Altenmarkt an der Alz (amtlich: Altenmarkt a.d.Alz) ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Traunstein. Ihren Namenszusatz verdankt sie der Alz, Abfluss des Chiemsees und Nebenfluss des Inn, die durch das Gemeindegebiet fließt.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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48.00111111111112.534444444444499 | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Traunstein | |
Höhe: | 499 m ü. NHN | |
Fläche: | 26,1 km2 | |
Einwohner: | 4162 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 159 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 83352 | |
Vorwahl: | 08621 | |
Kfz-Kennzeichen: | TS, LF | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 89 111 | |
Gemeindegliederung: | 42 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 21 83352 Altenmarkt a.d.Alz | |
Website: | www.altenmarkt.de | |
Erster Bürgermeister: | Stephan Bierschneider (CSU) | |
Lage der Gemeinde Altenmarkt a.d.Alz im Landkreis Traunstein | ||
Altenmarkt liegt am Zusammenfluss der Flüsse Alz und Traun. Entfernung zur Kreisstadt Traunstein ungefähr 18 Kilometer, zur Landeshauptstadt München etwa 82 Kilometer, nach Landshut rund 91 Kilometer, nach Passau annähernd 115 Kilometer.
Es gibt 42 Gemeindeteile:[2][3]
Der Ort Altenmarkt an der Alz erhielt seinen Namen nach der Gründung des nördlich in unmittelbarer Nachbarschaft gelegenen „neuen“ Marktes Trostberg vor etwa 750 Jahren. Er war jahrhundertelang eine von kleinem Handwerk geprägte Siedlung zu Füßen des Klosters Baumburg. Außerdem war Altenmarkt durch seine Lage am Übergang über die Alz, wo der Ort die Funktion eines Zoll und Handelsplatzes erfüllte, von Bedeutung. Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark des Klosters. Um 1803 endete die Grundherrschaft des Klosters Baumburg. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die selbstständige politische Gemeinde.
Die Gemeinde Rabenden verlor im Zuge der Gemeindegebietsreform ihre Selbständigkeit und wurde am 1. Januar 1975 eingegliedert.[4]
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3178 auf 4181 um 1003 Einwohner bzw. um 31,6 %.
Der Gemeinderat hat 16 Mitglieder. Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Gemeinderates ist der Erster Bürgermeister. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 haben von den 3405 stimmberechtigten Einwohnern in der Gemeinde Altenmarkt an der Alz 2178 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 63,96 % lag.[8]
Die Mandate im Gemeinderat der Amtszeit 2020 bis 2026 verteilen sich wie folgt:
Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2008 Stephan Bierschneider. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde er mit 55,43 % der Stimmen gewählt.[9]
Blasonierung: „Geteilt; oben in Rot auf grünem Dreiberg eine goldene Burg mit zwei Zinnentürmen und offenem Tor, durch das der Stamm einer über den Torzinnen sich ausbreitenden grünen Linde zu sehen ist; unten im grünen, von einem sich deichselförmig teilenden silbernen Schräglinksbach durchflossenen Feld schräg gekreuzt ein römisches Feldzeichen, das oben mit einer goldenen Schwurhand besteckt ist, und ein goldenes Faszenbündel mit dem Liktorenbeil; im oberen der dadurch gebildeten Winkel sitzt auf einer mit S.P.Q.R. bezeichneten Tafel ein goldener römischer Legionsadler, begleitet rechts von dem Buchstaben L, links von der Zahl VII.“[10] | |
Seit 1989 befindet sich das Café Libella im Hauptort.
Im Ort befindet sich westlich des Chorherrenstifts Baumburg an einem Berghang eine Gedenkstätte für Soldaten aus verschiedenen Epochen, die als Buchenwald-Gedenkstätte bezeichnet wird. Die Gedenkstätte liegt in der Nähe des Friedhofs der Gemeine Altenmarkt.
Entstanden ist die Gedenkstätte zunächst über einem Massengrab, in dem an Epidemien gestorbene bayerische, österreichische und französische Soldaten der Schlacht von Hohenlinden (Dezember 1800) bestattet worden sind. Das Chorherrenstift Baumburg wurde dabei als Lazarett genutzt, in das sich Verwundete aller beteiligten Armeen geflüchtet hatten. Aufgrund einer Typhusepidemie starben nach der Überlieferung mehr als 2000 Soldaten. Sie wurden im nahen Buchenwald in einem Massengrab beerdigt. Aufgrund der herrschenden Verwirrung wurden die Toten weder gezählt noch registriert, so dass unklar ist, wie viele Tote und wer in dem Grab bestattet wurde. Um die Erinnerung an dieses Grab wach zu halten, wurde im Jahr 1849 „auf einer Anhöhe“ über dem Massengrab an dieser Stelle eine Gedächtniskapelle im neuromanischen Stil erbaut. Weiterhin wurden an der Kapelle Gedenksteine für die Gefallenen des Krieges 1870/71 errichtet. Auch für die Toten des Ersten und des Zweiten Weltkriegs der Gemeinde wurde Gedenkkreuze errichtet. Jedes Jahr im Juni findet an der Gedenkstätte das sogenannte Buchenwaldgedenken statt.[11]
Neben kleineren Handwerksbetrieben und dem Tourismus ist die 1945 gegründete Firma ALZMETALL – Werkzeugmaschinenfabrik und Gießerei ein wichtiger Arbeitgeber in Altenmarkt.
Es gab 2017 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft sechs, im produzierenden Gewerbe 561 und im Bereich Handel und Verkehr 382 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 318 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1773. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 60 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1543 ha und 697 ha Wald.[12]
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2014):[13]
Altenmarkt an der Alz | Bergen | Chieming | Engelsberg | Fridolfing | Grabenstätt | Grassau | Inzell | Kienberg | Kirchanschöring | Marquartstein | Nußdorf | Obing | Palling | Petting | Pittenhart | Reit im Winkl | Ruhpolding | Schleching | Schnaitsee | Seeon-Seebruck | Siegsdorf | Staudach-Egerndach | Surberg | Tacherting | Taching am See | Tittmoning | Traunreut | Traunstein | Trostberg | Übersee | Unterwössen | Vachendorf | Waging am See | Wonneberg
Gemeindefreie Gebiete: Chiemsee (See) | Waginger See