Birkenhördt ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
49.1157.93253 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Südliche Weinstraße | |
Verbandsgemeinde: | Bad Bergzabern | |
Höhe: | 253 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,58 km2 | |
Einwohner: | 645 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 75 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 76889, 76887 (Gehlmühle)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text | |
Vorwahl: | 06343 | |
Kfz-Kennzeichen: | SÜW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 37 008 | |
LOCODE: | DE 7BM | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Königstraße 61 76887 Bad Bergzabern | |
Website: | www.birkenhoerdt.de | |
Ortsbürgermeister: | Matthias Ackermann | |
Lage der Ortsgemeinde Birkenhördt im Landkreis Südliche Weinstraße | ||
![]() |
Der Ort befindet sich im Wasgau, der vom Südteil des Pfälzerwaldes und dem Nordteil der Vogesen gebildet wird. Zu Birkenhördt gehört zusätzlich der Wohnplatz Gehlmühle.[2] Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Silz, Bad Bergzabern, Dörrenbach, Böllenborn, Erlenbach bei Dahn und Vorderweidenthal.
Im Südwesten an der Gemarkungsgrenze zu Erlenbach erstreckt sich der 431 Meter hohe Hohe Kopf. In Birkenhördt entspringt der Erlenbach. Der Anbach, der von links in diesen mündet, bildet im Osten die Gemarkungsgrenze zu Bad Bergzabern. Im Südosten streift außerdem der Böllenborn für ein kurzes Stück das Gemeindegebiet von Birkenhördt.
Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Impflingen zur Kurpfalz und innerhalb dieser dem Oberamt Germersheim. Dort bildete sie die Kellerei Birkenhördt, die zusätzlich für Böllenborn und Reisdorf zuständig war.
Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Birkenhördt in den Kanton Annweiler eingegliedert und besaß eine eigene Mairie, die zusätzlich Bellenborn und Reichsdorf sowie Blankenborn umfasste. 1815 hatte die Gemeinde insgesamt 464 Einwohner. Im selben Jahr wurde der Ort Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte der Ort in das Königreich Bayern. Ab 1817 gehörte Birkenhördt zum Kanton Bergzabern. Von 1818 bis 1862 war Birkenhördt Bestandteil des Landkommissariat Bergzabern, das anschließend in ein Bezirksamt umgewandelt wurde.
1928 hatte Birkenhördt 545 Einwohner, die in 112 Wohngebäuden lebten. Die Katholiken besaßen seinerzeit einer Pfarrei vor Ort, die Protestanten zu derjenigen von Dörrenbach gehörten.[3] 1939 wurde der Ort in den Landkreis Bergzabern eingegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gemeinde innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte der Ort am 7. Juni 1969 in den neu geschaffenen Landkreis Landau-Bad Bergzabern, der 1978 in Landkreis Südliche Weinstraße umbenannt wurde. 1972 wurde Birkenhördt der ebenfalls neu gebildeten Verbandsgemeinde Bad Bergzabern zugeordnet.
2012 waren 60,3 % der Einwohner katholisch und 20,6 % evangelisch. Die übrige 19,1 % gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[4] Die Anteile der Katholiken und der Protestanten sind seitdem gesunken. Mit Stand 30. August 2022 waren von den Einwohner 52,1 % katholisch, 15,3 % evangelisch und 32,6 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angaben.[5] Die Katholiken gehören zum Bistum Speyer, die Protestanten zur Protestantischen Landeskirche Pfalz.
Bei Bundestagswahlen gehört die Gemeinde seit 1965 zum Wahlkreis Südpfalz (bis 1983: Wahlkreis Landau), davor bis 1961 zum Wahlkreis Zweibrücken. Bei Landtagswahlen ist Vorderweidenthal seit 1991 Bestandteil des Wahlkreises Südliche Weinstraße.
Der Gemeinderat in Birkenhördt besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]
Matthias Ackermann wurde 2004 Ortsbürgermeister von Birkenhördt.[7] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 66,76 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[8]
![]() |
Blasonierung: „Von Schwarz und Gold schräglinks geteilt, oben rechts ein aufwärts schreitender linksgewendeter rotbewehrter, -bezungter und -bekrönter goldener Löwe, unten links ein grüner Birkenzweig mit drei grünen Blättern.“[9] |
Wappenbegründung: Es wurde 1969 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt. Der Pfälzer Löwe erinnert an die ehemalige Zugehörigkeit zur Kurpfalz und der Birkenzweig verweist redend auf den Ortsnamen. |
Auf Gemarkung der Gemeinde befinden sich insgesamt sechs Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter die Pfarrkirche St. Gallus und ein Bildstock, der den Sockel mit einem Fünfwundenkreuz umfasst.[10]
Die Ortsgemeinde liegt im Naturpark Pfälzerwald, der wiederum zum von der UNESCO geschützten Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord gehört. Im Westen liegt das 1975 ausgewiesenes Naturwaldreservat Mittelkopf, das 14 Hektar umfasst.
Im Westen der Gemarkung befinden sich die Rittersteine 31, 32 und 199. Ersterer trägt die Bezeichnung Neues Landlöchel und befindet sich an der Straße nach Lauterschwan. Derjenige mit der Nummer 32 hat den Namen Altes Landlöchel und liegt am Scheitelpunkt der Straße nach Vorderweidenthal; beim Begriff „Landlöchel“ handelt es sich um ein umgangssprachliches Wort für „Straßendurchbruch“. Beide befinden sich inmitten einer Felsenwand. 199 Birkenhördter Linde markiert den Standort einer Linde.
2017 wurde eine Folge der zweiten Staffel der Fernsehserie Stadt, Land, Lecker in Birkenhördt gedreht.
Mitten durch den Ort verläuft die Bundesstraße 427. Von dieser zweigt die die Kreisstraße 11 nach Vorderweidenthal ab. Birkenhördt ist über die Buslinien 525 (Bad Bergzabern-Annweiler am Trifels) und 548 (Bad Bergzabern-Dahn) des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar an das Nahverkehrsnetz angeschlossen. Nächstgelegener Bahnhof ist der derjenige in Bad Bergzabern.
Zudem liegt die Gemeinde der am Fernwanderweg Pirmasens–Belfort, der mit einem gelben Balken markiert ist und an der Südroute der Pfälzer Jakobswege. Durch den Nordosten der Gemarkung verläuft ein solcher, der mit einem blauen Kreuz gekennzeichnet ist und der von Niederhausen nach Sankt Germanshof verläuft. Durch den Westen des Gemeindegebiets führt ein mit einem weiß-blauen Balken markierter Weg, der eine Verbindung mit Bad Münster am Stein sowie ebenfalls Sankt Germanshof schafft. Zudem verläuft die Tour 9 des Mountainbikeparks Pfälzerwald durch den Westen der Gemarkung.
Die Gemeinde gehört zum Gerichtsbezirk des Amtsgerichts Landau und wird von deren Zweigstelle in Bad Bergzabern betreut.
Städte: Annweiler am Trifels | Bad Bergzabern | Edenkoben
Gemeinden: Albersweiler | Altdorf (Pfalz) | Barbelroth | Billigheim-Ingenheim | Birkenhördt | Birkweiler | Böbingen (Pfalz) | Böchingen | Böllenborn | Bornheim (Pfalz) | Burrweiler | Dernbach (Pfalz) | Dierbach | Dörrenbach | Edesheim | Eschbach (Pfalz) | Essingen (Pfalz) | Eußerthal | Flemlingen | Frankweiler | Freimersheim (Pfalz) | Gleisweiler | Gleiszellen-Gleishorbach | Göcklingen | Gommersheim | Gossersweiler-Stein | Großfischlingen | Hainfeld (Pfalz) | Hergersweiler | Herxheim bei Landau/Pfalz | Herxheimweyher | Heuchelheim-Klingen | Hochstadt (Pfalz) | Ilbesheim bei Landau in der Pfalz | Impflingen | Insheim | Kapellen-Drusweiler | Kapsweyer | Kirrweiler (Pfalz) | Kleinfischlingen | Klingenmünster | Knöringen | Leinsweiler | Maikammer | Münchweiler am Klingbach | Niederhorbach | Niederotterbach | Oberhausen (bei Bad Bergzabern) | Oberotterbach | Oberschlettenbach | Offenbach an der Queich | Pleisweiler-Oberhofen | Ramberg (Pfalz) | Ranschbach | Rhodt unter Rietburg | Rinnthal | Rohrbach (Pfalz) | Roschbach | Sankt Martin (Pfalz) | Schweigen-Rechtenbach | Schweighofen | Siebeldingen | Silz | Steinfeld (Pfalz) | Venningen | Völkersweiler | Vorderweidenthal | Waldhambach | Waldrohrbach | Walsheim | Wernersberg | Weyher in der Pfalz