Castiglione di Garfagnana ist eine italienische Gemeinde mit 1755 Einwohnern (Stand 31.Dezember 2019) in der Provinz Lucca in der Toskana und ist Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d’Italia[2] (Die schönsten Orte Italiens).
Lage der Gemeinde Castiglione di Garfagnana in der Provinz Lucca
Castiglione di Garfagnana liegt etwa 35km nördlich der Provinzhauptstadt Lucca und rund 80km nordwestlich der Regionalhauptstadt Florenz in der Landschaft der Garfagnana im oberen Serchiotal. Es liegt in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone E,2784GG[3]. Wichtige Gewässer im Gemeindegebiet sind die Torrenti Corfino (2 von 12km im Gemeindegebiet), Torrente di Castiglione (14 von 15km im Gemeindegebiet) und Sillico (5 von 13km im Gemeindegebiet), allesamt linke Nebenflüsse des Serchio.[4]
Zu den Ortsteilen gehören die Fraktionen Boccaia, Borghetto (ca. 90 Einwohner), Campori (421m, ca. 150 Einwohner), Casone di Profecchia (1314m, ca. 35 Einwohner), Cerageto (837m, ca. 150 Einwohner), Chiozza (925m, ca. 100 Einwohner), Col d’Arciana, Filippe, Isola (611m, ca. 30 Einwohner), Mozzanella (436m, ca. 15 Einwohner), Pagaia, Passo Radici, Pian di Cerreto (421m, ca. 80 Einwohner), Pozzatelle, Prunecchio (757m, ca. 80 Einwohner), San Pellegrino in Alpe (1524m, 3 Einwohner) und Valbona (672m, ca. 25 Einwohner). Der Hauptort Castiglione hat ca. 500 Einwohner.[5]
Lage von Castiglione im Norden der Republik Lucca an der Grenze zu Modena, auf einer Karte von Nicolas Sanson aus dem 17. Jahrhundert
Erstmals erwähnt wurde der Ort und die Kirche San Pietro im 8. Jahrhundert, als die Langobarden über den Ort herrschten.[6] Zwischen 1149 und 1168 nahm der Ort mehrfach an den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Lucca und Pisa teil und stand dabei auf der Seite von Pisa. Der Ort wurde 1168 nach längerer Belagerung von Lucca eingenommen und der Anführer aus Castiglione, Veltro da Corvaia, ermordet. Zwei Jahre später gab Lucca die Erlaubnis, die Burg wieder aufbauen zu dürfen. Als sich Castiglione um 1226 wieder Pisa annäherte, wurde die Burg von Lucca abermals zerstört und 1230 wieder aufgebaut. 1356 gehörte der Ort zu Pisa und wurde erfolglos von den Söhnen des Castruccio Castracani belagert. Zu Lucca gelangte der Ort 1371. Die heutige, 750m lange und mit vier Stadttoren ausgestattete Befestigung des Ortes mit den fünf Wehrtürmen (Brunella, dell’Orologio, del Fattori, di San Michele und di San Pietro) stammt aus dieser Zeit.[7] Von 1429 bis 1433 beherrschte Florenz den Ort, danach ging die Herrschaft wieder an Lucca zurück. Am Anfang des 17. Jahrhunderts wurde Castiglione mehrfach von den Este belagert (1602, 1603 und 1613[7]), blieb aber bei Lucca.[8]
Sehenswürdigkeiten
Platz mit Rathaus und Brunnen
Rocca di Castiglione, Burg im Ortskern. Sie ist mit den drei zylindrischen Wehrtürmen del Mastio (Hauptturm), del Castellano und della Campanella ausgestattet.[7]
Chiesa di San Pietro, Kirche im Ortskern, die bereits im 8. Jahrhundert erwähnt wurde.[6]
Chiesa di San Michele, Kirche im Ortskern, die bereits 1168 erwähnt wurde.[8] Enthält ein Tafelbild von Giuliano di Simone da Lucca (Madonna col Bambino, auch Madonna delle Tosse genannt, 1389 datiert).[7]
Chiesa della Corba (Santa Maria della Corba), Kirche kurz außerhalb des Ortskerns von Castiglione di Garfagnana, die erstmals 1621 erwähnt wurde und über einem älteren Oratorium erbaut wurde.[9]
Chiesa di San Bartolomeo, Kirche im Ortsteil Chiozza, die bereits 1168 erwähnt wurde.[10]
Chiesa di San Martino, Kirche im Ortsteil Cerageto. Wurde bereits 1168 erwähnt.[11]
Ponte Medievale dei Molini, mittelalterliche Brücke in der Località Mulino am antiken Weg zum Ortsteil Chiozza, der durch Spinetta Malaspina am Anfang des 14. Jahrhunderts entstand.[12]
Emanuele Repetti: CASTIGLION DI GARFAGNANA in Val di Serchio. In: Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846), Onlineausgabe der Universität Siena (pdf, italienisch)
Andrea Santoro: Fortezze, Rocche e Castelli in Lucchesia e in Garfagnana. Maria Pacini Fazzi Editore, Lucca 2005, ISBN 88-7246-682-2, S. 7–20.
Touring Club Italiano: Toscana. Mailand 2003, ISBN 88-365-2767-1, S. 219.
Emanuele Repetti: CASTIGLION DI GARFAGNANA in Val di Serchio.
Andrea Santoro: Fortezze, Rocche e Castelli in Lucchesia e in Garfagnana.
Contado Lucchese
Samuele Cecchi: SANTA MARIA DELLA CORBA. (Mementodes Originals vom 9. Februar 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.castiglionenews.it In: Castiglione News, 2004
Arcidiocesi di Lucca (Mementodes Originals vom 9. Februar 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.diocesilucca.it, Webseite des Erzbistums Lucca zur Kirche San Bartolomeo in Chiozza, abgerufen am 9. Februar 2016 (italienisch)
Arcidiocesi di Lucca (Mementodes Originals vom 9. Februar 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.diocesilucca.it, Webseite des Erzbistums Lucca zur Kirche San Martino in Cerageto, abgerufen am 9. Februar 2016 (italienisch)
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