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Neustadt am Main (amtlich: Neustadt a.Main) ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart. Der gleichnamige Hauptort ist Sitz der Gemeindeverwaltung.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Main-Spessart
Verwaltungs­gemeinschaft: Lohr am Main
Höhe: 150 m ü. NHN
Fläche: 19,81 km2
Einwohner: 1249 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 63 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97845
Vorwahl: 09393
Kfz-Kennzeichen: MSP
Gemeindeschlüssel: 09 6 77 166
Gemeindegliederung: 4 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Schloßplatz 2
97816 Lohr a.Main
Website: www.neustadt-erlach.de
Erster Bürgermeister: Stephan Morgenroth[2] (Bürgerliste)
Lage der Gemeinde Neustadt a.Main im Landkreis Main-Spessart
Karte
Karte
Neustadt am Main mit St. Michael und St. Gertraud
Neustadt am Main mit St. Michael und St. Gertraud

Geografie



Geografische Lage


Die Gemeinde liegt in der Region Würzburg. Der topographisch höchste Punkt der Gemeinde befindet sich mit 553 m ü. NHN (Lage) am Gipfel der Klosterkuppel, der niedrigste liegt im Main auf 147,1 m ü. NHN (Lage). Die Klosterkuppel ist die höchste Erhebung des Landkreises Main-Spessart, die vollständig im Kreisgebiet liegt. In der Nähe entspringt der Silberlochbach, der durch Neustadt am Main fließt.

Neustadt mit Gemarkungen. Die Nordgrenze war vor 1972 zu Rodenbach und Wombach.
Neustadt mit Gemarkungen. Die Nordgrenze war vor 1972 zu Rodenbach und Wombach.

Gemeindegliederung


Es gibt vier Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3]

Es gibt die Gemarkungen Erlach a. Main und Neustadt a. Main.[4]


Nachbargemeinden


Forst Lohrerstraße
(Gemeindefreies Gebiet)
Stadt
Lohr am Main
Gemeinde
Steinfeld
Fürstlich Löwensteinscher Park
(Gemeindefreies Gebiet)
Gemeinde
Roden
Stadt
Rothenfels
Stadt
Marktheidenfeld

Name



Etymologie


Wovon sich der ursprüngliche Ortsname Rorinlacha tatsächlich ableitet, ist nicht genau bekannt. Es bestehen zwei mögliche Theorien:

Mit der Identifizierung, dass sich das keltische Heiligtum Locoritum im Tal von Neustadt befand, bleibt nur die Lösung übrig: Rorinlacha bedeutete, ein mit Röhricht bewachsener Sumpf[5]. Mit Errichtung des dritten Klosters in Rorinlacha, an der „Neuen Statt“, wurde der Ort zuerst Niuwenstat, dann Neustadt genannt. Er besteht aus den althochdeutschen Wörtern niuwe und stat.[6] Die gleiche Namenswurzel steckt auch im naheliegenden Ort Neuendorf. Wobei Neuendorf 1325 erstmals als Nuwendorf, als Dorf und nicht als Stadt, erwähnt wurde. Der Zusatz am Main unterscheidet Neustadt von weiteren gleichnamigen Orten.


Frühere Schreibweisen


Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden: (Jedes Jahr sollte mit einem separaten Hinweis deklariert werden)

  • 150 Locoritum[7]
  • 738 Michilstat[8]
  • 754 Michilstat[9]
  • 769 Rorinlacha
  • 812 Rorenlacha
  • 817 Nuuenstat
  • 835 Niunstat
  • 976 Nuenstat
  • 993 Niuuuenstat
  • 1003 Niuenstat
  • 1150 Nůwenstat
  • 1157 Nuwestat
  • 1276 Nuenstat
  • 1336 Nuewenstat
  • 1494 Newenstat
  • 1562 Neuenstatt am Mayn
  • 1594 Neuestatt am Main
  • 1801 Neustadt am Mayn
  • 1832 Neustadt am Main

Geschichte



Bis zur Gemeindegründung


Der keltische Thingplatz auf dem Gaiberg, er steht unter Denkmalnummer (D-6-6023-0014), ist eine Vor- und frühgeschichtliche Abschnittsbefestigung. Die Benediktinerabtei wurde schon 738 auf dem Michaelsberg (die Michilstat) gegründet. Sie wurde 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst.

Als Teil des Amtes Rothenfels des Hochstifts Würzburg fiel der Ort im Reichsdeputationshauptschluss im Jahr 1803 an die Fürsten Löwenstein-Wertheim-Rosenberg. Nach der Mediatisierung 1806 durch das Fürstentum Aschaffenburg fiel es mit diesem (nun ein Departement des Großherzogtums Frankfurt) 1814 an das Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.


Verwaltungsgeschichte


Im Jahr 1862 wurde das Bezirksamt Lohr am Main gebildet, auf dessen Verwaltungsgebiet Neustadt lag. 1871 kam Neustadt anlässlich der Reform des Zuschnitts der bayerischen Bezirksämter zum Bezirksamt Marktheidenfeld, kehrte jedoch am 1. Januar 1880 ins Bezirksamt Lohr zurück. Wie überall im Deutschen Reich wurde 1939 die Bezeichnung Landkreis eingeführt. Neustadt war dann eine der 26 Gemeinden im Landkreis Lohr am Main. Mit der Auflösung des Landkreises Lohr am Main kam Neustadt am Main am 1. Juli 1972 in den neu gebildeten Landkreis Mittelmain, der zehn Monate später seinen endgültigen Namen Landkreis Main-Spessart erhielt.


Eingemeindungen


Die Gemeinde Erlach am Main wurde im Rahmen der Gebietsreform in Bayern am 1. Mai 1978 eingemeindet.[10]


Einwohnerentwicklung


Im Zeitraum 1987 bis 2017 stagnierte die Einwohnerzahl um 4,4 %.


Politik



Verwaltung


Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Lohr am Main.


Gemeinderat


Zur Gemeinderatswahl 2014 und Gemeinderatswahl 2020 kandidierte einzig die Bürgerliste, die alle Sitze im Gemeinderat erhielt.[11] Damit gab es auch jeweils, 2014 und 2020, nur einen Kandidat als Bürgermeister.


Bürgermeister


Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2014 Stephan Morgenroth (Bürgerliste); dieser wurde am 15. März 2020 mit 94,2 % der Stimmen für weitere sechs Jahre gewählt. Es gab nur eine Partei, also keinen Gegenkandidat.

Seine Vorgängerin war Karin Berger (Freie Wählergemeinschaft Erlach = FWE). Damals gab es noch 3 Parteien, die CSU, SPD und FWE. Seit 2014 gibt es nur noch eine Partei in Neustadt am Main.


Wappen


Wappen von Neustadt am Main
Wappen von Neustadt am Main
Blasonierung: „Gespalten von Silber und Rot; vorne ein von einem schwarzen Kreuzchen überhöhter schwarzer unzialer Großbuchstabe N, hinten ein gestürztes Flammenschwert mit goldenem Griff“[12]

Städtepartnerschaften


Arbeitsgemeinschaft Neustadt in Europa
Arbeitsgemeinschaft Neustadt in Europa

Neustadt ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Neustadt in Europa, in der sich 36 Städte (Stand: September 2008) mit Namen Neustadt aus Deutschland, Österreich, Ungarn, Tschechien, Polen und der Slowakei zusammengeschlossen haben.


Baudenkmäler



Bodendenkmäler



Wirtschaft und Infrastruktur


Es gab am 30. Juni 2020 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 42 und im Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe 21 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 56 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 479. Am Stichtag 30. September 2020 gab es in Neustadt keine Betriebe des verarbeitenden Gewerbes oder landwirtschaftliche Betriebe. Es existiert kein Lebensmittelmarkt und kein Arzt.


Bildung


Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2021):


Persönlichkeiten



Trivia


Eine legendäre Sage berichtet, dass die Ehefrau von Kaiser Karl dem Großen, die zusammen mit ihrer Tochter Gertrudis verbannt worden war, sich mit ihrer Tochter in der vom Kaiser gegründeten Benediktinerabtei Neustadt am Main aufhielt und auf Wunsch Gertrudis eine Gerichtsverhandlung erhielt, bei der die Unschuld der Kaiserin festgestellt wurde. Gertrudis soll auch bei Neustadt trockenen Fußes den Main durchschritten haben.[13]


Anmerkungen


  1. Joseph Schnetz ist der Urheber, nicht Herr Reichenstein.


Commons: Neustadt am Main – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Neustadt am Main in der Topographia Franconiae (Mathäus Merian) – Quellen und Volltexte

Literatur



Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Aktueller Gemeinderat. Gemeinde Neustadt am Main, abgerufen am 28. September 2020.
  3. Gemeinde Neustadt am Main in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 7. April 2021.
  4. Über die Gemeinde, auf neustadt-erlach.de
  5. Klaus Weyer: Vom Keltenheiligtum zum karolingischen Missionskloster – Neustadt am Main. Königshausen & Neumann, Würzburg 2019, ISBN 978-3-8260-6740-2. Seite 9–20
  6. Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 160 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Klaudios Ptolemaios, Geographike Hyphegesis, Germania
  8. Vita Burkardi II, Buch 2, Kap. 3
  9. Vita Burkardi II, Buch 2, Kap. 12
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 763.
  11. Wahl des Gemeinderats - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Neustadt a.Main - Gesamtergebnis. Abgerufen am 12. Dezember 2020.
  12. Eintrag zum Wappen von Neustadt am Main in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  13. Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Gemeinde Leinach, Leinach 1999, S. 533 f. (Kaiser Karls Gericht); gemäß Christa Hinze, Ulf Diederichs (Hrsg.): Fränkische Sagen. 1980, ISBN 978-3-424-01148-7, S. 58.

На других языках


- [de] Neustadt am Main

[en] Neustadt am Main

Neustadt am Main (officially: Neustadt a. Main) is a community in the Main-Spessart district in the Regierungsbezirk of Lower Franconia (Unterfranken) in Bavaria, Germany and a member of the Verwaltungsgemeinschaft Lohr am Main (municipal administrative association).

[ru] Нойштадт-ам-Майн

Нойштадт-ам-Майн (нем. Neustadt am Main) — община в Германии, в земле Бавария.



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