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Pietrasanta ist eine italienische Kleinstadt mit 23.542 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2019) in der Provinz Lucca in der nördlichen Toskana.

Pietrasanta
Pietrasanta (Italien)
Pietrasanta (Italien)
Staat Italien
Region Toskana
Provinz Lucca (LU)
Koordinaten 43° 57′ N, 10° 14′ O
Höhe 14 m s.l.m.
Fläche 42 km²
Einwohner 23.542 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 55045
Vorwahl 0584
ISTAT-Nummer 046024
Bezeichnung der Bewohner Pietrasantini
Schutzpatron San Biagio und San Martino
Website Pietrasanta

Pietrasanta, Piazza del Teatro

Geografie


Pietrasanta liegt etwa 30 km nördlich von Pisa am Fuße der Apuanischen Alpen. Der am Meer gelegene Ortsteil Marina di Pietrasanta ist ein bekanntes Seebad.

Zum Gemeindegebiet gehören die Ortsteile Capezzano Monte, Capriglia, Strettoia (Montiscendi), Traversagna (Pollino), Vecchiuccio, Vallecchia, Solaio, Vitoio, Castello, Valdicastello, Crociale (Ponte Rosso), Africa (Pisanica), Macelli, Osterietta und Marina di Pietrasanta (Fiumetto, Tonfano, Motrone, Focette).

Die Nachbargemeinden sind Camaiore, Forte dei Marmi, Montignoso (MS), Seravezza und Stazzema.


Geschichte


Das Gebiet von Pietra Santa auf einer Karte von Nicolas Sanson aus dem 17. Jahrhundert
Das Gebiet von Pietra Santa auf einer Karte von Nicolas Sanson aus dem 17. Jahrhundert

Mauerreste weisen auf eine Besiedlung bereits in römischer Zeit hin. Als Gründungsjahr der Stadt gilt das Jahr 1255, als der Mailänder Guiscardo Pietrasanta, Namensgeber des Ortes, zu Füßen einer bereits bestehenden lombardischen Festung eine Siedlung errichten ließ. Im Mittelalter wechselte die Herrschaft mehrmals zwischen den Stadtstaaten von Genua, Lucca und Florenz. Nach einem Schiedsverfahren kam durch Beschluss von Papst Leo X. aus dem Hause Medici im Jahr 1513 Pietrasanta und sein Gebiet mit dem Hafen von Motrone – damals der einzige in der Versilia – an Florenz, unter dessen Herrschaft es bis zur Einheit Italiens blieb.[2] Im 17. und 18. Jahrhundert folgte, unter anderem bedingt durch die Malaria, eine Periode des Niedergangs.

Leopold II., Großherzog der Toskana und Erzherzog von Österreich, förderte im 19. Jahrhundert den Wiederaufbau und schuf durch die Errichtung von Schulen für Steinmetze die wirtschaftliche Grundlage für den Wiederaufstieg zur früheren Bedeutung als Stadt des Marmors.


Wirtschaft



Marmorverarbeitung


Der Name Pietrasanta (italienisch pietra: Stein, santa: heilig) ist Programm. Tatsächlich kommt hier der Steinbearbeitung eine ganz besondere Bedeutung zu. In den in unmittelbarer Nähe gelegenen Marmorbrüchen von Carrara wird einer der weltweit besten Bildhauermarmore namens Statuario gebrochen, der in vielen Unternehmen in und um Pietrasanta weiterverarbeitet wird. Weniger reine, weiße und graue Varietäten des dort gewonnenen Marmors sind in Pietrasanta auch billiges und praktisches Baumaterial. Viele alltägliche Gegenstände wie Fensterbretter, Briefkästen, Bürgersteige, Elektro- oder Müllkästen bestehen in der Stadt aus feinstem weißen Marmor.

Eine Marmorwerkstatt
Eine Marmorwerkstatt

Bildhauerei und Kunsthandwerk


Eine ganze Reihe von Steinmetzen, Bildhauern und anderen Künstlern, die mit Stein arbeiten, haben sich hier angesiedelt. Bekannte Künstler sind Fernando Botero, zugleich Ehrenbürger und Igor Mitoraj, dem die Stadt ein Museum gewidmet hat. Marmor ist jedoch nicht das einzige Material, das im Kunsthandwerk Verwendung findet. Viele Künstler, übrigens fast durchweg sehr betagte Italiener, arbeiten mit anderen Materialien, insbesondere mit Kupfer und mit Glas, mit dem kunstvolle Mosaike gelegt werden. Mehrere Gießereien bieten die notwendigen technischen Fähigkeiten für den Guss komplexer Kunstwerke.

Die ansässigen Werkstätten haben zumeist einen ausgezeichneten, teilweise internationalen Ruf. Bekannte Persönlichkeiten wie Silvio Berlusconi und Papst Johannes Paul II. haben Statuen in Auftrag gegeben. Pikanterweise hatten seinerzeit George W. Bush und Saddam Hussein fast zeitgleich Aufträge an dieselbe Werkstatt vergeben.


Sehenswürdigkeiten



Gemeindepartnerschaften


Pietrasanta unterhält Partnerschaften mit den folgenden Städten und Gemeinden:[3]

StadtLand
ÉcaussinnesBelgien Belgien
Grenzach-WyhlenDeutschland Deutschland
MontgomeryVereinigte Staaten Alabama, Vereinigte Staaten
VilleparisisFrankreich Frankreich
Zduńska WolaPolen Polen

Söhne und Töchter der Stadt




Commons: Pietrasanta – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. Sistema Informativo Unificato per le Soprintendenze Archivistiche: Comune di Pietrasanta, abgerufen am 11. Juli 2019 (italienisch)
  3. Comune di Pietrasanta - Città gemellate. Abgerufen am 15. Mai 2016.
Navigationsleiste „Via Francigena“

 Vorhergehender Ort: Massa 15,8 km | Pietrasanta | Nächster Ort: Camaiore 8,2 km 


На других языках


- [de] Pietrasanta

[en] Pietrasanta

Pietrasanta is a town and comune on the coast of northern Tuscany in Italy, in the province of Lucca. Pietrasanta is part of Versilia, on the last foothills of the Apuan Alps, about 32 kilometres (20 mi) north of Pisa. The town is located 3 kilometres (1.9 mi) off the coast, where the frazione of Marina di Pietrasanta is located.

[es] Pietrasanta

Pietrasanta es una localidad y comuna de la Versilia en la costa norte de Toscana, en Italia, en la provincia de Lucca. En diciembre de 2007 tenía 24.609 habitantes. Pietrasanta se encuentra en las últimas estribaciones de los Alpes Apuanos. Está a unos 32 km al norte de Pisa, a una hora de Florencia, y a una hora y media de viaje desde Génova. El pueblo se asienta a 3 km de distancia desde la costa.

[ru] Пьетрасанта

Пьетраса́нта (итал. Pietrasanta) — коммуна в Италии, располагается в регионе Тоскана, в провинции Лукка.



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