Bürs ist eine Gemeinde mit 3363 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) auf 570 Metern Höhe und gehört zum Bezirk Bludenz in Vorarlberg.
Bürs | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Vorarlberg | |
Politischer Bezirk: | Bludenz | |
Kfz-Kennzeichen: | BZ | |
Fläche: | 24,65 km² | |
Koordinaten: | 47° 8′ N, 9° 48′ O47.1333333333339.8570 | |
Höhe: | 570 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.363 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 136 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6706 | |
Vorwahl: | 05552 | |
Gemeindekennziffer: | 8 01 06 | |
NUTS-Region | AT341 | |
UN/LOCODE | AT URS | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Gemeindeverwaltung von BürsDorfplatz 5 6706 Bürs | |
Website: | www.buers.at | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Georg Bucher (SPÖ) | |
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020) (24 Mitglieder) |
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3
5
4
12 3 5 4
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Lage von Bürs im Bezirk Bludenz | ||
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![]() Bürs – Dorfkern von Norden gesehen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Das Gemeindegebiet liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, in einer Höhe von 555–2643 m ü. A. und hat eine Fläche von 24,65 Quadratkilometer. Davon sind 7 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 48 Prozent sind bewaldet, 15 Prozent Almen und 26 Prozent alpines Gebiet.[1]
Nüziders | Bludenz | |
Bürserberg | ![]() |
Lorüns |
Brand | Vandans |
Das Dorf „Puire“ mit Kirche wurde bereits um 820–830 erwähnt. Im Mittelalter dürfte in Bürs auch Eisenbergbau eine gewisse Rolle gespielt haben (1355 urkundlicher Hinweis auf den „Ysenberg zu Bürs“). Im Gebiet von Bürs waren auch zwei Burgen entstanden, die Feste Bürs (um 1405 zerstört) und die Burg Holenegg (später Schloss Rosenegg).
1548 wurde Bürs durch Abtrennung von Bludenz selbständige Gemeinde. Zu diesem Zeitpunkt gehörten auch noch die heute selbständigen Gemeinden Bürserberg und Brand zum Gemeindegebiet. Der Ort war früher wiederholt von Hochwasserkatastrophen betroffen, z. B. 1762 und 1910 durch den Alvierbach.
Ab 1804 führten große Murenabgänge im Schesatobel zum größten Murbruch Europas; der Abriss ist heute noch weithin sichtbar. Durch umfangreiche Wildbachverbauungen seit der Jahrhundertwende ließen sich die Gefahren soweit eindämmen, dass sich die Besiedlung nach 1950 zum Schesatobel hin ausdehnen konnte. Zwischen 1951 und 1991 hat sich der Häuserbestand von Bürs mehr als verdoppelt.
1969 entstand auf Bürser Gemeindegebiet ein Teil der Arlberg Schnellstraße. In den siebziger Jahren erhielt der Ort eine neue Pfarrkirche, ein Schul-, ein Sport- und ein Einkaufszentrum, 1987 ein neues Gemeindezentrum. 1991 Neuanlage der Brandnerstraße als Ortsumfahrung.
Der Ausländeranteil lag Ende 2002 bei 14,5 Prozent.
Von 1981 bis 2001 war die Wanderungsbilanz nahe null, die Geburtenbilanz jedoch stark positiv, was zu einem Wachstum der Gemeinde führte. Bis 2011 ging die Geburtenrate zurück, sodass die Einwohnerzahl nahezu konstant blieb.[2]
In der teilweise durch einen Wandersteg erschlossenen Bürser Schlucht am Eingang des Brandnertales kann eine einzigartige eiszeitliche Landschaftsgestaltung (Bürser Konglomerat, Moränen, Findlinge) besichtigt werden. Das Berggebiet hat noch einen weitgehend unversehrten Charakter und eine ungewöhnliche Biotopvielfalt (z. B. Großbiotope Ochsenälpele-Nonnenalpe und Sarotlatal).
Der größte und bekannteste Sportverein in Bürs ist der SK Bürs, ein 1971 gegründeter und ca. 300 Mitglieder zählender Fußballclub. Der Club trägt seine Heimspiele am Sportplatz „uf dr Schesa“ aus, welcher sich im Ortsteil „Schesa“ befindet.[3]
Durch Vermurung der besten Böden auf dem Schesatobel-Schwemmkegel wurde die Landwirtschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts hart betroffen. Die Ansiedlung von Industrie war daher gerade zu dieser Zeit sehr willkommen. 1826 Gründung der Spinnerei Getzner, Mutter & Cie.; inzwischen weiterentwickelt mit Buntweberei und Gründung von Getzner-Chemie. Entwicklung zum relativ wohlhabenden Industriedorf auch durch Ansiedlung mehrerer kleinerer Industrie- und Gewerbebetriebe verschiedener Branchen im ursprünglichen Weideland zwischen Bludenz und Bürs. Außerdem Vermehrung der Handelsgeschäfte (seit 1976 mit Interspar).
Im Jahr 2010 gab es in Bürs vierzehn land- und forstwirtschaftliche Betriebe, davon 7 Haupterwerbsbetriebe.[4] Im sekundären Wirtschaftssektor nach ÖNACE waren in 28 Betrieben 608 Personen beschäftigt, überwiegend bei der Herstellung von Waren, im Bau, aber auch 22 Personen im Bergbau. Der tertiäre Wirtschaftssektor gab 1.629 Menschen Arbeit in 219 Betrieben. Die meisten Beschäftigten gab es im Handel, gefolgt von sozialen und öffentlichen Diensten (Stand 2011).[5][6]
In der Umspannanlage Bürs beginnt die weltweit älteste Hochspannungsleitung, die Nord-Süd-Leitung. Diese erstmals mit 220 kV betriebene Drehstrom-Hochspannungs-Übertragung wurde von der Vorarlberger Illwerke AG zwischen 1924 und 1929 errichtet. Eine weitere 220-/380-kV-Leitung, die von Bürs zur deutschen Grenze und weiter zum Umspannwerk Dellmensingen südwestlich von Ulm führt, baute die Energie-Versorgung Schwaben Ende der 1950er Jahre dazu.
Die Gemeindevertretung besteht aus 24 Mitgliedern.
Partei | 2020[7] | 2015[8] | ||
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% | Mandate | % | Mandate | |
Bürgermeister Georg Bucher – Sozialdemokraten und Parteifreie | 48,37 | 12 | 47,19 | 12 |
Aktiv für Bürs | 19,75 | 05 | 17,73 | 04 |
Die Bürser – Volkspartei und Unabhängige 1) | 17,23 | 04 | 30,88 | 07 |
Grüne und Parteifreie Bürs | 14,64 | 03 | – | |
FPÖ Bürs – Bürser Freiheitliche | – | 04,20 | 01 |
1) Die Partei kandidierte 2015 unter dem Namen „Gerd Kaufmann - Bürser Volkspartei und Unabhängige“.
Bürgermeister ist Georg Bucher von der Sozialdemokratischen Partei Österreichs. Er wurde in der Bürgermeister-Direktwahl 2020 mit 78,98 % der Stimmen im Amt bestätigt. Die Wahlbeteiligung lag bei 56,11 Prozent.[9]
Der Gemeinde wurde 1931 folgendes Wappen verliehen: Ein von Silber über Rot geteilter Schild. Im oberen Felde ist ein schwarzes, blau bordiertes Tatzenkreuz zu sehen, im unteren Felde erscheinen drei silberne Ringe, zwei über einen gestellt. Der Schild umgibt eine ornamentierte bronzefarbige Randeinfassung.[10]
Bartholomäberg | Blons | Bludenz | Bludesch | Brand | Bürs | Bürserberg | Dalaas | Fontanella | Gaschurn | Innerbraz | Klösterle | Lech | Lorüns | Ludesch | Nenzing | Nüziders | Raggal | St. Anton im Montafon | St. Gallenkirch | St. Gerold | Schruns | Silbertal | Sonntag | Stallehr | Thüringen | Thüringerberg | Tschagguns | Vandans