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Gars am Inn (amtlich Gars a.Inn[2]) ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Gars am Inn.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Mühldorf am Inn
Verwaltungs­gemeinschaft: Gars am Inn
Höhe: 445 m ü. NHN
Fläche: 43,65 km2
Einwohner: 3960 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 91 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 83536, 83546, 83555, 83559
Vorwahl: 08073
Kfz-Kennzeichen: MÜ, VIB, WS
Gemeindeschlüssel: 09 1 83 118
Marktgliederung: 103 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Hauptstr. 3
83536 Gars a. Inn
Website: www.gars.de
Erster Bürgermeister: Robert Otter (parteiunabhängig)
Lage des Marktes Gars a.Inn im Landkreis Mühldorf am Inn
Karte
Karte
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Markt

Geografie



Geografische Lage


Die Gemeinde liegt im Alpenvorland in der Flussniederung des Inn. Südlich grenzt sie an den Landkreis Rosenheim und südöstlich an den Landkreis Traunstein.

Die Altmoränenlandschaft nördlich des Inntales erhebt sich bei Biburg auf bis zu 600 Meter. Sie stammt aus der vorletzten Eiszeit, wo die Gletscher knapp über das heutige Gars und Kloster Au hinweggingen.[3]


Gemeindegliederung


Die Gemeinde hat 103 Gemeindeteile (In Klammern ist die Postleitzahl angegeben. Alle Orte mit der Postleitzahl 83536 gehören zum postalischen Ort 83536 Gars a. Inn, die Orte mit anderen Postleitzahlen werden von der Deutschen Post als eigenständige Orte behandelt, zum Beispiel 83546 Dornhecken. Ausnahmen sind angegeben):[4][5]

Es gibt die Gemarkungen Au am Inn, Gars am Inn, Klostergars, Lengmoos und Mittergars.


Nachbargemeinden



Geschichte


Michael Wening: Kloster Gars, Anfang 18. Jh.
Michael Wening: Kloster Gars, Anfang 18. Jh.

Bis zur Gemeindegründung


Gars wurde im Jahr 764 erstmals erwähnt. Das Kloster Gars wurde durch Herzog Tassilo III. von Bayern 768 als „Cella Garoz“ gegründet. Gars am Inn unterstand der Landesherrschaft des Fürsterzbistums Salzburg und hatte schon im 12. Jahrhundert Marktrechte. Der Ort war eine geschlossene Hofmark innerhalb eines Etters. Die hohe Gerichtsbarkeit lag jedoch beim Kurfürstentum Bayern. 1803 kam der Markt im Zuge der Säkularisation in Bayern zum späteren Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.


19. Jahrhundert


Mit der Eröffnung der Bahnstrecke Rosenheim–Mühldorf erhielt Gars am 1. Mai 1876 Anschluss an das Eisenbahnnetz. Während der Ort Gars nördlich des Inns liegt, entstanden Bahnstrecke und Bahnhof südlich des Inns. Um den somit südöstlich außerhalb des Ortes Gars gelegenen Bahnhof entstand der Gemeindeteil Gars Bahnhof.


Eingemeindungen


Bis zu dessen Auflösung 1972 gehörten alle Gemeindeteile zum Landkreis Wasserburg am Inn. Die Gemeinde Gars am Inn bestand nur aus dem Hauptort ohne das Kloster. Am 1. Januar 1967 schloss sie sich mit der Gemeinde Klostergars (ab dem 9. März 1956 der neue Gemeindename für Stadel) zum neuen Markt Gars am Inn zusammen. In diese wurden mit Wirkung vom 1. April 1971 die Gemeinden Au am Inn, Lengmoos und Mittergars eingegliedert.[6]


Einwohnerentwicklung


Zwischen 1988 und 2018 wuchs der Markt von 3578 auf 3932 Einwohner bzw. um 9,9 %.


Politik


Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Gars a. Inn.


Gemeinderat


Die Gemeinderatswahl 2020 ergab folgende Stimmenanteile und Sitzverteilung:

Partei/Liste 2020[7]
% Sitze
CSU 6,8 1
GRÜNE 16,3 3
Freie Wählergemeinschaft Gars am Inn 27,2 4
Parteiloser Wählerblock Gars Bahnhof 11,5 2
Freie Wählergemeinschaft Au am Inn 12,3 2
Freie Wählergemeinschaft Lengmoos 13,2 2
Freie Wählergemeinschaft Mittergars 12,5 2
Gesamt 100 16
Wahlbeteiligung 65,6 %

Bürgermeister


Bürgermeister ist Robert Otter (unabhängig).[8] Er setzte sich am 29. März 2020 bei der Stichwahl gegen Anton Lentner (FWG Lengmoos) mit 56,5 % zu 43,5 % der Stimmen durch.


Wappen


Wappen von Gars am Inn
Wappen von Gars am Inn
Blasonierung: „Gespalten von Silber und Rot, überdeckt mit einer schräg aufsteigenden, rot gezungten grünen Schlange.“[9]

Dieses Wappen wird seit 1567 geführt.

Wappenbegründung: Die Schlange ist wohl als Wasserschlange (Ringelnatter) zu deuten, die auf die Lage des Marktes am Inn und die Flussauen in der Umgebung anspielen soll. Die Schildfarben Silber und Rot entsprechen den Farben des Erzstifts Salzburg, dem die zum Salzburger Vogtgericht Mühldorf gehörende Hofmark Gars bis 1802 unterstand. Die hohe Gerichtsbarkeit lag jedoch beim kurbayerischen Landgericht Neumarkt. Gars hatte schon im 12. Jahrhundert Marktrechte und erhielt 1567 durch den Landesherrn, den Erzbischof von Salzburg, ein eigenes Wappen. Das erste bekannte Marktsiegel aus dem frühen 19. Jahrhundert entsprach dem Wappen; die heraldisch korrekte Spaltung wurde im Siegel später aufgegeben und die Schlange in ein leeres Feld gestellt.

Gemeindepartnerschaften



Kultur und Sehenswürdigkeiten



Klosterkirche


Katholische Kirche Gars am Inn
Katholische Kirche Gars am Inn

Die Klosterkirche ist eine Schöpfung der Graubündner Baumeister Giovanni Gaspare Zuccalli und Domenico Cristoforo Zuccalli (1661/62) und einer der frühesten barocken Kirchenbauten in Altbayern.


Redemptoristenkloster


Im Jahre 1899 eröffneten die Redemptoristen in Gars am Inn ein Ordensgymnasium. Pater Kaspar Stangassinger wurde im Alter von 28 Jahren zum Seminardirektor ernannt. Doch er konnte den Schülern nur noch zum Schulbeginn die Exerzitien halten. Wenige Tage später starb er an einer Blinddarmentzündung. Am 24. April 1988 wurde er von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.

Im Kloster Gars lebte und wirkte von 1871 bis zu seinem Tod 1930 der berühmte Malermönch Max Schmalzl, der auch als bayerischer Fra Angelico bezeichnet wird.


Innwerk-Siedlung


Die Innwerk-Siedlung ist eine 1938/39 erbaute Werkssiedlung für Betriebsangehörige des Innwerks. Zwölf Kleinsiedlerstellen wurden entlang der Zufahrtsstraße zur Staustufe errichtet. Es handelt sich um ein nahezu unverändert erhaltenes Ensemble nationalsozialistischen Kleinsiedlungsbaues.


Wirtschaft und Infrastruktur



Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft


Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2010 2,3 Millionen Euro, davon waren 0,6 Mill. Euro (netto) Gewerbesteuereinnahmen.

Im Jahr 2010 gab es im Bereich der Land- und Forstwirtschaft fünf, im produzierenden Gewerbe 230 und im Bereich Handel und Verkehr 117 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren es 386 Personen. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 1286. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es zwei Betriebe, im Bauhauptgewerbe zehn Betriebe.

Zudem bestanden im Jahr 2010 100 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2306 ha. Davon waren 1308 ha Ackerfläche und 995 ha Dauergrünfläche.


Verkehr


Das Gemeindegebiet wird im Süden von der eingleisigen Bahnstrecke Rosenheim–Mühldorf durchquert, die von der Südostbayernbahn betrieben wird. Haltepunkte sind Gars-Bahnhof und Mittergars.

Im Ort Gars am Inn treffen sich die Staatsstraße 2352 und die von der Bundesstraße 12 kommende Staatsstraße 2353.


Bildung


2018 gab es folgende Einrichtungen:


Persönlichkeiten




Commons: Gars am Inn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Datenblatt des Statistischen Bundesamtes
  3. [Heimatgeschichte Marktgemeinde Gars am Inn]
  4. Gemeinde Gars a.Inn in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 12. Mai 2021.
  5. Gemeinde Gars a.Inn, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 589 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Gemeinderatswahl Markt Gars a.Inn - 15. März 2020, Markt Gars a.Inn - Amtliches Endergebnis. Abgerufen am 16. November 2020.
  8. Marktgemeinderat Gars a. Inn. Verwaltungsgemeinschaft Gars a. Inn, abgerufen am 17. Juli 2020.
  9. Eintrag zum Wappen von Gars am Inn in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  10. OVB 0nline > Rosenheim > Wasserburg am Inn > "Wilde Ehe" nach 50 Jahren legalisiert (Bayern, Deutschland)

На других языках


- [de] Gars am Inn

[en] Gars am Inn

Gars is a municipality in the district of Mühldorf in Bavaria in Germany. It is the location of Gars Abbey.

[ru] Гарс-ам-Инн

Гарс-ам-Инн (нем. Gars am Inn) — коммуна в Германии, в земле Бавария.



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