Ettringen ist eine Gemeinde und ein Pfarrdorf im schwäbischen Landkreis Unterallgäu.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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48.110.65581 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Unterallgäu | |
Höhe: | 581 m ü. NHN | |
Fläche: | 41,5 km2 | |
Einwohner: | 3486 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 84 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 86833 | |
Vorwahl: | 08249 | |
Kfz-Kennzeichen: | MN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 78 137 | |
Gemeindegliederung: | 11 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Siebnacher Str. 1 86833 Ettringen | |
Website: | www.ettringen.de | |
Erster Bürgermeister: | Robert Sturm (CSU) | |
Lage der Gemeinde Ettringen im Landkreis Unterallgäu | ||
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Ettringen liegt in der Region Donau-Iller beidseitig der Wertach. Der größere Teil der Siedlung liegt westlich des Flusses.
Es gibt 11 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Außerdem liegen noch einzelne Höfe an der Markt Walder Straße, der Augsburger Straße und der Höfener Straße.
Das Gemeindegebiet setzt sich aus den Gemarkungen Ettringen, Siebnach und Traunried zusammen.
Aus der Römerzeit ist anhand archäologischer Befunde mindestens ein Ziegelofen lokalisiert.[4]
Im Jahr 1056 wurde Ettringen das erste Mal urkundlich erwähnt. Die Siedlung könnte jedoch schon im 5. Jahrhundert während der Landnahme gegründet worden sein. Als Grundherr im Ort ist von 1386 bis 1490 die Patrizierfamilie von Ostheim nachweisbar[5]. Ettringen gehörte zur Herrschaft Schwabegg und seit 1705 zu den kurbayerischen Stammlanden.
Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern wurde mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Ettringen geschaffen.
Um die Hochwassergefahr zu bannen, begradigte man in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Wertach. Ab 1957 wurde die Westsiedlung erbaut.
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinden Siebnach und Traunried eingegliedert.[6]
Erster Bürgermeister ist seit 1996 Robert Sturm (* 1965) (CSU).[8] Er wurde am 15. März 2020 mit 87,4 % der Stimmen für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt.
Bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 ergab sich folgende Mandatsverteilung im Gemeinderat:
Gegenüber der Amtszeit 2014 bis 2020 gab es keine Änderung in der Sitzverteilung.
ist der namensgleiche Ort Ettringen (Eifel) im Landkreis Mayen-Koblenz, seit 1973[9]
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Blasonierung: „In Silber schräg gekreuzt ein wachsender roter Abtstab und ein wachsendes schwarzes Grabscheit, unten überdeckt mit einem blauen Wellenbalken.“[10] |
Wappenbegründung: Die geschichtliche Entwicklung wird im Gemeindewappen von Ettringen durch das Symbol aus dem Wappen der Augsburger Patrizierfamilie von Ostheim, das Grabscheit, sinnbildlich dargestellt, weil diese Adelsfamilie im späten Mittelalter längere Zeit durch größeren Grundbesitz mit dem Ort verbunden war und von 1386 bis 1490 die Grundherrschaft im Ort innehatte. Der Krummstab erinnert an die Kirchenpatrone St. Martin in der Pfarrkirche und St. Ottilia in der Gruftkapelle. Der Wellenbalken symbolisiert schließlich die durch die Gemeindegemarkung fließende Wertach.
Dieses Wappen wird seit 1967 geführt. Den Entwurf und die Gestaltung des Wappens übernahm der Nördlinger Rudolf Mussgnug. |
Die Flagge wurde am 2. September 1975 durch Bescheid der Regierung von Schwaben genehmigt. Die Flagge ist weiß–blau–weiß gestreift mit aufgelegtem Gemeindewappen.
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 18, im produzierenden Gewerbe 716 und im Bereich Handel und Verkehr 86 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 67 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 1146. Im verarbeitenden Gewerbe gab es fünf, im Bauhauptgewerbe elf Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 100 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2647 ha, davon waren 1604 ha Dauergrünfläche. Ein Teil der 2014 abgerissenen Kurzwellensendeanlage Wertachtal lag auf Ettringer Flur.
Das größte ortsansässige Unternehmen ist die Papierfabrik UPM Ettringen (auch als Lang Papier bekannt) mit einer Kapazität von 570.000 Tonnen Papier im Jahr und 470 Mitarbeitern.[13]
Im Jahre 1908 erhielt Ettringen eine Eisenbahnverbindung nach Türkheim, sie wurde anschließend zur Bahnstrecke Gessertshausen–Türkheim – "Staudenbahn" – ausgebaut. In den 1980er und 1990er Jahren wurde der Personenverkehr auf der Strecke nach und nach ganz und der Güterverkehr zu großen Teilen stillgelegt. Seit dem Jahr 2001 gibt es zwar wieder Personenverkehr auf Teilstrecken, jedoch wird dabei Ettringen nicht bedient. Zwischen Ettringen und Türkheim-Bahnhof verkehren jedoch Güterzüge.
Seit 2005 besitzt Ettringen eine Umgehungsstraße, die den Ort vom Durchgangsverkehr entlastet. Für den Eisenbahnanschluss der ortsansässigen Papierfabrik wurde eigens eine neue Wertachbrücke gebaut.
Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:
Ettringen | Aletshofen | Ettringermühle | Felderhof | Forsthofen | Höfen (Oberhöfen) | Kirch-Siebnach | Ostettringen | Siebnach | Traunried | Ziegelstadel
Abgegangene Siedlungen
Birkenberg |
Dornet |
Epfheim |
Geiersberg |
Gern |
Landquat |
Utterstetten |
Wiesen
Städte: Bad Wörishofen | Mindelheim. Märkte: Bad Grönenbach | Dirlewang | Erkheim | Kirchheim in Schwaben | Legau | Markt Rettenbach | Markt Wald | Ottobeuren | Pfaffenhausen | Türkheim | Tussenhausen. Gemeinden: Amberg | Apfeltrach | Babenhausen | Benningen | Böhen | Boos | Breitenbrunn | Buxheim | Egg an der Günz | Eppishausen | Ettringen | Fellheim | Hawangen | Heimertingen | Holzgünz | Kammlach | Kettershausen | Kirchhaslach | Kronburg | Lachen | Lauben | Lautrach | Memmingerberg | Niederrieden | Oberrieden | Oberschönegg | Pleß | Rammingen | Salgen | Sontheim | Stetten | Trunkelsberg | Ungerhausen | Unteregg | Westerheim | Wiedergeltingen | Winterrieden | Wolfertschwenden | Woringen. Gemeindefreies Gebiet: Ungerhauser Wald