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Chieming ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Traunstein. Sie liegt am Ostufer des Chiemsees an der Chieminger Bucht und ist ein Ferien- und Erholungsort.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Traunstein
Höhe: 537 m ü. NHN
Fläche: 37,73 km2
Einwohner: 5084 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 135 Einwohner je km2
Postleitzahl: 83339
Vorwahl: 08664
Kfz-Kennzeichen: TS, LF
Gemeindeschlüssel: 09 1 89 114
Gemeindegliederung: 38 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 20
83339 Chieming
Website: www.gemeinde-chieming.de
Erster Bürgermeister: Stefan Reichelt (CSU)
Lage der Gemeinde Chieming im Landkreis Traunstein
KarteChiemsee
Karte
Chieming von Osten
Chieming von Osten

Namensgeber für den Chiemgau[2][3] ist der Legende nach ein Gaugraf „Chiemo“, dessen Existenz allerdings nie belegt werden konnte.


Geographie



Lage


Chieming liegt in der Planungsregion Südostoberbayern im Chiemgau. Im Süden des Ortes und in der Gemarkung Chieming liegt der Pfeffersee, auch Pfaffersee genannt.


Gemeindegliederung


Es gibt 38 Gemeindeteile[4] (in Klammern ist der Siedlungstyp[5] angegeben):

Es gibt die Gemarkungen Chieming, Hart, Ising und Oberhochstätt (Gemarkungsteil 0).[6]


Klima


Chieming
Klimadiagramm
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Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Chieming
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 2 4 9 13 18 21 23 22 19 14 8 3 Ø 13
Min. Temperatur (°C) −6 −4 −1 3 7 11 12 12 9 4 0 −4 Ø 3,6
Niederschlag (mm) 109 98 111 140 175 189 216 184 120 102 120 126 Σ 1690
Regentage (d) 16 15 15 16 17 19 18 18 14 13 14 15 Σ 190
Luftfeuchtigkeit (%) 80 78 73 71 72 72 72 74 77 80 82 84 Ø 76,2
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Geschichte



Antike


Die günstige Lage am See mit Ackerflächen, Wäldern und Auen unweit von Salzvorkommen lieferte Nahrungsgrundlagen, die eine erste Besiedlung der Region in der Steinzeit ermöglichte, die allerdings dünn blieb,[7] bis zum Bau der römischen West-Ost-Verkehrsachse und Militärstraße Via Julia von Augsburg (Augusta Vindelicorum) nach Salzburg (Juvavum). Mit dieser Straße verdichtete sich die Besiedlung mit Gutshöfen (Villae rusticae) zur Versorgung der Legion. Die ältesten Gräber, die bisher gefunden wurden, stammen aus der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts, zur Zeit der bajuwarischen Landnahme.[8]


Mittelalter


Ein erster gesicherter urkundlicher Nachweis erfolgte 790 in der Notitia Arnonis. Seit spätestens 1211 war Chieming Pfarrsitz.


Schreibweise

„Kieming“ auf Philipp Apians Bairischen Landtafeln von 1568
„Kieming“ auf Philipp Apians Bairischen Landtafeln von 1568

Die Schreibweise Kieming wurde 1568 von Philipp Apian in den Bairischen Landtafeln verwendet und findet sich auch noch im 19. Jahrhundert im Blatt No. 768 Frauenchiemsee und Umgebung aus dem Jahr 1847 der Bayerischen Uraufnahme sowie in der Literatur.[9][10]


Entstehung von Bayern



Staatsrechtlich

Nach der Auflösung des Kurfürstentums Bayern entstand ein unabhängiger Staat, 1806 zum Königreich erhoben. Im Zuge der staatlichen Neuordnung in Bayern wurde Chieming politische Gemeinde mit den dazugehörigen Ortschaften Aufham, Außerlohen, Eglsee, Kleeham, Laimgrub, Pfaffing, Manholding, Schützing, Stöttham und Weidach. Egerer und Neubauer folgten um 1850.


Kirchenrechtlich

Die offene Hofmark Chieming war bis 1803 im Besitz des Klosters Baumburg.


Wirtschaftlich und Soziologisch

Beginnend etwa 1870 wurde Chieming zu einem immer beliebteren Bade- und Erholungsort.


Eingemeindungen


Im Laufe der Gebietsreform in Bayern kamen die Gemeinden Hart und Ising (amtliche Umbenennung am 30. Oktober 1965, vorher Tabing) am 1. Januar 1972 hinzu.[11] Am 1. Januar 1982 gab die Gemeinde Grabenstätt ein Gebiet mit mehr als 50 Einwohnern an die Gemeinde Chieming ab.[12] Hierbei handelte es sich um Teile der ehemaligen Gemeinde Oberhochstätt mit deren Hauptort.


Ausgliederungen


Am 1. Juli 1972 wurde ein Gebiet mit etwa 60 Einwohnern (Gemeindeteil Graben) an die Nachbargemeinde Seebruck abgetreten.[13]


Einwohnerentwicklung


Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3793 auf 4936 um 1143 Einwohner beziehungsweise um 30,1 Prozent.


Politik


Chieming vom Pfeffersee aus gesehen
Chieming vom Pfeffersee aus gesehen

Bürgermeister


Stefan Reichelt (CSU) ist seit 1. Mai 2020 Erster Bürgermeister; dieser wurde am 29. März 2020 in der Stichwahl mit 54,43 % der Stimmen gewählt. Seine Vorgänger waren


Gemeinderat


Durch die Gemeinderatswahl vom 15. März 2020 ergab sich folgende Sitzverteilung:


Wappen


Blasonierung: „Über blauem Wellenschildfuß in Silber schräg gekreuzt ein schwarzer Schlüssel und ein gestürztes rotes Schwert.“[14]
Wappenbegründung: Der Wellenschildfuß versinnbildlicht die geografische Lage der Gemeinde am Chiemsee. Der Schlüssel, Attribut des heiligen Petrus, erinnert an die im 19. Jahrhundert abgebrochene St.-Peters-Kirche von Chieming und stellt zugleich einen Bezug zu Salzburg her. Das Salzburger Kloster St. Peter hatte über Jahrhunderte Grundbesitz im Gemeindegebiet. Die Pfarrei Chieming gehörte zur Diözese Salzburg. Das Schwert verweist auf die frühe Geschichte Chiemings, die Lage an der wichtigen römischen West-Ost-Verkehrsachse und Militärstraße von Salzburg (Juvavum) nach Augsburg (Augusta Vindelicorum) und auf die Zeit der bajuwarischen Landnahme. Dabei hatte Chiemo, von dem Chieming, der Chiemsee und der Chiemgau ihre Namen ableiten, als Anführer eines Siedlungsverbands große Bedeutung. Das im Gemeindegebiet von Chieming gefundene älteste Reihengräberfeld wird auf die zweite Hälfte des 6. Jahrhunderts datiert.

Dieses Wappen wird seit 1980 geführt.


Sehenswürdigkeiten


Drei Römische Weihesteine in der Pfarrkirche
Drei Römische Weihesteine in der Pfarrkirche

Bodendenkmäler



Wirtschaft und Infrastruktur



Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft


2017 gab es in der Gemeinde 1625 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 1762 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Auspendler um 137 Personen größer als die der Einpendler. 68 Einwohner waren arbeitslos. 2016 gab es 63 landwirtschaftliche Betriebe.


Verkehr


Chieming ist über die Staatsstraße St 2096 und andere Verbindungsstraßen mit der dicht am Ort vorbeiführenden Staatsstraße St 2095 RosenheimTraunstein sowie in südlicher Richtung mit der A 8 München-Salzburg verbunden. Chieming hat einen Anleger der Chiemsee-Schifffahrt, der jedoch außerhalb der Saison nicht angesteuert wird.

Nächstgelegene Bahnhöfe sind Matzing an der Traun-Alz-Bahn (Bahnstrecke Traunstein–Garching) sowie Traunstein und Übersee an der Bahnstrecke Rosenheim–Salzburg.

Chieming hat Anschluss zu den Buslinien der RVO:


Bildung


Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2020):


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Chieming – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Chieming – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Karl Puchner, Romanisch-Germanische Mischnamen in Altbayern. (Aus dem Namensgut Mitteleuropas, FS f. E. Kranzmayer, Kärntner Museumsschriften 53) Klagenfurt 1972, 61–67; Karl Puchner ordnet den Namen der deutschen bzw. mhd. Wurzel  Ki / Kime „Sprößling“ zu
  3. Helmut Rosenfeld, Chiemsee und Chieming (BONF 18) 1981, 23–26; Helmut Rosenfeld ordnet den Namen der keltischen Kulturkreis, bzw. dem keltischen Vornamen „Chiemo“ „Sippe“ zu.
  4. Gemeinde Chieming, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 8. Januar 2022.
  5. Gemeinde Chieming in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 11. Mai 2021.
  6. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. (Nicht mehr online verfügbar.) Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original am 2. Februar 2021; abgerufen am 7. Januar 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  7. Siehe https://www.chieming.de/chiemings-historie-1
  8. siehe hierzu Irmtraut Heitmeier: Ortsnameninterpretation und Siedlungsgeschichte. Ein methodischer Versuch am Beispiel des südöstlichen Chiemgaus. In ZBLG. 53, 1990, S. 551–658, hier S. 575.
  9. Urpositionsblatt No. 768 der Landvermessung in Bayern.
  10. Bayerische Annalen, Jhrg. I, 1833, S. 224.
  11. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 581.
  12. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 814.
  13. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 592.
  14. Eintrag zum Wappen von Chieming in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  15. Sepp Linner in Chiemgau-Blätter, Beilage zum Traunsteiner Tagblatt Nr. 12, 26. März 2011, S. 1–3

На других языках


- [de] Chieming

[en] Chieming

Chieming is a municipality in the district of Traunstein in Bavaria, Germany.

[ru] Киминг

Киминг (нем. Chieming) — община в Германии, в земле Бавария.



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