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Brè-Aldesago war von 1953 bis 1972 der Name einer selbstständigen politischen Gemeinde im Kanton Tessin, im Kreis Lugano Ost, im Bezirk Lugano, in der Schweiz. Sie ging 1972 in der Stadt Lugano auf.

Gemeindestand vor der Fusion von 1972
Gemeindestand vor der Fusion von 1972
Dorf Brè
Dorf Brè

Heute hat das bis 1953 selbstständige Dorf Brè [ˈbrɛ] (351 Einwohner) vorwiegend touristische Bedeutung als Künstlerdorf, während Aldesago (504 Einwohner) als Villenquartier von Lugano seinen eigenen Charakter hat.


Geographie


Luftbild von Walter Mittelholzer (1919)
Luftbild von Walter Mittelholzer (1919)

Brè liegt auf einem Plateau in 800 m Höhe unterhalb des Monte-Brè-Gipfels (925 m)[1][2], der als Hausberg von Lugano und bekannter Aussichtspunkt mit einer Standseilbahn[3] erschlossen ist. Von Lugano aus verbinden eine Fahrstrasse (circa 9 km) sowie Wanderwege (Treppen-Aufstieg) von Lugano-Cassarate sowie Lugano-Gandria das Dorf mit dem Luganersee circa 500 m unterhalb.


Geschichte


Brè wird 1280 erstmals unter diesem Namen sowie im 14. Jahrhundert unter anderen Namensvariationen urkundlich genannt. Ausgrabungsfunde (Nekropolen) legen indes bereits eine römische oder möglicherweise vorrömische Besiedlung nahe. Im Mittelalter sind für das Kloster San Abbondio sowie Familien in Como Besitzungen in Brè bezeugt. Das Dorf Brè war durch Viehzucht geprägt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bot dieser Wirtschaftszweig zu wenige Perspektiven, was eine Emigrationswelle der Bewohner als Maurer oder Landwirt insbesondere in die Vereinigten Staaten sowie nach Südamerika nach sich zog.[4]

Bis 1912 war Brè nur mit einem Maultierpfad von Lugano aus erreichbar. Mit dem Bau der Fahrstrasse und der Standseilbahn (1912 beendet) wurde Brè touristisch erschlossen; ein erstes Hotel entstand. In der Folgezeit zog der stille Ort in seiner exponierten Lage hoch über dem See zahlreiche Künstler an; der unter ihnen war Wilhelm Schmid, ein Maler der Neuen Sachlichkeit, der seinen Lebensabend in Brè verbrachte und dem Ort nach seinem Tod 1971 sein Wohnhaus als Museum hinterliess. Auch der ungarische Maler Jozeph Birò und der Sarde Aligi Sassu verbrachten ihre letzte künstlerische Schaffensphase in Brè. Ende des 19. Jahrhunderts in Brè geboren sind die autodidaktischen Maler Pasquale Gilardi und Luigi Taddei. Lebende Künstler vor Ort sind der Graphiker und Bildhauer Marco Prati, Antonio Scoppazini sowie der Theaterregisseur Michel Poletti.

Die Lebensbedingungen für die Dorfbewohner waren bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts hart. Bis 1950 hatte Brè keinen Anschluss an die städtische Trinkwasserversorgung; Wasser musste aus Brunnen geschöpft werden. Bis circa 1970 war der Zigarettenschmuggel eine aktive Nebenerwerbsquelle. Heute ist der Tourismus einer der wichtigsten Wirtschaftszweige.


Ortsbürgergemeinde



Bevölkerung


Bevölkerungsentwicklung
Jahr1591180118501900195019702000[6]20152020[7]
Einwohner1782443783934004118348551062

Sehenswürdigkeiten


Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[8]


Veranstaltungen



Bilder



Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Brè – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Monte Brè auf portal.dnb.de (abgerufen am 22. November 2016).
  2. Monte Brè (Berg) auf portal.dnb.de (abgerufen am 22. November 2016).
  3. Standseilbahn auf portal.dnb.de (abgerufen am 22. November 2016).
  4. Antonio Gili: Brè-Aldesago. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 8. Dezember 2011.
  5. Ortsbürgergemeinde Brè (italienisch) auf lugano.ch/citta-amministrazione/patriziati (abgerufen am 22. November 2016).
  6. Antonio Gili: Brè-Aldesago. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 8. Dezember 2011.
  7. Bevölkerung Bre-Aldesago Ende 2020 auf statistica.lugano.ch/site/demografia/
  8. Liste der Ortsbilder von nationaler Bedeutung (Memento des Originals vom 10. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bak.admin.ch, Verzeichnis auf der Website des Bundesamts für Kultur (BAK), abgerufen am 10. Januar 2018.
  9. Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 320–321.
  10. Wilhelm-Schmid-Museum
  11. AiEP Avventure in Elicottero Prodotti
  12. Pasquale Gilardi auf luganobre.ch/de (abgerufen am 22. November 2016).
  13. Luigi Taddei. In: Sikart
  14. Joseph Birò auf luganomontebre.ch/index/de/jozsef-biro/ (abgerufen am 22. November 2016).
  15. Aligi Sassu auf luganomontebre.ch/index/de/Aligi-Sassu (abgerufen am 22. November 2016).
  16. Julio Taddei Dominguez. In: Sikart
  17. Marco Prati auf luganomontebre.ch/index/de/marco-prati (abgerufen am 22. November 2016).
  18. Francesco Gilardi auf rsi.ch/rete-due/programmi/cultura/colpo-di-poesia/ (abgerufen am 22. November 2016).
  19. Antonio Scopazzini Artist auf luganomontebre.ch/index/arte-e-cultura/ (abgerufen am 22. November 2016).

На других языках


- [de] Brè-Aldesago

[en] Brè-Aldesago

Brè-Aldesago is a quarter of the city of Lugano, in the Swiss canton of Ticino.



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