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Ulmbach ist der größte Stadtteil von Steinau an der Straße im osthessischen Main-Kinzig-Kreis.

Ulmbach
Höhe: 379 (368–403) m ü. NHN
Fläche: 19,47 km²[1]
Einwohner: 1537 (31. Dez. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 79 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1974
Postleitzahl: 36396
Vorwahl: 06667

Geografie



Geographische Lage


Ulmbach liegt im Norden des Main-Kinzig-Kreises, an den südöstlichen Ausläufern des Vogelsberges.


Gewässer


Durch Ulmbach fließt der Ulmbach, der dem Ort seinen Namen gegeben hat.


Nachbarorte


Ulmbach grenzt im Norden an die Orte Fleschenbach und Neustall, im Westen an den Ort Uerzell, im Süden an den Hauptort Steinau, im Südwesten an den Ort Sarrod, im Westen an den Ort Rabenstein und im Nordwesten an den Ort Rebsdorf. Westlich von Ulmbach liegt die Wüstung Stubach[3], die vom ASP 2016 auszugsweise untersucht wurde.


Geschichte


Nach einer Chronik soll der Ortsname vom altdeutschen ula = Topf oder ulner = Töpfer abgeleitet sein. Urkunden besagen, dass bereits 1324 in Ulmbach Töpfe an das Kloster in Schlüchtern verkauft wurden. Im Jahr 1253 gab es die erste bekannte urkundliche Erwähnung von Ulmbach.[4] Aufgrund der Lage im Bergwinkel wurde das Gebiet um Ulmbach schon von den Kelten (Milseburg bei Fulda) und Germanen durchzogen.

1409 wird die Mariä Himmelfahrt-Kirche zu Ulmbach erstmals als Pfarrkirche erwähnt. Verschiedene Fehden zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert machten den Leuten das Leben in und um Ulmbach schwer, wodurch zahlreiche kleine Siedlungen um Ulmbach verschwanden. Anfang des 18. Jahrhunderts siedelten viele Ulmbacher Familien (Böß, Heyd, Kohlmännin, Söhn) aufgrund der großen heimischen Not nach Ungarn (Szederkény und Himesháza) um.

Im Jahre 1810 wird das Dorf Ulmbach dem Großherzogtum Frankfurt einverleibt. 1834 beträgt die Einwohnerzahl 1221. 1848 greift die bürgerliche Revolution auch auf Ulmbach über. 85 „Krawaller“ schießen, randalieren und erklären die Branntweinsteuer für aufgehoben. Die zweite große Auswanderungswelle, dieses Mal in Richtung Amerika, begann mit dem Jahr 1864. Von Bremerhaven und Hamburg aus ging es für die Ulmbacher (z. B. Ochs, Herber, Lauer, Nußbaum) in die neue Heimat. Der Erste Weltkrieg begann in Ulmbach wie in fast allen Orten des Kaiserreiches durch das Läuten der Glocken am 31. Juli 1914. Bis 1918 fielen dem Krieg 51 Ulmbacher zum Opfer.

1932 begann die Zeit des Nationalsozialismus, dessen Judenverfolgung auch vor Ulmbach leider keinen Halt machte. 1905 lebten in Ulmbach noch 57 Juden, 1938 nur noch 12 und nach dem Zweiten Weltkrieg gab es keine jüdischen Einwohner mehr.

Bei der Reichstagswahl am 5. März 1933 gab es in Ulmbach im Vergleich zum Altkreis Schlüchtern keine Mehrheit für die NSDAP. Stattdessen gewann die Zentrumspartei.

Aus dem Zweiten Weltkrieg kehrten 93 Ulmbacher nicht mehr in ihre Heimat zurück. Am 31. März 1945 (Ostersonntag) wurde Ulmbach von den Amerikanern ohne große Kämpfe besetzt. 357 Heimatvertriebene fanden in Ulmbach vorerst eine Heimat, einige blieben auch für immer.


Gebietsreform


Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde am 31. Dezember 1971 die Gemeinde Uerzell eingemeindet. Sarrod kam am 1. April 1972 hinzu. Am 1. Juli 1974 wurde die Gemeinde Ulmbach kraft Landesgesetz in die Stadt Steinau, heute „Steinau an der Straße“, eingegliedert.[5][6] Die ehemals selbständigen Gemeinden von Ulmbach wurden Stadtteile der Stadt Steinau an der Straße, für die Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet wurden.[7]


Einwohnerentwicklung



Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Ulmbach 1632 Einwohner. Darunter waren 48 (2,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 297 Einwohner unter 18 Jahren, 660 waren zwischen 18 und 49, 333 zwischen 50 und 64 und 342 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 663 Haushalten. Davon waren 195 Singlehaushalte, 168 Paare ohne Kinder und 234 Paare mit Kindern, sowie 51 Alleinerziehende und 18 Wohngemeinschaften. In 156 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 405 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[8]


Einwohnerzahlen

 1789:112 Nachbarn und 2 jüdische Haushaltungen[1]
 1812:117 Feuerstellen, 1023 Seelen[1]
Ulmbach: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2015
Jahr  Einwohner
1812
 
1.023
1834
 
1.221
1840
 
1.313
1846
 
1.290
1852
 
1.267
1858
 
1.243
1864
 
1.212
1871
 
1.143
1875
 
1.178
1885
 
1.163
1895
 
1.201
1905
 
1.170
1910
 
1.157
1925
 
1.123
1939
 
1.209
1946
 
1.650
1950
 
1.572
1956
 
1.336
1961
 
1.419
1967
 
1.543
1970
 
1.606
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2009
 
1.823
2011
 
1.632
2015
 
1.684
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Steinau[9][2]; Zensus 2011[8]

Religionszugehörigkeit

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

 1885:37 evangelische (= 3,18 %), 1065 katholischer (= 91,57 %), 61 jüdische (= 5,25 %) Einwohner
 1961:51 evangelische (= 3,59 %), 1349 katholische (= 95,07 %) Einwohner

Politik



Sehenswertes und Infrastruktur





Einzelnachweise


  1. Ulmbach, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Haushalt 2021. (pdf) In: Webauftritt. Stadt Steinau an der Straße, abgerufen im Februar 2021.
  3. Stubach, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 17. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (HLGL), abgerufen am 2. März 2017.
  4. Stadtteil Ulmbach. In: Webauftritt der Stadt Steinau an der Straße. Abgerufen im Februar 2021. Kreisausschuss des Main-Kinzig-Kreises.
  5. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Gelnhausen, Hanau und Schlüchtern und der Stadt Hanau sowie die Rückkreisung der Städte Fulda, Hanau und Marburg (Lahn) betreffende Fragen (GVBl. 330–26) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 149, § 13 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 376 und 377.
  7. Ortsbeiräte. In: Webauftritt. Stadt Steinau, abgerufen im Februar 2021.
  8. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 30 und 84;.
  9. Übersicht, Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Gemeinde Steinau an der Straße, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2021.
  10. Ortsvorsteher In: Webauftritt der Stadt Steinau an der Straße. Abgerufen im Juli 2018.
  11. Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung: 81. Sitzung des Fachausschusses für Kurorte, Erholungsorte und Heilbrunnen in Hessen vom 13. Oktober 2015. Staatsanzeiger für das Land Hessen 7/2016 Seite 218



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