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Der Landkreis Altötting liegt im bayerischen Regierungsbezirk Oberbayern. Kreisstadt und Verwaltungssitz ist die Stadt Altötting, die einwohnerstärkste Stadt ist jedoch Burghausen.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Verwaltungssitz: Altötting
Fläche: 569,29 km2
Einwohner: 112.116 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 197 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: AÖ, LF
Kreisschlüssel: 09 1 71
Kreisgliederung: 24 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Bahnhofstr. 38
84503 Altötting
Website: lra-aoe.de
Landrat: Erwin Schneider (CSU)
Lage des Landkreises Altötting in Bayern
KarteHof
Karte
Der Inn bei Marktl
Der Inn bei Marktl

Geographie



Lage


Das Gebiet des Landkreises Altötting kann in drei verschiedene Landschaftsräume eingeteilt werden. Im Norden, oberhalb der Inn-Niederung dehnt sich das tertiäre Isar-Inn-Hügelland aus. Daran schließt sich das Inntal mit einer durchschnittlichen Breite von 10 km an. Im Süden folgen die Moränen-Hügel und die Hochterrassenfelder der Alzplatte mit Anfängen des Voralpenlandes.

Die höchste Erhebung des Landkreises ist bei Tyrlaching (544 m ü. NHN), der tiefste Punkt am Innspitz bei Haiming (346 m ü. NHN).[2]


Nachbarkreise


Der Landkreis grenzt gegen den Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Rottal-Inn, Mühldorf am Inn und Traunstein. Im Südosten grenzt er an Österreich.


Geschichte



Landgericht


Auf dem Gebiet des heutigen Landkreises Altötting entstand 1803 das Landgericht Burghausen und 1810 das Landgericht Altötting. Beide gehörten ab 1817 zum Unterdonaukreis (Hauptstadt Passau). Im Zuge der 1837 vollzogenen Umbenennung der damaligen Kreise Bayerns in die heute noch gültigen Regierungsbezirke, kam es zu der Gebietsveränderung zwischen dem Isar- und Unterdonaukreis bzw. Ober- und Niederbayern, die den Altöttinger Raum zu Oberbayern brachte.


Bezirksamt


Das Bezirksamt Altötting wurde im Jahr 1862 durch den Zusammenschluss der Landgerichte älterer Ordnung Altötting und Burghausen gebildet.[3]


Landkreis


Am 1. Januar 1939 wurde wie überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt.[4] So wurde aus dem Bezirksamt der Landkreis Altötting.

Am 1. Oktober 1970 wurde die Gemeinde Mörmoosen des Landkreises Mühldorf am Inn in den Landkreis Altötting um- und in die Gemeinde Tüßling eingegliedert.

Am 1. Juli 1972 kam im Zuge der Gebietsreform die Gemeinde Tyrlaching vom Landkreis Laufen zum Landkreis Altötting.


Einwohnerentwicklung


Einwohnerentwicklung des Landkreises Altötting von 1840 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle
Einwohnerentwicklung des Landkreises Altötting von 1840 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle

Von 1988 bis 2008 gewann der Landkreis Altötting knapp 13.000 Einwohner hinzu bzw. wuchs um rund 13 %. Ab 2004 war die Einwohnerentwicklung leicht rückläufig. Zwischen 1988 und 2018 wuchs der Landkreis von 95.474 auf 111.210 um 15.736 Einwohner bzw. um 16,5 %.

Die nachfolgenden Zahlen beziehen sich auf den Gebietsstand vom 25. Mai 1987.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr184019001939195019611970198719911995200020052010201520172019
Einwohner30.86935.17250.21976.36978.09589.93494.216100.258105.914108.268109.227107.711108.485110.338111.516
Bevölkerungspyramide für den Kreis Altötting  (Datenquelle: Zensus 2011[5])
Bevölkerungspyramide für den Kreis Altötting (Datenquelle: Zensus 2011[5])

Wirtschaft und Infrastruktur


Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Altötting Platz 156 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“.[6]

Der Landkreis Altötting beherbergt wesentliche Teile des südostbayerischen Chemiedreiecks. Zwischen den Städten Burghausen, Töging und Trostberg lässt sich ein Dreieck zeichnen, in dem international bedeutende Chemieunternehmen tätig sind. Burghausen ist sowohl der Sitz des größten Werkes der Wacker Chemie AG als auch der petrochemischen Raffinerie der OMV Deutschland GmbH. In Burgkirchen befindet sich das Werk Gendorf. Auf dem Gelände der ehemaligen Hoechst AG haben sich verschiedene internationale Firmen der chemischen Industrie niedergelassen.
Eine wichtige Rolle spielt der Tourismus insbesondere durch die Wallfahrt in Altötting, Besuche des Papstgeburtsortes Marktl und die Burg zu Burghausen. Zusammen mit dem Landkreis Mühldorf am Inn wird der Landkreis Altötting innerhalb Bayerns als Tourismusregion „Inn-Salzach“ gekennzeichnet – die vom Bayerischen Landesamt für Statistik auf der Karte „Tourismusregionen* in Bayern“ landespolitisch geförderte Kennzeichnung einzelner oder mehrerer Kommunen als Tourismusregion erfolgt seit 2006 im Rahmen des Landesentwicklungsprogramms Bayern (LEP).[7]


Verkehr


Überörtlich ist der Landkreis in Richtung Ost- und Nordostbayern sowohl durch die Bundesstraße 20 als auch die Bundesstraße 588 an den Verkehr angebunden. In Nord-Süd-Richtung dient die Bundesstraße 299, welche zwischen Erharting und Winhöring mittlerweile zur Kreisstraße AÖ 35 abgestuft wurde, als wichtige Verkehrsader. Die in West-Ost-Richtung verlaufende Staatsstraße St 2550 (ehemalige Bundesstraße 12) wickelt ebenfalls einen großen Teil des überregionalen Verkehrs ab und wurde mittlerweile durch die A 94 wesentlich entlastet. Letztere durchquert von der Orts- und Landkreisgrenze bei Töging am Inn bis nach Marktl den Landkreis. Im weiteren, über die Landkreisgrenze hinaus verlaufenden, Straßenstück dient die überlastete Bundesstraße 12 der Anbindung in Richtung Simbach/Pocking und zur A 3. Dem Durchgangsverkehr im Landkreis dienen außerdem 8 Staatsstraßen und 33 Kreisstraßen.

1871 eröffneten die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen die Hauptbahn München–Simbach über Neuötting und Marktl als Verbindung von Bayern nach Österreich. Der vielbesuchte Wallfahrtsort Altötting wurde 1897 durch die Lokalbahn Mühldorf–Burghausen angeschlossen. Als Verbindung zwischen Altötting und dem Bahnhof Neuötting ging 1906 die Dampfstraßenbahn Neuötting–Altötting in Betrieb. Bis 1908 errichteten die Bayerischen Staatseisenbahnen die Hauptbahn Mühldorf–Freilassing, die in Tüßling von der Strecke nach Burghausen abzweigte. Von ihrer Station Garching wurde 1910 eine Querverbindung über Trostberg nach Traunstein hergestellt.[8]

Seit der Stilllegung der Dampfstraßenbahn im Jahre 1930 ist der Umfang des Schienennetzes unverändert geblieben.[9] Allerdings kam es etwa 1943 zu einer Verlegung der Trasse und des Bahnhofs in Burghausen.

Heute durchqueren folgende vier, von der Südostbayernbahn betriebene Regionalbahnlinien den Landkreis:

Ein zum Teil zweigleisiger Ausbau und die Elektrifizierung der Strecken München–Mühldorf–Freilassing und Tüßling–Burghausen sind geplant und im Bundesverkehrswegeplan als vordringlicher Bedarf vermerkt.

Der Güterverkehr wird überwiegend durch DB Cargo betrieben. Das Güterverkehrszentrum Burghausen wurde am 19. Januar 2015 in Betrieb genommen.


Politik


Kreistagswahl 2020 im Landkreis Altötting
Wahlbeteiligung: 56,9 %
 %
50
40
30
20
10
0
40,2 %
14,5 %
13,9 %
13,2 %
3,0 %
3,7 %
5,7 %
5,8 %
CSU
SPD
FW
Grüne
FDP
ÖDP
AfD
JL
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
−8,3 %p
−6,2 %p
−0,2 %p
+6,8 %p
+0,7 %p
−0,2 %p
+5,7 %p
+5,8 %p
CSU
SPD
FW
Grüne
FDP
ÖDP
AfD
JL
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100%

Kreistag


Sitzverteilung im Kreistag nach der Kommunalwahl am 15. März 2020:[10]

Partei / Liste Sitze
CSU 24
SPD 9
Freie Wählergemeinschaft (FW) 8
Grüne 8
AfD 3
FDP 2
ÖDP 2
Junge Liste im Landkreis Altötting e.V. (JL)0 4
Sitzverteilungen nach den vorigen drei Kreistagswahlen
Partei / Liste 2014 2008 2002
CSU 292831
SPD 121515
Freie Wähler 999
Grüne 542
FDP 221
ödp 211
REP 111

Bezirksamtmänner und Landräte


Folgende stellvertretende Landräte wurden durch den Kreistag gewählt:


Mandatsträger aus dem Landkreis Altötting



Wappen


Wappen des Landkreises Altötting
Wappen des Landkreises Altötting
Blasonierung: „Gespalten; vorne in Blau das silberne Oktogon der Altöttinger Gnadenkapelle, darüber schwebend eine goldene Marienkrone; hinten die bayerischen Rauten.“[11]

Das Wappen wird seit 1960 geführt.

Burghausen, Burgkirchen und der Süden von Altötting (oben und rechts) in den 1930er-Jahren (Aufnahmeblatt der 3. österreichischen Landesaufnahme)
Burghausen, Burgkirchen und der Süden von Altötting (oben und rechts) in den 1930er-Jahren (Aufnahmeblatt der 3. österreichischen Landesaufnahme)

Verdiente Persönlichkeiten



Gemeinden


(Einwohner am 31. Dezember 2021[12])

Städte

  1. Altötting (12.983)
  2. Burghausen (18.862)
  3. Neuötting (8817)
  4. Töging a.Inn (9407)

Märkte

  1. Marktl (2802)
  2. Tüßling (3375)

Verwaltungsgemeinschaften

  1. Emmerting
    (Gemeinden Emmerting und Mehring, 6611)
  2. Kirchweidach
    (Gemeinden Feichten a.d.Alz, Halsbach, Kirchweidach und Tyrlaching, 5504)
  3. Marktl
    (Markt Marktl und Gemeinde Stammham, 3694)
  4. Reischach
    (Gemeinden Erlbach, Perach und Reischach, 4946)
  5. Unterneukirchen
    (Gemeinden Kastl und Unterneukirchen, 5797)

Weitere Gemeinden

  1. Burgkirchen a.d.Alz (10.710)
  2. Emmerting (4079)
  3. Erlbach (1214)
  4. Feichten a.d.Alz (1251)
  5. Garching a.d.Alz (8702)
  6. Haiming (2522)
  7. Halsbach (1051)
  8. Kastl (2830)
  9. Kirchweidach (2676)
  10. Mehring (2411)
  11. Perach (1309)
  12. Pleiskirchen (2462)
  13. Reischach (2650)
  14. Stammham (1026)
  15. Teising (1836)
  16. Tyrlaching (1069)
  17. Unterneukirchen (3325)
  18. Winhöring (4747)

Sehenswürdigkeiten



Schutzgebiete


Im Landkreis gibt es vier Naturschutzgebiete, sechs Landschaftsschutzgebiete, sechs FFH-Gebiete und mindestens 28 ausgewiesene Geotope. (Stand August 2016)


Siehe auch



Kfz-Kennzeichen


Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben. Seit dem 14. Oktober 2016 ist aufgrund der Kennzeichenliberalisierung auch das Unterscheidungszeichen LF (Laufen) erhältlich.[13]


Literatur




Commons: Landkreis Altötting – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. H. Jochen Dyck, Siegfried Scherrer: Der Landkreis Altötting: Liebenswert – lebenswert – sehenswert. Blickpunkt-Wochenblatt-Verlags-Gruppe, Burghausen / Landshut / Passau 1992, S. 16.
  3. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 434 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 97 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 22. September 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ergebnisse2011.zensus2022.de Datenbank Zensus 2011, Kreis Altötting, Alter und Geschlecht
  6. Zukunftsatlas 2016. Archiviert vom Original am 2. Oktober 2017; abgerufen am 23. März 2018.
  7. Bayerisches Landesamt für Statistik: Tourismusregionen in Bayern, PDF-Datei, Stand: 1. Januar 2019, online unter statistik.bayern.de
  8. Reinhard Wanka, Wolfgang Wiesner: Die Hauptbahn München–Simbach und ihre Zweigbahnen. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1996, ISBN 3-922138-59-4, S. 10, 15.
  9. Reinhard Wanka, Wolfgang Wiesner: Die Hauptbahn München–Simbach und ihre Zweigbahnen. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1996, ISBN 3-922138-59-4, S. 223–225.
  10. Kreistagswahl Altötting. Abgerufen am 24. Mai 2020.
  11. Eintrag zum Wappen des Landkreises Altötting in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 4. September 2017.
  12. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  13. Ab sofort gibt es wieder das alte Laufener Kennzeichen. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 1. Februar 2017; abgerufen am 12. Februar 2018.

На других языках


- [de] Landkreis Altötting

[en] Altötting (district)

Altötting (German pronunciation: [altˈʔœtɪŋ] (listen); Bavarian: Oidäding) is a Landkreis (district) in Bavaria, Germany. It is bounded by (from the east and clockwise) Austria and the Bavarian districts of Traunstein, Mühldorf and Rottal-Inn.

[ru] Альтэттинг (район)

Альтэттинг (нем. Altötting) — район в Германии. Центр района — город Альтэттинг. Район входит в землю Бавария. Подчинён административному округу Верхняя Бавария. Занимает площадь 569,29 км². Население — 111 936 чел. (2021)[1]. Плотность населения — 196 человек/км². Официальный код района — 09 1 71.



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