Die Neubildung der Kommune von 1974 führte im größeren Spaden zu heftigen Protesten, insbesondere wegen der mangelnden Direktverbindung und der trennenden Geeste. Von 1971 bis 1974 waren bereits Bramel, Schiffdorf und Sellstedt als selbständige Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Geesteort enger miteinander verbunden. Ursprünglich war geplant, dass Wehdel und Geestenseth nicht zur Einheitsgemeinde Schiffdorf gehören sollten. Stattdessen war eine gemeinsame Samtgemeinde mit Köhlen (heute eine Ortschaft der Stadt Geestland), Frelsdorf und Wollingst (heute beides Ortschaften der Gemeinde Beverstedt) geplant, die aber wegen des mangelnden örtlichen Interesses nicht gebildet wurde. Altluneberg war dagegen bereits 1967 nach Wehdel eingemeindet worden.[4] Zu Schiffdorf gehörte früher auch Schiffdorferdamm. Aufgrund der städtischen Verdichtung in Schiffdorferdamm sollte die damalige Gemeinde Schiffdorf 1927 komplett nach Wesermünde eingemeindet werden. Die Ortschaft Schiffdorf durfte jedoch selbständig bleiben, da das Dorf noch als ländlich eingestuft wurde.
Eingemeindungen
1929 wurde die kleine Bauerschaft Apeler[5] eingemeindet und wurde somit ein Ortsteil der Gemeinde Schiffdorf.[6]
Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1.März 1974 stattfand, wurden die ehemals selbständigen Gemeinden Bramel, Geestenseth, Laven, Schiffdorf (mit Apeler), Sellstedt, Spaden, Wehdel (mit Altluneberg) und Wehden zur Einheitsgemeinde Schiffdorf zusammengeschlossen.[2][7]
1 das 1929 eingemeindete Apeler (= 49 Einwohner) mit einberechnet 2 das 1929 eingemeindete Apeler (= ohne Einwohnerangabe) mit einberechnet 3 Volkszählungsergebnis vom 6.Juni 4 Volkszählungsergebnis vom 27.Mai
Einwohnerzahl der Einheitsgemeinde Schiffdorf ab 1975
Der Rat der Gemeinde Schiffdorf besteht aus 30 Ratsmitgliedern. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 12.001 und 15.000 Einwohnern.[18] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1.November 2021 und endet am 31.Oktober 2026.
c Freie Bürger, Gruppe politisch unabh. Bürger der Gemeinde Schiffdorf
Stimm- und sitzberechtigt im Rat der Gemeinde ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister.
Die letzte Kommunalwahl am 12.September 2021 führte zu folgender Sitzverteilung:[19]
CDU:
11 Sitze
SPD:
8 Sitze
Gruppe Freie Bürger:
5 Sitze
Grüne:
4 Sitze
Einzelratsmitglied/Fraktionslose:
3 Sitze
Bürgermeister von Schiffdorf
Hauptamtlicher Bürgermeister ist Henrik Wärner (CDU).
Ortsrat vom Kernort Schiffdorf
Ortsratswahl 2021
Wahlbeteiligung: 58,21%
%
40
30
20
10
0
38,6%
34,6%
23,4%
3,4%
CDU
SPD
Grüne
Linke
Der Ortsrat von Schiffdorf setzt sich aus sechs Ratsmitgliedern zusammen. Im Ortsrat befinden sich zusätzlich vier beratende Mitglieder (CDU, Grüne, Einzelratsmitglied, fraktionslos).[20]
CDU:
3 Sitze
SPD:
2 Sitze
Grüne:
2 Sitze
(Stand: Kommunalwahl am 12.September 2021)
Ortsbürgermeister vom Kernort Schiffdorf
Der Ortsbürgermeister von Schiffdorf ist Reiner Lagies (CDU). Seine Stellvertreter sind Christian Grüter (SPD) und Hans-Heinrich Hellmold (Grüne).[20]
Wappen
Gemeindewappen
Der Entwurf des Kommunalwappens der Gemeinde Schiffdorf stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Albert de Badrihaye, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[21]
Wappen von Schiffdorf
Blasonierung: „In Blau auf silbernen Wellen eine goldene Kogge mit silbernen Segeln, links begleitet von einer goldenen Ähre.“[21][13]
Wappenbegründung: Die Kogge weist auf den Ortsnamen hin, die Wellen symbolisieren die Geeste, die die gesamte Gemeinde durchzieht. Die Ähre ist Sinnbild der für die Gemeinde wichtigen Landwirtschaft, die neun Körner der Ähre weisen auf die neun Ortschaften der Gemeinde Schiffdorf hin.
Wappen der Ortschaften und des Ortsteils Altluneberg
Von 1971 bis 1994 war Schiffdorf Garnison der Luftwaffe. Die 4.Batterie der Flugabwehrraketengruppe36 lag in einer neu erbauten Kaserne im Nordosten der Gemeinde. Die teilweise umgebauten Gebäude in der Heinrich-Mahler-Straße werden heute als privates Seniorenzentrum genutzt.
Siehe auch: MIM-23 HAWKund Liste der militärischen Liegenschaften in Bremerhaven
Verkehr
Die Gemeinde liegt direkt an der Bundesautobahn 27 östlich und nordöstlich von Bremerhaven. Ferner besteht ein Bahnanschluss mit Haltestellen in Sellstedt, Wehdel und Geestenseth an der von den Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser betriebenen Bahnstrecke Bremerhaven–Buxtehude.
Von 1947 bis 1958 setzte die Verkehrsgesellschaft Bremerhaven AG (VGB) ihre Oberleitungsomnibusse vom Bremerhavener Hauptbahnhof nach Schiffdorf ein. Als Obus-Halle diente ein Depot am Schiffdorferdamm.[22] Die Linien-Kennzeichnung erfolgte mit römischen Ziffern, nach Schiffdorf als LinieI bzw. zur Stadtverwaltung als LinieII.[23] Vor der Trolleybuszeit verkehrte eine Autobuslinie bereits ab Mitte der 1920er-Jahre.
Es verkehrt die Buslinie507 über Bremerhaven nach Spaden nach einem Taktfahrplan. Das Angebot wird durch Anruf-Linientaxi (ALT) und Anruf-Sammeltaxi (AST) an allen Tagen der Woche (auch Schulferien) ergänzt.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
August Johann Michael Encke (1749–1795), evangelisch-lutherischer Geistlicher und Archidiakon an der Hauptkirche Sankt Jacobi in Hamburg, geboren im eingemeindeten Altluneberg
Ludwig Hinrich Wilken Bremer (1894–1960), er hat von 1930 bis 1950 die Chronik von Schiffdorf verfasst[24]
Hermann Grauerholz (1897–1991), Musikpädagoge und Turner
Heinrich Schröder (1909–1989), Landwirt und Politiker (DP, CDU), geboren im eingemeindeten Sellstedt
Käthe Hoffrage (1920–1989), Politikerin (SPD) und Mitglied der Bremischen Bürgerschaft
Udo von Soosten (1923–1986), Politiker (CDU) und Mitglied des Niedersächsischen Landtages, geboren im eingemeindeten Wehdel
Werner Freitag (* 1946), Schwimmer, mehrfacher Deutscher Meister und Olympia-Teilnehmer 1964 und 1968, von 1998 bis 2018 Präsident des Hessischen Schwimmverbandes, geboren im eingemeindeten Spaden
Karl Hemeyer (* 1950), Autor und Schauspieler, im englischsprachigen Raum auch bekannt als Christopher Karl Hemeyer, geboren im eingemeindeten Altluneberg
Astrid Vockert (* 1956), Politikerin (CDU) und Mitglied des Niedersächsischen Landtags, seit 1986 Mitglied des Gemeinderates von Schiffdorf, geboren im eingemeindeten Sellstedt
Personen, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen
Johann Jakob Hoops (1840–1916), Lehrer und Pädagoge, war 1855 Gehilfslehrer in Laven
Friedrich Husmann (1877–1950), Lehrer und Heimatdichter, wurde 1897 Lehrer in Laven
Karl Müller (1896–1966), Landwirt und Politiker (DP), kaufte ein Gut in Wehdel, das er als selbständiger Landwirt bewirtschaftete
Herbert Brust (1900–1968), Komponist, der durch das Ostpreußenlied Land der dunklen Wälder bekannt geworden ist, wurde nach Kriegsende Organist und Musiklehrer in Schiffdorf, ist dort auch bestattet worden
Heinrich Hoffmann (1910–1998), Marineoffizier, wurde im Zweiten Weltkrieg mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet, zuletzt Kapitän zur See der Bundesmarine, starb in Wehden
Gustav Kuhr (1914–2000), Bootsbauer, Werfterrichter in Wesermünde/Bremerhaven (Nachkriegszeit), baute die ersten geschlossenen und unsinkbaren Rettungsboote, fand in einer Spadener Gaststätte eine neue Produktionsstätte
Jo Filke (1921–2001), Architekt, starb in Schiffdorf
Harro Heinz Theodor Fromme (1921–2008), Opernsänger (Bassbariton), Filmdirektor und Maler, lebte bis zu seinem Tod in Spaden
Gerhard Olbrich (1927–2010), Pädagoge, Maler und Bildhauer, schuf die Plastik „Knospe“ in Schiffdorf vor der Berufsbildenden Schule (1982)
Dirk Behrens (* 1954), zeitgenössischer Maler und Grafiker, verbrachte seine Kindheit in Spaden
Bartelt Immer (* 1956), Orgelbaumeister aus Ostfriesland, er restaurierte 2018 die Orgel der Dreikönigskirche in Bramel
Henrik Wärner (* 1992), Agrarwissenschafter, Politiker (CDU, fraktionslos), von 2017 bis 2019 Bundesvorsitzender vom Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS), wuchs in Bramel auf[25]
Ludwig Hinrich Wilken Bremer:Chronik der Gemeinde Schiffdorf. Hrsg.: Arbeitsgruppe „Heimatverein Freundeskreis Schiffdorf e.V.“ Schiffdorf 1936 (Digitalisat[PDF; 22,5MB; abgerufen am 30.März 2019]).
Jürgen H. Th. Prieß:Landkreis Wesermünde. Kommunalpolitik+Wirtschaft. Stalling Verlag, Oldenburg 1973.
Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen:Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (=Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e.V.Band27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 18 ([Digitalisat (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431kB; abgerufen am 23.Oktober 2019]).
Publikationen im Niederdeutschen Heimatblatt
Dirk Peters:125Jahre Schiffdorfer Stauschleuse. Ein technisches Denkmal der Wasserbaugeschichte im Elbe-Weser-Dreieck. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e.V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr.817. Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven Januar 2018, S.1–2 (Digitalisat[PDF; 5,4MB; abgerufen am 2.Juli 2019]).
Hermann Bohlmann, Johann Bremer, Michael Flügel, Rolf Mickan, Ulrike Wacker, Olaf Wadehn:Die Schiffdorfer Chronik des Ludwig Hinrich Wilken Bremer. Arbeitsgruppe eines Geschichtsvereins präsentiert Ortschronik im Internet. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e.V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr.845. Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven Mai 2020, S.2–3 (Digitalisat[PDF; 3,5MB; abgerufen am 1.August 2020]).
Übersichtskarte Landkreis Cuxhaven.(Nicht mehr online verfügbar.)In:cuxland-gis.landkreis-cuxhaven.de.November 2016,archiviertvomOriginalam11.Dezember 2019;abgerufen am 1.Juli 2021.
Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen:Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (=Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e.V.Band27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 1 ([Digitalisat (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431kB; abgerufen am 23.Oktober 2019]).
Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen:Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (=Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e.V.Band27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 2 ([Digitalisat (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431kB; abgerufen am 23.Oktober 2019]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.249.
Michael Rademacher:Landkreis Wesermünde.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900(Siehe unter: Nr.74).
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.):Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25.September 1956, für das Saarland 31.Dezember 1956). W.Kohlhammer, Stuttgart 1958, S.192 (Digitalisat).
Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.):Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1971 (Bevölkerungsstand: 27.Mai 1970, Gebietsstand 1.Januar 1971). W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1971, S.105 (Digitalisat).
Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.):Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1.Januar 1973, S.48, Landkreis Wesermünde (Digitalisat[PDF; 21,3MB; abgerufen am 1.Juli 2021]).
Paul Homann:Bremerhavens Streckennetze (ÖPNV) vom 26.Juni 1881 bis 27.August 2020.(PDF; 2,7MB)In:Website BremerhavenBus.27.August 2020,S.32 (Lesezeichen 1.Juli 1956),archiviertvomOriginalam28.August 2020;abgerufen am 19.Januar 2022(Der Link wird fortfolgend durch Fahrplanänderungen aktualisiert bzw. deaktiviert).
Hermann Bohlmann, Johann Bremer, Michael Flügel, Rolf Mickan, Ulrike Wacker, Olaf Wadehn:Die Schiffdorfer Chronik des Ludwig Hinrich Wilken Bremer. Arbeitsgruppe eines Geschichtsvereins präsentiert Ortschronik im Internet. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e.V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr.845. Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven Mai 2020, S.2 (Digitalisat[PDF; 3,5MB; abgerufen am 1.Juli 2021]).
Eberhard Michael Iba, Heide Gräfing-Refinger:Hake Betken siene Duven. Das große Sagenbuch aus dem Land an Elb- und Wesermündung. Hrsg.: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung (=Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen des Heimatbundes der Männer vom Morgenstern. Band16). 3. Auflage. Eigenverlag, Bremerhaven 1999, ISBN 3-931771-16-4, S.176–195.
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