Oberndorf (niederdeutsch Öberndörp) ist eine Gemeinde an der Oste in der Samtgemeinde Land Hadeln im Landkreis Cuxhaven in Niedersachsen. Zu dem links der Oste gelegenen Hauptort Oberndorf gehört ebenfalls das rechts der Oste gelegene Bentwisch.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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53.7518722222229.14606111111111 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Cuxhaven | |
Samtgemeinde: | Land Hadeln | |
Höhe: | 1 m ü. NHN | |
Fläche: | 32,71 km2 | |
Einwohner: | 1378 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 42 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 21787 | |
Vorwahlen: | 04771, 04772, 04778 | |
Kfz-Kennzeichen: | CUX | |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 52 042 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktstraße 21, 21762 Otterndorf | |
Website: | www.oberndorf-oste.de | |
Bürgermeister: | Detlef Horeis (SPD) | |
Lage der Gemeinde Oberndorf im Landkreis Cuxhaven | ||
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Cadenberge | Balje Landkreis Stade |
Oederquart Landkreis Stade |
Wingst | ![]() |
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Hemmoor | Osten (Oste) |
Die Gemeinde Oberndorf ist ein Ferienort und besteht auf der einen Seite der Oste aus den Ortsteilen Oberndorf, Laak, Braak, Ahrensflucht und Ahrensfluchter Moor. Auf der anderen Seite der Oste liegen die Gemeindeteile Bentwisch, Zollbaum, Hasenfleet, Niederstrich, Niederstricher Deich, Moordeich, Moorstrich und Schwarzenmoor.
1316 wurde Oberndorf als Overdorpe das erste Mal urkundlich erwähnt. Wahrscheinlich fand die Eindeichung an der Elbe und Oste seit der Mitte des 12. Jahrhunderts statt und Siedlungen entstanden. Die St. Georgskirche nahe am Ostedeich wurde 1379 erstmals urkundlich erwähnt. Der noch bestehende niedrige Turm und die erste Kirche sind wahrscheinlich um 1300 entstanden. 1653 wurde die heutige Kirche an die Stelle des gotischen Vorgängerbaus erstellt. Der hohe Turmhelm entstand 1717.
Die Siedler in den Marschen waren freie Bauern, die ihre Richter und Landgeschworenen selbst wählten. Von 1502 bis 1511 schloss Oberndorf mit dem Kirchspiel Geversdorf ein Bündnis mit dem Land Kehdingen. Die Herren von Brobergen besaßen in Oberndorf das Bürgergericht bestehend aus Schulzen, Schöppen und Rathmannen. Nach der Ansiedlung von Handwerkern, Kaufleuten und Schiffern wurde Oberndorf im 17. Jahrhundert ein Flecken. Der Tonabbau in der Flussmarsch führte im 19. Jahrhundert zum Aufbau der Ziegelindustrie.
Die Gemeinden Bülkau und Oberndorf schlossen sich mit Wirkung vom 1. Januar 1970 der Samtgemeinde Am Dobrock an, die 2016 in der Samtgemeinde Land Hadeln aufging. Seit 1977 ist die Flussquerung über eine Brücke möglich, die die alte Fährverbindung ablöste. 2010 wurde Oberndorf in das Programm zur Dorferneuerung erneut aufgenommen.
Am 1. Januar 1972 wurde ein Gebiet mit damals etwa 50 Einwohnern an die Nachbargemeinde Hemmoor abgetreten.[2]
Jahr | 1910 | 1925 | 1933 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1992 | 1997 | 2002 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2015 | 2017 |
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Einwohner | 2370 | 2075 | 1910 | 1833 | 3057 | 2243 | 2089 | 1671 | 1666 | 1572 | 1588 | 1488 | 1456 | 1470 | 1444 | 1404 | 1359 | 1352 |
(Quellen: 1910,[3] 1925–1939,[4] 1950,[5] 1961 am 6. Juni, 1970 am 27. Mai, jeweils Volkszählungsergebnisse[2]; ab 1987 jeweils am 31. Dezember[6])
Der Rat der Gemeinde Oberndorf besteht aus 11 Mitgliedern.[7] Elf Ratsmitglieder sind die festgelegte Anzahl für die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 1001 und 2000 Einwohnern.[8] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.
Die letzte Kommunalwahl am 12. September 2021 ergab das folgende Ergebnis:[9]
Partei | Anteilige Stimmen | Anzahl Sitze | Veränderungen zu 2016[10] |
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SPD | 51,49 % | 6 | −1 |
Bürgerliste Oberndorf (BLO) | 32,48 % | 4 | +1 |
Die Grünen | 8,09 % | 1 | +1 |
AfD | 4,56 % | 0 | −1 |
Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 2021 lag mit 58,06 %[9] über dem niedersächsischen Durchschnitt von 57,1 %.[11]
Der Gemeinderat wählte das Gemeinderatsmitglied Detlef Horeis (SPD) zum ehrenamtlichen Bürgermeister für die aktuelle Wahlperiode. Seine Stellvertreter sind Oliver Elsen (SPD) und Horst von Thaden (BLO).[7][12]
Der Entwurf des Kommunalwappens von Oberndorf stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Albert de Badrihaye, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[13]
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Blasonierung: „Erhöht geteilt; oben in Grün ein silbernes (weißes) Wellenband; unten im Zimmenschnitt gespalten von Rot und Silber (Weiß).“[13] |
Wappenbegründung: Das Wellenband versinnbildlicht die Oste, welche die in der grünen Ostemarsch liegende Gemeinde teilt. Der untere Wappenteil wurde dem Wappen des Adelsgeschlechts von Brobergen entlehnt, das in Oberndorf Besitz hatte. |
![]() | 00Hissflagge: „Die Flagge ist grün-schwarz geteilt mit dem aufgelegten Wappen in der Mitte.“ |
Die St. Georgskirche nahe am Ostedeich wurde 1379 erstmals urkundlich erwähnt. Die frühere, gotische Kirche und der noch bestehende niedrige Turm sind wahrscheinlich schon um 1300 entstanden.
Im Jahre 1653 wurde aus Backsteinen die heute bestehende einschiffige Kirche mit Rundbogenfenstern und wuchtigen Strebepfeilern als Wandvorlagen gebaut. Der hohe Pyramidenhelm vom Turm stammt von 1717.
Innen: Das Kirchenschiff wird überwölbt mit hölzernen Segmentbogentonnen. Die Empore ist umlaufend. Der hochaufragende Kanzelaltar stammt nach einer Inschrift von 1663 von Jürgen Heitmann den Jüngeren (1627–1671). Er ist reich mit Reliefs, Statuen und Knorpelstilelementen versehen. Die Kanzel stammt auch von Heitmann, wurde aber erst Anfang des 18. Jahrhunderts in den Altaraufbau eingefügt. Vom selben Schnitzer stammen der Taufengel (um 1660) und die Kreuzigungsgruppe von 1663. Die Altarleuchter datieren von 1591 und 1601. Das dreibeinige Bronzetaufbecken ist vermutlich aus dem 13. Jahrhundert. Die erhaltene Orgel von 1879 stammt von Johann Hinrich Röver.[15] Bis 1830 wurden in den Gruften unter der Kirche und unter dem Turm noch Beisetzungen vorgenommen. Die Grabplatte derer zu Brobergen befinden sich außen, links neben dem Eingang.[16]
In der Nähe des Ortes verläuft die Bundesstraße 73, die Verkehrsanbindung Richtung Cuxhaven sowie Stade und Hamburg bietet. 1977 wurde die Fähre durch eine Klappbrücke ersetzt.
Armstorf | Belum | Beverstedt | Bülkau | Cadenberge | Cuxhaven | Geestland | Hagen im Bremischen | Hechthausen | Hemmoor | Hollnseth | Ihlienworth | Lamstedt | Loxstedt | Mittelstenahe | Neuenkirchen | Neuhaus | Nordleda | Oberndorf | Odisheim | Osten | Osterbruch | Otterndorf | Schiffdorf | Steinau | Stinstedt | Wanna | Wingst | Wurster Nordseeküste