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Steinau an der Straße ist eine Kleinstadt im Main-Kinzig-Kreis im Südosten des Landes Hessen. Der Zusatz „an der Straße“ bezieht sich auf die Via Regia, die alte Handelsstraße von Frankfurt am Main nach Leipzig, und dient seit 1975 der Unterscheidung von anderen gleichnamigen Orten.[3] Die Stadt wurde ursprünglich nach „Steinen im Wasser“ benannt und trägt seit dem 20. März 2006 die amtliche Zusatzbezeichnung Brüder-Grimm-Stadt,[4] da diese hier einen Teil ihrer Jugend verbrachten. Neben der Kernstadt hat Steinau an der Straße noch weitere 11 Stadtteile.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Main-Kinzig-Kreis
Höhe: 175 m ü. NHN
Fläche: 104,86 km2
Einwohner: 10.236 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 98 Einwohner je km2
Postleitzahl: 36396
Vorwahlen: 06663, 06660, 06666, 06667Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: MKK, GN, HU, SLÜ
Gemeindeschlüssel: 06 4 35 028
Stadtgliederung: 12 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Brüder-Grimm-Straße 47
36396 Steinau an der Straße
Website: www.steinau.eu
Erster Stadtrat: Christian Zimmermann[2] (parteilos)
Lage der Stadt Steinau an der Straße im Main-Kinzig-Kreis
Karte
Karte
Nachbau der Via Regia in Steinau an der Straße
Nachbau der Via Regia in Steinau an der Straße

Geografie



Ortslage


Steinau liegt eingebettet im Kinzigtal an der Kinzig zwischen dem Spessart im Süden und dem Vogelsberg im Norden auf einer Höhe von 175 m über NHN, etwa 6,5 km südwestlich von Schlüchtern. Am Ort führten mehrere überregionale Straßen vorbei bzw. führten durch den Ort.

„Die Kinzigstraße verband West-, Mittel- und Ostdeutschland, die Alte Weinstraße führte vom Spessart hinauf in den Vogelsberg. Auf dem Eselsweg zogen Krieger und Kaufleute, kaiserliche Kuriere, Bischöfe, Grafen und Ritter ebenso wie arme Bauern. Berühmt wurde er durch die Orber Salkarawanen, die mit ihren mit schweren Salsäcken beladenen Eseln entlang zogen und diesem Weg seinen noch heute geläufigen Namen gaben.“

Geschichtsverein Steinau mit Quellenangabe Verkehrsbüro Stadt Steinau an der Straße[5]

Geologie


Die Lage zwischen dem Spessart und dessen Sandsteinformationen und dem vulkanisch geprägten Vogelsberg mit seinen fruchtbaren Verwitterungsböden teilt die Gemarkung von Steinau: Im Süden wird diese von Wäldern und im Norden von Landwirtschaft geprägt.

Nördlich der Innenstadt befindet sich eine der beiden Tropfsteinhöhlen Hessens, die Teufelshöhle. Die etwa 2,5 Millionen Jahre alte Höhle wurde seit 1905 erschlossen. Durch ihren großen Karsthohlraum im unteren Muschelkalk stellt sie ein bedeutendes geologisches Naturdenkmal dar.


Nachbargemeinden


Die Stadt grenzt im Norden an die Gemeinde Freiensteinau (Vogelsbergkreis), die Gemeinden Neuhof und Flieden (beide Landkreis Fulda), im Osten an die Stadt Schlüchtern, im Süden an das gemeindefreie Gebiet Gutsbezirk Spessart, das den Stadtteil Marjoß umschließt sowie im Westen an die Stadt Bad Soden-Salmünster und die Gemeinde Birstein.


Stadtgliederung


Es existieren die Stadtteile Bellings, Hintersteinau, Marborn, Marjoß, Neustall, Sarrod, Rabenstein, Rebsdorf, Seidenroth, der Kernstadt Steinau, Uerzell (mit der Siedlung Klesberg) und Ulmbach.


Grenzverlauf


Das einzige hessische Regierungsbezirksdreieck der Regierungsbezirke Darmstadt, Gießen und Kassel befindet sich im Norden von Hintersteinau. Die Grenze verläuft direkt am dortigen Flurgebiet „Schabelenzwiese“ und grenzt an das Freiensteinauer, in der Gemarkung von Weidenau befindliche Flurgebiet „In den Hecken“ und das Neuhöfer Ortsteils Kauppen mit dem Namen „Schrämmswiesen“.


Geschichte



Historische Namensformen


In erhaltenen Urkunden wurde die Stadt unter den folgenden Namen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[6]


Mittelalter


Die Burg mit ihrem mächtigen Bergfried beherrscht das Stadtbild
Die Burg mit ihrem mächtigen Bergfried beherrscht das Stadtbild
Schloss Steinau, Hauptzugang
Schloss Steinau, Hauptzugang
Märchenhaft bemaltes Haus
Märchenhaft bemaltes Haus
Schweinebrunnen
Schweinebrunnen

Steinau war vom Mittelalter bis in die Frühen Neuzeit eine wichtige Station an der Via Regia, der alten Handelsstraße zwischen den Messeplätzen Frankfurt am Main und Leipzig.

Es gehörte ursprünglich zur Grafschaft Rieneck. Die Auseinandersetzung zwischen den Mainzer Erzbischöfen und den Grafen von Rieneck in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts um die Macht im westlichen Spessart endete 1271 mit einem Sieg des Mainzer Erzbischofs Werner von Eppstein. Teil des Friedensschlusses war, dass Gräfin Elisabeth von Rieneck, mit reicher Aussteuer, zu der unter anderem die Stadt Steinau an der Straße gehörte, mit Ulrich I., von Hanau, einem Verbündeten des Mainzer Erzbischofs, verheiratet wurde.[7] So kam Steinau an die damalige Herrschaft und spätere Grafschaft Hanau. Ulrich I. sorgte dann dafür, dass Steinau am 4. Juli 1290 – als zweite Stadt seiner Herrschaft, nach der Residenz Windecken und noch vor Hanau – Stadtrecht, und zwar das von Gelnhausen erhielt. 1339 beanspruchte das Erzstift Mainz die Stadt als verfallenes Lehen, konnte sich aber nicht durchsetzen. Zu einem unbekannten Zeitpunkt wurde Steinau dem Kloster Fulda als Lehen aufgetragen; der älteste erhaltene Lehenbrief über Burg und Stadt Steinau stammt aus dem Jahr 1442.

Die Stadt Steinau war Hauptort des gleichnamigen Amtes Steinau der Herrschaft und Grafschaft Hanau. Nachdem es 1458 zur Teilung der Grafschaft Hanau kam, gehörte Steinau zur Grafschaft Hanau-Münzenberg und war der Hauptort von deren „Obergrafschaft“.

Mit der Burg Steinau, von der der quadratische Stumpf des Bergfrieds aus dem 13. Jahrhundert erhalten ist, errichteten die Herren von Hanau eine Befestigung, die der Sicherung des Geleits auf der Via Regia diente. Die Burg wurde zum Schloss Steinau ausgebaut, das später oft als Witwensitz Hanauer Gräfinnen diente. Philipp Wilhelm Grimm, Vater der Brüder Grimm, war hier im 18. Jahrhundert Amtmann, also Verwaltungsleiter des Amtes Steinau und hatte seinen Wohn- und Dienstsitz im Amtshaus, heute ein Museum.

1319 wurde die Filialkirche in Steinau durch den Abt des Klosters Fulda dem Kollegiatstift von Salmünster übergeben, 1324 wurde ein Gemeindepfarrer in Steinau erwähnt.


Weinbau


Bis ins Spätmittelalter lässt sich die Geschichte des Weinbaus im Ort zurückverfolgen: „1316 hatte Abt Peter vom Main vom Säkularstift Peter und Paul in Salmünster seinen Weinzehnten von der Stadt Steinau eingefordert. Der belief sich damals auf drei Ohm (etwa 450 Liter)“[8]. Wahrscheinlich reicht die Weinbautradition noch viel weiter zurück. Sie endete Mitte des 19. Jahrhunderts. 2012 wurde bekannt, dass in der Gemarkung „An der Kehl“ einzelne Stämmchen gefunden wurden, die aus der Zeit von 1821 bis 1846 stammen, der letzten Periode des Steinauer Weinbaues. Sie haben, anders als die Weinstöcke in Gelnhausen, den Angriff der Reblaus und alle zwischenzeitlich erfolgten Wetteränderungen überdauert. Nun wurden diese historischen, widerstandsfähigen Reben vom Landrat des Main-Kinzig-Kreises zum Naturdenkmal erklärt (April 2019). Die lokale Weinbruderschaft ad via regia a.d.1670 sorgte, gemeinsam mit dem Geschichtsverein Steinau für die Dokumentation des einzigartigen Fundes. Aus ihm könnte eine neue Steinauer Weinbautradition erwachsen. In den nördlichen Gemarkungen von Steinau (am Hundsrückberg und am Weinberg) „sind noch Reste alter Terrassengärten“ zu finden. Hier liegt auch das Naturschutzgebiet Weinberg bei Steinau[9].

Die Weinbruderschaft hat die alte Weinbautradition wieder aufgenommen und pflegt sie fort. Ein neu angelegter Weinberg, der Steinauer Katharinengarten, beherbergt über die gefundenen Riesling-Reben hinaus, noch je 260 Reben der weißen Neuzüchtung Phönix und der teilresistenten roten Sorte Regent. Auf einer 1000 m² großen Fläche darf die Weinbruderschaft laut Genehmigung des Weinbauamtes Eltville beim Regierungspräsidium Darmstadt Wein anbauen[10].


Neuzeit


Die Grafschaft Hanau-Münzenberg schloss sich in der Reformation zunächst der lutherischen Konfession an, ab 1597 war sie reformiert.

Für Steinau sind mehrere Hexenprozesse belegt: Bei Verfahren in den Jahren 1592, 1594, 1602 und 1612 endeten die Angeklagten auf dem Scheiterhaufen[11], spätere Verfahren schlossen mit Landesverweis oder Turmstrafen ab.[12]

Mit dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., 1736, fiel Steinau – zusammen mit der ganzen Grafschaft Hanau-Münzenberg – an die Landgrafschaft Hessen-Kassel, aus der 1803 das Kurfürstentum Hessen hervorging. Während der napoleonischen Zeit stand Steinau ab 1806 unter französischer Militärverwaltung, gehörte 1807–1810 zum Fürstentum Hanau und dann von 1810 bis 1813 zum Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau. Anschließend fiel es wieder an das Kurfürstentum Hessen zurück. Dort wurde die Stadt mit der Verwaltungsreform des Kurfürstentums Hessen von 1821, im Rahmen derer Kurhessen in vier Provinzen und 22 Kreise eingeteilt wurde, dem neu gebildeten Landkreis Schlüchtern zugeschlagen. 1866 wurde Kurhessen – und damit auch Steinau – nach dem Preußisch-Österreichischen Krieg von Preußen annektiert, das es seiner Provinz Hessen-Nassau zuordnete.

Nach dem Zweiten Weltkrieg lag Steinau in der amerikanischen Besatzungszone. Es wurde Bestandteil des Landes Hessen und mit der Gebietsreform von 1974 Bestandteil des Main-Kinzig-Kreises.

Am 1. Januar 1978 wurde die Gemeinde amtlich in Steinau an der Straße umbenannt.[13]


Postverkehr


Nach Einrichtung eines Oberpostamtes in Frankfurt durch das Haus Thurn und Taxis legte im Jahr 1616 der Postmeister Johann von den Birghden einen festen Postkurs auf der Strecke Frankfurt – Leipzig fest. Steinau lag an der Strecke. Es hatte, so wie das westlich liegende Salmünster und das östliche Schüchtern eine Posthalterei[14].

Schon um 1660 kam mit der Fürstlich Hessischen Post eine Konkurrenz-Linie auf der gleichen Route hinzu. In der Napoleonischen Zeit (1806–1813) wurden beide Linien zu einer einzigen vereint, die ab dem 2. Dezember 1813 wieder in der Regie von Thurn und Taxis lief. „Schon lange vor Errichtung einer Briefsammelstelle durch die Thurn und Taxische Lehenspost, im Jahr 1825, befand sich in Steinau eine private Postannahmestelle – Briefkollektion – in der örtlichen Apotheke. Die Briefsammelstelle wurde 1839 zur Postexpedition erhoben“[15]. Mit der Aufnahme des viel günstigeren und leistungsfähigeren Bahnbetriebs auf der Linie Hanau – Fulda (1868) kam das rasche Ende des Fahr- und des Reisepostverkehrs. „Die letzte Postkutsche fuhr 1925 in der heutigen Grimm-Stadt, die über ein kaiserliches Postamt verfügte“[16].


Eingemeindungen


Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden Bellings, Marborn und Seidenroth am 1. Dezember 1969, Marjoß am 31. Dezember 1971[17] auf freiwilliger Basis, sowie Hintersteinau, Neustall und Ulmbach kraft Landesgesetz am 1. Juli 1974 als Stadtteile eingemeindet[18][13]. Für die Stadtteile von Steinau wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[19]


Einwohnerentwicklung



Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 10.653 Einwohner in der Gemeinde. Darunter waren 458 (4,3 %) Ausländer, von denen 172 aus dem EU-Ausland, 200 aus anderen europäischen Ländern und 81 aus anderen Staaten kamen.[20] Von den deutschen Einwohnern hatten 16,4 % einen Migrationshintergrund.[21] Nach dem Lebensalter waren 1824 Einwohner unter 18 Jahren, 4344 waren zwischen 18 und 49, 2175 zwischen 50 und 64 und 2223 Einwohner waren älter.[22] Die Einwohner lebten in 4368 Haushalten. Davon waren 4368 Singlehaushalte, 1200 Paare ohne Kinder und 1425 Paare mit Kindern, sowie 402 Alleinerziehende und 90 Wohngemeinschaften. In 936 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen, in 2775 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[22]


Einwohnergröße

 Quelle: Historisches Ortslexikon[6]

Steinau an der Straße: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2020
Jahr  Einwohner
1812
 
1.453
1821
 
1.454
1834
 
2.462
1840
 
2.529
1846
 
2.589
1852
 
2.398
1858
 
2.205
1864
 
2.205
1871
 
2.241
1875
 
2.179
1885
 
2.208
1895
 
2.128
1905
 
2.225
1910
 
2.281
1925
 
2.243
1939
 
2.628
1946
 
3.762
1950
 
3.968
1956
 
3.879
1961
 
4.078
1967
 
4.707
1970
 
6.095
1973
 
10.448
1975
 
10.364
1980
 
10.445
1985
 
10.373
1990
 
10.631
1995
 
11.161
2000
 
11.183
2005
 
11.153
2010
 
10.723
2011
 
10.563
2015
 
10.373
2020
 
10.419
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[6]; Hessisches Statistisches Informationssystem[23]; Zensus 2011[20]
Ab 1970 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte.

Anmerkungen


Religionszugehörigkeit

 1885:2094 evangelische (= 95,66 %), 90 katholische (= 4,11 %), ein anderes christliche-konfessioneller (= 0,05 %), vier jüdische (= 0,18 %) Einwohner[6]
 1961:3236 evangelische (= 79,35 %), 764 katholische (= 18,73 %) Einwohner[6]
 1987:5318 evangelische (= 51,95 %), 4133 katholische (= 40,38 %), 785 sonstige (= 7,67 %) Einwohner[24]
 2011:4750 evangelische (= 44,97 %), 4020 katholische (= 38,06 %), 1800 sonstige (= 17,04 %) Einwohner[24]

Wirtschaftsgeschichte


An von der Kinzig abgeleiteten Betriebsgräben bestanden eine Hopfenmühle, eine Walkmühle, die so genannte Herrenmühle, eine Sägemühle und die Neumühle, eine Mahl- und Sägemühle. Bis ca. 1930 war ein Basaltbruch im Ohl, nördlich der Abfahrt Schlüchtern-Süd der A 66 in Betrieb. Der Turm des angegliederten Schotterwerks, der den Basaltbrecher beherbergte, ist noch heute gut von der Autobahn aus zu erkennen (50° 19′ 47,6″ N,  28′ 37,16″ O).[25]


Politik



Stadtverordnetenversammlung


Die örtliche Stadtverordnetenversammlung besteht seit 2016 aus 31 Mitgliedern.[26] Die Kommunalwahl am 14. März 2021 erbrachte folgendes Ergebnis,[27] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[28][29][30]

Sitzverteilung in der Stadtverordnetenversammlung 2021
    
Insgesamt 31 Sitze
  • SPD: 7
  • UBL: 5
  • BGM: 10
  • WFS: 9
Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 23,6736,31144,21538,81341,215
UBL Unabhängige Bürgerliste 17,2521,9710,7310,9415,56
BGM Bürger gestalten mit[31] 31,7 1041,813
WFS Wir Für Steinau 27,49
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 40,31342,71443,416
Linke Die Linke 3,11
FDP Freie Demokratische Partei 1,717,52
gesamt 1003110031100331003310037
Wahlbeteiligung in % 49,8 52,3 49,7 49,7 60,4
Rathaus mit Märchenbrunnen
Rathaus mit Märchenbrunnen

Bürgermeister


Der seit 2002 amtierende Bürgermeister Walter Strauch (SPD) wurde am 27. Januar 2008 im ersten Wahlgang mit 61,3 % der Stimmen wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 67,4 %. Bei der Bürgermeisterwahl 2014 trat der Amtsinhaber nicht mehr an. Dort standen sich Alexander Link (SPD), Mathias Lifka (CDU) und Malte Jörg Uffeln (parteilos) gegenüber. Uffeln setzte sich letztendlich im zweiten Wahlgang mit 59,15 % der Stimmen gegen Alexander Link (SPD) durch und bekleidet seit dem 1. August 2014 das Amt des Bürgermeisters.

Am 13. Juni 2017 beschloss die Stadtverordnetenversammlung die Einleitung eines Abwahlverfahrens gegen den amtierenden Bürgermeister Malte Jörg Uffeln. Anlass hierfür sind Nazi-Vorwürfe im Zusammenhang mit einem Buchgeschenk und einer hochumstrittenen Widmung.[32] Der Main-Kinzig-Kreis verhängte als Disziplinarverfügung am 8. September 2017 eine Geldbuße in Höhe von 1000 Euro gegen Malte Jörg Uffeln.[33] Das Abwahlverfahren scheiterte an der Ablehnung durch 66,6 % der Wähler am 24. September 2017, sodass Malte Jörg Uffeln weiter im Amt bleibt.[34]

Ab Anfang 2021 ist Christian Zimmermann, der die am 15. November 2020 durchgeführte Stichwahl gewonnen hatte, Bürgermeister der Stadt.


Städtepartnerschaften


Städtepartnerschaften bestehen mit folgenden Städten:


Wappen


Blasonierung: „In Blau auf grünem Schildgrund stehend eine weißgekleidete goldhaarige, goldgekrönte und silbernimbierte Frau, links unter der Krone hervortretend ein schalartiges schmales rotes Tuch bis zur Hüfte tragend, in der rechten ausgestreckten offenen Hand ein sechsspeichiges goldenes Wagenrad, in der linken ein silbernes Schwert haltend, die Spitze den Boden berührend, rechts begleitet von einem Schildchen, darin in Gold drei rote Sparren, links von fünf wellenpfahlweise gestellten fünfzackigen goldenen Sternen.“

Wappenerklärung: Das Wappen zeigt die Schutzpatronin der Stadt, die heilige Katharina. Sie gilt als Patronin der Wagner, Müller, Jungfrauen, Mädchen, Studenten, Schüler, Bibliothekare und der Gelehrten, aber auch der Töpfer (Steinau war seit dem Mittelalter ein bedeutender Töpferort). In den Händen hält sie ein Rad und ein Schwert, die Werkzeuge ihres Martyriums. In den meisten Darstellungen der heiligen Katharina ist das Rad zerbrochen, nicht jedoch im Steinauer Wappen. Der kleine Wappenschild ist der der Grafen von Hanau, zu deren Ländereien Steinau lange Zeit gehörte, zeitweilig sogar Sitz der Obergrafschaft und kurzfristig Hanauische Residenz war. Die Bedeutung der fünf Sterne ist unbekannt.


Wirtschaft und Infrastruktur



Wirtschaftsstruktur


Steinaus Wirtschaft wird von Betrieben aus den Bereichen Gummi und Kunststoffe, Chemie, Elektrotechnik und Holzverarbeitung sowie Mechanik bestimmt. Auch der Fremdenverkehr ist nicht ohne wirtschaftliche Bedeutung; jährlich werden etwa 10.000 Übernachtungen registriert. Der Stadtteil Ulmbach ist ein staatlich anerkannter Erholungsort[35].


Verkehrsanbindung



Straße

Die BAB 66 ersetzt in ihrer Funktion heute die mittelalterliche Via Regia als Fernstraßenverbindung durch das Kinzigtal von Frankfurt in Richtung Osten. Die Landesstraße L 3329 stellt die Verbindung über Niederzell nach Schlüchtern, die L 3179 nach Norden in Richtung Freiensteinau, über die L 3196 gelangt man zum Ortsteil Marjoß und über die Deutsche Fachwerkstraße zur Nachbarkommune Bad Soden-Salmünster.


Eisenbahn

Die Kinzigtalbahn führt durch Steinau an der Straße. Im Stunden-Takt halten Regional-Express-Züge nach Fulda und Frankfurt am Main. Der nächste behindertengerechte Bahnhof liegt in Wächtersbach, und ab 2022 auch in Schlüchtern.


Bildung



Kindertagesstätten

In Steinau stehen die folgenden Einrichtungen für Kinder zur Verfügung[36]:


Schulen

In Steinau befindet sich die Brüder-Grimm-Schule als Grund-, Haupt- und Realschule. Daneben gibt es noch Zwergschulen in Hintersteinau und Ulmbach (Bilzbergschule). In Hintersteinau werden alle vier Jahrgangsstufen in einer Klasse unterrichtet. Die Grundschule in Uerzell wurde zum Schuljahresbeginn 2012/2013 geschlossen[37], die Grundschule in Marjoß zum Schuljahresbeginn 2019/2020[38].

Darüber hinaus ist Steinau an das Ulrich-von-Hutten-Gymnasium in Schlüchtern angebunden. Weitere Gymnasien in der Region sind die Friedrich-August-Genth-Schule (Kooperative Gesamtschule) in Wächtersbach, das Grimmelshausen-Gymnasium in Gelnhausen und die Henry-Harnischfeger-Schule (Integrierte Gesamtschule) in Bad Soden-Salmünster.


Freiwillige Feuerwehr


Die Freiwillige Feuerwehr Steinau ist 1919 gegründet worden, 1956 folgte die Jugendfeuerwehr Steinau. Seit dem 17. August 2009 gibt es in Steinau auch eine Kinderfeuerwehr[39]. Im gleichen Jahr erfolgte auch die Einweihung eines neuen Feuerwehrhauses.

Heute verfügt die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr über 61 Kameraden und Kameradinnen, hinzu kommt die Jugendfeuerwehr mit 20 Personen[40].

Die Einsatz- und Gefahrenschwerpunkte der Feuerwehr Steinau sind:

Überregional, für den Main-Kinzig-Kreis ist Steinau der Ausbildungsstandort für: Grundausbildung, Teilkomponente (Dekon) des GABC-Zuges, WLF und Abrollbehälter.


Staatliche Einrichtungen



Kultur und Sehenswürdigkeiten


Brüder Grimm-Haus mit Froschkönig-Skulptur
Brüder Grimm-Haus mit Froschkönig-Skulptur

Theater


Steinau beherbergte bis 2017 das Marionettentheater „Die Holzköppe“, das seitdem als Reisetheater in der Region agiert.


Museen



Bauwerke



Regelmäßige Veranstaltungen



Freizeit- und Sport



Sportanlagen



Wandern


Kennzeichnung des Fernwanderweges Brüder-Grimm-Weg
Kennzeichnung des Fernwanderweges Brüder-Grimm-Weg

Eine Fülle kürzerer und längerer Wanderwege beziehen die Sehenswürdigkeiten der Region ein, wie die Teufelshöhle, das Panorama und die Auen des Jossgrundes und Weiteres ein.


Eselsweg

Der Eselsweg ist ein Fernwanderweg mit 111 km Länge und etwa 1.700 Höhenmetern. Die Gesamtwanderdauerwird auf 35 Stunden geschätzt und die Schwierigkeit als mittel eingestuft. Der Weg führt von Schlüchtern im Nordosten, quer durch den Spessart bis nach Großheubach am Main im Südwesten. Er liegt fast ausschließlich im dichten Laubwald, stets in einer Höhe von 400 bis 500 Metern und berührt daher kaum Ortschaften.


Hessenweg 11

Ein Fernwanderweg mit Bezug zu Steinau an der Straße ist der „Hessenweg 11“, Brüder-Grimm-Weg. Er beginnt in Hanau, der Geburtsstadt der Brüder Grimm. Ein erstes Ziel ist Gelnhausen, ehe er durch den Büdinger Wald Wächtersbach, weiter Bad Soden und schließlich Steinau an der Straße erreicht, den Ort in dem sie einen Teil ihrer Jugend verbrachten. Der Weg führt in vielen Etappen nach Gensungen. Ab da geht es in zwei Varianten weiter über Sababurg nach Bad Karlshafen (423 km) bzw. zum Hoher Meißner (497 km), das sind Orte´die mit Märchen der Brüder Grimm in Verbindung gebracht werden.


Spessartfährte: „Das Steinauer Hochgefühl“

Die Spessartfährten sind 7 bis 16 Kilometer lange Rundwanderwege im Spessart, die sich an den Spessartbogen anlehnen. Eine davon ist die Spessartfährte „Das Steinauer Hochgefühl“. Sie wird als leicht eingestuft und ist 11,3 km lang[47].


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Stadt



Persönlichkeiten, die in dieser Stadt gewirkt haben



Literatur




Commons: Steinau an der Straße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Steinau an der Straße in Merians Topographia Hassiae – Quellen und Volltexte
Wikivoyage: Steinau an der Straße – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2021 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Bürgermeisterwahl in Steinau: Christian Zimmermann ist der neue Rathauschef. Fuldaer Zeitung (Verlag Parzeller GmbH & Co. KG), 16. November 2020, abgerufen am 14. März 2021.
  3. Siehe: Steinau
  4. Zusatzbezeichnungen zum Gemeindenamen, die vom Hessischen Innenministerium seit 1945 verliehen wurden. In: innen.hessen.de. Hessisches Ministerium des Innern und für Sport, September 2021, abgerufen am 9. Februar 2022.
  5. Stadtgeschichte. Geschichtsverein Steinau e. V., abgerufen am 27. Februar 2021.
  6. Steinau an der Straße, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 29. Juni 2015). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  7. Theodor Ruf: Hanau und Rieneck. Über das wechselhafte Verhältnis zweier benachbarter Adelsgeschlechter im Mittelalter. In: Neues Magazin für Hanauische Geschichte, 8. Bd., Nr. 6, S. 300–311 (304).
  8. „Steinauer Rebstöcke sind jetzt ein Naturdenkmal – Landrat Stolz überreicht die Urkunde: „Ein guter Tag für die Grimm-Stadt, den Geschichtsverein und die Weinbruderschaft““, Gelnhäuser Neue Zeitung, 11. April 2019
  9. „Exkursion rund um den Hundsrückberg“, Gelnhäuser Tageblatt, 16. Mai 2009
  10. Weinbau in Steinau aufgerufen am 24. November 2021
  11. Gbiorczyk, S. 99f., 117.
  12. Gbiorczyk, S. 100, 118.
  13. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 376, 277 und 385.
  14. Peter Nickel, „Die Frankfurt-Leipziger Strasse zur Postkutschenzeit“, Dokumentation zur Ausstellung des Geschichtsvereins Biebergemünd, 400 Jahre Poststrasse Frankfurt am Main – Leipzig 1616/2016, S. 8
  15. Peter Nickel, „Die Frankfurt-Leipziger Strasse zur Postkutschenzeit“, Dokumentation zur Ausstellung des Geschichtsvereins Biebergemünd, 400 Jahre Poststrasse Frankfurt am Main – Leipzig 1616/2016, S. 31
  16. Post in Steinau aufgerufen am 24. November 2021
  17. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 29. November 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 48, S. 1917, Punkt 1571; Abs. 2. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,1 MB]).
  18. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Gelnhausen, Hanau und Schlüchtern und der Stadt Hanau sowie die Rückkreisung der Städte Fulda, Hanau und Marburg (Lahn) betreffende Fragen (GVBl. 330–26) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 149, § 13 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
  19. Ortsbeiräte. In: Webauftritt. Stadt Steinau, abgerufen im Februar 2021.
  20. Bevölkerung nach Staatsangehörigkeitsgruppen: Steinau an der Straße. In: Zensus2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Februar 2021.
  21. Migrationshintergrund: Steinau an der Straße. In: Zensus2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Februar 2021.
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  26. Verwaltung & Politik > Städtische Gremien > Stadtverordnetenversammlung. Magistrat der Stadt Steinau an der Straße, abgerufen am 13. März 2021.
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  29. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
  30. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
  31. BGM im Internet (Eigenschreibweise: BÜRGER GESTALTEN MIT)
  32. Wegen "Führer"-Widmung: Steinau beschließt Abwahlverfahren gegen Bürgermeister – hessenschau.de (Memento vom 28. November 2017 im Internet Archive)
  33. Geldstrafe für Fehlverhalten: "Führer"-Widmung kostet Steinauer Bürgermeister 1.000 Euro
  34. http://www.hessenschau.de/politik/nach-positiven-buergerentscheid-steinaus-buergermeister-will-dialog-mit-kritikern,steinau-uffeln-entscheid-100.html Weiter im Amt trotz Hitler-Widmung: Steinaus Bürgermeister will Dialog mit Kritikern
  35. Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung: 81. Sitzung des Fachausschusses für Kurorte, Erholungsorte und Heilbrunnen in Hessen vom 13. Oktober 2015. Staatsanzeiger für das Land Hessen 7/2016 Seite 218
  36. [Kitas in Steinau an der Strasse | KiTa.de, Kitas, Steinau an der Straße], aufgerufen am 31. März 2022
  37. Kreisausschussvorlage Betr.: Schulentwicklungsplan für die allgemeinbildenden Schulen des Main-Kinzig-Kreises, Teil A / Fortschreibung 2012-2017
  38. Grundschule Marjoß wird geschlossen - Vorsprung Online
  39. Kinderfeuerwehr Steinau, aufgerufen am 1. März 2021
  40. Feuerwehr MKK, Steinau an der Straße, aufgerufen am 1. März 2021
  41. Ortsverband Steinau. des Technisches Hilfswerks
  42. Marstall Steinau, aufgerufen am 5. Dezember 2021
  43. Katharinenmarkt
  44. Katharinenmarktaufgerufen am 3. Dezember 2021
  45. Steinauer Märchensonntagaufgerufen am 3. Dezember 2021
  46. Steinauer Puppenspieltage
  47. Das Steinauer Hochgefühl aufgerufen am 1. Dezember 2021
  48.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!

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- [de] Steinau an der Straße

[en] Steinau an der Straße

Steinau an der Straße is a town of around 10,000 inhabitants in the Main-Kinzig district, in Hesse, Germany. It is situated on the river Kinzig, 32 kilometres (20 mi) southwest of Fulda. The name Steinau refers to stones in the river; an der Straße, meaning on the road, refers to the historic trade route Via Regia from Leipzig to Frankfurt on which it was located. Steinau is best known for the Brothers Grimm who spent part of their childhood here.

[ru] Штайнау-ан-дер-Штрасе

Штайнау-ан-дер-Штрасе (нем. Steinau an der Straße) — город в Германии, в земле Гессен. Гессенский Штейнау также называют «Городом братьев Гримм», потому что они провели здесь часть своей юности.



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