Kenn ist eine Ortsgemeinde an der Mosel im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße an. Kenn gilt als Tor zur Römischen Weinstraße.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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49.8019444444446.7225150 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Trier-Saarburg | |
Verbandsgemeinde: | Schweich an der Römischen Weinstraße | |
Höhe: | 150 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,91 km2 | |
Einwohner: | 2859 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 731 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54344 | |
Vorwahl: | 06502 | |
Kfz-Kennzeichen: | TR, SAB | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 35 060 | |
LOCODE: | DE NNP | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Brückenstraße 26 54338 Schweich | |
Website: | www.kenn.de | |
Ortsbürgermeister: | Rainer Müller (CDU) | |
Lage der Ortsgemeinde Kenn im Landkreis Trier-Saarburg | ||
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Es ist anzunehmen, dass sich bereits ab ca. 250 v. Chr. Kelten rund um das heutige Kenn niederließen. Funde in der näheren Umgebung belegen deren Existenz. Es ist jedoch unklar, ob es sich nur um einzelne kleine Gruppen handelte, die auf der Durchreise waren, oder ob dort bereits größere Stämme angesiedelt waren. Gesichert ist, dass bereits vor etwa 2.000 Jahren eine ortsähnliche Ansiedlung römischen Ursprungs auf dem Terrain des heutigen Kenn entstanden ist.
Es gibt mehrere Funde aus der Eisenzeit sowie aus der Zeit des Römischen Reiches. Eine Kopie der Statue einer römischen Quellnymphe ist auf dem Römerplatz in Kenn zu sehen, während sich das gut erhaltene Original mittlerweile im Rheinischen Landesmuseum Trier befindet.
Der Kenner Ortskern ist auf einem Areal gewachsen, das einen ehemaligen römischen Gutshof aus der Mitte des 2. Jahrhunderts umschließt. Im Zuge von Bauarbeiten wurden im Jahr 1987 auf einer Fläche von ca. 23 m × 4,40 m drei in einer Reihe angelegte Kellerräume dieses Gutshofes freigelegt, von denen der südliche Raum restauriert wurde und heute von außen besichtigt werden kann. Auch das 1764 erbaute Bauernhaus, das heute das Kenner Heimatmuseum beherbergt, wurde auf der 'Villa Urbana', so der Name des Gutshofes, errichtet.[2]
Eine erste urkundliche Erwähnung ist auf das Jahr 893 datiert. Dort erwähnt ist der Name „Cannis“. Ein Name, der aus dem Lateinischen hergeleitet werden kann und soviel wie „Schilfufer“ bedeutet. Die Schreibweise „Kenn“ wird erst seit dem 18. Jahrhundert verwendet.
Sehr stark geprägt wurde Kenn durch die Maximiner Zeit. Obwohl sich eine urkundliche Erwähnung von 633 als Fälschung erwies, gibt es dennoch Grund zur Annahme, dass eine Schenkung ausgedehnter Grundherrschaften mit Feldern, Wäldern und Dörfern (darunter auch Cannis) an die Reichsabtei St. Maximin auf den Merowingerkönig Dagobert I. zurückzuführen ist.
Diese Episode in der Kenner Geschichte dauerte mehrere Jahrhunderte an und endete erst mit der Säkularisation, im Zuge dessen die Benediktinerabtei St. Maximin 1802 aufgehoben wurde. Bereits 1797 wurde nach dem Ersten Koalitionskrieg im Frieden von Campo Formio das gesamte linke Rheinufer, somit auch die Region um Kenn, zum französischen Staatsgebiet erklärt. Unter französischer Territorialherrschaft wurde Kenn der Mairie Longuich im Kanton Schweich zugeteilt. Das Maximiner Hofgut wurde 1812 versteigert.[3]
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Kenn, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]
Jahr | Einwohner |
---|---|
1815 | 409 |
1835 | 737 |
1871 | 808 |
1905 | 713 |
1939 | 872 |
Jahr | Einwohner |
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1950 | 960 |
1961 | 1.114 |
1970 | 1.324 |
1987 | 2.276 |
1997 | 2.503 |
Jahr | Einwohner |
---|---|
2005 | 2.535 |
2011 | 2.552 |
2017 | 2.607 |
2021 | 2.859[1] |
Der Gemeinderat in Kenn besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[5]
Wahl | SPD | CDU | FWG | Gesamt |
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2019 | 4 | 8 | 8 | 20 Sitze |
2014 | 4 | 9 | 7 | 20 Sitze |
2009 | 4 | 9 | 7 | 20 Sitze |
2004 | 5 | 10 | 5 | 20 Sitze |
1999 | 7 | 7 | 6 | 20 Sitze |
* FWG = Freie Wählergruppe Kenn 1979 e. V.
Rainer Müller (CDU) wurde 2009 Ortsbürgermeister von Kenn.[6] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 68,44 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[7]
Müllers Vorgänger Manfred Nink (SPD) hatte das Amt von 1996 bis 2009 ausgeübt.[8]
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Blasonierung: „Das Wappen ist geteilt und in der unteren Hälfte gespalten. Oben in Gold ein doppelköpfiger schwarzer, rot bewehrter Adler mit silbernem Nimbus. Unten rechts in Blau zwei schräg gekreuzte goldene Schilfrohre mit Kolben. Unten links in Silber eine hängende grüne Weintraube mit zwei Blättern.“ |
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Kenn
In Kenn befinden sich ein katholischer Kindergarten, eine Grundschule[10] und eine Geschäftsstelle der Sparkasse Trier. Des Weiteren gibt es in Kenn eine Apotheke, einen Internisten, einen Tierarzt und einen Zahnarzt.[11] Zudem sind zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen sowie Industriebetriebe in Kenn ansässig.[12]
Das Mosel-Einkaufszentrum (MEZ) Kenn am Kenner Haus wurde 1969 eröffnet. Es liegt an der Landesstraße 145 und an der Bundesautobahn 602. Es wurde bisher betrieben von Schmidt & Breug (ab 1969), Plaza (ab 1986), Continent (ab 1990), Interspar (ab 1996), Walmart (ab 1999) und Real (ab 2007). Ende September 2021 wurde das Mosel-Einkaufszentrum geschlossen.[13][14]
Kenn liegt an der Trasse der ehemaligen Moselbahn. Durch den Ort führt der Mosel-Radweg.
Kenn liegt an der A 602 (Verteilerkreis Trier – Autobahndreieck Moseltal) und an der A 64a (Kenn – Trier-Ehrang), beide sind Teil der Europastraße 44, sowie an den Landesstraßen L 145 und L 151.
Der ÖPNV im Tarifbereich des Verkehrsverbundes Region Trier wird durch Busse der Moselbahn GmbH und Robert-Reisen betrieben.
Im Westen der Gemeinde liegt die Moselbrücke Ehrang der Bundesautobahn 64a zwischen Kenn und Trier-Ehrang. Sie hat einen Fuß- und Radweg, die zum Trierer Hafen und zur Ortsmitte von Ehrang führen.
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