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Illmensee ist eine Gemeinde im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg rund 17 Kilometer nördlich des Bodensees. Illmensee wird mit seinen 100 Hektar Seenfläche auch Drei-Seen-Gemeinde genannt. Seit 1987 ist Illmensee ein staatlich anerkannter Erholungsort.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Sigmaringen
Höhe: 692 m ü. NHN
Fläche: 24,92 km2
Einwohner: 2065 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 83 Einwohner je km2
Postleitzahl: 88636
Vorwahl: 07558
Kfz-Kennzeichen: SIG, SLG, STO, ÜB
Gemeindeschlüssel: 08 4 37 056
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchplatz 5
88636 Illmensee
Website: www.illmensee.de
Bürgermeister: Michael Reichle
Lage der Gemeinde Illmensee im Landkreis Sigmaringen
Karte
Karte

Geographie



Geographische Lage


Auf der Gemarkung der Gemeinde liegen neben dem gleichnamigen Illmensee auch der Ruschweiler See und der Volzer See. Alle drei Seen sind gemeinsam gegen Ende der letzten Eiszeit, der so genannten Würmeiszeit, entstanden. Der Illmensee ist ein beliebter Badesee, es gibt dort einen Campingplatz.

Ebenfalls auf Gemeindegebiet liegt mit 833 Metern ü. NN. die höchste nicht zur Schwäbischen Alb gehörende Erhebung im Landkreis Sigmaringen, der Höchsten. Der Gipfel liegt rund fünf Kilometer südlich von Illmensee. Ein weiterer Gipfel auf Gemeindegebiet ist der Sturmberg.


Nachbargemeinden


Ostrach, Wilhelmsdorf, Deggenhausertal, Heiligenberg, Pfullendorf.


Gemeindegliederung


Die Gemeinde Illmensee setzt sich zusammen aus dem Dorf Illmensee (mit den Häusern Berghalden, Härte[Herden-]bühl, Im Langenwegacker, Im Sandbühl, Reute und Weiher, dem Weiler Krumbach und Lichtenegg sowie dem aufgegebenen Hof Altlichtenegg im Weiler Lichtenegg), dem Dorf Illwangen (mit den Höfen Birkhof, Höchsten, Rutscherhaus und Waldhäusle, dem Zinken Glashütten, den Häusern Zum Schwanen sowie dem abgegangenen Betzenreute) und dem Dorf Ruschweiler (mit dem Gampenhof, den Häusern Im Kläfflerösch, Im Pfisteri, Im Sturmberg, In den Bachäckern, In den Furtäckern [Hungerberg], die Dörfer Judentenberg und Neubrunn, den Volzenhöfen sowie den abgegangenen Ruschried und Seligenstatt bei Judentenberg).[2]

WappenOrtsteilEinwohner[3]Fläche
Illmensee (Kernort)927 ?
Illwangen234 ?
Ruschweiler919 ?

Schutzgebiete


In Illmensee liegt das Naturschutzgebiet Ruschweiler und Volzer See. Es wird umgeben vom Landschaftsschutzgebiet Illmensee, Ruschweiler See und Volzer See und gehört gleichzeitig zum FFH-Gebiet Pfrunger Ried und Seen bei Illmensee. Im äußersten Süden der Gemeindefläche hat Illmensee zudem Anteil am Landschaftsschutzgebiet Höchsten.[4]


Geschichte


Sind die heutigen Ortschaften Illmensee, Illwangen und Ruschweiler wohl alle Gründungen der Ausbauzeit[5], so waren die Flachwasserzonen der Seen bereits in der Jungsteinzeit Siedlungsraum[6]. Am Ruschweiler See lässt sich die Pfyn-Altheimer Gruppe (4000 bis 3500 v. Chr.)[7] und am Illmensee die Horgener Kultur (3000 bis 2500 v. Chr.)[8] anhand von Keramikfunden nachweisen.

Ein künstlicher Damm und der Gehöftname „Weiher“ bzw. „Weiherhöfe“,[9] westlich von Illmensee und südlich von Volzen, sowie „Krumbach“ geben noch Auskunft über die Rolle, die Fischzucht und Fischfang an Andelsbach und Krumbach seit dem Mittelalter gespielt haben. Die Ortschaften lagen bis zur Mediatisierung im Gebiet der Grafschaft Heiligenberg und kamen im 19. Jahrhundert zum Großherzogtum Baden. Von 1939 bis 1972 waren die Orte dem Landkreis Überlingen zugeordnet.

Im Rahmen der Gebietsreform in Baden-Württemberg wurden am 1. September 1971 die beiden Gemeinden Illwangen und Ruschweiler nach Illmensee eingemeindet. Nach Bildung der neuen Gemeinde Wilhelmsdorf am 1. Januar 1973 wurden die ehemals zur Gemeinde Illwangen gehörenden badischen Ortsteile Höhreute (mit den Höfen Sack und Wanne), Niederweiler und Tafern mit Wirkung zum 1. Mai 1973 der neuen Gemeinde Wilhelmsdorf und damit dem Landkreis Ravensburg zugeordnet.[10]

Illmensee kam durch die Kreisreform 1973 zum Landkreis Sigmaringen.


Religionen


Die Bevölkerung Illmensees ist mehrheitlich römisch-katholisch. Die katholische Pfarrgemeinde am Illmensee ist seit dem Jahr 1275 urkundlich belegt und gehört zur Seelsorgeeinheit Oberer Linzgau im Dekanat Sigmaringen-Meßkirch des Erzbistums Freiburg an. Des Weiteren gibt es eine evangelische Minderheit, die der evangelischen Kirchengemeinde Pfullendorf angehört. Diese gehört über den Kirchenbezirk Überlingen-Stockach der Evangelischen Landeskirche in Baden. Seit 1993 gibt es in Illmensee eine Freie Christengemeinde.


Politik



Gemeinderat


Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führte bei einer Wahlbeteiligung von 66,4 % (2009: 65,3 %) zu folgendem Ergebnis[11]:

Partei / ListeStimmenanteilSitzeErgebnis 2009
Freie Wähler73,9 %951,9 %, 7 Sitze
CDU26,1 %343,2 %, 5 Sitze

Bürgermeister


Bürgermeister der Gemeinde Illmensee ist Michael Reichle.

Bis 2011 war Bernhard Stadler Bürgermeister, er trat zur Wahl am 9. Oktober 2011 nicht mehr an. Da diese Wahl für keinen der drei Kandidaten eine absolute Mehrheit brachte, wurde am 23. Oktober ein zweiter Wahlgang nötig,[12] bei dem Jürgen Lasser mit 58,1 % der Stimmen gewählt wurde.[13] Die offizielle Amtseinsetzung fand am 10. Januar 2012 statt.[14] Bei der Bürgermeisterwahl am 20. Oktober 2019 wurde Michael Reichle gewählt, der sein Amt im Januar 2020 antrat.[15]


Wappen


Das Wappen von Illmensee zeigt in Rot gehalten über einem goldenen Dreiberg einen springenden silbernen Fisch.


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Die Gemeinde Illmensee bildet zusammen mit der Stadt Pfullendorf und den Gemeinden Ostrach, Wald und Wilhelmsdorf die 1999 gegründete Ferienregion „Nördlicher Bodensee“.[16]


Bauwerke



Sonstiges



Sport


Zielregion StoppOmat
Zielregion StoppOmat

Auf dem Gemeindegebiet befindet sich der Stoppomat, die erste permanente Anlage für Rad-Bergzeitfahren in Deutschland. Die Anlage befindet sich am Höchsten, der mit 833 Metern Höhe die höchste Erhebung im Bodenseekreis ist. Die Zielstation steht auf 830 m ü. NN beim Ortsteil Glashütten.


Wirtschaft und Infrastruktur


Die Gemeinde Illmensee ist touristisch geprägt und gehört zur Ferienregion „Nördlicher Bodensee“. Im Jahr 2014 verzeichneten Illmensee und seine Teilorte 29.399 Übernachtungen.[22]


Verkehr


Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 448. Sie ist die südlichste des Verkehrsverbundes. Seit 1. Januar 2009 gehört Illmensee auch zum Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo).

Die wichtigste Buslinie 7538 verbindet stündlich Illmensee mit Pfullendorf nach Westen und Ravensburg nach Osten. Die Buslinie 7380 ermöglicht die Fahrt nach Heiligenberg und von dort aus weiter nach Überlingen am Bodensee. Linie 41 bedient den Schülerverkehr nach Wilhelmsdorf. Zusätzlich ergänzt der Rufbus Emma 680 das Angebot innerhalb der Gemeinde und zwischen Pfullendorf und Heiligenberg im Zweistundentakt.[23]


Telekommunikation


Auf dem Höchsten befindet sich ein Sendemast der Deutschen Telekom AG (Sender Ravensburg).


Windkraft


Seit Februar 1997 wurden im „Windpark Sturmberg“ 3 Nordex N 54 Windkraftanlagen in Betrieb genommen.

Der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben hat mit dem Standort Judentenberg eines von nur drei Vorranggebieten im Teilregionalplan Windenergie für bedeutsame Windkraftanlagen ausgewiesen.[24][25]


Ansässige Unternehmen


Illmensee verfügt über ein relativ großes Industriegebiet. Insgesamt sind in der Gemeinde 420 Menschen beschäftigt, davon 280 im produzierenden Gewerbe und 140 im Dienstleistungsbereich.[26]


Persönlichkeiten



Ehrenbürger



Söhne und Töchter der Gemeinde



Literatur



Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Vgl. Verwaltungsraum Pfullendorf. In: Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4, S. 843–845. (Illmensee)
  3. Zahlen, Daten, Fakten - Gemeinde Illmensee. Abgerufen am 1. Oktober 2022.
  4. Daten- und Kartendienst der LUBW
  5. Vgl. Illmensee. In: Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. hrsg. von d. Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 843ff.
  6. Vgl. Badischer Denkmalrat, Abteilung für Ur- und Frühgeschichte (Hrsg.): Badische Fundberichte. Amtliches Nachrichtenblatt für die ur- und frühgeschichtliche Forschung. 14. Jahrgang 1938.
  7. Listeneintrag Illmensee – Ruschweilersee (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive) auf UNESCO-Weltkulturerbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“
  8. Listeneintrag Illmensee – Illmensee (Memento vom 18. Mai 2015 im Internet Archive) auf UNESCO-Weltkulturerbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“
  9. Von Illmensee zum Höchsten. In: Wanderbar …die schönsten Routen. Erlebnis Kreis Sigmaringen. Landratsamt Sigmaringen, Druckerei Schönebeck, Meßkirch 2004. S. 34–36.
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 503, 531 und 549.
  11. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg@1@2Vorlage:Toter Link/www.statistik.baden-wuerttemberg.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  12. Zweiter Wahlgang in Illmensee notwendig. In: Südkurier vom 9. Oktober 2011.
  13. Jürgen Lasser wird neuer Bürgermeister. In: Südkurier vom 23. Oktober 2011.
  14. Siegfried Volk: Ein echter Bürgerfreund geht. In: Südkurier. vom 22. Dezember 2011.
  15. Kirsten Johanson: Ein Heimatbürgermeister für Illmensee: So war die Stimmung nach der Verkündung des Wahlsiegs von Michael Reichle. In: suedkurier.de, 21. Oktober 2019, abgerufen am 30. Januar 2020.
  16. Gemeinsam für den Tourismus. In: Südkurier vom 5. Dezember 2011.
  17. Gudrun Beicht (bei): Treffen der Geschichtsfreunde. In: Südkurier vom 26. Juni 2008.
  18. Löbe: Konzert in Lorettokapelle. In: Südkurier vom 12. Mai 2010.
  19. Kapellenplatz in Neubrunn soll endlich schöner werden. In: Schwäbische Zeitung vom 20. Mai 2010
  20. Pächter wollen verlängern. In: Südkurier vom 3. Mai 2005
  21. Waldhexen, Piraten und Polizisten – der Hydrantenweg. In: Wanderbar …die schönsten Routen. Erlebnis Kreis Sigmaringen. Landratsamt Sigmaringen, Druckerei Schönebeck, Meßkirch 2004, S. 32f.
  22. Barbara Baur: Ostrach zieht die meisten Besucher an. In: Schwäbische Zeitung vom 22. Mai 2015
  23. Fahrplan Emma 680. Abgerufen am 13. April 2020.
  24. Gerd Ahrendt (ahr): Umstrittene Gebiete. In: Südkurier vom 10. Juli 2010.
  25. Gerd Ahrendt (ahr), Hermann-Peter Steinmüller (hps): Gegenwind in Oberschwaben. In: Südkurier vom 10. Juli 2010.
  26. Kurzinfo Gewerbe in Illmensee. Abgerufen am 13. April 2020.
  27. Sabine Hug (hug): Denkmal für Ehrenbürger. In: Südkurier vom 27. Oktober 2011.
  28. Sabine Hug (hug): Ehrendenkmal für Wendelin Rauch. In: Südkurier vom 13. Dezember 2011.
  29. Steffan: „Xavier Reis Ehrenbürger der Drei-Seen-Gemeinde“. In: „Südkurier“ vom 11. Januar 1988
  30. Gudrun Beicht: Bernhard Stadler zum Ehrenbürger ernannt. In: Südkurier vom 12. April 2013


Commons: Illmensee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Illmensee

[en] Illmensee

Illmensee is a municipality of the district of Sigmaringen in Baden-Württemberg, Germany.

[ru] Ильмензее

Ильмензе (нем. Illmensee) — коммуна в Германии, в земле Баден-Вюртемберг.



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