world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Trostberg ist eine Stadt im oberbayerischen Landkreis Traunstein.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Traunstein
Höhe: 493 m ü. NHN
Fläche: 51,55 km2
Einwohner: 11.355 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 220 Einwohner je km2
Postleitzahl: 83308
Vorwahl: 08621
Kfz-Kennzeichen: TS, LF
Gemeindeschlüssel: 09 1 89 157
Stadtgliederung: 94 Gemeindeteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hauptstraße 24
83308 Trostberg
Website: www.stadt-trostberg.de
Erster Bürgermeister: Karl Schleid (CSU)
Lage der Stadt Trostberg im Landkreis Traunstein
KarteChiemsee
Karte
Trostberg an der Alz
Trostberg an der Alz
Hauptstraße mit Stadtpfarrkirche St. Andreas
Hauptstraße mit Stadtpfarrkirche St. Andreas

Geographie



Lage


Trostberg liegt in der Planungsregion Südostoberbayern an der Alz auf 502 m ü. [NHN][2], etwa 30 km nördlich der Chiemgauer Alpen. Die Stadt Trostberg grenzt an folgende Nachbargemeinden: Tacherting, Kienberg, Altenmarkt an der Alz, Traunreut, Palling, Feichten an der Alz und Tyrlaching, die letzten zwei befinden sich bereits im Landkreis Altötting.


Gemeindegliederung


Die Stadtgemeinde hat 94 Gemeindeteile:[3][4]

Es gibt die Gemarkungen Heiligkreuz, Lindach, Oberfeldkirchen und Trostberg.


Geschichte


Trostberg im 18. Jahrhundert (Stich von Michael Wening)
Trostberg im 18. Jahrhundert (Stich von Michael Wening)

Archäologische Funde zeigen, dass die Siedlungsgeschichte bis in die Stein-, Bronze- und Eisenzeit zurückreicht. Doch erste urkundliche Nachweise für die erfolgte Gründung „Trospergs“ durch die Grafen von Ortenburg-Kraiburg gibt es erst seit 1233. Der Ort entwickelte sich im Schutz seiner Anfang des 13. Jahrhunderts errichteten Burg (Burg Trostberg). 1301/7 wurde in einem herzoglichen Urbar das Gericht (und die Grafschaft) Trostberg genannt. Seither war Trostberg immer Besitz der bayerischen Wittelsbacher, die Alz war Grenzfluss zwischen Bayern und Salzburg. Weniger Ackerbürgertum, sondern Handel und Handwerk und insbesondere die Tuchmacherei verhalfen im 17. und 18. Jahrhundert der Stadt zu Wohlstand.

Ab 1476 ist in Trostberg ein mittelalterliches Leprosorium nachweisbar, das sich zwischen der heutigen Bundesstraße und der Au befand. Der Flurname „Siechenanger“ deutete später noch auf das Leprosorium hin.[5]

Das Landgericht Trostberg, das den nördlichen Teil des heutigen Landkreises Traunstein umfasste, wurde im Jahr 1799 aufgelöst und erst 1803 neu gegliedert. Dabei wurden die Landgerichte Kling und Trostberg zusammengelegt. 1810 verlor Trostberg seine Grenzlage, bis dahin war Trostberg im Westen und im Osten durch Türme abgeschlossen sowie durch das Mittertor zwischen Hauptstraße 1 und 2 unterteilt. 1862 kam es zur Gründung des Bezirksamtes (später Landkreis) Traunstein, das verwaltungstechnisch die Landgerichtsbezirke Traunstein und Trostberg umfasste. Am Anfang des 20. Jahrhunderts hatte der Flecken Trostberg zwei katholische Kirchen, ein Sägewerk, eine Kunstmühle und war Sitz eines Amtsgerichts.[2]

Im Jahr 1913 wurde Trostberg das Stadtrecht verliehen. Die zur Stadt gehörenden Orte Heiligkreuz und Lindach gehörten bis 1816 zum Land Salzburg und sind somit Teil des Rupertiwinkels.

Im Zweiten Weltkrieg war Trostberg Standort der Rüstungsindustrie, auch mit dem KZ-Außenlager Trostberg. Trostberg wurde bombardiert, v. a. wegen dieser Bedeutung als Industriestandort.[6]


Eingemeindungen


Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1971 die Gemeinde Lindach eingegliedert.[7] Am 1. Mai 1978 kamen Heiligkreuz und Oberfeldkirchen hinzu.[8]


Einwohnerentwicklung


Bevölkerungszahlen von Trostberg nach seinem jeweiligen Gebietsstand
Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen
1818800in 131 Häusern[9] gezählt Mitte 1818 im Dekanat Peterskirchen[10]
1824883in 136 Wohngebäuden, mit dem Schlossbezirk (18 Einwohner in zwei Wohngebäuden)[11]
18711252am 1. Dezember 1871, davon 1240 Katholiken, acht Evangelische, vier Juden (199 Wohngebäude)[12]
19051715katholische Einwohner[2]
19102127am 1. Dezember[13][14]
19333252[15]
19393987[15]
Einwohnerentwicklung[16]
Jahr 1840187119001925193919501961197019871991199520002005201020112015
Einwohner 250129693552505459519321992210.11610.25111.14311.56611.54811.65511.48811.20111.073

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Stadt von 10.361 auf 11.222 um 861 Einwohner bzw. um 8,3 %.


Politik



Stadtrat


Die 24 Sitze des Stadtrats wurden bei den Kommunalwahlen in Bayern 2020 bei einer Wahlbeteiligung von 52,96 % folgendermaßen auf die Parteien und Listen verteilt:[17]

Partei/ListeCSUSPDGrüneFreie WählerGesamt
Sitze1145424
Stimmenanteil45,47 %15,18 %21,17 %18,18 %100 %

Bürgermeister


Erster Bürgermeister ist Karl Schleid (CSU). Er wurde im Jahr 2008 Nachfolger von Ignaz Sperger (CSU). 2014 wurde er mit 74,99 % der abgegebenen Stimmen wiedergewählt und am 15. März 2020 bei zwei Gegenkandidaten mit 74,48 % der gültigen Stimmen.


Finanzen


Im Jahr 2012 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 13.071 T€, davon waren 6.297 T€ Gewerbesteuereinnahmen (netto).[16]


Wappen


Blasonierung: „In Blau auf grünem Dreiberg drei einzelstehende silberne Türme mit offenen Toren; der mittlere hat über Zinnen rotes Spitzdach, der rechte rotes Satteldach, der linke rotes Spitzdach.“[18]

Wappenführung seit dem 14. Jahrhundert


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Pfarrkirche St. Andreas
Pfarrkirche St. Andreas

Bauwerke



Bodendenkmäler



Kulturelle Einrichtungen



Wirtschaft und Infrastruktur



Wirtschaft


Trostberg gehört mit dem Chemiepark Trostberg und seinen international tätigen Chemieunternehmen (ehemals SKW Trostberg AG, heute Alzchem AG, Degussa GmbH, BASF Construction Polymers GmbH und BASF Construction Chemicals GmbH) zu den Orten, die das Bayerische Chemiedreieck bilden. Weitere bedeutende Arbeitgeber sind die Papierfabrik Rieger und EDEKA CHIEMGAU.

Es gab 2009 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft zwölf, im produzierenden Gewerbe 2404 und im Bereich Handel und Verkehr und Gastgewerbe 809 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 1432 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 4019. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zehn Betriebe, im Bauhauptgewerbe elf Betriebe. Im Jahr 2007 bestanden 114 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 3278 ha, davon waren 2641 ha Ackerfläche und 612 ha Dauergrünfläche.[16]


Verkehr



Freizeit- und Sportanlagen



Schulen



Gesundheit


Trostberg verfügt über ein Kreiskrankenhaus, das Teil des kommunalen Klinikverbundes Kliniken Südostbayern ist.


Persönlichkeiten


Der Pienzenauer-Brunnen
Der Pienzenauer-Brunnen

Der Pienzenauer


Hans von Pienzenau, herzoglicher Pfleger von 1492 bis 1499 in Trostberg, verteidigte im Landshuter Erbfolgekrieg 1504 die Festung Kufstein und soll vor der Kapitulation König Maximilian I. das entblößte Hinterteil gezeigt haben. Er wurde anschließend enthauptet. Auf dem Postament seines Denkmals auf dem Pienzenauer-Brunnen steht: „Wer recht tuat, sollt' net duck'n! Muaß's sei, g'hört's zoagt, damals wie heut dem Kaisa und da Obrigkeit!.“


Ehrenbürger



Söhne und Töchter der Stadt


– geordnet nach Chronologie –

  • 1559, Adam Gumpelzhaimer, Komponist
  • Ludwig Karl d’Ocfort zu Schedling (* um 1675, † 1724) General und Kriegsminister im Direktorium des Braunauer Parlaments
  • 1732, 17. März, Heinrich Braun, Schulreformer
  • 1734, Franz Joseph Soll, Kirchenmaler
  • 1770, 7. Oktober, Max Keller, Komponist und Organist
  • 1813, 12. Mai, Helene Sedlmayr, die „Schöne Münchnerin“
  • 1852, 18. August, Constantin Bauer, Maler
  • 1877, 22. Oktober, Alois Erdl († 1943),
    Zeitungsverleger und Druckereibesitzer
  • 1897, 7. August, Carl Wery, Schauspieler
  • 1906, 1. April, Josef Giggenbach († 1980), Motorradrennfahrer
  • 1914, 26. Dezember, Annemarie Wendl († 2006),
    Schauspielerin (Else Kling in Lindenstraße)
  • 1921, 1. September, Max Sax, Orgelbauer
  • 1923, 10. Januar, Franz Schönhuber († 2005), Politiker (REP)

Persönlichkeiten mit Bezug zur Stadt



Literatur




Commons: Trostberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 19, Bibliographisches Institut, Leipzig und Wien 1909, S. 751 (Zeno.org) .
  3. Gemeinde Trostberg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
  4. Gemeinde Trostberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 8. Januar 2022.
  5. siehe Daten der Gesellschaft für Leprakunde über Leprosorien in Bayern, abgerufen 22. Oktober 2016 (Memento des Originals vom 6. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.muenster.org
  6. Robert Sigel: Frühe Lager, Dachau, Emslandlager. In: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Band 2. C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52962-3, S. 512–514.
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 582 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 593.
  9. Martin von Deutinger: Tabellarische Beschreibung des Bisthums Freysing nach der Ordnung der Decanate, München 1820, S. 455 (online),
  10. Deutinger, ebenda, Vorerinnerung, S. VII
  11. Adolph von Schaden: Alphabetisches Verzeichniß sämmtlicher im Isarkreise gelegenen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Einöden usw. (Als Anhang zu dem topographisch=statistischen Handbuche für den Isarkreis des Königreichs Baiern, Digitalisat), München 1825, S. 498 (online).
  12. Königl. bayerisches Statistisches Bureau: Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern - mit einem alpabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875, München 1877, Spalte 329 (online).
  13. Bezirksamt Traunstein – gemeindeverzeichnis.de (U. Schubert, 2021)
  14. Trostberg, Bezirksamt Traunstein, in: Meyers Gazetteer (mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, und alter Landkarte der Umgebung von Trostberg).
  15. M. Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. Stadt und Landkreis Traunstein (Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006)
  16. Statistik kommunal Trostberg
  17. www.wahl.info: Trostberg
  18. Eintrag zum Wappen von Trostberg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  19. Joseph Plaß: Karl Siegert, Notar in Trostberg (Nekrolog), 1879 (online)

На других языках


- [de] Trostberg

[en] Trostberg

Trostberg (German pronunciation: [ˈtʁoːstˌbɛʁk]] (listen); Central Bavarian: Droschberg or Troschtberg) is a town in the district of Traunstein, in Bavaria, Germany. It is situated on the river Alz, 19 km northwest of Traunstein. As with other 'old towns' in the region, it is a popular local tourist spot.

[ru] Тростберг

Тростберг (нем. Trostberg) — город в Германии, в земле Бавария.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии