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Viareggio ist eine Stadt mit 61.989 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) im Nordwesten der italienischen Region Toskana in der Provinz Lucca.

Viareggio
Viareggio (Italien)
Viareggio (Italien)
Staat Italien
Region Toskana
Provinz Lucca (LU)
Koordinaten 43° 52′ N, 10° 15′ O
Höhe 2 m s.l.m.
Fläche 31,88 km²
Einwohner 61.989 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 55049 (Viareggio), 55048 (Torre del Lago Puccini)
Vorwahl 0584
ISTAT-Nummer 046033
Bezeichnung der Bewohner Viareggini, Torrelaghesi
Schutzpatron Maria Santissima Annunziata (25. März)
Website Viareggio

Blick auf Viareggio

Das am Ligurischem Meer gelegene Seebad ist Standort von Marmorverarbeitung, Töpfereien und Schiffbau.


Geografie


Viareggio liegt in der ligurischen Küstenlandschaft Versilia vor dem Bergzug der Apuanischen Alpen. Die Gegend war bis ins 18. Jahrhundert ein Sumpfgebiet um den küstennahen See Lago di Massaciuccoli. Mit der Trockenlegung gewann das Gebiet an Bedeutung. An der Küste befindet sich einer der längsten Sandstrände Italiens.

Stadtgliederung

Viareggio gliedert sich in zwei Frazioni (Ortsteile): die eigentliche Stadt Viareggio und der südlich gelegene Ort Torre del Lago Puccini. Außerdem gibt es die Untergliederung in vier Stadtbezirke (Circoscrizioni):

Nachbargemeinden

Die angrenzenden Gemeinden sind Camaiore, Massarosa, beide zur Provinz Lucca gehörig, sowie Vecchiano in der Provinz Pisa.


Geschichte


Viareggio entstand aus einem Kastell, das die Städte Lucca und Genua zur Verteidigung des Gebiets gegen Pisa 1172 an der Küste errichteten. Dieses Kastell erhielt den Namen Castrum de Via Regia, benannt nach der Königsstraße des regierenden Römischen Kaisers Friedrich Barbarossa, die hier die Küste entlangführte. An der Festung mündete der Canale Burlamacca ins Meer, der ab 1441 der einzige Zugang Luccas zum Meer war, was die Bedeutung des Ortes erhöhte und zum Bau einer kleinen Siedlung führte. Der umgebende Sumpf und mit ihm die verbreitete Malaria verhinderten jedoch ein starkes Wachstum des Dorfes. Bereits 1480 bot die Stadt Lucca im Gebiet um die Festung kostenlos Bauland an.

1543 wurde eine weitere Befestigungsanlage, die Torre Matilde errichtet, die einen besseren militärischen Schutz garantierte und zu stärkerer Besiedlung führte. 1559 wurde die erste Kirche erbaut, 1617 wurde Viareggio Vikariatssitz für die Ansiedlungen auf den umliegenden Hügeln und erhielt schließlich 1701 das Recht einer comunità, das heißt kommunaler Selbstverwaltung, durch die Republik Lucca verliehen. Das größte Hindernis für die Entwicklung war jedoch weiterhin der umgebende Sumpf, so dass im 18. Jahrhundert größere Anstrengungen zur Trockenlegung unternommen wurden, mit deren Abschluss 1741 die Malaria langsam zurückzugehen begann.

Zum Schutz gegen die vom Meer kommenden Winde wurden entlang des Strandes Pinienwälder angepflanzt, die heute das Stadtbild prägen. Der südliche Abschnitt bildet heute einen Teil des Regionalparks Migliarino, San Rossore, Massaciuccoli.

Viareggio teilte des Weiteren historisch das Schicksal Luccas: 1799 wandelte Napoleon Bonaparte Lucca in ein Fürstentum unter seiner Schwester Elisa um; der Wiener Kongress schuf 1815 ein Herzogtum Lucca unter Maria Luise von Bourbon-Parma. Sie verlieh Viareggio 1820 das Stadtrecht. 1847 gelangte Viareggio an das Großherzogtum Toskana und ging mit ihm schließlich im vereinten Italien auf.

Villa Paolina
Villa Paolina

Im 19. Jahrhundert begann Viareggios Aufstieg als Seebad. 1822 ließ Napoleons Schwester Paolina Borghese eine Villa errichten (Villa Paolina), in der sie ihren Lebensabend verbrachte. Nach und nach entstanden ab 1828 (zunächst nach Geschlechtern getrennt) diverse Badeanstalten am Meer. Zahlreiche Sommervillen folgten dem Beispiel Paolinas. Schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts war Viareggio ein Perle des Tyrrhenischen Meeres und ein international bekannter Badeort.

Nach dem Krieg verlor die Stadt – wie viele Orte an der italienischen Riviera – weitgehend ihre Exklusivität. Heute ist Viareggio vorrangig ein Ferienort für die italienische Bevölkerung.

Am späten Abend des 29. Juni 2009 ereignete sich im Bahnhof von Viareggio ein schweres Zugunglück, bei dem 32 Menschen ihr Leben verloren.[2] Ein Butangas befördernder Zug entgleiste, Gas entwich und explodierte. Dies führte zu einem Großbrand, mehrere Häuser stürzten ein und etwa 100 Menschen wurden obdachlos.


Politik


Marco Marcucci (PD) wurde im Mai 2003 zum Bürgermeister gewählt. Seit 15. Juni 2015 ist Giorgio Del Ghingaro Bürgermeister. Seine Lista Civica hat mit neun von 24 Sitzen die Mehrheit im Gemeinderat.


Sehenswürdigkeiten


Villa Puccini
Villa Puccini
Torre del Lago Puccini

Das Gebiet von Torre del Lago, etwa 4 km von der Küste entfernt, war bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts kaum besiedelt. Im Zuge der Trockenlegung der Sümpfe fingen Jäger, Fischer und Bauern an, das Gebiet zu kultivieren. Der Name rührt von einem Wachturm, der am Lago di Massaciuccoli seit dem 15. Jahrhundert stand. Giacomo Puccini war von der Natur um den See begeistert und mietete im Jahr 1891 zwei Zimmer in einer Villa. Nach dem Erfolg seiner „Tosca“ erwarb er die Villa und lebte hier bis zu seinem Tod im Jahr 1924. Nach seinem Tod wurde das Gebäude in eine Gedenkstätte umgewandelt.


Kultur



Regelmäßige Veranstaltungen


Festival Puccini

Festival Puccini, ein Opernfestival, das allsommerlich auf einer Freilichtbühne am Ufer des Lago Puccini Opern des Komponisten aufführt.

Karneval
Karneval in Viareggio
Karneval in Viareggio

Eine wichtige Touristenattraktion ist der Karneval, der seit 1873 in Viareggio gefeiert wird. An fünf Wochenenden zieht ein großer Karnevalszug mit Triumphwagen aus Pappmaché durch die Stadt. Die örtliche Karnevalsmaske ist der Burlamacco.

2001 wurde für die Wagenbau-Werkstätten und eine Pappmaché-Schule die Karnevals-"Zitadelle" erbaut, die das Karnevalsmuseum und Veranstaltungsräume beherbergt.

Premio Viareggio

Der Premio Viareggio gilt als einer der ältesten Literaturpreise Italiens; er wird seit 1929 alljährlich in Viareggio verliehen.

EuropaCinema

Das Filmfestival, ursprünglich 1984 in Rimini gegründet, findet seit 1989 jährlich in Viareggio statt. Es widmet sich dem europäischen Film, mit einem Schwerpunktland, das jedes Jahr wechselt.

Fußballturnier

Das Fußballturnier Torneo di Viareggio findet seit 1948 jährlich statt und gilt als einer der wichtigsten Wettbewerbe für Jugendmannschaften weltweit. Große Spieler wie Gabriel Batistuta, Alessandro Del Piero oder Francesco Totti machten hier das erste Mal auf sich aufmerksam.


Sport


Am 23. Februar 1968 fand in Viareggio das erste Länderspiel der italienischen Fußballnationalmannschaft der Frauen statt.


Städtepartnerschaften



Persönlichkeiten


Töchter und Söhne der Stadt
Denkmal Giacomo Puccini in Torre del Lago Puccini, 1925 von Paolo Troubetzkoy
Denkmal Giacomo Puccini in Torre del Lago Puccini, 1925 von Paolo Troubetzkoy
Persönlichkeiten mit Beziehung zur Stadt


Commons: Viareggio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Viareggio – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. Europäische Eisenbahnagentur

На других языках


- [de] Viareggio

[en] Viareggio

Viareggio (Italian pronunciation: [vjaˈreddʒo; vi.aˈreddʒo]) is a city and comune in northern Tuscany, Italy, on the coast of the Tyrrhenian Sea. With a population of over 62,000, it is the second largest city within the province of Lucca, after Lucca.

[es] Viareggio

Viareggio es una ciudad italiana, situada en la provincia de Lucca, Toscana, en la costa del mar de Liguria, de 62 467 habitantes. Es famoso su carnaval, de gran interés turístico.

[ru] Виареджо

Виаре́джо (итал. Viareggio) — коммуна в Италии, располагается в регионе Тоскана, в провинции Лукка.



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