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Thalmässing, historisch auch Thalmessingen, ist ein Markt im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern). Er liegt in der Metropolregion Nürnberg und gehört zur Planungsregion Nürnberg (7).

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Roth
Höhe: 418 m ü. NHN
Fläche: 80,55 km2
Einwohner: 5303 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 66 Einwohner je km2
Postleitzahl: 91177
Vorwahl: 09173
Kfz-Kennzeichen: RH, HIP
Gemeindeschlüssel: 09 5 76 148
Marktgliederung: 38 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Stettener Str. 26
91177 Thalmässing
Website: www.thalmaessing.de
Erster Bürgermeister: Georg Küttinger (Thalmässinger Liste)
Lage des Marktes Thalmässing im Landkreis Roth
KarteSoosHeidenberg
Karte
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Markt

Geografie



Geografische Lage


Thalmässing liegt am Rande des Naturparks Altmühltal, an der Grenze zum Fränkischen Seenland. Eingebettet zwischen Ausläufern des Juramassivs und dem Berg Landeck, erstreckt sich am Lauf der Thalach der Hauptort der gleichnamigen Gemeinde.[2]

Nachbargemeinden im Landkreis Roth sind die Städte Heideck, Hilpoltstein und Greding, der Markt Titting im Landkreis Eichstätt sowie der Markt Nennslingen und die Gemeinde Bergen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.

Neben dem Jura zieht sich als zweite Anhöhe die Europäische Wasserscheide durch das Gemeindegebiet, welche die Flüsse entweder über die Donau ins Schwarze Meer oder über Main/Rhein in die Nordsee leitet.


Gemeindegliederung


Die Gemeinde hat 38 Gemeindeteile (in Klammern sind der Siedlungstyp und Einwohnerzahlen Stand 2. Januar 2018 angegeben):[3][4][5]


Geschichte



Bis zur Gemeindegründung


Erstmals erschien Thalmässing vermutlich im Jahr 866 als „Talmazinga“ in einer Urkunde. Der Marktort gehörte bis 1806 zum Markgraftum Brandenburg-Ansbach. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Der Ort hatte eine verhältnismäßig zahlreiche jüdische Bevölkerung.1531 wird erstmals ein Jude erwähnt. Bis zum 19. Jahrhundert siedelten sich vermehrt Juden an, so dass ihr Anteil auf bis zu 21 % der Einwohnerschaft ansteige. 1933 lebten im Ort noch 33 Juden, vor allem die Familien Neuburger, Süß, Rosenfeld und Schülein.[6] Franzi Neuburger (1894–1976) war die Mutter des israelischen Generalmajors Aharon Doron.[7]


Eingemeindungen


Am 1. Juli 1971 wurden im Zuge der Gemeindegebietsreform die Gemeinden Dixenhausen, Kleinhöbing, Landersdorf, Ohlangen, Reinwarzhofen und Stauf eingegliedert. Am 1. Januar 1972 kamen Hagenich, Lohen, Ruppmannsburg und Waizenhofen sowie Kolbenhof (ehem. Gemeinde Aberzhausen) und Tiefenbach (ehemals Hauptort der gleichnamigen Gemeinde) hinzu. Am 1. Juli 1972 folgte Aue.[8] Die Reihe der Eingemeindungen wurde am 1. Mai 1978 mit der Eingliederung von Alfershausen, Schwimbach und des Marktes Eysölden abgeschlossen.[9]


Politik



Marktgemeinderat


Der Marktgemeinderat hat 20 Mitglieder.

Kommunalwahl 2020[10]
Wahlbeteiligung: 67,1 %
 %
40
30
20
10
0
35,4 %
31,2 %
10,4 %
23,0 %
CSU
TL
SPD
FW
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
+2,6 %p
−2,6 %p
−4,4 %p
+4,3 %p
CSU
TL
SPD
FW
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang
CSUSPDFWSTL*Gesamt
2008843520 Sitze
2014634720 Sitze
2020 7 2 5 6 20 Sitze
* Thalmässinger Liste

(Stand: Kommunalwahl am 15. März 2020)


Bürgermeister



Wappen und Flagge


Wappen
Blasonierung: „Gespalten von Silber und Rot; vorne am Spalt ein halber, golden bewehrter roter Adler, hinten auf grünem Boden, darin ein silberner Wellenbalken und zwei goldene Laubbäume, am Spalt ein silberner Zinnenturm“[12]
Wappenbegründung: Das Wappen geht auf eine Verleihung von 1541 durch Markgraf Georg Friedrich von Ansbach für Bürgermeister, Rat und Gericht von Landeck zurück. Der halbe Adler ist das brandenburgische Wappenbild in geminderter Form. Der Turm stellt die Burg Landeck dar, die Sitz des Gerichts war. Der Markt übernahm das Wappen und das Siegel.

Thalmässing führt seit dem 18. Jahrhundert ein Wappen.

Flagge

Die Gemeindeflagge ist weiß-rot-gelb.[13]


Ortssprecher


Fast alle Gemeindeteile haben einen Ortssprecher oder eine Ortssprecherin, entweder als Marktratsmitglied, das in dem Gemeindeteil seinen Wohnsitz hat; wenn der Gemeindeteil kein gewähltes Ratsmitglied hat, ist es ein Bürger oder eine Bürgerin aus dem betreffenden Gemeindeteil, der in einer Bürgerversammlung gewählt wurde. Ortssprecher oder Ortssprecherinnen, die nicht Mitglied des Marktrates sind, dürfen an allen Sitzungen des Gemeinderats mit beratender Stimme teilnehmen und können Anträge stellen. Die Ortssprecher betreuen auch die gemeindliche Anschlagtafel des jeweiligen Gemeindeteils.

Folgende Gemeindeteile verfügen über einen eigenen Ortssprecher: Alfershausen, Aue mit Kochsmühle, Dixenhausen mit Graßhöfe, Eckmannshofen, Eysölden, Gebersdorf mit Bergmühle, Göllersreuth mit Feinschluck und Kätzelmühle, Hagenich, Kleinhöbing mit Zinkelmühle, Landersdorf mit Hundszell, Lohen mit Kammmühle, Offenbau, Ohlangen, Pyras, Rabenreuth, Reichersdorf, Reinwarzhofen, Ruppmannsburg, Schwimbach mit Appenstetten, Stauf, Steindl, Stetten, Tiefenbach, Waizenhofen.


Gemeindepartnerschaft



Kultur und Sehenswürdigkeiten



Museen


Aus dem Vor- und frühgeschichtlichen Museum Thalmässing, dem Geschichtsdorf in Landersdorf sowie dem Archäologischen Wanderweg wurde im Jahr 2013 das ganzheitliche Konzept "Fundreich Thalmässing" entwickelt. Das Museum wurde baulich umfassend saniert, durch Anmietungen vergrößert und die Ausstellung dem neuen Konzept angepasst. Die ausgestellten Funde aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit bis zur Zeit der Völkerwanderung wurden überarbeitet und mit neuen interaktiven Schautafeln erweitert. Neu sind zudem die Mitmach-Ecke für Kinder sowie ein Mehrzweckraum für Vorträge oder Sonderausstellungen.

Der archäologische Wanderweg wurde in die drei Themenwege Vorgeschichtsweg, Mittelalterweg sowie Kelterweg unterteilt. Ersterer besitzt nach einer Zertifizierung durch das "Deutsche Wanderinstitut" das Siegel "Premiumweg", welches bislang nur an wenige Wanderweg in Bayern vergeben wurde.[14]

Das Geschichtsdorf am südlichen Rand von Landersdorf wuchs aus der anfänglichen Rekonstruktion eines Keltischen Bauernhauses durch die Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e. V. Zwischenzeitlich können neben dem Keltenhaus die detailgetreuen Nachbildungen eines Bajuwarenhauses sowie eines Steinzeithauses besichtigt werden. Ein vorgeschichtlicher Garten mit dem Anbau von Einkorn, Emmer, Dinkel, Ackerbohnen, Lein, Mohn und Färbepflanzen rundet das Thema Vor- und Frühgeschichte anschaulich ab.[15]

Das Michael-Kirschner-Kulturmuseum im Gemeindeteil Stauf beschäftigt sich mit dem Leben im 18. und 19. Jahrhundert der kleinbäuerlichen Familien. Der Namensgeber Michael Kirschner vermachte in seinem Testament das Anwesen der Dorfgemeinschaft Stauf, welches das Museum in elfjähriger Arbeit als solches erschuf und seitdem der Öffentlichkeit zugänglich macht.[16]


Bauwerke


Kirchen im Gemeindegebiet

Das Synagogengebäude wurde im Zweiten Weltkrieg als Getreidespeicher, später als Turnhalle (noch in den 1960er Jahren) zweckentfremdet und im Jahr 1972 abgebrochen. Auf dem Grundstück wurde ein Wohnhaus erstellt. Ein Gedenkstein für die Synagoge ist unweit des ehemaligen Standortes aufgestellt.


Baudenkmäler



Sehenswerte Baumveteranen


Kolbenhoflinde
Kolbenhoflinde
Kolbenhoflinde

Die„Tausendjährige“ Linde am Kolbenhof. Das Naturdenkmal steht exponiert an der Straße des Weilers

Alte Linde am Kolbenhof

Dieser gleichfalls bemerkenswerte Baum steht im Hofraum hinter einem Wirtschaftsgebäude bei der Trafostation.[20]

Traubeneiche bei Eysölden

Die dickste Traubeneiche Bayerns steht östlich von Eysölden auf einer Wiese am Waldrand.[21]

Bauernlinde bei Hundszell

Die mächtige, 700-jährige[22] Sommerlinde steht am Ortseingang von Hundszell frei auf einer Wiese am Straßenrand.[23][24]


Christliche Gemeinden



Rad- und Wanderwege



Sport



Musik



Regelmäßige kulturelle Veranstaltungen



Wirtschaft und Infrastruktur



Verkehr



Ansässige Unternehmen



Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Thalmässing – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Thalmässing – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Thalmässing im BayernAtlas
  3. Gemeinde Thalmässing in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 24. September 2019.
  4. Gemeinde Thalmässing, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 25. November 2021.
  5. Angaben auf den Seiten zu den einzelnen Gemeindeteilen auf der Website der Gemeinde, abgerufen am 3. Januar 2019
  6. Gertrud Lütgemeier: Julius Wolfgang Schülein (1881-1970). Ein Jüdischer Maler aus München. S. 3
  7. Anne Betten; Miryam Du-nour (Hrsg.): Wir sind die Letzten. Fragt uns aus : Gespräche mit den Emigranten der dreissiger Jahre in Israel. Mitarbeit Kristine Hecker, Esriel Hildesheimer. Gerlingen : Bleicher, 1996, S. 29
  8. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 483.
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 733.
  10. https://www.thalmaessing.de/wahlen/Wahl-2020-03-15/09576148/html5/Gemeinderatswahl_Bayern_17_Gemeinde_Markt_Thalmaessing.html
  11. Bürgermeister. Gemeinde Thalmässing, abgerufen am 8. November 2020.
  12. Eintrag zum Wappen von Thalmässing in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  13. Thalmässing. In: kommunalflaggen.eu. Abgerufen am 5. Januar 2021.
  14. Thalmässing | Archäologischer Wanderweg |. (Nicht mehr online verfügbar.) In: www.thalmaessing.de. Archiviert vom Original am 17. Oktober 2016; abgerufen am 17. Oktober 2016.
  15. Thalmässing | Geschichtsdorf Landersdorf |. In: www.thalmaessing.de. Abgerufen am 17. Oktober 2016.
  16. Dorfgemeinschaft | Michael-Kirschner Kulturmuseum. In: kulturmuseum-stauf.de. Abgerufen am 17. Oktober 2016.
  17. Schloss Eysölden
  18. http://www.evang-kirche-eysoelden.de/aktgeme5.htm
  19. Archivierte Kopie (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  20. „Linde bei Alfershausen“ im Baumregister bei www.baumkunde.de
  21. „Eiche bei Eysölden“ in „Monumentale Eichen“ von Rainer Lippert, bei www.monumentale-eichen.de
  22. „Bauernlinde in Hundszell“ im Baumregister, bei www.baumkunde.de
  23. „Bauernlinde bei Hundszell“ in „Monumentale Eichen“ (andere Baumarten) von Rainer Lippert, bei www.monumentale-eichen.de
  24. „Sommer-Linde 'Bauernlinde' am Dorfrand in Hundszell“ in Monumentale Bäume bei monumentaltrees.com
  25. STARTSEITE. In: kirche-thalmaessing.de. Abgerufen am 17. Oktober 2016.
  26. Pfarrei Thalmässing: Startseite. (Nicht mehr online verfügbar.) In: thalmaessing.bistum-eichstaett.de. Archiviert vom Original am 17. Oktober 2016; abgerufen am 17. Oktober 2016.
  27. http://www.evang-kirche-eysoelden.de/

На других языках


- [de] Thalmässing

[en] Thalmässing

Thalmässing is a municipality in the district of Roth, in Bavaria, Germany.

[ru] Тальмессинг

Тальмессинг (нем. Thalmässing) — коммуна в Германии, в земле Бавария.



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