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Montefiascone ist eine Stadt mit 13.187 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) in der Provinz Viterbo in der italienischen Region Lazio. Sie ist ein römisch-katholisches Titularbistum.

Panorama von Montefiascone
Panorama von Montefiascone
Montefiascone
Montefiascone (Italien)
Montefiascone (Italien)
Staat Italien
Region Latium
Provinz Viterbo (VT)
Koordinaten 42° 32′ N, 12° 2′ O
Höhe 590 m s.l.m.
Fläche 105 km²
Einwohner 13.187 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 01027
Vorwahl 0761
ISTAT-Nummer 056036
Bezeichnung der Bewohner Montefiasconesi oder Falisci
Schutzpatron Santa Margherita d'Antiochia
Website Montefiascone

Name


Der Name Montefiascone leitet sich vermutlich vom lateinischen Mons Faliscorum, Berg der Falisker, her. Aspekte der Namensentstehung finden sich in den zwei Varianten des Stadtwappens ausgedrückt: Die Form von 1953/1954 zeigt auf dem Sechsberg ein römisches Rutenbündel, die fasces, als Ableitungsinterpretation des zweiten Namensbestandteils, die neuere Fassung stellt oben dagegen ein Weinfass dar, was als Allusion auf die Weinproduktion und den italienischen Begriff fiasco für Fass zu interpretieren ist. Die Diskussion über die richtige Auffassung ist noch nicht abgeschlossen.


Geographie


Montefiascone liegt 94 km nordwestlich von Rom, 127 km südöstlich von Siena und 17 km nördlich von Viterbo. Die Gemeinde liegt in den vulkanisch entstandenen Monti Volsini am Südostufer des Bolsenasee. Die Altstadt nimmt dabei eine der höchsten Erhebungen ein. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über eine Höhe von 220 bis 633 m s.l.m.

Zur Gemeinde gehören die Stadtteile Carpine, Cipollone, Commenda, Coste-Pelucche, Fiordini, Le Mosse, Poggetto, Poggio Frusta, Stefanoni und Zepponami.

Die Nachbargemeinden sind Bagnoregio, Bolsena, Capodimonte, Gradoli, Marta, San Lorenzo Nuovo und Viterbo.


Geologie


Montefiascone auf der Caldera
Montefiascone auf der Caldera

Montefiascone liegt in einem ehemals vulkanisch aktiven Gebiet, dem sogenannten Apparato Vulsinio. Die Stadt selbst liegt auf der Caldera eines der vier Hauptvulkane. Der Bolsenasee selbst entstand durch den Einsturz unterirdischer Magmakammern.[2] An die vulkanische Vergangenheit erinnern noch zahlreiche Thermalquellen in der Umgebung.

Die Gemeinde liegt in der Erdbebenzone 3 (wenig gefährdet).[3]


Verkehr


Montefiascone liegt an der strada stadale SS 2 Via Cassia, die von Rom über Siena nach Florenz führt. Die nächste Autobahnauffahrt auf die A1 Autostrada del Sole ist in 33 km Orvieto. Die Stadt hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Attigliano-Viterbo im Ortsteil Zepponami.


Geschichte


Montefiascone entstand als Rückzugssiedlung der umwohnenden Bevölkerung während der Völkerwanderungszeit, wohl im 9. Jahrhundert zum Schutz vor den Einfällen von Arabern und Ungarn. Eine erste Erwähnung als Mons Flasconis bietet eine Urkunde von Papst Leo IV. aus dem Jahre 853. Im Gebiet des Patrimonium Petri gelegen, das Karl der Große im Jahre 774 den Päpsten überantwortet hatte, blieb die Siedlung die meiste Zeit über in deren Besitz, obgleich es nicht an Versuchen fehlte, etwa der Stadt Orvieto, sie sich auf Dauer anzueignen. Papst Innozenz III. (1198–1216) ordnete 1207 den Ausbau der Siedlung und deren Befestigung an. Martin IV. (1281–1285) weilte einige Zeit in der von ihm merklich erweiterten Burg; laut Dante, Göttliche Komödie XXIV 330 f., soll er besonders die Aale des Bolsenasees als Speise genossen haben. Einer der wichtigsten Vertreter der Macht der Päpste während deren Abwesenheit in Avignon war Kardinal Egidio Albornoz, der ihre Herrschaft in Mittelitalien zwischen 1353 und 1367 wiederherstellte und in Montefiascone einen Hauptsitz hatte. Am 31. August 1369 erhob Papst Urban V. (1362–1370) Montefiascone zur Stadt, und sein Nachfolger Gregor XI. (1371–1378) übertrug ihr zum Dank ein ansehnliches Landgebiet. 1657 und 1695 führten Seuche und Erdbeben zu Beeinträchtigungen des Lebens, doch blieb die Stadt bis zum September 1870 im Kirchenstaat, als dieser ins Königreich Italien eingegliedert wurde.


Bevölkerungsentwicklung


Jahr 18811901192119361951197119912001
Einwohner 7.3899.37110.33611.27711.56311.81912.65612.653

Quelle: ISTAT


Religion


Dom Santa Margherita
Dom Santa Margherita
Montefiascone, In der Altstadt
Montefiascone, In der Altstadt
Montefiascone, Ruine des Papstpalastes
Montefiascone, Ruine des Papstpalastes

Montefiascone wurde im Jahre 1369 zum Bistum erhoben, zusammen mit dem heute Tarquinia heißenden ehemaligen Corneto. Am 30. September 1986 wurde das Bistum Montefiascone aufgehoben, das 1980 noch 34.178 Katholiken in 20 Pfarreien gezählt hatte, welche von 45 Diözesanpriestern und 9 Ordenspriestern betreut wurden. Das Bistumsgebiet wurde mit drei weiteren Diözesen (unter anderem das Titularbistum Aquipendium) dem Bistum Viterbo einverleibt, doch wurde Montefiascone seit 1992 in die Liste der römisch-katholischen Titularbistümer aufgenommen und zur Ausstattung päpstlicher Kurienbeamter verwandt. Die einstige große Bedeutung des Bistums Montefiascone und Corneto erhellt aus seiner Rolle im Rahmen von Beförderungen geistlicher Würdenträger. Von 1369 bis zur Abtrennung von Corneto am 14. Juni 1854 amtierten insgesamt 15 Kardinäle hier als Bischöfe; gesondert zu nennen sind aus ihnen Domenico della Rovere (1478–1501), Verwandter von Papst Sixtus IV., Alessandro Farnese (1501–1519), später Papst Paul III., Guido Ascanio Sforza (1528–1548), Paluzzo Paluzzi Altieri degli Albertoni (1666–1670), Kardinalnepot von Papst Clemens X., Marcantonio Barbarigo (1687–1706), Pompeo Aldrovandi (1734–1752), Giuseppe Garampi (1776–1792) und Jean-Siffrein Maury (1792–1816), von 1810 bis 1814 zudem Erzbischof von Paris und Primas von Frankreich unter Napoleon I.


Sehenswürdigkeiten



Mit der Stadt verbundene Persönlichkeiten



Politik


Anna de Luna wurde am 28. Oktober 2020 als Bürgermeisterin bestätigt.


Partnerstädte



Kulinarische Spezialitäten


Montefiascone ist bekannt für seinen Wein Est! Est!! Est!!!. Für diesen wird seit 1958 jährlich im August das Volksfest der Fiera del Vino veranstaltet.


Literatur




Commons: Montefiascone – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Montefiascone – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. www.lagodibolsena.org pdf
  3. Dipartimento della protezione civile (Italienischer Zivilschutz): Classificazione sismica al 30 aprile 2021, Italienkarte mit der Einstufung aller Gemeinden in die verschiedenen Erdbebenzonen, Stand 2021, abgerufen am 9. April 2022.
Navigationsleiste „Via Francigena“

 Vorhergehender Ort: Bolsena 18 km | Montefiascone | Nächster Ort: Viterbo 18,7 km 


На других языках


- [de] Montefiascone

[es] Montefiascone

Montefiasconees un municipio de Italia en la provincia de Viterbo. Con 13.300 habitantes, dista de la capital alrededor de 15 km. Produce el vino con DOC Est! Est!! Est!!! di Montefiascone. Se encuentra en una colina al sureste del lago de Bolsena, a 113 km de ferrocarril al noroeste de Roma.

[ru] Монтефьясконе

Монтефьясконе (итал. Montefiascone) — коммуна в Италии, располагается в регионе Лацио, подчиняется административному центру Витербо.



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