] Kraiburg am Inn

[en] Kraiburg

Kraiburg is a municipality in the district of Mühldorf in Bavaria in Germany. It lies on the river Inn.

[ru] Крайбург-ам-Инн

Крайбург-ам-Инн (нем. Kraiburg am Inn) — коммуна в Германии, в земле Бавария.



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