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Leibertingen ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Landkreis Sigmaringen.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Sigmaringen
Höhe: 806 m ü. NHN
Fläche: 47,19 km2
Einwohner: 2144 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 45 Einwohner je km2
Postleitzahl: 88637
Vorwahl: 07466
Kfz-Kennzeichen: SIG, SLG, STO, ÜB
Gemeindeschlüssel: 08 4 37 072
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausstraße 4
88637 Leibertingen
Website: www.leibertingen.de
Bürgermeister: Stephan Frickinger
Lage der Gemeinde Leibertingen im Landkreis Sigmaringen
Karte
Karte

Geographie



Geographische Lage


Leibertingen liegt in 600 bis 850 Meter Höhe direkt über dem Donautal auf dem Badischen Heuberg am Südrand der Schwäbischen Alb, etwa 22 Kilometer von der Kreisstadt Sigmaringen und 24 Kilometer von Tuttlingen entfernt. Von der Gemarkungsfläche von rund 4720 Hektar[A 1] (Stand: 31. Dez. 2010[2]) sind 2127 Hektar Wald (713 Hektar Gemeindewald), 2328 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche und 257 Hektar Siedlungs- und Verkehrsfläche.[3]


Dreiländereck


Unterhalb der Burg Wildenstein befindet sich das sogenannte „Dreiländereck“. Hier stießen Württemberg (Irndorf), Hohenzollern-Sigmaringen (Beuron) – das 1850 an Preußen kam – und Baden (Leibertingen) aneinander.


Gemeindegliederung


Die Gemeinde besteht aus dem namengebenden Leibertingen (mit dem Weiler Lengenfeld, der Burg Wildenstein, den Höfen Erdbeerenbühlhof, Haubhaus, Josefslust [Neu- und Oberbahnhof], Kaltenbrunnerhof, Mühleichenhof und Unterbahnhof und dem Haus Brändle) und den Teilorten Altheim, Kreenheinstetten und Thalheim (mit dem Gehöft Vogelsang).[4]

WappenOrtsteilEinwohner
(Stand: 1. Januar 2018)[3]
Fläche
(Stand: 31. Dez. 2010)[2]
Leibertingen (Kernort)
mit Lengenfeld
662
davon rd. 50[5]
1729 ha17.291.515 m²
Altheim2450456 ha04.560.063 m²
Kreenheinstetten6321588 ha15.879.990 m²
Thalheim
mit Vogelsang
593
davon rd. 20
0947 ha09.472.579 m²

Schutzgebiete


Leibertingen hat im Norden Anteile am Oberen Donautal, das mit mehreren Schutzgebietskategorien unter Schutz steht. Entsprechend gehört auch der Leibertinger Teil des Donautals zum Landschaftsschutzgebiet Donau- und Schmeiental, zum FFH-Gebiet Oberes Donautal zwischen Beuron und Sigmaringen sowie zum Vogelschutzgebiet Südwestalb und Oberes Donautal.

Leibertingen gehört außerdem zum Naturpark Obere Donau.[6]


Geschichte



Bis zum 19. Jahrhundert


Bereits in der Übergangszeit zwischen Römern und Alamannen muss es eine, wenn auch dünne Besiedlung gegeben haben. Der Versteckfund eines großen Bronzekessels im „Kesselloch“ am Bandfelsen[7] östlich der Burg Wildenstein[8] deutet auf den Beginn der Alamanneneinfälle in der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts und den Rückzug der Römer aus Südwestdeutschland hin.[9] Das etwa 40 Zentimeter hohe, bauchige Gefäß mit 65 Zentimetern Durchmesser wurde 1999 gefunden.[10] Eine römische Fundmünze datiert in die Nachlimeszeit zwischen 341 und 354 n. Chr.[11]

Leibertingen wurde im Jahre 1275 erstmals urkundlich erwähnt, die Ortsteile Thalheim 1242, Altheim 768 und Kreenheinstetten im Jahre 793. Jedoch deutet das Suffix des Ortsnamens mit -ingen auf eine Gründung in der Zeit der Alamannischen Landnahme ab 233 hin, die Siedlungen waren stets nach dem Hofgründer benannt: Leibertingen kommt von Liutbert.[12] Leibertingen war lange Zeit durch das Köhlerhandwerk, Glashütten und Bohnerzabbau geprägt.

Der Ortsteil Thalheim war hohenzollerische Exklave inmitten zimmernschem und fürstenbergischem Gebiet.

Im Weiler Lengenfeld existierte bis etwa um 1700 eine Glashütte. Für die Herstellung von 100 Kilogramm Glas wurden 100 Kubikmeter Holz benötigt. Der starke Holzverbrauch prägte die Gegend.

Im 19. Jahrhundert gehörte Leibertingen zum Großherzogtum Baden. 1874/75 ließ der Großherzog von Baden von Rohrdorf nach Hartheim eine Straße bauen, die durch den Ort führte.[13]


Eingemeindungen


Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg vereinigte sich am 1. Januar 1975 Gemeinde Leibertingen mit den zuvor selbstständigen Gemeinden Altheim, Kreenheinstetten und Thalheim zur neuen Gemeinde Leibertingen.[14][15]


Einwohnerentwicklung



Politik



Gemeinderat


Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis.[16] Die Wahlbeteiligung betrug 69,0 % (2009: 71,0 %). Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Partei / ListeStimmenanteilSitzeErgebnis 2009
CDU58,8 %760,5 %, 7 Sitze
Freie Wählervereinigung41,2 %539,5 %, 5 Sitze

Bürgermeister


Bürgermeister ist seit dem 1. Mai 2021 Stephan Frickinger nach Wahlerfolg in der ersten Wahlrunde.


Wappen


Blasonierung: In Gold (Gelb) mit von Silber (Weiß) und Blau in doppeltem Wolkenschnitt geteiltem Bord ein schreitender roter Hirsch.

Der im doppelten Wolkenschnitt von Silber und Blau geteilte Bord ist vom Wappen der Herrschaft Fürstenberg abgeleitet, der Kreenheinstetten und Leibertingen bis 1806 angehörten. Der Hirsch erschien sowohl im früheren Wappen von Thalheim, wo er auf die Grafschaft Sigmaringen hinwies, als auch im ehemaligen Leibertinger Wappen. In seiner vom letzteren übernommenen roten Farbe erinnert er auch an das entsprechend tingierte Hirschgeweih im früheren Wappen von Altheim.
Wappen und Flagge wurden der Gemeinde Leibertingen am 6. August 1976 vom Landratsamt Sigmaringen verliehen.[17]

Leibertingen
Altheim
Kreenheinstetten
Talheim

Kultur und Sehenswürdigkeiten


Leibertingen liegt an der Hohenzollernstraße. Die Kommune ist dem Tourismusverband „Donaubergland“ und dem „Ferienland Hohenzollern“ angeschlossen.


Bauwerke



Sakralbauten

St. Peter und Paul
St. Peter und Paul

Burgen, Burgruinen und Schlösser

Burg Wildenstein
Burg Wildenstein

Sonstiges


Regelmäßige Veranstaltungen



Wirtschaft und Infrastruktur


Im Ortsteil Thalheim befindet sich eine Kläranlage, in Altheim ein Pumpwerk.[33]


Ansässige Unternehmen



EnBW-Solarpark Leibertingen


Die EnBW Erneuerbare Energien GmbH nahm am 16. April 2010 einen Solarpark im Beisein von Umweltministerin Tanja Gönner offiziell in Betrieb. Die Photovoltaikanlage, die bereits nach elf Wochen Bauzeit im Dezember 2009 ans Netz ging, hat eine Leistung von 2,1 Megawatt und soll jährlich rund 2,109 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Eine Energiemenge, die ausreicht, 630 Haushalte mit Strom zu versorgen und die 1240 Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr einspart. Die Anlage stellt den Einstieg der EnBW in diese Form der Stromerzeugung dar. In dem 7,3 Hektar großen Solarpark auf der ehemaligen Erddeponie der Gemeinde Leibertingen östlich von Kreenheinstetten und auf einem angrenzenden Grundstück sind 17.700 Dünnschichtmodule im Einsatz. Zwei Transformatorenstationen speisen den von vier Wechselrichtern modifizierten Wechselstrom von 20 Kilovolt in den 1,4 Kilometer entfernten Netzverknüpfungspunkt ein.


Verkehr


Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 443.

Mit dem Flugplatz Leibertingen verfügt der Ort über ein Segelfluggelände.


Bildung


In der Gemeinde Leibertingen gibt es drei Kindergärten:

Mit der Wildensteinschule befindet sich eine Grundschule im Kernort Leibertingen.


Persönlichkeiten



Ehrenbürger



Söhne und Töchter der Gemeinde



Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben



Literatur



Anmerkungen


  1. Gemarkungsfläche 47.204.147 m²

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Angaben nach Auskunft aus dem Vorzimmer des Bürgermeisters der Gemeinde Leibertingen, vom 12. Januar 2011.
  3. Zahlen & Daten auf der Internetseite der Gemeinde Leibertingen; abgerufen am 21. Januar 2021
  4. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 795–882
  5. Hermann-Peter Steinmüller (hps): Kein Geld vom Land?. In: Südkurier vom 24. September 2005
  6. Daten- und Kartendienst der LUBW
  7. Isabell Michelberger (imi): Von Kult und Kultur der Vorfahren. In: Südkurier vom 16. Dezember 2009
  8. Vera Romeu (vr): Vor- und Frühgeschichte. Hinter Panzerglas wartet eine Rarität. In: Schwäbische Zeitung vom 14. Dezember 2009
  9. Angela Vielstich, Edwin Ernst Weber: Der »Dreiländerkreis« Sigmaringen im geschichtlichen Überblick. In: Dirk Gaerte (Hrsg.), Edwin Ernst Weber (Konzeption): Der Dreiländerkreis Sigmaringen. Ein Führer zu Natur, Wirtschaft, Geschichte und Kultur. Meßkirch: Gmeiner Verlag, 2007; S. 23–36, hier: S. 24. ISBN 978-3-89977-512-9
  10. Hermann-Peter Steinmüller (hps): Tief drunten beim Druiden. In: Südkurier vom 10. August 2005
  11. Liste 3: Enddatierung der nachlimeszeitlichen Münzen in Südwestdeutschland. S. 423–430, hier S. 427. in: Claudia Theune: Germanen und Romanen in der Alamannia: Strukturveränderungen aufgrund der archäologischen Quellen vom 3. bis zum 7. Jahrhundert. Verlag Walter de Gruyter, 2004. ISBN 3-11-017866-4
  12. Armin Heim: „Stadt ist älter als 750 Jahre“. In: Südkurier vom 19. März 2011
  13. Sandra Häusler (sah): Ausblick auf die schöne Heimat. In: Südkurier vom 9. September 2011
  14. Gemeinsames Amtsblatt des Landes Baden-Württemberg 803/1974
  15. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 549.
  16. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 2014@1@2Vorlage:Toter Link/www.statistik.baden-wuerttemberg.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  17. Wappenbeschreibung bei LEO-BW; abgerufen am 25. April 2022.
  18. Xaver Knittel (xk): Drei Grabsteine erinnern an Kirchhof. In: Südkurier vom 20. April 2005
  19. Von Mönchen und Rittersleuten. S. 20–22. In: Wanderbar …die schönsten Routen. Erlebnis Kreis Sigmaringen. Landratsamt Sigmaringen, Druckerei Schönebeck, Meßkirch 2004.
  20. Schlemmen wie damals. In: Südkurier vom 13. September 2008
  21. Xaver Knittel (xk): Tolle Wirtshausgeschichten. In: Südkurier vom 20. September 2008
  22. Bernd-Peter Hermann (bph): Unbekannte Zeugnisse am Wegesrand. In: Südkurier vom 26. Februar 2005
  23. Aussage zu Name und Alter des Hofs durch die Besitzerin am 18. April 2022.
  24. Infotafel der Gemeinde Leibertingen und der Außenstelle Tübingen des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg; 18. April 2022.
  25. Geschichte der Gemeinde Leibertingen; abgerufen am 18. April 2022.
  26. Koordinaten bei „Top25 Viewer – [Top. Karte 1:25000 Baden-Württemberg (Süd)]“ abgerufen; 18. April 2022.
  27. Hermann-Peter Steinmüller (hps): Plötzlich sind alle drei Uhus tot. In: Südkurier vom 17. Mai 2010
  28. Hermann-Peter Steinmüller (hps): Max und Moritz ziehen ein. In: Südkurier vom 18. Juni 2010
  29. Gregor Moser (mos): Uhu-Junge ziehen in Voliere ein. In: Südkurier vom 18. Juni 2010
  30. Alfred Th. Heim: Von Wasserfürsten, Schilpen und Hornasen. In: Südkurier vom 13. Juni 2003
  31. Xaver Knittel (xk): Neue Figur bezieht sich auf das Jahr 1750. Köhlerzunft stellt Häs bei Hauptversammlung vor – Mitgliederzahl steigt auf 200 Aktive. In: Schwäbische Zeitung vom 15. November 2011
  32. Hermann-Peter Steinmüller (hps): Ein Markt mit Ambiente. In: Südkurier vom 19. September 2009
  33. Hermann-Peter Steinmüller (hps): Klärwerk braucht neue Steuerung. In: Südkurier vom 23. März 2011
  34. Mahle rechnet mit stabiler Konjunktur. In: Südkurier vom 6. September 2011
  35. Heinrich Güntner neuer Ehrenbürger (Memento des Originals vom 16. Oktober 2004 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.thalheim-online.de auf der Seite der Gemeinde Leibertingen; abgerufen am 21. März 2011


Commons: Leibertingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Leibertingen

[en] Leibertingen

Leibertingen is a municipality in the district of Sigmaringen in Baden-Württemberg in Germany.

[ru] Лайбертинген

Лайбертинген (нем. Leibertingen) — коммуна в Германии, в земле Баден-Вюртемберг.



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