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Murau ist Verwaltungssitz des Bezirkes Murau (Obersteiermark) im Bundesland Steiermark in Österreich mit 3432 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022).

Stadtgemeinde
Murau
WappenÖsterreichkarte
Murau (Österreich)
Murau (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Murau
Kfz-Kennzeichen: MU
Fläche: 76,66 km²
Koordinaten: 47° 7′ N, 14° 10′ O
Höhe: 829 m ü. A.
Einwohner: 3.432 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 45 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8850
Vorwahl: 03532
Gemeindekennziffer: 6 14 38
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Raffaltplatz 10
8850 Murau
Website: murau.gv.at
Politik
Bürgermeister: Thomas Kalcher (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(21 Mitglieder)
16
3
2
16 3 2 
Insgesamt 21 Sitze
  • ÖVP: 16
  • SPÖ: 3
  • GRÜNE: 2
Lage von Murau im Bezirk Murau
Lage der Gemeinde Murau im Bezirk Murau (anklickbare Karte)KrakauMühlen
Lage der Gemeinde Murau im Bezirk Murau (anklickbare Karte)
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Historischer Ortskern von Murau mit der Stadtpfarrkirche, dem Schloss Obermurau, dem Schillerplatz und der Mur
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Mit 1. Jänner 2015 wurden im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark die vormals eigenständigen Gemeinden Laßnitz bei Murau, Stolzalpe und Triebendorf eingemeindet.[1]


Geografie


Murau von Südwesten mit der Stolzalpe im Hintergrund
Murau von Südwesten mit der Stolzalpe im Hintergrund
Ortsansicht mit Schloss und Stadtpfarrkirche
Ortsansicht mit Schloss und Stadtpfarrkirche

Gemeindegliederung


Das Gemeindegebiet umfasst fünf Ortschaften und sechs Katastralgemeinden (Einwohner Stand 1. Jänner 2022[2]; Fläche Stand 31. Dezember 2019[3]):


Nachbargemeinden


Ranten St. Peter am Kammersberg Teufenbach-Katsch
Sankt Georgen am Kreischberg Sankt Lambrecht
Metnitz (SV) Friesach (SV)

Geschichte


Das Gebiet wurde schon in der Bronze- und Römerzeit besiedelt, erstmals urkundlich erwähnt wurde Murau im Jahr 1250 als Murowe (Bedeutung ‚Aue an der Mur‘), das Stadtrecht wurde im Jahre 1298 verliehen.

Auf Grund antiker Entfernungsangaben aus der (diesbezüglich sehr ungenauen) Tabula Peutingeriana wurde im ausklingenden 18. und dem 19. Jahrhundert angenommen, dass Noreia, die Hauptstadt des keltischen Königreichs Noricum, sich bei Murau befunden haben soll.[4] Gefunden wurde diese, trotz immer wiederkehrender Fundmeldungen, bis heute nicht. Ebenso wurde – des Namens wegen – hier die an der Römerstraße Virunum–Iuvavum gelegene Station Immurium vermutet, die wegen moderner Befunde aber bei Moosham im Lungau gesehen wird.[5]

Das Gebiet von Murau war vom 13. bis ins 15. Jahrhundert das Zentrum des Herrschaftsgebietes der steirischen Adelsfamilie Liechtenstein. Diese Familie war eine eigenständige Familie, die unabhängig von der gleichnamigen Familie Liechtenstein aus Niederösterreich entstanden war. Der Minnesänger Ulrich von Liechtenstein, der auf der Frauenburg bei Unzmarkt lebte, stammt aus der steirischen Familie. Der Name dieser Familie wird von der Burg Liechtenstein östlich von Judenburg abgeleitet. Verwandtschaftsbeziehungen zwischen beiden Familien sind nicht auf gemeinsame Urahnen, sondern auf einzelne Eheschließungen zurückzuführen. Das Herrschaftsgebiet der steirischen Liechtensteiner reichte von Oberkärnten bis nach Niederösterreich (Kreuzstetten).[6]

Das steirische Landgericht der Familie Liechtenstein an der Mur wurde 1256 erstmals in Urkunden erwähnt. Es umfasste das Murtal von der Salzburger Grenze zum Lungau bis nach Teufenbach im Osten.[7] 1574 kaufe Anna Neumann die Herrschaft Murau. 1617 heiratete die 81-jährige Anna Neumann den 31-jährigen Reichsgrafen Georg Ludwig von Schwarzenberg.[8] Seit damals gehört das Schloss den Schwarzenbergs, die bis heute im Schloss ansässig sind.

Während des Zweiten Weltkrieges befand sich in Murau ein Gefangenenlager der deutschen Wehrmacht, in dem gegen Kriegsende hauptsächlich britische Kriegsgefangene interniert waren. In den ersten Maitagen des Jahres 1945 befreiten Widerstandsgruppen diese Gefangenen, um den sowjetischen Truppen bei ihrem Einmarsch vorzugaukeln, dass Murau schon von den Briten besetzt sei. Tatsächlich zogen die Sowjets wieder ab und überließen die Stadt den Briten. Die Stadt lag bis zum Jahre 1955 in der britischen Besatzungszone. Die Idee dazu hatte der lokale Heimwehrführer und Gemeinderat Karl Brunner, der kurz zuvor aus seiner Gefängniszelle in Graz freigelassen worden war.

Die Bezirkshauptmannschaft Murau wurde in den Jahren 1999 bis 2001 von den Architekten Wolfgang Tschapeller / Friedrich W. Schöffauer auf einem zur Mur abfallenden Hang neu errichtet.


Bevölkerungsentwicklung



Kultur und Sehenswürdigkeiten


Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Murau
Regelmäßige Veranstaltungen
Samsonumzug 2014
Samsonumzug 2014
Aufführung von Shakespeare in Styria in Murau (2014)
Aufführung von Shakespeare in Styria in Murau (2014)

Wirtschaft und Infrastruktur



Verkehr


Bahnhof Murau
Bahnhof Murau

Politik


Rathaus Murau
Rathaus Murau

Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.

15 ÖVP, 3 SPÖ, 1 Forum für Murau, 1 FPÖ und 1 Grüne.[11]
16 ÖVP, 3 SPÖ und 2 Grüne.[12]

Bürgermeister



Wappen


Wappen von Murau
Wappen von Murau
Blasonierung: „In rotem Schild eine silberne, schwarz ausgefugte gezinnte Stadtmauer mit offenem Tor und aufgezogenem goldenen Fallgitter, dahinter zwei silberne, viereckige Türme mit je doppeltem Rundfenster, schwarzem, silbern ausgefugtem Spitzdach und goldenem Knauf, zwischen denen die Zinnen der rückwärtigen Ringmauer erkennbar sind; gegen die seitlichen Schildränder beiderseits je ein kleinerer Turm ähnlicher Gestaltung, jedoch ohne Rundfenster. Über der rückwärtigen Ringmauer an einer am oberen Schildrand mittig angebrachten silbernen Hängevorrichtung ein am linken Obereck abhängendes silbernes Schildchen mit zwei schwarzen Schrägrechtsbalken.“[13]

Wegen der Gemeindezusammenlegung verlor das Wappen mit 1. Jänner 2015 seine offizielle Gültigkeit. Die Wiederverleihung erfolgte mit Wirkung vom 1. Dezember 2015.


Gemeindepartnerschaften



Persönlichkeiten



Ehrenbürger



Söhne und Töchter von Murau



Mit Murau verbundene Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Murau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Murau – Reiseführer
Wikisource: Muerau in der Topographia Austriacarum (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte
Wikisource: Muerau im Anhang der Topographia Austriacarum (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 5. Dezember 2013 über die Vereinigung der Stadtgemeinde Murau und der Gemeinden Laßnitz bei Murau, Stolzalpe und Triebendorf, alle politischer Bezirk Murau. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 20. Dezember 2013, Nr. 170, 37. Stück, ZDB-ID 705127-x, S. 712.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  3. Regionalinformation, bev.gv.at (1.094 kB); abgerufen am 10. Jänner 2020.
  4. Vergl. August von Wersebe: Über die Völker und Völker-Bündnisse des alten Teutschlands: Nochmals versuchte größtenteils auf ganz neue Ansichten gegründete Erläuterungen. Hahnsche Hofbuchhandlung, Hannover 1826, S. 268 (Google eBook, vollständige Ansicht).
  5. Zur prinzipiellen Frage, in welchem der Haupttäler die Straße von Kärnten nach Salzburg verlief, siehe beispielsweise Christian Gugl: Von Virunum nach Iuvavum. Topographische Probleme im Umfeld der norischen Provinzhauptstadt. In: Forum Archaeologiae – Zeitschrift für klassische Archäologie 19 / VI / 2001 (Artikel online, univie.ac.at).
  6. Norbert Weiss: Die älteste weltliche Urbarhandschrift der Steiermark. Der Besitz der steirischen Liechtensteiner im 14. Jahrhundert. Quellen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark, herausgegeben von der Historischen Landeskommission für Steiermark (HLK), Band 18; Im Selbstverlag der HLK, Graz 2005; ISBN 3-901251-28-6; S. 24, 39.
  7. Weiss: Urbarhandschrift, S. 40–42.
  8. Stadtgemeinde Murau. Abgerufen am 4. April 2019.
  9. murauer-handwerksmuseum.at Website des Museums, abgerufen 16. Jänner 2017.
  10. Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark, 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück, Nr. 310, ZDB-ID 1291268-2, S. 627.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Murau. Land Steiermark, 22. März 2015, abgerufen am 1. Juli 2020.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Murau. Land Steiermark, 28. Juni 2020, abgerufen am 1. Juli 2020.
  13. 98. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 5. November 2015 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Stadtgemeinde Murau (politischer Bezirk Murau), abgerufen am 1. Dezember 2015
  14. Wolfgang Wieland: Murau. Eine Stadt stellt ihre Geschichte vor. Anläßlich der 700. Wiederkehr der Stadtrechtsverleihung. Band 2: Von 1850 bis zur Gegenwart. Eigenverlag der Stadtgemeinde Murau, Murau 1998, S. 311, 502, 508.

На других языках


- [de] Murau

[en] Murau

Murau is a town in the western part of the Austrian federal state of Styria. It is the administrative seat of Murau District.

[ru] Мурау

Мурау (нем. Murau) — окружной центр в Австрии, в федеральной земле Штирия.



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