world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Heiligenberg ist eine Gemeinde im baden-württembergischen Bodenseekreis in Deutschland.

Wappen Deutschlandkarte
?

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Bodenseekreis
Höhe: 726 m ü. NHN
Fläche: 40,75 km2
Einwohner: 3139 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 77 Einwohner je km2
Postleitzahl: 88633
Vorwahl: 07554
Kfz-Kennzeichen: FN, TT, ÜB
Gemeindeschlüssel: 08 4 35 020
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schulstraße 5
88633 Heiligenberg
Website: www.heiligenberg.de
Bürgermeister: Frank Amann
Lage der Gemeinde Heiligenberg im Bodenseekreis
Karte
Karte

Geografie



Lage


Heiligenberg liegt im oberen Linzgau, etwa vier Kilometer nördlich von Salem, und befindet sich direkt an einer eiszeitlichen Moränenkante, welche den um bis zu 400 Meter höher gelegenen oberen zum unteren Linzgau abgrenzt. Aufgrund seiner Lage bietet sich von Heiligenberg ein außergewöhnlicher Panoramablick auf den Bodensee und die Alpen, es gilt daher auch als „Aussichtsterrasse des Bodensees“.


Gemeindegliederung


Die Gemeinde hat die Ortsteile Betenbrunn, Echbeck, Röhrenbach, Oberrehna, Unterrehna, Wintersulgen, Hattenweiler und Steigen.


Klima


Bedingt durch die Höhe, die im Gemeindegebiet zwischen 700 und über 800 m ü. NHN liegt, herrscht hier bereits Mittelgebirgsklima. Es bildet einen markanten Kontrast zum milden Bodenseeklima des unteren Linzgaus: Im Sommer gibt es im Gegensatz zum Bodenseegebiet weniger schwüle Tage und im Winter sind hier die Schneemengen deutlich höher, weshalb in Heiligenberg und Umgebung auch Wintersport betrieben werden kann. Durch diese Bedingungen hat Heiligenberg ein Heilklima.


Amalienhöhe


Amalienhöhe
Amalienhöhe

Oberhalb des Hauptorts liegt die sogenannte Amalienhöhe (788,2 m), deren sieben 1843 gepflanzte Linden die Kinder des damaligen Fürstenpaares Karl Egon II. und Amalie repräsentieren sollten.[2]


Schutzgebiete


Rund um den Hauptort Heiligenberg liegt das gleichnamige Landschaftsschutzgebiet. Zudem liegen auf dem Gemeindegebiet mehrere Teilgebiete des FFH-Gebiets Deggenhauser Tal[3] sowie vier ausgewiesene Wasserschutzgebiete.


Geschichte


Schloss Heiligenberg
Schloss Heiligenberg

Auf Teilen des Gemeindegebiets wurden Besiedelungsspuren aus der Steinzeit gefunden. Christianisiert wurde das Dorf um 600 durch St. Gallus. Es ist unklar, ob der Name Heiligenberg aus dieser Zeit stammt oder schon in vorchristlicher Zeit eine lokale Kultstätte bezeichnete.

Im Jahre 1083 wurde der Ort als Mons Sanctus erstmals urkundlich erwähnt. Im 13. Jahrhundert errichteten die Linzgauer Landgrafen hier eine Burg, die dann Sitz der Grafen von Heiligenberg bzw. Werdenberg-Heiligenberg war.

Diese ging 1535 in den Besitz des Fürstenhauses Fürstenberg über und wurde zum prachtvollen Schloss Heiligenberg umgebaut. Es ist bis heute im Besitz dieser Familie. Heiligenberg ist Sommersitz des Oberhaupts der Familie zu Fürstenberg.[4] Auf Heiligenberger Gemarkung befindet sich außerdem der Burgrest Alt-Heiligenberg.

Während des Zweiten Weltkriegs stürzte am 18. März 1944 beim „Winkelhof“ von Betenbrunn[5] ein Consolidated B-24-Bomber („Liberator“) der USAAF ab, nachdem er über Friedrichshafen getroffen worden war.[6][7] Vier Mann der zehnköpfigen Besatzung konnten sich durch Fallschirmabsprünge retten.[8]

Die heutige Gemeinde wurde am 1. Januar 1975 durch Vereinigung der Gemeinden Hattenweiler, Heiligenberg und Wintersulgen neu gebildet.[9]

Alle Ortsteile der heutigen Gemeinde Heiligenberg gehörten bis 1972 dem Landkreis Überlingen an.


Politik


Rathaus
Rathaus

Verwaltungsverband


Heiligenberg hat sich mit den Gemeinden Salem und Frickingen zu einem Gemeindeverwaltungsverband zusammengeschlossen.


Gemeinderat


Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führte zu folgendem Ergebnis[10] (in Klammern die Differenz zur vorigen Wahl 2009). Die Wahlbeteiligung lag bei 62,6 % (2009: 62,2 %).

Bürgerliste57,6 % (+6,1)7 Sitze (+1)
CDU42,4 % (−6,1)5 Sitze (−1)

Wappen


Wappen der Altgemeinde Heiligenberg
Wappen der Altgemeinde Heiligenberg

Die Gemeinde verfügt über kein amtliches Wappen. Die Neuverleihung eines Wappens, das nach dem Wunsch der Gemeinde Elemente der Wappen aller Altgemeinden als Oberwappen enthalten sollte, wurde vom zuständigen Hauptstaatsarchiv Stuttgart nicht genehmigt, da Gemeindewappen üblicherweise keine derartigen Oberwappen (wie sie etwa im Großen Landeswappen Baden-Württembergs enthalten sind) aufweisen.

Die Gemeinde verwendet daher das Wappen der „Altgemeinde“ Heiligenberg vor der Gebietsreform, das auf dem Wappen der Grafen von Heiligenberg basiert. Blasonierung: In Silber ein schwarzer Stufenschrägbalken (auch Heiligenberger Stiege genannt). Dieses Wappen wird – außergewöhnlich für ein Kommunalwappen – mit Helm und Helmzier verwendet: Auf dem Spangenhelm mit rot-goldenen Decken ein rot bezungter goldener Brackenrumpf.

In den Dienstsiegeln der Gemeinde wird das Wappen des Landes Baden-Württemberg geführt.


Gemeindepartnerschaften


Eine Partnerschaft zwischen Heiligenberg und der französischen Gemeinde Heiligenberg im Elsass besteht seit 1968.


Wirtschaft und Infrastruktur



Verkehr


Die Gemeinde ist durch Buslinien unter anderem mit Frickingen, Salem und Überlingen verbunden und gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an.

Heiligenberg besitzt einen Segelflugplatz, den die Fluggemeinschaft Heiligenberg betreut und den Mitglieder der Markdorfer Segelflieger mitbenutzen.[11]


Wirtschaft


Eine besondere Rolle spielt der Tourismus. Heiligenberg ist staatlich anerkannter Luftkurort.

Das ortsansässige mittelständische produzierende, handwerkliche und Dienstleistungsgewerbe stellt rund 610 Arbeitsplätze.


Bildungseinrichtungen


Heiligenberg verfügt über eine eigene Grundschule im Ortsteil Wintersulgen.


Friedhof/Friedwald


Neben einem Friedhof gibt es in Heiligenberg seit Sommer 2007 den Friedwald Heiligenberg und seit Frühjahr 2015 den Friedwald Elisenruhe, in denen Naturbestattungen möglich sind.[4]


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Klause Egg
Klause Egg
Schweizerhaus
Schweizerhaus

Heiligenberg liegt an der Westroute der Oberschwäbischen Barockstraße.


Bauwerke



Naturdenkmäler



Sport


Die Gemeinde Heiligenberg bietet mit rund 50 Schneetagen[17] im Winter auf Langlauf- und Abfahrtspisten Gelegenheit für verschiedene Wintersportaktivitäten. So befindet sich in Wintersulgen der Haldenlift mit Flutlicht. Der Haldenlift wurde in der Saison 1969/70 in Betrieb genommen. Betreiber ist der Grundstückseigentümer.[18] Er verfügt über zwei parallel verlaufende Ein-Mann-Schlepplifte mit je 300 Meter Länge.[19] Der ehemalige Betenbrunner Lift beim Winkelhof in Steinsbrunn wurde vor rund 50 Jahren eröffnet,[18] existiert jedoch heute nicht mehr. Ebenso befindet sich im so genannten Rankental ein Schlittenhang.[17] Zudem gibt es rund um Heiligenberg ein Loipennetz. Neben zwei klassischen Loipen und zwei Skating-Spuren besteht die Möglichkeit eines 500 Meter langen Flutlichtlanglaufs (Klassisch/ Skating) auf den Sportplätzen in Richtung Betenbrunn. Die Rundstrecken führen über eine Länge von vier (Betenbrunner-Loipe) und zehn Kilometern (Heiligenberger-Loipe). Die Einstiege in die Loipen befinden sich beim Rathaus und an den Sportplätzen sowie in Unterbetenbrunn.[20] Weiter ist auch eine Schleife mit einer Länge von einem Kilometer im Bereich der Amalienhöhe präpariert. Die Skiinteressengemeinschaft Salem-Heiligenberg-Pfullendorf (gegründet 1980) unterstützt die Gemeinde darin, die Loipen zu präparieren.[17]


Wanderwege


In der Heiligenberger Ortsmitte endet die vierte und beginnt die fünfte Etappe des Jubiläumswegs, ein 111 Kilometer langer Wanderweg, der 1998 zum 25-jährigen Bestehen des Bodenseekreises ausgeschildert wurde. Er führt über sechs Etappen durch das Hinterland des Bodensees von Kressbronn über Neukirch, Meckenbeuren, Markdorf, Heiligenberg und Owingen nach Überlingen.

Am großen Ortsrandparkplatz beim Heiligenberger Rathaus beginnen die Panoramawege, zwei Rundwege von 13,6 bzw. 6,4 Kilometer Länge. Die mit speziellen Panoramaweg-Wegweisern markierten Wege führen durch die Höhenlandschaft Heiligenbergs und bieten Ausblicke auf Bodensee, Hegau, Linzgau, Alpen und Schwarzwald mit dem 1,493 m ü. NHN hohen Feldberg.[21]


Persönlichkeiten



Ehrenbürger



Söhne und Töchter des Orts



Persönlichkeiten, die mit dem Ort in Verbindung stehen



Literatur




Commons: Heiligenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. cm city media GmbH - www.cmcitymedia.de: Gemeinde Heiligenberg | Amalienhöhe |. Abgerufen am 22. Juni 2017.
  3. Daten- und Kartendienst der LUBW
  4. Wilhelm Leberer: Gute Luft auf über 700 Metern Höhe. In: Südkurier. 21. Mai 2010.
  5. Theo Wieland: Zeitreise zurück in die Nacht des 18. März 1944. Absturz eines B-24-Bombers vor 65 Jahren: Großneffe eines Besatzungsmitglieds besucht Gedenkstätte in Heiligenberg. In: Südkurier. 30. Dezember 2009.
  6. Otmar Gotterbarm: Luftkrieg am Bodensee. Der Bomberabsturz von Heiligenberg-Wintersulgen vom 18. März 1944. In: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung. 129. Jg. 2011, S. 291 (Digitalisat)
  7. Otmar Gotterbarm: Als die Feinde vom Himmel fielen: Der 18. März 1944 zwischen Federsee und Alb. 1. Auflage. Zeitgut Verlag, 2003, ISBN 3-933336-50-3.
  8. Cornelia Hoyer: Nur vier Soldaten kehrten heim. In: Südkurier. 24. Juli 2009.
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 546.
  10. Kommunalwahldaten 2014 des Statistischen Landesamtes (Memento des Originals vom 20. Dezember 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistik.baden-wuerttemberg.de
  11. Cornelia Hoyer: Es ist so ruhig da oben. In: Südkurier. 12. Mai 2010.
  12. Cornelia Hoyer: Geballte Schaffenskraft. In: Südkurier. 26. Mai 2010.
  13. Cornelia Hoyer: Jakobsleiter. In: Südkurier. 26. Mai 2010.
  14. Cornelia Hoyer: Markanter Baum. Hängebuche muss fallen. In: Südkurier. 5. März 2009.
  15. (bc): Heiligenberger Lindenfest. Eine Festmeile rund um die Gerichtslinde. In: Südkurier. 5. August 2011.
  16. Cornelia Hoyer: THW und die Höhle. In: Südkurier. 26. August 2009.
  17. Isabelle Arndt: Loipen sind bestens in Schuss. In: Südkurier. 20. Dezember 2010.
  18. Stefan Hilser: Skilift seit 40 und 50 Jahren in Betrieb – Party bei Familie Senn. Flache Buckel für erste Schwünge. In: Südkurier. 12. Januar 2010.
  19. Skigebiete in unserer Region. In: Schwäbische Zeitung. 4. Dezember 2010.
  20. Heiligenberg. Loipen gespurt und Lifte in Betrieb. In: Südkurier. 18. Dezember 2010.
  21. Der Wandertipp: Panoramaweg Heiligenberg auf www.heiligenberg.de; abgerufen am 18. Oktober 2016.
  22. Der Kinzigtäler. 14. Oktober 1933.

На других языках


- [de] Heiligenberg (Bodenseekreis)

[en] Heiligenberg

Heiligenberg is a municipality and a village in the Bodensee district in Baden-Württemberg, about seven kilometres north of Salem, in Germany.

[ru] Хайлигенберг

Хайлигенберг (нем. Heiligenberg) — коммуна в Германии, в земле Баден-Вюртемберг.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии