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Herbertingen ist eine Gemeinde im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg (Deutschland).[2]

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Sigmaringen
Höhe: 562 m ü. NHN
Fläche: 38,65 km2
Einwohner: 4783 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 124 Einwohner je km2
Postleitzahl: 88518
Vorwahl: 07586
Kfz-Kennzeichen: SIG, SLG, STO, ÜB
Gemeindeschlüssel: 08 4 37 044
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Holzgasse 6
88518 Herbertingen
Website: www.herbertingen.de
Bürgermeister: Magnus Hoppe (parteilos)
Lage der Gemeinde Herbertingen im Landkreis Sigmaringen
Karte
Karte

Geographie



Geographische Lage


Herbertingen, ganz im Hintergrund der Bussen
Herbertingen, ganz im Hintergrund der Bussen

Durch die Gemarkung der Gemeinde Herbertingen fließen die Donau und die Schwarzach, ein Nebenfluss der Donau.[2] Der Ort Herbertingen wird über den Krähenbach entwässert.

Der höchste Punkt der Gemeinde liegt auf 628 m ü. NHN, der tiefste Punkt auf 537,16 m ü. NHN im Donautal,[2] er ist zugleich der tiefste Punkt des Landkreises Sigmaringen.


Flächennutzung


Die Gesamtgemeinde Herbertingen hat eine Gemarkungsfläche von 3867 Hektar (Stand: 1. Juni 2014).[3] Davon entfallen 67,0 Prozent auf Landwirtschaftsflächen, 18,5 Prozent auf Waldflächen, 1,4 Prozent auf Wasserflächen, 11,3 Prozent auf Siedlungs-, Gebäude- und Verkehrsflächen, 0,3 Prozent auf Erholungsflächen und 1,6 Prozent auf sonstige Flächen.[3]


Gemeindegliederung


Die Gemeinde setzt sich aus dem Kernort Herbertingen und den Teilorten Hundersingen, Marbach und Mieterkingen zusammen.

WappenOrtsteilEinwohner
(Stand: 1. Juni 2014)[3]
Fläche
(Stand: 1. Juni 2014)[3]
Herbertingen (Kernort)30841785 ha
Hundersingen913968 ha
Marbach540738 ha
Mieterkingen256377 ha
Fachwerkhaus in Mieterkingen
Fachwerkhaus in Mieterkingen

Schutzgebiete


Herbertingen hat Anteile am Natur- und Landschaftsschutzgebiet Ölkofer Ried sowie an den Landschaftsschutzgebieten Donau- und Schmeiental und Ostrand des Donau- und Schwarzachtales zwischen Marbach und Riedlingen und am FFH-Gebiet Donau zwischen Riedlingen und Sigmaringen.

Herbertingen gehört außerdem zum Naturpark Obere Donau.[4]


Geschichte



Frühe Geschichte


Die Ersterwähnung von Herbertingen stammt aus einer Urkunde des Königs Ludwig der Deutsche vom Jahr 854, wodurch die Streitigkeiten zwischen dem Kloster St. Gallen und dem Bischof von Konstanz beigelegt werden. Es wird darin zum Gau Goldineshuntare der Ort „Heriprehtinga“ gezählt, wo das Kloster eine Hube (Gehöft) des Bistums Konstanz abtritt, in comitatu Udalrici comitis, in pagello Goldineshuntare, in villa Heriprehtinga.[5] Möglicherweise war Herbertingen sogar der Hauptort der Goldineshuntare.

Die Oberhoheit kam 1282 von den Grafen von Nellenburg an die Habsburger, das Dorf teilte in der Folgezeit die Geschicke der Grafschaft Friedberg-Scheer,[6] welche Herzog Siegmund von Tirol 1452 an die Truchsessen von Waldburg verkaufte, die damit die Linie Waldburg-Scheer begründen konnten. 1785 verkaufte das Haus Waldburg die Grafschaft Friedberg-Scheer an den Fürsten Karl Anselm von Thurn und Taxis, zu dessen Herrschaftsgebiet somit auch Herbertingen in den folgenden zwei Jahrzehnten gehörte. 1806 fiel der Ort im Verlauf der Mediatisierung an das Königreich Württemberg und wurde dem Oberamt Saulgau unterstellt.


20. Jahrhundert


Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Herbertingen 1938 zum Landkreis Saulgau. 1945 wurde der Ort Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging. Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden am 1. Januar 1975 die drei bis dahin selbstständigen und ehemals württembergischen Gemeinden Hundersingen, Marbach und Mieterkingen nach Herbertingen eingemeindet.[7]

Seit 1983 ist die Altdeponie Marbach komplett verfüllt, geschlossen und renaturiert. Die umzäunte Deponie befindet sich in der sogenannten „Nachsorgephase“, das heißt die Deponie wird begangen und in regelmäßigen Abständen werden Bodenproben entnommen. Sie kann zwischen 30 und 100 Jahre dauern.[8]


Einwohner


In der Gesamtgemeinde Herbertingen leben 4793 Einwohner.[3]


Politik



Gemeinderat


Die Kommunalwahlen in Baden-Württemberg 2019 vom 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[9]

Partei / ListeStimmenanteil± %pSitze±
CDU12,3 %− 1,13± 0
Unabhängige Bürger52,0 %+ 6,911+ 3
Freie Liste35,7 %− 4,07± 0

Bürgermeister


Am 8. März 2015 wurde Magnus Hoppe ist mit 64,1 Prozent der abgegebenen Stimmen im ersten Wahlgang zum Bürgermeister von Herbertingen gewählt worden.[10] Zuvor wurde der am 13. Juli 2008 mit 77,1 Prozent der abgegebenen Stimmen im ersten Wahlgang wiedergewählte Michael Schrenk[11][12] am 19. Oktober 2014 zum Nachfolger des Pfullinger Bürgermeisters Rudolf Heß gewählt.[13]


Wappen


Das Wappen von Herbertingen zeigt, in Blau gehalten, einen auf einem grünen Dreiberg aufgerichteten goldenen Hirsch, im Maul einen im Wechsel silbern und rot befiederten schwarzen Pfeil haltend.


Städtepartnerschaften


Herbertingen pflegt seit 1997 eine Partnerschaft mit Saint-Paul-en-Jarez im französischen Département Loire.


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Herbertingen ist Teil der Tourismusregion „Oberschwäbische Donau“.[14]


Museen



Bauwerke


Nikolauskapelle in Herbertingen
Nikolauskapelle in Herbertingen
Umspannwerk in Herbertingen
Umspannwerk in Herbertingen

Sport


In den frühen 1970er Jahren wurde im Schwarzachtal Kies abgebaut, so dass in der Folge insgesamt fünf große Grundwasserseen entstanden sind, von denen zwei, der heutige Bade- und der Wassersportsee, vollständig renaturiert wurden. Heute sind diese Seen das Erholungs- und Freizeitzentrum Schwarzachtalseen, ein Zweckverband der Gemeinden Herbertingen und Ertingen.


Wirtschaft und Infrastruktur



Verkehr


Der Bahnhof Herbertingen
Der Bahnhof Herbertingen

Bahnverkehr und öffentlicher Nahverkehr

Bei Herbertingen zweigt die Bahnstrecke Herbertingen–Isny von der Bahnstrecke Ulm–Sigmaringen ab. Der Bahnhof Herbertingen liegt außerhalb der Ortschaft Herbertingen und ist vor allem als Umsteigebahnhof von Bedeutung, näher beim Ortszentrum liegt der Haltepunkt Herbertingen Ort an der Strecke nach Isny. Herbertingen ist in den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) integriert.


Bundesstraßen

Durch Herbertingen führten die Bundesstraße 311 von Ulm nach Donaueschingen und die Bundesstraße 32 von Ravensburg nach Sigmaringen. Der mit bis zu 25.000 Fahrzeugen am Tag stark befahrene Kreuzungspunkt der Bundesstraßen befand sich in der Mitte des Ortes. Der Spatenstich einer 27 Millionen Euro teure Umgehungsstraße der B 311 erfolgte am 30. April 2009, feierlich eröffnet wurde die Umgehungsstraße am 20. Dezember 2012, einige Monate vor dem ursprünglich geplanten Bauende.


Luftfahrt

Zwischen Herbertingen und Mengen liegt der Verkehrslandeplatz Mengen-Hohentengen mit der ICAO-Kennung EDTM.


Ansässige Unternehmen


Rauchwolke über Herbertingen am 30. August 2007
Rauchwolke über Herbertingen am 30. August 2007

In Herbertingen befindet sich ein Werk der Zollern-Gruppe, eines Unternehmens der metallverarbeitenden Industrie mit Stammsitz im Sigmaringendorfer Ortsteil Laucherthal. Weiterhin sind im Ort nahe dem Bahnhof die Schredderwerke Herbertingen GmbH ansässig, ein Recyclingbetrieb mit großem Schredderwerk. Auf dessen Schrotthalde brach am 30. August 2007 ein Großbrand aus. Im Verlaufe des Feuers breitete sich eine Rauchgaswolke über den Landkreis Sigmaringen aus, die Blausäurespuren in geringer Konzentration enthielt.[17]


Persönlichkeiten


Lilly Jordans (eigentlich Karoline Reutter; * 16. Oktober 1915; † 19. März 2007), Unternehmerin, gründete erfolgreiche Damenschneiderei in Köln; Namenspatronin der „Lilly-Jordans-Schule Herbertingen“.[18]


Literatur




Commons: Herbertingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Herbertingen. In: Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 859–862.
  3. Daten und Fakten. auf der Internetseite der Gemeinde Herbertingen; abgerufen am 4. Juli 2015
  4. Daten- und Kartendienst der LUBW
  5. II. Geschichtliche Denkwürdigkeiten. 1. Frühere Verhältnisse. a. Bürgerliche Verhältnisse und Bildung des Oberamts. In: Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Saulgau. 1. Auflage. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1829. Reprint. Magstadt 1982 (Wikisource)
  6. Max Miller, Gerhard Taddey (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 6: Baden-Württemberg (= Kröners Taschenausgabe. Band 276). 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 1980, ISBN 3-520-27602-X, S. 328.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 550.
  8. Guy-Pascal Dorner: Nachsorgephase. Arbeit ist keineswegs zu Ende. In: Schwäbische Zeitung vom 10. November 2008
  9. Gemeinderat 2019 Herbertingen – Vorläufiges Endergebnis, abgerufen am 10. Oktober 2019
  10. Dirk Thannheimer: Hoppe gewinnt im ersten Wahlgang. In: Schwäbische Zeitung vom 9. März 2015
  11. Tobias Wag: Bürgermeister Michael Schrenk im Amt bestätigt In: Schwäbische Zeitung vom 13. Juli 2008
  12. Karlheinz Fahlbusch: 71,4 Prozent für Schrenk In: Südkurier vom 15. Juli 2008
  13. Petra Schöbel: Pfullingen wählt bei der Bürgermeisterwahl Schrenk. In: Reutlinger General-Anzeiger vom 20. Oktober 2014
  14. Vera Romeu (vr): Geburt: Neue Region heißt Oberschwäbische Donau. Sigmaringendorf, Krauchenwies, Mengen, Scheer, Hohentengen und Herbertingen sollen sich zusammenschließen. In: Schwäbische Zeitung vom 19. Februar 2011
  15. Von der Heuneburg nach Beuron. S. 60–64. In: Wanderbar …die schönsten Routen. Erlebnis Kreis Sigmaringen. Landratsamt Sigmaringen, Druckerei Schönebeck, Meßkirch 2004.
  16. Kapellenweg um Herbertingen. S. 42f. In: Wanderbar …die schönsten Routen. Erlebnis Kreis Sigmaringen. Landratsamt Sigmaringen, Druckerei Schönebeck, Meßkirch 2004.
  17. Großbrand Schredderanlage Herbertingen. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) In: bodensee-feuerwehrbund.com. Archiviert vom Original am 5. August 2016; abgerufen am 27. August 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bodensee-feuerwehrbund.com
  18. lilly-jordans-schule.de

На других языках


- [de] Herbertingen

[en] Herbertingen

Herbertingen is a municipality in the district of Sigmaringen in Baden-Württemberg in Germany. The municipality Herbertingen consists of the villages Herbertingen, Hundersingen, Marbach and Mieterkingen. Herbertingen is twinned with Saint-Paul-en-Jarez in France.

[ru] Хербертинген

Хербертинген (нем. Herbertingen) — коммуна в Германии, в земле Баден-Вюртемберг.



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