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Asciano ist eine italienische Gemeinde mit 7038 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) in der Provinz Siena in der Toskana.

Asciano
Asciano (Italien)
Asciano (Italien)
Staat Italien
Region Toskana
Provinz Siena (SI)
Koordinaten 43° 14′ N, 11° 35′ O
Höhe 200 m s.l.m.
Fläche 215,5 km²
Einwohner 7.038 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 53041
Vorwahl 0577
ISTAT-Nummer 052002
Bezeichnung der Bewohner Ascianesi
Schutzpatron Sant’Agata
(5. Februar)
Website Asciano

Panorama von Asciano

Geografie


Lage von Asciano in der Provinz Siena
Lage von Asciano in der Provinz Siena
Hauptstraße Corso Giacomo Matteotti in Asciano, im Hintergrund der Torre della Mencia
Hauptstraße Corso Giacomo Matteotti in Asciano, im Hintergrund der Torre della Mencia

Die Stadt Asciano liegt etwa 100 km südöstlich der Regionalhauptstadt Florenz und rund 25 km südöstlich der Provinzhauptstadt Siena. Sie ist Hauptort der Crete Senesi, eines Landstrichs, der benannt ist nach der hellen Erde, die dort vorkommt, und liegt in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone D, 1 687 GG. Die Anhöhe Poggio del Leccio (262 Höhenmeter) liegt ca. 100 m östlich der Stadt. 1975 wechselte die Kirchengemeinde vom Bistum Arezzo-Cortona-Sansepolcro zum Erzbistum Siena-Colle di Val d’Elsa-Montalcino.[2][3] Asciano gehört zu diesem Bistum mit Ausnahme der Kirchen, die zur Territorialabtei von Monte Oliveto Maggiore gehören.[4]

Asciano liegt an den Flüssen Arbia, Asso, Bestina, Copra und Ombrone. Hierbei fließt der Arbia am westlichen Rande des Gemeindegebiets, der Asso entspringt im südlichen Gemeindegebiet. Die Flüsse Bestina und Copra umgeben den mittelalterlichen Stadtkern, wobei der Bestina nordöstlich und der Copra südwestlich der befestigten Mauern nach Nordwesten fließen, um dann ca. 500 m später in den Ombrone zu münden. Zudem berührt das Gemeindegebiet kurz die Flüsse Bozzone und Tressa.[5]

Zu den Stadtteilen[6][7] zählen:

Weitere Ortschaften bzw. Weiler (Località) sind Bollano (286 Höhenmeter, ca. 15 Einwohner[7]), Mucigliano, Palazzo Venturi (ehemals Monte Contieri[8] bzw. Montecontieri[9]), Pievina und Vescona.[2]

Die Nachbargemeinden sind Buonconvento, Castelnuovo Berardenga, Montalcino, Monteroni d’Arbia, Rapolano Terme, Siena, Sinalunga und Trequanda.


Geschichte


Der Legende nach flüchteten Ascanius und Senius, Söhne des Remus, dem Mitgründer der Stadt Rom im Jahre 753 v. Chr., nach dessen Tod nach Norden. Hier gründete Senius Siena, während Ascanius Asciano gründete. Sicher ist, dass die Gegend schon ab dem 7. Jahrhundert v. Chr. durch die Etrusker, die hier Grabstätten wie Poggio Pinci oder Tumulo del Molinello anlegten, besiedelt und Haxo genannt wurde. Unter den Römern transformierte sich der Name von Axus, Axia und Axiana zum römischen Name Axianus bzw. Axianum. Zu dieser Zeit entstand auch das 1899 entdeckte Mosaik eines Fußbodens in der heutigen Via del Canto. In der Zeit der Langobarden war der Ort Sitz der Gastaldi, die hier eine Festung mit Borgo (Unterort) errichteten. Nach dem langsamen Untergang der Dinastie übernahm im 9. Jahrhundert die Familie Scialenghi die Festung und baute sie zur Burg aus.[2] Die Scialenghi gingen später in der Familie der Cacciaconti[10] auf, die die Herrschaft im Ort bis 1168 alleine behielt. Der Ort wurde am 15. September 1168 durch Siena eingenommen, dabei wurde die Festung zerstört, aber bereits sechs Jahre später nahm Florenz den Ort unter seinen Schutz. Dies währte allerdings nur zwei Jahre, als Florenz den Frieden mit Siena suchte und fand. Ein Jahr später erhob die Bevölkerung von Asciano sich abermals gegen Siena. 1213 wurde in Asciano erstmals ein Podestà gewählt, der Palmiero di Bonico hieß und von Siena bestätigt wurde. Unter ihm kam der Ort zu seiner ersten Stadtmauer, die aber bereits 1234 durch Florenz demontiert wurde.[2][11]

Im Vorfeld der Schlacht von Montaperti am 4. September 1260 hatten die Truppen aus Florenz ihr Lager in Asciano. Von hier zogen sie am 2. September zur Schlacht, bei der sie von Siena geschlagen wurden.[12] Siena erhielt bei der Schlacht Hilfe von Einheiten aus Asciano, die daraufhin von Siena garbati ascianesi (beliebte Ascianeser) genannt wurden. Unter der Regierung der Neun (Governo dei Nove, 1287 bis 1355) wuchs der Ort zu einem wichtigen Handelsplatz. Die Familie der Tolomei erwarb ab 1319 erhebliche Teile im Zentrum und in den umliegenden Ortschaften, wie in Chiusure oder Serre (heute Serre di Rapolano).[10] Von 1342 bis 1352 wurde auf Bestreben Sienas die Stadtmauer von 1287 erheblich verstärkt. Die Wichtigkeit von Asciano für Siena wurde am 17. August 1369 von Siena anerkannt, als die Bewohner Ascianos das Recht auf die Staatsbürgerschaft Sienas mit allen Rechten erhielten. Im Jahr 1465 stattete sich der Ort mit eigenen Statuten aus. Schon vor der Niederlage der Seneser Republik 1555 gegen die Republik Florenz fiel der Ort 1554 dem Herzogtum Toskana zu.[11] 1777 wurde der Ort durch die Gebietsreform Riforma Leopoldina von Großherzog Leopold I. mit den bis dahin unabhängigen, aber kleineren Gemeinden Chiusure und Monte Sante Marie zur Comune Asciano vereint.[2]


Sehenswürdigkeiten



Kirchen


Kirchen innerhalb der Stadtmauern

Die Collegiata di Sant’Agata in Asciano
Die Collegiata di Sant’Agata in Asciano

Kirchen kurz außerhalb der Stadtmauern

Die Chiesa della Madonna del Giardino a Camparboli
Die Chiesa della Madonna del Giardino a Camparboli

Kirchen im Umland

San Vito in Versuris bei Monte Sante Marie
San Vito in Versuris bei Monte Sante Marie

Kirchen der Territorialabtei Monte Oliveto Maggiore Die Diözese der Territorialabtei entstand 1947 und wurde bis 1975 erweitert. Sie enthielt 1975 acht Pfarrgemeinden, die vorher zu den Diözesen Arezzo-Cortona-Sansepolcro und Montepulciano-Chiusi-Pienza gehörten.[23] Von den neun Pfarrbezirken (1980[24]) sind heute noch vier aktiv. Dazu gehören (mit den jeweiligen Kirchen):[4]

Die Kirche San Michele Arcangelo in Chiusure
Die Kirche San Michele Arcangelo in Chiusure

Weitere Sehenswürdigkeiten


Das historische Zentrum wird durch den im 14. Jahrhundert durch Siena errichteten Stadtmauerring begrenzt. Das Zentrum wird durch die nördliche und heute noch existente Porta Senese (auch Porta del Bianchi genannt, namensgebend war hier der nahe gelegene Palazzo der Familie Bianchi Bandinelli) vom Vorort Camparboli aus betreten. Das südliche und höher gelegene Stadttor nahe der Basilika Sant’Agata hieß Porta Massini (zum Teil auch Porta Maggiore, Porta Sant’Agata, Porta Sinalunga oder Porta Valdichiana genannt) und ist heute nicht mehr vorhanden, da es dem Rückzug der deutschen Truppen im Zweiten Weltkrieg zum Opfer fiel.[28] Die Verbindungsstraße heißt heute Corso Giacomo Matteotti.

Bauwerke innerhalb der Stadtmauern

Bauwerke außerhalb der Stadtmauern


Museen


Asciano besitzt zwei Museen, beide befinden sich innerhalb der Stadtmauern.

Meister der Osservanza: Natività della Vergine (Triptychon, ca. 1438 entstanden, Museo Civico Archeologico e d’Arte Sacra Palazzo Corboli)
Meister der Osservanza: Natività della Vergine (Triptychon, ca. 1438 entstanden, Museo Civico Archeologico e d’Arte Sacra Palazzo Corboli)
Deserto di Accona südlich von Asciano
Deserto di Accona südlich von Asciano

Natur



Veranstaltungen



Asciano bei Dante


Der Ort wird von Dante Alighieri im Inferno seiner Göttlichen Komödie (29. Gesang, 85-87) erwähnt

e tra’ ne la brigata in che disperse, Caccia d’Ascian la vigna e la gran fronda, e l’Abbagliato suo senno proferse

dt. in der Übersetzung von Carl Streckfuß:

Und jener Klub, der wohl die Zeit gekürzt, In dem Caccia d’Ascian sammt seinem Witze, Auch Wald und Weinberg durch den Schlund gestürzt[39]

Verkehr


Der Haltepunkt Asciano
Der Haltepunkt Asciano

Gemeindepartnerschaften



Söhne und Töchter der Gemeinde



Literatur




Commons: Asciano – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. I luoghi d’Italia
  3. Il Ponte del Garbo zur Kirche Sant’Agata, abgerufen am 23. Dezember 2016 (italienisch)
  4. Pfarrgemeinden der Diözese Monte Oliveto Maggiore, abgerufen am 23. Dezember 2016 (italienisch)
  5. Offizielle Website des Sistema Informativo Ambientale della Regione Toscana (SIRA) zu den Flüssen in Asciano, abgerufen am 5. März 2013 (italienisch)
  6. Offizielles Stadtrecht von Asciano, Artikel 4.
  7. Offizielle Website des Istituto Nazionale di Statistica (2001, italienisch), abgerufen am 20. Februar 2012
  8. Webseite Crete Senesi zu Palazzo Venturi, abgerufen am 23. Dezember 2016 (italienisch)
  9. Emanuele Repetti zu Monte Contieri (Montecontieri) In: Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846), abgerufen am 23. Dezember 2016 (italienisch, pdf)
  10. Roberta Mucciarelli: I Tolomei. Banchieri di Siena
  11. Repetti
  12. Rolando Forzoni: Monte Aperto. Il mistero rimane, ma... Edizioni Cantagalli, Siena 1999, ISBN 88-8272-018-7, S. 26.
  13. Webseite Crete Senesi zur Cappella Santo Chiodo, mit Abb., abgerufen am 25. August 2019 (italienisch)
  14. Guiducci: I Luoghi della Fede
  15. Cappella di San Giuseppe (Asciano), Scheda 00385229, Soprintendenza per i Beni Architettonici e per il Paesaggio di Siena e Grosseto (Memento vom 27. Dezember 2013 im Internet Archive), abgerufen am 22. Dezember 2016 (italienisch)
  16. Webseite Crete Senesi zur Kirche San Giuseppe, mit Abb., abgerufen am 17. Dezember 2016 (italienisch)
  17. Il Tirreno zur Kirche San Giuseppe Artigiano, abgerufen am 22. Dezember 2016 (italienisch), mit Abb.
  18. Offizielle Website der Region Toskana zur Cappella dei Santi Fabiano e Sebastiano in Asciano, abgerufen am 28. Dezember 2011 (italienisch)
  19. Emanuele Repetti zu Montalceto (MONTALCETO, o MONTE ALCETO, (Mons Jlicetus) nella Valle dell’Ombrone senese) In: Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846), abgerufen am 25. August 2019 (italienisch, pdf)
  20. Chiese Italiane: Chiesa dei Santi Alberto e Sabino di Montalceto <Asciano>, Ufficio Nazionale per i beni culturali ecclesiastici e l’edilizia di culto e Servizio Informatico della Conferenza Episcopale Italiana, abgerufen am 25. August 2019 (italienisch)
  21. Webseite Crete Senesi zur Kirche San Giovanni Evangelista bei Montecontieri, abgerufen am 22. Dezember 2016 (italienisch)
  22. Augusto Codogno: Le settanta chiese di Asciano. In: Cronache dal Medioevo. 22. Januar 2016, Ilcittadinoonline.it, abgerufen am 22. Dezember 2016 (italienisch)
  23. Curia abbaziale di Monte Oliveto Maggiore, Webseite des Sistema Informativo Unificato per le Soprintendenze Archivistiche (SIUSA), abgerufen am 17. Dezember 2017 (italienisch)
  24. Territorial Abbey of Monte Oliveto Maggiore bei Catholic Hierarchy, abgerufen am 22. Dezember 2016 (englisch)
  25. Webseite Crete Senesi zur Kirche Santissimo Crocifisso, abgerufen am 22. Dezember 2016 (italienisch)
  26. Webseite der Abbazia di Monte Oliveto Maggiore zu San Nazario (Memento vom 29. Dezember 2016 im Internet Archive), abgerufen am 22. Dezember 2016 (italienisch)
  27. Webseite Crete Senesi zur Kirche San Florenzo, mit Abb., abgerufen am 22. Dezember 2016 (italienisch)
  28. Webseite Crete Senesi zum ehemaligen Stadttor Porta Massini, mit historischer Abb., abgerufen am 20. Februar 2012 (italienisch)
  29. Webseite Crete Senesi zum Palazzo del Podestà, mit Abb., abgerufen am 20. Dezember 2016 (italienisch)
  30. Offizielle Website der Gemeinde Asciano zur Geschichte des Ortes (Memento vom 28. Dezember 2016 im Internet Archive), abgerufen am 23. Dezember 2016 (italienisch)
  31. Centenario prima guerra mondiale 1914–1918. Webseite der Presidenza del Consiglio dei Ministri, abgerufen am 22. Dezember 2016 (italienisch)
  32. Webseite Crete Senesi zur Ausgrabungsstätte Poggio Pinci, mit Abb., abgerufen am 20. Februar 2012 (italienisch)
  33. Offizielle Website der Gemeinde Asciano zur Ponte del Garbo, abgerufen am 19. Februar 2012 (italienisch) (Memento vom 28. Dezember 2016 im Internet Archive)
  34. Webseite Crete Senesi zur Ausgrabungsstätte Tumolo del Molinello mit Abb. und Details, abgerufen am 20. Februar 2012 (italienisch)
  35. Webseite Musei Senesi zum Museo Cassioli in Asciano, abgerufen am 19. Februar 2012 (italienisch) (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.museisenesi.org
  36. Webseite Crete Senesi zum Museo Cassioli in Asciano mit Abb. und Details, abgerufen am 20. Februar 2012 (italienisch)
  37. Webseite Musei Senesi zum Museo Civico Archeologico e d’Arte Sacra Palazzo Corboli in Asciano, abgerufen am 19. Februar 2012 (italienisch) (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.museisenesi.org
  38. Webseite der Associazione Contrade di Asciano, abgerufen am 19. Februar 2012 (italienisch) (Memento vom 3. Juli 2013 im Internet Archive)
  39. Wikisource, abgerufen am 21. Februar 2012 Göttliche Komödie (Streckfuß 1876)/Inferno
  40. I percorsi della Via Francigena nelle terre di Siena
  41. Offizielle Website der Gemeinde Asciano zur Gemeindepartnerschaft mit La Roque-d’Anthéron, abgerufen am 19. Februar 2012 (italienisch) (Memento vom 26. November 2015 im Internet Archive)

На других языках


- [de] Asciano

[en] Asciano

Asciano (Italian pronunciation: [aʃˈʃaːno]) is a comune and hill town in the province of Siena in the Italian region Tuscany. It is located at the centre of the Crete senesi between the river Ombrone and the torrent Copra, some 30 kilometres (19 mi) southeast of the town of Siena by rail.[4]

[ru] Ашано

Ашано или Ашиано[1] (итал. Asciano) — город в Италии, расположен в регионе Тоскана, подчинён административному центру Сиена (провинция).



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