Gnosca [ˈɲɔska] (lombardischGnuscu[ˈɲuʃku ˈɲoʃko][1]) ist ein Ortsteil der Gemeinde Bellinzona im Schweizer Kanton Tessin. Bis zum 1.April 2017 bildete er eine selbständige politische Gemeinde, die zum damaligen Kreis Ticino gehörte.
Gemeindestand vor der Fusion am 1.April 2017Werner Friedli (Fotograf): Gnosca, historisches Luftbild (1953)
Geographie
Das Dorf liegt am rechten Ufer des Flusses Tessin am Eingang der Riviera, gegenüber von Claro, im Norden der Gemeinde Bellinzona.
Geschichte
Erstmals bezeugt findet sich das Dorf im Jahre 1198 als Niosca. Die sprachgeschichtliche Bedeutung des Ortsnamens ist unklar.[1]
Aus prähistorischer Zeit ist wenig bekannt; 1898 entdeckte man bronzene Gegenstände aus der Zeit der Etrusker.
Im Mittelalter gehörte Gnosca zur Gastalde Claro. Mailand und Bistum Como erhoben gleichzeitig Ansprüche auf Gnosca, und 1335 wird der Ort überdies als unter der Herrschaft von Bellinzona stehend erwähnt.
Familie da Gnosca, die vom Locarneser Adelsgeschlecht Magoria abstammt und, wie dieses, zum Adelsverband der Capitanei gehörte. Sie residierte schon ab dem 13. Jahrhundert auf der Burg Gnosca, die ihr den Namen gab.[5]
Ubertino da Gnosca (* um 1340; † vor 1407 in Gnosca?), erwähnt ab 1362 in Claro; 1374 verliehen ihm die Domherren des Mailänder Domkapitels für ein Jahr die ungeteilte Gerichtsherrschaft im Gebiet von Gnosca und Gorduno.[6]
Antonio Masotti (* um 1450 in Gnosca; † nach dem 1510 ebenda), Militäringenieur des Herzogs von Mailand; von 1470 bis 1510 in Bellinzona nachweisbar; 1477 arbeitete er an der Konsolidierung eines Teils der Stadtmauer, von der Porta nuova oder Porta di Locarno zum Turm del Sasso; im Februar 1507 übertrug ihm Bellinzona die Ausbesserung der Moësabrücke.[7]
Stefano Sposetti (1958 in Mailand), Schweizer Amateurastronom und Asteroidenentdecker, lebt in Gnosca.
Flavio Stroppini (* 1979), Journalist, Schriftsteller, gründete im Jahr 2013 www.nucleomeccanico.com (dessen künstlerischer Leiter er ist)[8][9][10]
Literatur
Giuseppe Chiesi:Gnosca. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 5.April 2017.
Virgilio Gilardoni: Inventario delle cose d’arte e di antichità. Edizioni dello Stato. Bellinzona 1955, S.204–209; derselbe: Il Romanico. Catalogo dei monumenti nella Repubblica e Cantone del Ticino. La Vesconta, Casagrande S.A., Bellinzona 1967, S.37, 301, 363–366, 423.
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S.394.
Giuseppe Chiesi:Gnosca. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 5.April 2017, abgerufen am 4.Februar 2020.
Simona Martinoli und andere: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S.55–57.
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