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Schweich (von kelt. Soiacum) ist eine Stadt an der Mittelmosel im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz im moselfränkischen Sprachraum. Schweich ist der Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße, der die Stadt und 18 eigenständige Ortsgemeinden angehören. Ein Stadtteil von Schweich ist Issel. Schweich ist gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Trier-Saarburg
Verbandsgemeinde: Schweich an der Römischen Weinstraße
Höhe: 133 m ü. NHN
Fläche: 31,08 km2
Einwohner: 7940 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 255 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54338
Vorwahl: 06502
Kfz-Kennzeichen: TR, SAB
Gemeindeschlüssel: 07 2 35 125
Adresse der Verbandsverwaltung: Brückenstraße 26
54338 Schweich
Website: www.stadt-schweich.de
Stadtbürgermeister: Lars Rieger (CDU)
Lage der Stadt Schweich im Landkreis Trier-Saarburg
Karte
Karte
Schweich an der Mosel
Schweich an der Mosel
Panorama vom Annaberg aus
Panorama vom Annaberg aus
Mosel vor Ausbau bei Schweich (1955)
Mosel vor Ausbau bei Schweich (1955)

Geographie



Geographische Lage


Schweich liegt am Rande des Meulenwaldes. Fließgewässer im Stadtgebiet sind die Mosel mit ihren linken Nebenflüssen Quintbach, Merzbach, Ermesgraben, Föhrenbach und Landwehrgraben. Zwischen Schweich-Issel und Trier-Quint liegt der Rothenberg.

Schweich bezeichnet das Messtischblatt Nr. 6106 (früher Nr. 3456) der topografischen Karte im Maßstab 1:25.000.[3][4][5]


Stadtgliederung


Zur Stadt Schweich gehören der Ortsbezirk Issel mit den Gemeindeteilen Am Tunnel und Unterm Rotenberg sowie die weiteren Gemeindeteile Am Atzertwald, Am Bahnhof Schweich, Am Heilbrunnen, Andresmühle, Auf Mascheid, Auf Schodenpfädchen, Bohnenfeldhof, Forsthaus in der Quint, Haardthof, Haus Mülchen, Hinter der Andresmühle, Kempsmühle, Leinenhof, Loiseleuxmühle, Molitorsmühle, Osterbornhof, Schimmelhof und Thesenmühle.[6]


Nachbargemeinden


Benachbart sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden): Zemmer, Naurath (Eifel), Föhren, Hetzerath, Bekond, Mehring, Longen, Longuich und die Stadt Trier.


Geschichte


Römische Funde am Ostrand von Schweich und am Heidekopf, etwa vier Kilometer von Schweich entfernt, belegen eine Besiedlung zu jener Zeit. Fränkische Gräber wurden im westlichen Ortsteil, an der Straße nach Issel, gefunden.


Mittelalter


Schweich wurde urkundlich erstmals im Jahre 721 als Soiacum erwähnt: die fränkische Edeldame Bertrada und ihr Sohn Charibert schenkten dem von ihnen neu gegründeten Kloster Prüm einen Hof an der Mosel. 762 ging der ganze Ort in den Besitz des Klosters über.

Auf den Resten einer römischen Villa wurde der Niederprümer Hof errichtet, der dem Prümer Kloster als Verwaltungssitz diente. In dem restaurierten Gebäude von 1706 ist heute ein Kulturzentrum untergebracht.

In mittelalterlicher Zeit gab es die Quintburg auf dem Burgberg oberhalb des Kaiserhammerweihers und nicht weit davon entfernt im Distrikt Kastelaun eine Wallburg.[7]


Neuzeit


Am Wahrzeichen der Stadt, dem Fährturm am Yachthafen, war eine der wichtigsten Fährübergänge der Mosel der Straße Trier – Koblenz. Nördlich der Stadt liegt der Bahnhof von Schweich, der 1878 mit der Anbindung an die Bahnstrecke Trier – Wittlich errichtet wurde.

In kurtrierischer Zeit gehörte Schweich mit dem Sitz einer Schultheißerei zum Amt Pfalzel. In französischer Zeit wurde Schweich Sitz einer Mairie und Sitz des Kantons Schweich mit den weiteren Mairies Longuich, Hetzerath, Mehring, Sehlem und Trittenheim. Aus der preußischen Bürgermeisterei Schweich und dem späteren Amt Schweich entstand 1968 die Verbandsgemeinde Schweich.

Am 7. Juni 1969 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Issel nach Schweich eingemeindet.[8] Die Stadtrechte wurden am 30. Mai 1984 verliehen.[9]


Einwohnerentwicklung


Die Entwicklung der Einwohnerzahl, bezogen auf das heutige Gebiet der Stadt Schweich, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

JahrEinwohner
18151.381
18352.494
18713.000
19053.616
19394.217
19504.597
19615.071
JahrEinwohner
19705.590
19875.511
20056.522
20116.778
20177.844
20217.940
Grafik der Einwohnerentwicklung

Religion


Die Stadt Schweich in der Nähe der Bischofsstadt Trier ist traditionell katholisch geprägt. Seit 1639 ist auch eine jüdische Gemeinde belegt; einziges Relikt ist der jüdische Friedhof. Im Rahmen eines Projektes von Jugendlichen aus dem örtlichen Jugendraum wurde – erfolglos – versucht, noch heute anwesende Juden in Schweich ausfindig zu machen; es konnten immerhin noch Zeitzeugen von damals interviewt werden. Auch eine evangelische Kirche ist in Schweich vorhanden, in der regelmäßig Gottesdienste und Konfirmationen durchgeführt werden.


Politik



Stadtrat


Stadtrat Schweich 2019
6
8
10
6 8 10 
Insgesamt 24 Sitze
  • SPD: 6
  • FWG: 8
  • CDU: 10

Der Stadtrat in Schweich besteht seit der Kommunalwahl 2019 aus 24 Ratsmitgliedern (da die Stadt in der Wahlperiode 2014–2019 die Zahl der Einwohner von 7.500 übersprungen hatte), die in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzendem. Vorsitzende der Stadtratsfraktionen sind Jonas Klar (CDU), Johannes Lehnert (FWG) und Achim Schmitt (SPD).

Die Sitzverteilung im Stadtrat:

Wahl SPD CDU FWG Gesamt
2019[10]610824 Sitze
2014[11]68822 Sitze
200979622 Sitze
200479622 Sitze

Bürgermeister


Nach dem Zweiten Weltkrieg war Herr Schilling von 1946 bis 1952 Bürgermeister. Ihm folgte von 1952 bis 1969 Josef Geiben. 1969 übernahm das Amt des Ortsbürgermeisters Kurt Ensch (SPD), der 1974 von Friedrich Zeyen (CDU) abgelöst wurde, der das Amt bis 1983 ausübte. Von 1983 bis 1994 war Josef Rohr (CDU) Stadtbürgermeister, von 1994 bis 1999 Günther Porten (FWG) und von 1999 bis Juni 2009 Vitus Blang (SPD). Bei der Wahl am 7. Juni 2009 erzielte Otmar Rößler (FWG) 38,8 Prozent der Stimmen, Johannes Heinz (CDU) 37,4 Prozent und Achim Schmitt (SPD) 23,9 Prozent. Die Wahlbeteiligung betrug 59,1 Prozent.[12] Bei der Stichwahl am 21. Juni 2009 erhielt Rößler 57,3 Prozent und Heinz 42,7 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 48,8 Prozent.[13] Am 25. Mai 2014 wurde Otmar Rößler (FWG) mit 57,5 Prozent der Stimmen als Stadtbürgermeister wiedergewählt bei einer Wahlbeteiligung von 57,7 Prozent. Im April 2015 trat Stadtbürgermeister Rößler zurück. Bei der Neuwahl am 12. Juli 2015 siegte Lars Rieger (CDU) gegen Achim Schmitt (SPD) mit 65,4 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 38,7 Prozent. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde Lars Rieger (CDU) bei einer Wahlbeteiligung von 66,3 Prozent mit 76,8 % der Stimmen als einziger Kandidat[14] wiedergewählt.[15]


Wappen


Wappen von Schweich
Wappen von Schweich
Blasonierung: „In Grün eine silberne (weiße) aufrechte Grabschaufel.“
Wappenbegründung: Das Wappen entstammt einem Gerichtssiegel aus dem Jahre 1478. In dem damaligen Tartschenschild war ein bäuerliches Gerät dargestellt, welches 1574 als Pflugschar und später als Grabschaufel bezeichnet wurde. Im 16. Jahrhundert wurde dem Siegel das Kreuz von Kurtrier hinzugefügt. Das 1951 verliehene Wappen bezieht sich auf das älteste Siegel von Schweich.

Partnerstädte


Partnergemeinden sind Marsannay-la-Côte (Frankreich), Portishead (Vereinigtes Königreich), Krokowa (Polen), Renesse (Niederlande) und Murialdo (Italien).


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Sehenswürdigkeiten


Fährturm
Fährturm
Bootshafen
Bootshafen

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Schweich


Vereine


In Schweich gibt es etwa 40 aktive Vereine,[16] der größte davon ist der TuS Mosella Schweich; die Turnabteilung wurde 1901, die Fußballabteilung 1919 gegründet.

Laut dem Vereinsregister des Amtsgerichtes Wittlich gibt es in Schweich insgesamt über 50 eingetragene Vereine.


Wirtschaft und Infrastruktur


Die Weinlagen des Weinortes Schweich im Anbaugebiet Mosel gehören zur Großlage Probstberg. Die Einzellagen sind Herrenberg, Annaberg und Burgmauer.[17]


Verkehr


Autobahndreieck Moseltal
Autobahndreieck Moseltal
Bahnhof Schweich DB mit Dampfzug
Bahnhof Schweich DB mit Dampfzug

Die Bundesautobahn 1 (Europastraße 44) verläuft östlich von Schweich und führt über die Moselbrücke Schweich zum Autobahndreieck Moseltal bei Longuich. Die Bundesstraße 53 führt entlang der Mosel über Schweich und Issel. Landesstraßen im Stadtgebiet sind die L141 in Richtung Föhren-Hochkreuz und die L47 in Richtung Föhren. Die Moselbrücke Schweich (L141) verbindet Kirsch (Longuich) und Schweich.

Der Bahnhof Schweich DB liegt an der Eisenbahnstrecke Trier–Koblenz und der Bahnhof Schweich Süd lag an der Kleinbahnstrecke Trier-Bullay. Der Trierer Stadtbus verkehrt täglich bis nach Schweich. Es gelten die Tarife des Verkehrsverbundes Region Trier (VRT).

Schweich liegt am Mosel-Radweg und am Radweg Wittlicher Senke.

Schweich verfügt, gemeinsam mit den benachbarten Gemeinden der Römischen Weinstraße, über zahlreiche markierte Rundwanderwege. Der Qualitätsfernwanderweg Moselsteig, die beiden Hauptwanderwege des Eifelvereins Ville-Eifel-Weg und Moselhöhenweg sowie die Pilgerwege Eifel-Camino und Mosel-Camino führen durch die Stadt bzw. an ihr vorbei.


Öffentliche Einrichtungen



Ansässige Unternehmen


Ansässig sind zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen sowie einige Weingüter.[18] Die Sparkasse Trier und die Volksbank Trier haben Geschäftsstellen in Schweich.

Die Jozi-Reisen GmbH ist ein Busunternehmen aus Schweich.


Medien


Der Schweicher Bote war eine Zeitung der Schweicher Druckerei Sachsenweger und wurde von 1885 bis 1934 herausgegeben. Von 1924 bis 1933 erschien in loser Folge auch die Beilage Mein Heimatland.[19][20][21]

Lokale Medien sind heute der Trierische Volksfreund, der Wochenspiegel und das Amtsblatt der Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße.


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Schweich – Sammlung von Bildern
Wikivoyage: Schweich – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2021, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 3. April 2021.
  3. Deutsche Fotothek: Messtischblatt Nr. 3456: Schweich, 1887
  4. landkartenarchiv.de: Messtischblatt Nr. 6106: Schweich, 1940
  5. Karte 2019, DNB 1193001854
  6. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 115 (PDF; 3,3 MB).
  7. Bernhard Gondorf: Die Burgen der Eifel, Köln 1984, ISBN 978-3-7616-0723-7
  8. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 178 (PDF; 2,8 MB).
  9. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 187 (PDF; 2,8 MB).
  10. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  11. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen (Memento vom 7. März 2016 im Internet Archive)
  12. schweich.de: Wahlergebnis Stadtbürgermeister Schweich 2009 (PDF; 12 kB)
  13. schweich.de: Wahlergebnis Stadtbürgermeister Schweich 2009-Stichwahl (PDF; 13 kB)
  14. VG- und Stadtbürgermeisterwahl Schweich: Große Zustimmung für Horsch und Rieger, volksfreund.de, abgerufen am 18. August 2022
  15. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 30. Januar 2021 (siehe Schweich a.d.R.Weinstr., Verbandsgemeinde, 19. Ergebniszeile).
  16. Vereine in Schweich
  17. Weinlagen-Info Schweich
  18. Unternehmen in Schweich
  19. Heimatzeitung Schweicher Bote bleibt der Nachwelt erhalten, Bericht im Trierischen Volksfreund (Februar 2016)
  20. ZDB-ID 2848399-6 (Schweicher Bote)
  21. ZDB-ID 635131-1 (Mein Heimatland)
  22. Projekt Gutenberg
  23. zu Markus Konder siehe: Artur Gemmel, Chronik von Schweich ( = Schriftenreihe Ortschroniken des Trierer Landes, Bd. 7), Schweich 1984, S. 138–140
  24. Bernd Münchgesang zum Ehrenpräsidenten der Mosella ernannt. In: TuS Mosella Schweich e.V. 30. Juni 2019, abgerufen am 4. September 2019.

На других языках


- [de] Schweich

[en] Schweich

Schweich is a town in the Trier-Saarburg district, in Rhineland-Palatinate, Germany. It is situated on the river Moselle, approx. 10 km (6.2 mi) northeast of Trier.

[es] Schweich

Schweich es una ciudad situado en el distrito de Tréveris-Saarburg, en el estado federado de Renania-Palatinado (Alemania). Su población estimada a finales de 2016 era de 7840 habitantes.[2]

[ru] Швайх

Швайх (нем. Schweich) — город в Германии, в земле Рейнланд-Пфальц.



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