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Neuruppin ist die Kreisstadt des Landkreises Ostprignitz-Ruppin im Norden des Landes Brandenburg. Sie ist der traditionelle Hauptort des Ruppiner Landes. Zum Gedenken an den hier geborenen Dichter Theodor Fontane trägt sie den Beinamen Fontanestadt. Neuruppin gilt bisweilen als „preußischste aller preußischen Städte.“[2]

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Brandenburg
Landkreis: Ostprignitz-Ruppin
Höhe: 44 m ü. NHN
Fläche: 305,24 km2
Einwohner: 31.002 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 102 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 16816, 16818, 16827, 16833, 16835
Vorwahlen: 03391, 033925, 033929, 033933
Kfz-Kennzeichen: OPR, KY, NP, WK
Gemeindeschlüssel: 12 0 68 320
Stadtgliederung: 13 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Karl-Liebknecht-Straße 33/34
16816 Neuruppin
Website: www.neuruppin.de
Bürgermeister: Nico Ruhle (SPD)
Lage der Stadt Neuruppin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin
KarteWittstock/DosseHeiligengrabeRheinsbergNeuruppinLindow (Mark)VielitzseeHerzberg (Mark)RüthnickFehrbellinKyritzBreddinStüdenitz-SchönermarkZernitz-LohmNeustadt (Dosse)Sieversdorf-HohenofenDreetzWalslebenDabergotzStorbeck-FrankendorfTemnitzquellTemnitztalMärkisch LindenWusterhausen/DosseSachsen-AnhaltMecklenburg-VorpommernMecklenburg-VorpommernMecklenburg-VorpommernMecklenburg-Vorpommern
Karte

Geographie


Neuruppin – 360° Panorama der Kernstadt von oben (2019)Als Kugelpanorama anzeigen
Neuruppin – 360° Panorama der Kernstadt von oben (2019)
Als Kugelpanorama anzeigen

Geographische Lage


Neuruppin ist eine der flächengrößten Städte Deutschlands. Die Stadt Neuruppin, 60 km nordwestlich von Berlin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin, besteht im Süden aus den am Ufer des vom Rhin durchflossenen Ruppiner See gelegenen Ortsteilen, darunter die Kernstadt Neuruppin und Alt Ruppin. Im Norden erstreckt sie sich über die Ruppiner Schweiz bis in die übrige Wittstock-Ruppiner Heide, die teilweise als Truppenübungsplatz Wittstock militärisch genutzt wurde.


Stadtgliederung


Zur Stadt Neuruppin gehören seit den Eingemeindungen 1993 die in der Tabelle aufgeführten Ortsteile und Wohnplätze.[3]

OrtsteileGemeindeteileWohnplätze
Alt Ruppin, Buskow, Gnewikow, Gühlen-Glienicke, Karwe, Lichtenberg, Krangen, Molchow, Neuruppin (Kernstadt, kein offizieller Ortsteil), Nietwerder, Radensleben, Stöffin, Wulkow, WuthenowBinenwalde, Boltenmühle, Kunsterspring, Neuglienicke, Pabstthum, Radehorst, Rheinsberg-Glienicke, Seehof, Steinberge, Stendenitz, Zermützel, ZippelsfördeAlte Schäferei, Ausbau Nietwerder, Ausbau Wulkow, Bechlin, Birkenhof, Bürgerwendemark, Bütow, Dietershof, Ferienpark Klausheide, Fristow, Gentzrode, Gildenhall, Heidehaus, Hermannshof, Lietze, Musikersiedlung, Neumühle, Quäste, Rägelsdorf, Roofwinkel, Rottstiel, Stöffiner Berg, Tornow, Treskow

Hinzu kommt die Wüstung Krangensbrück.


Klima


Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Neuruppin
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 2,6 4,0 8,2 13,8 18,9 21,4 23,7 23,3 18,9 13,4 7,3 3,7 Ø 13,3
Min. Temperatur (°C) −2,2 −1,9 0,6 4,0 8,4 11,3 13,7 13,3 10,1 6,2 2,3 −0,6 Ø 5,5
Temperatur (°C) 0,2 1,0 4,4 8,9 13,7 16,3 18,7 18,3 14,5 9,8 4,8 1,5 Ø 9,4
Niederschlag (mm) 44,8 33,5 37,3 31,7 49,4 64,9 63,5 53,5 43,6 42,4 40,9 46,7 Σ 552,2
T
e
m
p
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r
a
t
u
r
2,6
−2,2
4,0
−1,9
8,2
0,6
13,8
4,0
18,9
8,4
21,4
11,3
23,7
13,7
23,3
13,3
18,9
10,1
13,4
6,2
7,3
2,3
3,7
−0,6
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
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44,8
33,5
37,3
31,7
49,4
64,9
63,5
53,5
43,6
42,4
40,9
46,7
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Geschichte



Vor dem Stadtbrand (bis 1787)


Neuruppin um 1694
Neuruppin um 1694

Die vorgeschichtliche Besiedelung des Landes reicht von der mittleren Steinzeit über die jüngere Bronzezeit mit erst germanischen, später dann slawischen Siedlungen (im Altstadtbereich – u. a. „Neuer Markt“ – und im Umland) an den Ufern des Ruppiner Sees. In spätslawischer Zeit wurde dieses Gebiet vom Stamm der Zamzizi besiedelt, dessen Zentrum vermutlich die Slawenburg Ruppin auf der Insel Poggenwerder bei Alt Ruppin war. Nach dem Wendenkreuzzug 1147 und der Eroberung des Landes durch deutsche Adlige wurde um 1200 auf dem Amtswerder, einer Halbinsel neben der Insel Poggenwerder, die Burg Ruppin (auch Planenburg) als große Niederungsburg und politisches Zentrum der Herrschaft Ruppin errichtet. Im nördlichen Vorgelände entstand eine Marktsiedlung mit Nikolaikirche, östlich daran und jenseits des Rhins der „Kietz“: die Stadt (Olden Ruppyn) Alt Ruppin war entstanden.

Südwestlich des Burgortes entstand seit Anfang des 13. Jahrhunderts unter Beibehaltung des Namens Ruppin die Siedlung des heutigen Neuruppin mit Nikolaikirche und angerartigem Straßenmarkt.

Das damalige (Neu-)Ruppin war eine planmäßige Stadtgründung der Grafen von Lindow-Ruppin, einer Nebenlinie der Arnsteiner, die in Alt Ruppin residierten. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1238. Eine Erweiterung der ursprünglichen Marktsiedlung Alt Ruppin, hin zur heutigen Stadt Neuruppin, erfolgte wahrscheinlich bereits vor der Gründung des Dominikanerklosters 1246 als erste Niederlassung des Ordens zwischen Elbe und Oder durch den ersten Prior Wichmann von Arnstein. Die Verleihung des Stendaler Stadtrechtes erfolgte am 9. März 1256 durch Günther von Arnstein. Die Befestigung der Stadt erfolgte im 13. Jahrhundert durch Palisaden und ein Wall-Grabensystem, später wurde sie durch Mauern und Wall-Grabenanlagen befestigt; 24 Wiekhäuser und zwei hohe Türme verstärkten die Stadtmauern. Dazu kamen drei Tore, das Altruppiner/Rheinsberger Tor im Norden, das Berliner/Bechliner Tor im Süden und das Seetor im Osten. Die vollständige Ummauerung erfolgte spätestens gegen Ende des 15. Jahrhunderts.

Neuruppins ältester Teil war ein langgestreckter Anger, begleitet von zwei parallelen Straßen zwischen dem südlichen und nördlichen Stadttor, im Süden darauf die älteste Kirche Neuruppins (St. Nikolai). Die Hauptstraße Neuruppins war seit Mitte des 16. Jahrhunderts gepflastert. Quer durch Neuruppin, von Nordwesten zum See hin, verlief der aus der Ruppiner Mesche kommende Klappgraben zur Versorgung der Stadt mit Brauchwasser und zur Entwässerung, der 1537 zum Teil zugeschüttet und nach dem Stadtbrand 1787 als offener Kanal in der Schinkelstraße erneuert wurde.

Neuruppin gehörte im Mittelalter zu den größeren nordostdeutschen Städten. Erhalten sind aus dieser Zeit unter anderem Teile der Stadtmauer, Teile der Klosterkirche St. Trinitatis (1246), die St. Georgs-Kapelle (1362), das Siechenhospital (1490)[4] mit der 1491 geweihten St.-Lazarus-Kapelle sowie Reste des Seeviertels. Die mittelalterliche Stadt hatte einen nahezu quadratischen Grundriss von etwa 700 m × 700 m, der an der Ostecke auffällig abstumpft. Die Ost-Südost–Seite grenzt an den Ruppiner See.

Zur Feier eines Friedensvertrages veranstaltete Kurfürst Joachim I. 1512 in Neuruppin ein dreitägiges Ritterturnier, „das damals im ganzen Lande von sich reden machte und mit einer Pracht begangen wurde, wie sie weder in Berlin noch zu Cöllen an der Spree bis dahin gesehen worden war“ (Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Erster Teil: Die Grafschaft Ruppin – Kapitel 9).[5]

Nach dem Aussterben der Grafen von Lindow-Ruppin 1524 kam Neuruppin als erledigtes Lehen an den Kurfürsten Joachim I. Der Dreißigjährige Krieg verwüstete auch Neuruppin.

Im Zuge der Reformation fiel der Klosterbesitz um 1540 an den Kurfürsten. 1564 schenkte er das Kloster der Stadt.[6] In diese Zeit fällt eine in der Klosterkirche abgebildete Legende über eine Maus, die eine Ratte verfolgt, was als Zeichen gedeutet wird, dass die Kirche künftig lutherisch bleibt.[7]

Eine Lateinschule wurde 1365 in Neuruppin zum ersten Mal urkundlich erwähnt, die zeitweilig überregionale Bedeutung besaß. Ihre Geschichte ist seit 1477 gut dokumentiert.[8] 1777 übernahmen Philipp Julius Lieberkühn und Johann Stuve die Schulleitung und reformierten die Schule im Basedowschen Sinne, was allgemeine Beachtung fand.[6]

1688 wurde Neuruppin eine der ersten Garnisonsstädte Brandenburgs. Hier war Kronprinz Friedrich 1732–1740 nach seinem erfolglosen Fluchtversuch und anschließender Haft in Küstrin Inhaber des Regiments zu Fuß Kronprinz. In dieser Zeit wurde Bernhard Feldmann Stadtphysikus. Seine Abschriften historisch interessanter Ratsakten gelten als wichtigste Sammlung von Quellen zur frühen Stadtgeschichte, da die Originalakten beim Stadtbrand 1787 vernichtet wurden. Zeitweilig lag der Anteil der Soldaten und zivilen Truppenangehörigen bei 1500 von 3500 Einwohnern.[9] Erst mit dem Abzug der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland verlor Neuruppin diesen Status.

Nach 1685 siedelten sich französische Hugenotten an.

Ab 1740 hatte der Orgelbauer Gottlieb Scholtze seine Werkstatt in Neuruppin, der u. a. die Orgel in Rheinsberg baute.


Stadtbrand und Wiederaufbau (1787–1803)


Denkmal für Friedrich Wilhelm II.
Denkmal für Friedrich Wilhelm II.

Ein Einschnitt in die Entwicklung der Stadt war der Flächenbrand vom Sonntag, dem 26. August 1787. Das Feuer brach in einer mit Getreide gefüllten Scheune am Bechliner Tor am Nachmittag aus und breitete sich rasch aus. Nur zwei schmale Bereiche am Ost- und Westrand der Stadt blieben erhalten. Insgesamt 401 bürgerliche Häuser, 159 Neben- und Hintergebäude, 228 Ställe und 38 Scheunen, die Pfarrkirche St. Marien, das Rathaus, die reformierte Kirche und das Prinzliche Palais wurden zerstört.[10] Menschenleben waren nicht zu beklagen. Der Sachschaden wurde mit fast 600.000 Talern beziffert. Die Feuerkasse ersetzte ca. 220.000 Taler, eine spezielle Kirchenkollekte erbrachte 60.000 Taler, die preußische Regierung stellte 130.000 Taler Retablissementsgelder für den Wiederaufbau der Stadt bereit. Insgesamt wandte der Staat in den folgenden Jahren über eine Million Taler auf.

Plan der Stadt Neuruppin, 1789, Bernhard Mattias Brasch
Plan der Stadt Neuruppin, 1789, Bernhard Mattias Brasch

Der seit 1783 in der Stadt tätige Stadtbaudirektor Bernhard Matthias Brasch (1741–1821) setzte die Vorgaben der Wiederaufbaukommission um und beaufsichtigte die entsprechenden Arbeiten. Diese erfolgten 1788–1803 und zwar nach einem einheitlich geplanten Grundriss.[11] Braschs Plan sah die Erweiterung der Stadt von 46 auf knapp 61 Hektar bei Beseitigung der Wälle zwischen Tempelgarten und See vor. Die beiden eng zusammenliegenden Nord-Süd-Straßen wurden zu einer Achse, der späteren Karl-Marx-Straße, vereinigt. Es entstand ein rechtwinkliges Netz von Straßen mit durchgängig zweigeschossigen Traufenhäusern. Lange breite Straßen, unterbrochen durch stattliche Plätze, und Häuser in einer Transformationsarchitektur, die barocke, manieristische und gotische Gestaltungsmittel mit klassizistischen Strömungen vermischt,[12][13] prägen seit jener Zeit das Stadtbild. Diese städtebaulichen Reformprinzipien sind gut erkennbar. So entstand mit dem Wiederaufbau eine in dieser Originalität einzigartige klassizistische Stadtanlage. Abgeschlossen war der Wiederaufbau bereits im Jahr 1803. Lediglich die Fertigstellung der Pfarrkirche St. Marien (erbaut 1801–1806 von Philipp Bernard François Berson unter der Mitwirkung von Carl Ludwig Engel) zog sich aufgrund von statischen Problemen bis zum Jahr 1806 hin.


Wiederaufbau im 19. Jahrhundert (1804–1900)


Handkolorierter Neuruppiner Bilderbogen, um 1850
Handkolorierter Neuruppiner Bilderbogen, um 1850

Johann Bernhard Kühn (1750–1826) begann in Neuruppin mit der Produktion der Bilderbogen, thematisch gestalteten und über lange Zeit handkolorierten Einblattdrucken. Sein Sohn Gustav Kühn (1794–1868) erreichte Auflagen von zum Teil über drei Millionen Stück pro Jahr (z. B. der Deutsch-Französische Krieg 1870/71). Die Drucke wurden mit der Aufschrift Neu-Ruppin, zu haben bei Gustav Kühn weltweit bekannt. Zwei weitere Unternehmen produzierten die beliebten Bilderbogen: Philipp Oehmigke und Hermann Riemschneider sowie Friedrich Wilhelm Bergemann. Alle drei Bilderbogen-Produzenten schafften es, sich in der deutschen Bilderbogenhersteller-Konkurrenz (über 60 Firmen in ganz Deutschland) zu behaupten und über lange Zeit die führenden Plätze einzunehmen.

Im September 1820 kam das Infanterie-Regiment 24 mit Stab und zwei Bataillonen nach Neuruppin, während das Füsilier-Bataillon in Prenzlau Garnison bezog.[14] Das Regiment war 1813 andernorts aufgestellt worden, und hatte an den Befreiungskriegen und der Okkupation Frankreichs teilgenommen. Zunächst wurde das Regiment in Neuruppiner Bürgerquartieren untergebracht.

1877 richtete der Orgelbauer Albert Hollenbach seine Werkstatt in Neuruppin ein. Von ihm stammen u. a. Orgeln in den Kirchen der Ortsteile Bechlin, Buskow, Karwe, Nietwerder und Storbeck sowie der Siechenhauskapelle in der Altstadt Neuruppins.

Nach 1880 wurde Neuruppin Mittelpunkt eines Nebenbahnnetzes, das bis 1945 von der Ruppiner Eisenbahn AG betrieben wurde. Dieses strahlte nach Fehrbellin–Paulinenaue (1880), Kremmen–Berlin und Wittstock–Meyenburg (1899) und Neustadt beziehungsweise Herzberg (1905) aus. Hierfür wurde über den Ruppiner See ein Bahndamm aufgeschüttet, der den See 2,5 Kilometer vom Nordufer entfernt in Ost-West-Richtung quer durchschneidet.

Im Jahr 1893 wurde am Südrand der Kernstadt die Landesirrenanstalt Neuruppin errichtet.


Die Stadt im 20. Jahrhundert


Seit 1905 werden Feuerlöscher in Neuruppin hergestellt. Insbesondere die Minimax-Feuerlöscher waren aufgrund leichter Handhabung schnell weit verbreitet.

Im Ersten Weltkrieg wurde eine Fliegerstaffel in Neuruppin stationiert und ein Flugplatz angelegt.[9]

1921 wurde im Ortsteil Gildenhall eine Freilandsiedlung vom Baumeister und Siedlungstechniker Georg Heyer (1880–1944) begründet, deren Ziel es war, Künstler und Kunsthandwerker zum gemeinsamen Wohnen und Arbeiten zu versammeln, um gemeinsam Produkte des Alltags bezahlbar für alle und in kunsthandwerklicher Form zu kreieren und herzustellen. Sie versammelte namhafte Künstler und Kunsthandwerker und bestand bis 1929.

Neuruppiner Notgeld von 1923 mit Stadtmotiven
Neuruppiner Notgeld von 1923 mit Stadtmotiven

1926 wurde die neben dem Bahndamm über den Ruppiner See gelegene Straße fertiggestellt. Die Siedlungen Gildenhall und Kolonie Wuthenow erhielten so einen direkten Anschluss an Neuruppin. 1929 wurden diese Siedlungen eingemeindet, nachdem bereits 1928 der Gutsbezirk Treskow eingemeindet worden war.[9]

Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurden im Juni 1933 mehr als 80 politische Gegner des Regimes, vor allem Sozialdemokraten, Juden und Kommunisten, in ein von der SA betriebenes provisorisches Gefängnis innerhalb der Gebäude einer zu diesem Zeitpunkt stillgelegten Brauerei an der Altruppiner Allee verschleppt. SA-Angehörige folterten und misshandelten hier viele der Gefangenen. An sie erinnert ein während der sowjetischen Besatzungszeit 1947 geschaffener Gedenkstein sowie das 1981 auf Veranlassung der SED-Bezirksleitung erstellte Figurenensemble, welches das ursprüngliche Mahnmal am Schulplatz ersetzte.

1934 wurde der Militärflugplatz Neuruppin als Fliegerschule Neuruppin neu belebt.

Die etwa 90 jüdischen Bürger der Stadt wurden während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert und ermordet. Ihr 1824 eingerichteter Alter Friedhof wurde glimpflich behandelt, erhaltene jüdische Grabsteine wurden auf Anordnung des damaligen Regimentskommandeurs der Wehrmacht, Paul von Hase, auf den Neuen Friedhof (Evangelischer Friedhof) umgesetzt. Seit dem 17. November 2003 erinnern Stolpersteine in der Kernstadt und in Alt Ruppin an die ermordeten jüdischen Einwohner.[15]

Für die „Aktion T4“ im Rahmen der Krankenmorde in der Zeit des Nationalsozialismus diente die Landesirrenanstalt Neuruppin als Zwischenanstalt für die NS-Tötungsanstalt Brandenburg und die NS-Tötungsanstalt Bernburg. Deshalb war die Zahl der Patienten von 1.971 am 1. Januar 1937 auf 4.197 am 1. April 1940 gestiegen. 1941 waren von den 1.797 Planbetten nur noch 1.147 belegt. 1943 wurde der größere Teil der Patienten in der Aktion Brandt in andere Anstalten verlegt.[16] Das Krankenhaus wurde während des Zweiten Weltkriegs teilweise auch als Reservelazarett genutzt. Nach 1945 dienten Teile der Einrichtung als Bezirkskrankenhaus. Am 20. September 2004 wurden auf dem Gelände der Ruppiner Kliniken sechs Stolpersteine symbolisch für die Euthanasieopfer der ehemaligen Landesirrenanstalt gelegt.[15]

Am 1. Mai 1945 erreichten die sowjetischen Streitkräfte Neuruppin und bereiteten den Beschuss der Stadt vom gegenüberliegenden Seeufer aus vor. Jedoch gelang es einem Unbekannten, am Turm der Klosterkirche eine weiße Fahne zu hissen, ebenso geschah es an der Pfarrkirche. So konnte eine Zerstörung verhindert werden.[17] Nördlich vom Bahnhof Rheinsberger Tor wurde ein sowjetischer Ehrenfriedhof eingerichtet, auf dem über 220 sowjetische Soldaten bestattet wurden.[18]

Neuruppin wurde zu einer der größten Garnisonen der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD).[18] Die sowjetischen Streitkräfte nutzten den unmittelbar nördlich der Kernstadt gelegenen Militärflugplatz, dessen Betrieb zu erheblicher Lärmbelästigung in der Stadt führte. 1989 führten massive Demonstrationen der Neuruppiner im Zusammenhang mit den Plänen zur Weiternutzung des Truppenübungs- und Luft-Boden-Schießplatzes Wittstock zur Schließung des Flugplatzes.

Bis ca. 1950 befand sich in der Innenstadt das Theater Die neue Bühne. Betrieben wurde es im Rahmen des Landesverbands der Deutschen Volksbühne und hatte bis zu 95 Mitarbeiter.[19]

1951 wurden in Neuruppin die Elektro-Physikalischen Werkstätten gegründet als Produzent elektronischer Bauelemente. Ab 1970 wurden sie als Elektro-Physikalische Werke (EPW) zum größten Leiterplattenhersteller der DDR mit bis zu 3500 Werktätigen ausgebaut.[6] Später war der Betrieb ein wesentlicher Bestandteil des Kombinat Mikroelektronik. Zu DDR-Zeiten befand sich in Gühlen-Glinicke das Kinderferienlager Frohe Zukunft DDR.

1952 wurde Neuruppin infolge der Kreisgebietsreform der DDR Kreisstadt des gleichnamigen Kreises im Bezirk Potsdam.

Infolge der Wende und friedlichen Revolution in der DDR wurde im Jahr 1990 das Land Brandenburg neu gegründet, der Kreis Neuruppin blieb vorerst bestehen.


Neuruppin als sozialistische Kreisstadt 1970–1989

Planungen für die Entwicklung einer modernen Kreisstadt mit bis zu 100.000 Einwohnern wurden ab Mitte der 1960er Jahre bis Mitte der 1970er Jahre vorgenommen. Grundlage dafür waren die vorgesehene industrielle und verwaltungstechnische Entwicklung der Kreisstadt Neuruppin. Seit den 1970er Jahren wurde der VEB Elektrophysikalische Werke Neuruppin aufgebaut, der die gesamte Leiterplatten-Produktion für die Mikroelektronik- und Unterhaltungstechnik-Industrie der DDR übernehmen sollte. Der VEB Feuerlöschgerätewerke Neuruppin als Hauptproduzent von Handfeuerlöschern der im RGW zusammengeschlossenen Ostblockstaaten und das Volkseigene Backwarenkombinat als Hauptproduzent von Backwaren aller Art für die Kreisstadt und den Kreis Neuruppin wurden erheblich erweitert. Dies alles erforderte den Zuzug von hochqualifizierten Leitungs-, Forschungs- und Entwicklungskräften sowie vielen tausend Arbeitskräften. Die bis Ende der 1960er Jahre ansässige Stammbevölkerung von Neuruppin reichte dafür nicht aus. Bei den Planungen wurde auch die verkehrsgünstige Lage am Kreuzungspunkt von vier wichtigen Nebenbahnstrecken der Deutschen Reichsbahn mit günstiger Nord-/Südanbindung für den Güter- und Personenverkehr und die in Planung und später im Bau befindliche Autobahn Berlin-Rostock/Hamburg (heute A24 und A19) einbezogen. Die Planungen zu einer sozialistischen Kreisstadt sahen unter anderem den Bau mehrerer Wohnkomplexe außerhalb der bis 1968 existierenden Siedlungsfläche der Stadt und die Umgestaltung der außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauer gelegenen Altstadt vor. Wegen der schwindenden Wirtschaftskraft der sozialistischen Planwirtschaft der DDR wurden ab den 1970er Jahren nur folgende städtebaulichen Projekte umgesetzt:

Die historische Altstadt Neuruppins blieb aus Kostengründen von weiteren Umgestaltungen zu DDR-Zeiten verschont. Der dem Leitbild der autogerechten Stadt folgende Bau einer vierspurigen Schnellstraße – von der Fehrbelliner Straße entlang der jetzigen Regattastraße über Bollwerk, Seedamm / Steinstraße kreuzend, in Richtung Wittstocker Allee führend[20] – standen finanzielle Engpässe der DDR entgegen. Die Umsiedelung des VEB Feuerlöschgerätewerks Neuruppin und ein Immobilienausgleich der durch die Sowjetarmee in Anspruch genommenen Flächen und Gebäude zwischen Bollwerk und dem VEB Feuerlöschgerätewerk ließ die Wirtschaftskraft der DDR schon Mitte der 1970er Jahre nicht mehr zu.


Die 1970er Jahre

Neuruppin wuchs durch die Ansiedlung und den Ausbau von Technologie und Industrie, die wirtschaftlich für die DDR und die RGW-Staaten und als Export in das NSW (nichtsozialistische Wirtschaftsgebiet) gegen Devisen bedeutend war, 1970 bis 1989 von einer Kleinstadt mit rund 18.000 Einwohnern auf 33.000 Einwohner durch Zuzug unterschiedlich vorgebildeter Menschen aus allen Teilen der DDR. Hinzu kamen noch die vielen Fremdarbeiter und Lehrlinge aus den sozialistischen Bruderstaaten Vietnam, Angola, Kuba und den mit rund 12.000 Mann stationierten sowjetischen Streitkräften (inklusive ihrer Familien). So entwickelte sich in den neuen Wohnkomplexen I bis III eine vielschichtige Bevölkerung.


Die Altstadt Neuruppin 1980–1990

Aus Kostengründen blieb die Altstadt Neuruppin von den geplanten modernen Umgestaltungen verschont, verfiel aber bis Ende der 1970er Jahre bemerkbar. Seit den 1980er Jahren besann sich die SED der DDR auf die historische Geschichte der Städte. So wurde die Altstadt Neuruppin unter Mitwirkung des damaligen Bürgermeisters Harald Lemke von 1980 bis 1986 nach klassizistischem Vorbild saniert.


Zukunft Wohnkomplex I bis III

Entgegen dem Trend nach der Wende 1989 im Bundesland Brandenburg wurden in den Wohnkomplexen I bis III keine Wohngebäude abgerissen. Alle Wohnungen der Wohnkomplexe I bis III Neuruppin befinden sich zu 100 % in kommunaler oder genossenschaftlicher Verwaltung (Statistik Stand: 2015) und sind zu 99 % vermietet.


Neuruppin nach den Eingemeindungen 1993


Die Darstellung der Geschichte der einzelnen Ortsteile erfolgt in den einzelnen Ortsteilartikeln, dieser Abschnitt behandelt nur die Geschichte der Stadt insgesamt und speziell die der Kernstadt.
Rathaus von Neuruppin
Rathaus von Neuruppin
Haus I der Ruppiner Kliniken
Haus I der Ruppiner Kliniken

Bei der Neubildung der Landkreise, die am 6. Dezember 1993 in Kraft trat, ging der Landkreis Neuruppin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin auf. Am gleichen Tag wurde Neuruppin durch Eingemeindung der Stadt Alt Ruppin sowie der Gemeinden Buskow, Gnewikow, Gühlen-Glienicke, Karwe, Krangen, Lichtenberg, Molchow, Nietwerder, Radensleben, Stöffin, Wulkow und Wuthenow deutlich vergrößert.

Bis 1991 war Neuruppin noch Standort der 12. sowjetischen Panzerdivision. Die Kasernen wurden später im Rahmen der Expo 2000 als Außenprojekt zu Wohnhäusern umgebaut. Teile des Flugplatzes dienen nun noch dem Segelflug.

1996 gingen die damalige Landesklinik Neuruppin und das Bezirkskrankenhaus als Ruppiner Krankenhaus als Teile der Ruppiner Kliniken GmbH in die Trägerschaft des Landkreises Ostprignitz-Ruppin über. Die Ruppiner Kliniken sind damit einer der größten regionalen Arbeitgeber.[21]

Die Evangelischen Kirchenkreise Ruppin und Wittstock/Dosse fusionierten 1998, Neuruppin verlor dadurch den Sitz des Superintendenten an Wittstock.

Am 11. März 1998 wurde der Stadt die Zusatzbezeichnung Fontanestadt verliehen.[22]

Am 1. Januar 2001 wurde in Neuruppin die Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Korruption als Nachfolge der Abteilung für DDR-Unrecht und Bezirkskriminalität gegründet. Sie ist zuständig für Korruptionsdelikte im ganzen Land Brandenburg.[23][24]

Am 7. September 2002 fand in Neuruppin der 7. Brandenburgtag mit circa 230.000 Besuchern statt. Unter dem Eindruck des Elbhochwassers im Juli 2002 in Sachsen spendeten zahlreiche Künstler wie Udo Lindenberg und Gerhard Schöne ihre Gage für die Flutopfer.[25]

Im Mai 2009 wurde erstmals öffentlich bekannt, dass das Grundwasser unter einem Neubaugebiet am Ruppiner See mit Halogenkohlenwasserstoffen kontaminiert ist. Der Landkreis Ostprignitz-Ruppin als zuständige Umweltbehörde gab zu, von der Umweltbelastung seit 1999 durch Messungen bei früheren Bauvorhaben gewusst zu haben.[26]

Am 12. Mai 2011 erhielt die jodhaltige Thermalsole Neuruppin die erste staatliche Anerkennung einer Heilquelle im Land Brandenburg.[27] Die Thermalsole wird durch die Fontane-Therme am Rande der Altstadt im Wellness-Betrieb und zu Heizzwecken genutzt.


Bevölkerungsentwicklung


Jahr Einwohner
187512.706
189014.712
191018.920
192519.014
193321.291
193924.559
Jahr Einwohner
194626.040
195025.556
196422.424
197122.369
198125.650
198526.844
Jahr Einwohner
199027.002
199532.795
200032.598
200532.145
201031.599
201530.715
Jahr Einwohner
201631.037
201730.889
201830.846
201930.785
202030.764
202131.002

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[28][29][30], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011


Politik



Stadtverordnetenversammlung


Die Stadtverordnetenversammlung von Neuruppin umfasst 30 Stadtverordnete und den hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte bei einer Wahlbeteiligung von 49,0 % zu folgendem Ergebnis:[31]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
CDU 18,6 % 6
SPD 18,1 % 6
Die Linke 15,9 % 5
Bündnis 90/Die Grünen 13,1 % 4
Pro Ruppin 12,8 % 4
AfD 10,9 % 2
Freie Wähler 04,5 % 1
Wählergruppe Kreisbauernverband 03,8 % 1
FDP 02,3 % 1

Auf die AfD entfielen entsprechend ihrem Stimmenanteil vier Sitze, von denen zwei unbesetzt bleiben, weil die Partei nur zwei Kandidaten nominiert hatte.

CDU und FDP haben sich zu einer Fraktion zusammengeschlossen, ebenso wie Bündnis 90/Die Grünen und die Wählergruppe Kreisbauernverband.


Bürgermeister



Vor der Städtereform


Nach der Städtereform 1808

  • 1810–1816: Braun[9]
  • 1816–1822: Balthasar Friedrich Knoevenvogel
  • 1822–1851: Ernst Adolph Bienengräber
  • 1851–1888: Ch. L. G. von Schulz
  • 1889–1899: Adolf Trenckmann
  • 1899–1923: Max Warzecha
  • 1923–1933: Ernst Blümel
  • 1934–1945: Kurt Krüger
  • 1945: Reinhold Meyer[6]
  • 1945: Karl Hochstädt
  • 1945: Hermann Huch
  • 1945–1946: Richard Schulz
  • 1946–1948: Trude Marx[32]
  • 1948–1949: H. Schulz[6]
  • 1949–1951: Joseph Robiné
  • 1951–1953: Otto Herms
  • 1954–?: Max Hartmann
  • 1957–1965: Bruno Salvat
  • 1965–1970: Günter Weigt
  • 1970–1978: Gerd Hohlfeld
  • 1978–1988: Harald Lemke
  • 1988–1990: Rainer Frank
  • 1990–1991: Silke Bringmann
  • 1991–1994: Joachim Zindler

Nach den Eingemeindungen 1993

Ruhle wurde in der Bürgermeisterstichwahl am 29. November 2020 mit 56,7 % der gültigen Stimmen[33] für eine Amtszeit von acht Jahren[34] gewählt.


Umgang mit Korruption


Im Jahr 2004 machte Neuruppin Schlagzeilen durch Korruption und Vetternwirtschaft. Angesichts der Häufung dieser Skandale in der Kommunalpolitik bekam die Stadt im Laufe von deren Aufarbeitung Spitznamen wie „Märkisches Palermo“ oder „Klein Palermo“[35] und „Korruppin“.[36][37]

Der ehemalige CDU-Stadtverordnete Olaf Kamrath wurde 2006 als „Kopf“ der XY-Bande rechtskräftig unter anderem wegen bandenmäßigen Rauschgiftdelikten zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt.[36]

2007 erfolgte mit dem Urteil gegen den ehemaligen Stadtverordneten Reinhard Sommerfeld (Neuruppiner Initiative) die bislang einzige rechtskräftige Verurteilung eines Mandatsträgers in Deutschland wegen Abgeordnetenbestechung.[38]

Der frühere Landtagsabgeordnete Otto Theel (Die Linke) wurde am 15. Mai 2008 wegen Vorteilsnahme im Amt während seiner Amtszeit als Neuruppiner Bürgermeister zu einer neunmonatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. Er legte sein Landtagsmandat anschließend nieder.[39]

Im September 2008 trennte sich die Sparkasse Ostprignitz-Ruppin von ihrem bisherigen Vorstandsvorsitzenden Josef Marckhoff, der von seinem Arbeitgeber anlässlich seines eigenen 60. Geburtstages eine circa 55.000 Euro teure Feier ausrichten ließ. Das Datum fiel zusammen mit dem 160. Firmenjubiläum.[36]

Der ehemalige Geschäftsführer der kommunalen Stadtwerke Neuruppin Dietmar Lenz wurde mit dem Vorwurf, mehr als 500.000 Euro am Aufsichtsrat vorbei zur Unterstützung des Sportvereins MSV Neuruppin ausgegeben zu haben, am 19. März 2009 wegen schwerer Untreue und Vorteilsannahme zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Ende 2009 starb er durch Suizid.[40] Eine Bürgerinitiative initiierte mit Hilfe der beiden einschlägig vorbestraften Otto Theel und Reinhard Sommerfeld ein Abwahlbegehren gegen Bürgermeister Jens-Peter Golde. Golde wurden vom Bürgerbegehren „Kein weiter so!“ mangelnde Führungsqualität, Nichterfüllung seines Wahlprogramms und Gefährdung von Neuruppiner Arbeitsplätzen vorgeworfen. Es scheiterte nach eigenen Angaben im Februar 2010 mit 5079 der erforderlichen 5300 Unterschriften.[37][41]

Seit dem 1. Januar 2016 ist Neuruppin neben Bonn, Hamm (Westfalen), Potsdam, Leipzig und Halle (Saale) sechstes korporatives kommunales Mitglied bei Transparency International.[42]


„Neuruppin bleibt bunt“


Im Vorfeld einer geplanten Demonstration rechtsradikaler Gruppierungen in der Kernstadt Neuruppins am 1. September 2007 bildete sich das überparteiliche Aktionsbündnis Neuruppin bleibt bunt und organisierte eine Gegenveranstaltung mit circa 1000 Teilnehmern.[43][44] Am 5. September 2009 organisierte das Aktionsbündnis angesichts einer weiteren geplanten Demonstration rechtsradikaler Gruppierungen eine Reihe von Aktionen zu Zivilcourage entlang der Demonstrationsstrecke.[45] Am 27. März 2010 organisierte Neuruppin bleibt bunt angesichts eines Demonstrationszugs der rechtsradikalen Freien Kräfte Neuruppin mit 350 Teilnehmern das Demokratiefest Demokratie im Quadrat mit 2000 Teilnehmern.[46] Am 6. Juni 2011 erhielt das Aktionsbündnis für seine Arbeit die Auszeichnung Band für Mut und Verständigung. Im November 2011 fand unter Protest von Neuruppin bleibt bunt gegen den Willen der Stadt ein Parteitag der NPD in Neuruppin statt.[47] Das Aktionsbündnis konnte, durch breites zivilgesellschaftliches Engagement, mit kulturellem Bühnenprogramm auf dem Schulplatz und einer Blockade zum ersten Mal den sogenannten „Tag der deutschen Zukunft“ stoppen. Die rechtsextremen Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland hatten die Demonstration für den 6. Juni 2015 organisiert.[48]


Wappen


In § 2 Abs. 1 und 2 der Hauptsatzung der Stadt Neuruppin[49] heißt es:

„Der Stadt ist mit Urkunde des Preußischen Staatsministeriums vom 22. Juni 1928 das Recht zur Führung eines Wappens verliehen worden.“

Das Wappen wurde am 31. März 2003 bestätigt.

Blasonierung: „In Blau eine silberne Burg mit zwei gezinnten, zweigeschossigen Türmen mit zwei übereinander liegenden schwarzen Toren und gold-beknauften, roten Spitzdächern; der Mittelbau mit drei Türmchen und einem schwarzen Tor, das von einem roten Dreieckschild, belegt mit einem gold-bewehrten und gold-gezungten silbernen Adler, überdeckt wird.“[50] Bei dem Adler handelt es sich um das Wappentier derer von Arnstein.[51]


Städtepartnerschaften


Neuruppin ist Partnerstadt von Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz seit 1990, Nymburk in Tschechien seit 1994, Babimost in Polen seit 2005, Certaldo in Italien seit 1968, Niiza in Japan seit 2003.[52]


Sehenswürdigkeiten und Kultur



Sakrale Bauten


Campo Santo derer von Quast, restauriert (2007)
Campo Santo derer von Quast, restauriert (2007)

Weltliche Bauten


Villa im Tempelgarten
Villa im Tempelgarten

Denkmale


Schinkel-Denkmal von Max Wiese auf dem Kirchplatz
Schinkel-Denkmal von Max Wiese auf dem Kirchplatz

Verschwundene Denkmale

Auf dem heutigen Schulplatz vor dem alten Gymnasium stand das große Kriegerdenkmal zu Ehren der Neuruppiner Gefallenen im Deutsch-Französischen Krieg (1870–1871). Es wurde 1874 eingeweiht und 1913 durch ein neues von Max Wiese ersetzt, welches dann 1944 zur Einschmelzung verladen wurde.[64]


Skulpturen im Stadtbild



Museen


Erweiterungsbau des Neuruppiner Museums, 2015
Erweiterungsbau des Neuruppiner Museums, 2015

Kulturorte


Kulturkirche Pfarrkirche St. Marien
Kulturkirche Pfarrkirche St. Marien

Regelmäßige Veranstaltungen



Wirtschaft und Infrastruktur


Neuruppin ist vom Land Brandenburg als Mittelzentrum eingestuft worden.[66] Der Wirtschaftsstandort ist einer von 15 Regionalen Wachstumskernen im Land Brandenburg.


Ansässige Unternehmen


Ehemaliges Minimax-Feuerlöschgerätewerk in Neuruppin
Ehemaliges Minimax-Feuerlöschgerätewerk in Neuruppin
Jetcar 2.5
Jetcar 2.5

1905 wurde die Firma Minimax in Neuruppin ansässig und produzierte hier Feuerlöscher. 1945 wurde das Werk in Neuruppin enteignet, die Firma Minimax übersiedelte daher nach Westdeutschland. Die Feuerlöscherproduktion wurde in Neuruppin aber dennoch kontinuierlich durch den VEB Feuerlöschgerätewerk Neuruppin, der späteren FLN Feuerlöschgeräte Neuruppin Vertriebs-GmbH fortgesetzt, heute im Besitz von Johnson Controls[67].

Im Ortsteil Nietwerder produzierte das Unternehmen Jetcar die gleichnamigen Fahrzeuge.


Verkehr


Straßenverkehr
Durch das Stadtgebiet verlaufen die Bundesstraßen B 167 zwischen Wusterhausen/Dosse und Eberswalde und B 122 nach Rheinsberg sowie die Landesstraße L 16 zwischen Dorf Zechlin und Fehrbellin.
An der Autobahn A 24 Berlin–Hamburg befinden sich die Anschlussstellen Neuruppin und Neuruppin Süd.
In und um Neuruppin existiert ein Netz aus touristisch interessanten Radtouren.
Motorisierung
2008200920102011201220132014201520162017
Zugelassene PKW (zum 1.1.)[68] 15.33315.42515.53215.59715.59015.73416.00316.11116.33716.594
PKW je 1.000 Einwohner (31.12. des Vorjahres) 482487492494516522527
Bahnverkehr
Bahnhof Neuruppin Rheinsberger Tor
Bahnhof Neuruppin Rheinsberger Tor
Neuruppin liegt an der Bahnstrecke Kremmen–Meyenburg, im Stadtgebiet befinden sich die Bahnhöfe Neuruppin West und Neuruppin Rheinsberger Tor sowie der Haltepunkt Wustrau-Radensleben. Die Linie RE 6 (Prignitz-Express) verkehrt im Stunden-Takt von Berlin Gesundbrunnen über Hennigsdorf und Neuruppin nach Wittenberge.
Im Aufbau ist das Projekt HUB 53/12°, ein Logistikzentrum für den Eisenbahngüterverkehr als kommunale Initiative der Städte Güstrow, Pritzwalk und Neuruppin sowie des Kleeblatt-Verbunds mit Gumtow, Kyritz, Neustadt (Dosse) und Wusterhausen/Dosse.[69][70] Eine erste Maßnahme war der Kauf der Bahnstrecke Neuruppin–Neustadt (Dosse) am 29. Dezember 2010.
Busverkehr
Der öffentliche Personennahverkehr wird unter anderem durch den PlusBus des Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg erbracht. Folgende Verbindungen führen ab Neuruppin:
Der Stadtverkehr verkehrt Wochentags halbstündlich, am Wochenende stündlich. Stadtbus- und Regionalbuslinien werden von der Ostprignitz-Ruppiner Personennahverkehrsgesellschaft betrieben.
Luftverkehr
Die Stadt Neuruppin ist beteiligt am Verkehrslandeplatz Fehrbellin (Flugplatz Ruppiner Land). Weiterhin befindet sich im Stadtgebiet, nordwestlich des Zentrums, ein Segelfluggelände.

Öffentliche Einrichtungen und Medien


Kreisverwaltung des Landkreises Ostprignitz-Ruppin
Kreisverwaltung des Landkreises Ostprignitz-Ruppin
Landgericht Neuruppin
Landgericht Neuruppin

Neuruppin ist Sitz der Kreisverwaltung des Landkreises Ostprignitz-Ruppin. Darüber hinaus haben das Landgericht Neuruppin, das Amtsgericht Neuruppin, das Sozialgericht Neuruppin und das Arbeitsgericht Neuruppin dort ihren Sitz.

Neben der Agentur für Arbeit gibt es das Amt für Arbeitsmarkt für Arbeitslosengeld II, da der Landkreis eine Optionskommune ist. Weiter hat hier der Regionalbereich West des Landesamtes für Arbeitsschutz seinen Sitz. Anstelle des Kreiswehrersatzamtes Neuruppin trat ein Karriereberatungsbüro der Bundeswehr.

Im Landesbehördenzentrum Neuruppin befinden sich die Sonderbauleitung Neuruppin, eine Regionalstelle des Landesamtes für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung, das Amt für Flurneuordnung und ländliche Entwicklung, das Sozialgericht Neuruppin, das Landesamt für Arbeitsschutz, Regionalbereich West, und die Regionalabteilung West TR 2 des Landesumweltamtes Brandenburg. Zu letzterem gehört das Amt für Forstwirtschaft Alt Ruppin mit der Waldarbeitsschule Kunsterspring.

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Sparte Bundesforst unterhält die Hauptstelle Ruppiner Heide.

In Neuruppin erscheinen als Tageszeitungen der Ruppiner Anzeiger und eine Lokalausgabe der Märkischen Allgemeinen.


Bildung


Altes Gymnasium Neuruppin
Altes Gymnasium Neuruppin

In Neuruppin finden sich folgende Bildungseinrichtungen:


Hochschulen

Am 28. Oktober 2014 wurde die private Medizinische Hochschule Brandenburg mit den beiden Hochschulstandorten Neuruppin und Brandenburg an der Havel gegründet. Zum Sommersemester 2015 wurde in den Fächern Psychologie und Humanmedizin am Studienort Neuruppin der Lehrbetrieb aufgenommen.[71]

Die private Fachhochschule BSP Business School Berlin Potsdam unterhielt bis 2013 mit dem Campus Neuruppin eine Außenstelle.


Schulen

In Neuruppin gibt es zwei Sonderpädagogische Schulen, sieben Grundschulen, vier Ober- und Gesamtschulen und zwei Gymnasien. Sonderpädagogische Schulen sind die „Schule am Kastaniensteg“ und die Johann-Heinrich-Pestalozzi-Schule.[72] Die „Schule am Kastaniensteg“ ist eine Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt der geistigen Entwicklung, während der Förderschwerpunkt bei der Johann-Heinrich-Pestalozzi-Schule auf dem Lernen liegt. Träger ist bei beiden Schulen der Landkreis Ostprignitz-Ruppin.

Die Grundschulen der Stadt sind die Grundschule Gildenhall, Karl-Liebknecht-Grundschule, Rosa-Luxemburg-Grundschule und die Grundschule „Am Weinberg“ in Alt Ruppin in kommunaler Trägerschaft. Neben den kommunalen Einrichtungen gibt es die Montessori-Grundschule in Trägerschaft der IBiS Bildungsstätten GmbH und die Evangelische Schule Neuruppin in Trägerschaft der Evangelischen Schulstiftung in Berlin-Brandenburg, Schlesische Oberlausitz.

Die Evangelische Schule Neuruppin gliedert sich neben der Grundschule in ein Gymnasium und eine Oberschule. Die Montessori-Schule hat 2015 ebenfalls einen Oberschulteil eröffnet. Weiterführende Schulen in kommunaler Trägerschaft sind das Karl-Friedrich-Schinkel-Gymnasium, die Fontane-Oberschule und die Oberschule „Alexander Puschkin“. Das Oberstufenzentrum Ostprignitz-Ruppin befindet sich in Trägerschaft des Landkreises.

Private berufliche Schulen sind die Berufliche Schule der AGUS/GADAT-Bildungsgruppe. Unter ihrem Dach ist eine Fachschule für Sozialwesen, eine Berufsfachschule und eine Fachoberschule angesiedelt. Die Berufsschule des Internationalen Bundes in Neuruppin stellt eine anerkannte Ersatzschule dar. Das Amt für Forstwirtschaft Alt Ruppin unterhält die Waldarbeitsschule Kunsterspring in Alt Ruppin.

Die Abendschule ist der Kreisvolkshochschule Ostprignitz-Ruppin angegliedert. Weiterhin existieren die Kreismusikschule Ostprignitz-Ruppin und die Jugendkunstschule Neuruppin.


Sport


Auf Grund der großen Wasserflächen im Stadtgebiet gibt es viele Wassersportmöglichkeiten, darunter Drachenbootrennen (im Rahmen des jährlichen Mai- und Hafenfestes am ersten Maiwochenende) und Rudern gegen Krebs (jährlich am ersten Samstag im September). Überregional bekannt wurde der Fußballverein MSV Neuruppin, der in der Saison 2021/22 in der Oberliga Nordost spielte.


Persönlichkeiten



Ehrung und Gedenken Theodor Fontanes


1994 wurde anlässlich des 175. Geburtstages Theodor Fontanes der Fontane-Preis der Stadt Neuruppin gestiftet. Heute wird der mit 5.000 € dotierte „Fontane-Literaturpreis der Fontanestadt Neuruppin“ und der mit 2.000 € dotierte „Fontane-Kulturpreis der Fontanestadt Neuruppin“ im Zweijahresrhythmus im Rahmen der Fontane-Festspiele verliehen.

Jährlich zum Geburtstag Theodor Fontanes am. 30. Dezember findet eine feierliche Ehrung am Theodor-Fontane-Denkmal statt.

1998 beging die Stadt Neuruppin aus Anlass des 100. Todestages Theodor Fontanes das landesweite Fontanejahr mit circa 200 Veranstaltungen zu Ehren des Dichters. Die Stadt eröffnete das Fontanejahr und erhielt den Namenszusatz Fontanestadt.[73]

Seit 2010 veranstaltet die Stadt alle zwei Jahre während der Pfingsttage ihre Fontane-Festspiele Neuruppin.[74]

Zum 200. Geburtstagsjubiläum im Jahr 2019 hat sich das Land Brandenburg per Koalitionsvertrag dazu bekannt, sich für das herausragende Ereignis mit nationaler und internationaler Bedeutung zu engagieren. Der Geburtsstadt Neuruppin soll dabei die zentrale Rolle zukommen.[75][76]


Ehrenbürger


Neuruppin verleiht die Ehrenbürgerschaft „als Ausdruck der besonderen Wertschätzung der Fontanestadt Neuruppin für Personen, die sich um die Fontanestadt Neuruppin und ihre Einwohner außergewöhnlich verdient gemacht haben“ (Ehrenordnung der Fontanestadt Neuruppin)[77]. Bisher wurden damit ausgezeichnet:

Postum aberkannte Ehrenbürgerschaften


Stadtälteste


Neuruppin hat den Titel Stadtältester verliehen an:


Ehrenmedaillen


Die Stadt Neuruppin verleiht seit 2005 die Ehrenmedaille der Fontanestadt Neuruppin „in Anerkennung besonderer Verdienste um die Fontanestadt Neuruppin und ihrer Einwohner“ (Ehrenordnung der Fontanestadt Neuruppin)[77]. Bisher wurden damit ausgezeichnet:


Söhne und Töchter Neuruppins


Fontane-Denkmal auf dem Fontaneplatz; ebenfalls von Max Wiese
Fontane-Denkmal auf dem Fontaneplatz; ebenfalls von Max Wiese
Kühn-Denkmal auf dem Schulplatz
Kühn-Denkmal auf dem Schulplatz

Neuruppin ist die Geburtsstadt von:


Persönlichkeiten mit Bezug zum Ort


Erster Prior des Dominikanerklosters Wichmann von Arnstein
Erster Prior des Dominikanerklosters Wichmann von Arnstein

Neuruppin als Schauplatz literarischer Werke



Erwähnung Neuruppins in der Musik


Neuruppin wird von der Hip-Hop-Band K.I.Z in verschiedenen Liedern erwähnt, in denen es allesamt um Mord geht.[100]


Literatur




Wiktionary: Neuruppin – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Neuruppin – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bevölkerungsentwicklung und Flächen der kreisfreien Städte, Landkreise und Gemeinden im Land Brandenburg 2021 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Kristine Jaath: Brandenburg: Unterwegs zwischen Elbe und Oder. Trescher Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-89794-211-0 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Kommunen > Landkreis Ostprignitz-Ruppin > Stadt Neuruppin. Gebietsstand: 1. Januar 2009, Ministerium des Innern des Landes Brandenburg (Dienstleistungsportal der Landesverwaltung); abgerufen am 30. Dezember 2009.
  4. Das Siechenhospital diente unter anderem der Behandlung von Leprakranken. Siehe dazu auch die Daten der Gesellschaft für Leprakunde mit einer Übersicht über alle mittelalterlichen Leprosorien in Berlin und Brandenburg unter http://www.muenster.org/lepramuseum/tab-bra.htm
  5. Günter Rieger: Kurfürst Brandenburg gab 1512 zur Feier eines Friedensvertrages ein Ritterturnier / Neuruppin wurde Austragungsort. MAZ. 18. Februar 2012. Archiviert vom Original am 4. August 2012. Abgerufen am 23. Februar 2012.
  6. Brigitte Meier: Fontanestadt Neuruppin – Eine Stadtgeschichte in Daten. Karwe 2003
  7. Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg – Erster Teil: Die Grafschaft Ruppin. Berlin 9. März 1892, Neuruppin – 1. Ein Gang durch die Stadt. Die Klosterkirche. (Projekt Gutenberg [abgerufen am 24. April 2011]).
  8. Heinrich Begemann: Die Lehrer der Lateinischen Schule zu Neuruppin 1477–1817. Beilage zum Jahresbericht Friedrich-Wilhelms-Gymnasium zu Neuruppin, Neuruppin, 1914
  9. Johannes Schultze: Geschichte der Stadt Neuruppin / von Johannes Schultze. Stapp, Berlin 1995, ISBN 3-87776-931-4.
  10. Mario Alexander Zadow: Karl Friedrich Schinkel – Ein Sohn der Spätaufklärung. Edition Axel Menges, Stuttgart/London 2001, ISBN 3-932565-23-1.
  11. Ulrich Reinisch: Der Wiederaufbau der Stadt Neuruppin nach dem großen Brand von 1787 oder: wie die preußische Bürokratie eine Stadt baute. Nach den Akten rekonstruiert und erläutert = Forschungen und Beiträge zur Denkmalpflege im Land Brandenburg 3. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2001. ISBN 978-3-88462-173-8
  12. Ulrich Reinisch: Der Wiederaufbau der Stadt Neuruppin nach dem grossen Brand 1787 oder wie die preussische Bürokratie eine Stadt baute. Berlin 2001, ISBN 3-88462-173-4, S. 190199.
  13. Brigitte Meier: Fontanestadt Neuruppin: Kulturgeschichte einer märkischen Mittelstadt. Edition Rieger, Karwe 2004, ISBN 978-3-935231-59-6, S. 131.
  14. Franz von Zychlinski: Geschichte des 24. Infanterie-Regiments, Band 2 (1816–1838, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10595378-7). Mittler, Berlin 1908, S. 36.
  15. Rainer Fellenberg: Stolpersteine in Neuruppin. Vorbereitungskreis Stolpersteine in Neuruppin, 4. Mai 2008, abgerufen am 8. Mai 2010.
  16. Heinz Faulstich: Hungersterben in der Psychiatrie 1914-1949. Lambertus, Freiburg im Breisgau 1998, ISBN 3-7841-0987-X.
  17. Gemeindekirchenrat Neuruppin (Hrsg.): Die Pfarrkirche St. Marien zu Neuruppin – Ihre Zerstörung vor 200 Jahren und ihr Neubau. Neuruppin 15. Dezember 1986.
  18. Der sowjetische Ehrenfriedhof in der Fontanestadt Neuruppin. In: Berlins Taiga – Dein Ausflugsbegleiter in die sowjetische Geschichte. 15. Juni 2017, abgerufen am 3. September 2017.
  19. Markus Kluge: Altes Neuruppiner Theater wird erforscht und Eine Theatergeschichte ohne Happy End, in: Ruppiner Anzeiger vom 26. April 2013
  20. Büro für Städtebau beim Rat des Bezirkes Potsdam: Generalbebauungsplan-Neuruppin, Präzisierung 1980, Leitlinienplanung Wohnkomplex III, Plan der Einordnung in die Gesamtstadt, Plannummer 218/255: rot gestrichelte Linie
  21. Geschichte. Ruppiner Kliniken GmbH; abgerufen am 30. Dezember 2009.
  22. Verleihung der Zusatzbezeichnung Fontanestadt. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 11. März 1998. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 9. Jahrgang, Nummer 13, 9. April 1998, S. 407
  23. Schwerpunktstaatsanwaltschaft Neuruppin (Memento vom 24. Februar 2014 im Internet Archive) gesehen am 25. Januar 2011
  24. Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Korruption Neuruppin. In: Ruppiner Anzeiger. 25. Januar 2011.
  25. Der traditionelle Brandenburg-Tag (Memento vom 24. Februar 2014 im Internet Archive), abgerufen am 28. Februar 2010.
  26. Alexander Fröhlich: Verseuchtes Grundwasser - Anzeigen gegen Umweltbehörde, Tagesspiegel vom 23. Juni 2009, abgerufen am 28. Februar 2009.
  27. Pressemitteilung des Ministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg vom 12. Mai 2011 (Memento vom 18. Juli 2011 im Internet Archive)
  28. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Ostprignitz-Ruppin (PDF) S. 18–21
  29. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  30. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  31. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  32. Petra Torjus (Hrsg.): Elf Frauen die Neuruppin bewegten. Neuruppin 2011
  33. Wahlergebnisse der Bürgermeister*innenwahlen 2020. In: neuruppin.de. Fontanestadt Neuruppin vertreten durch den Bürgermeister Jens-Peter Golde, 30. November 2020, abgerufen am 3. Dezember 2020.
  34. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz. § 74 - Amtszeit der hauptamtlichen Bürgermeister und Oberbürgermeister. In: brandenburg.de. 29. Juni 2018, abgerufen am 30. November 2020.
  35. Diana Teschler: Wie der XY-Fall die Stadt geprägt hat. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Info Radio Berlin 9. Archiviert vom Original am 25. September 2015; abgerufen am 23. September 2015.
  36. Alexander Fröhlich: Stadt unter Filz, Tagesspiegel vom 17. September 2008, abgerufen am 21. September 2008
  37. Zuletzt Alexander Fröhlich: Tagesspiegel vom 7. Februar 2010, abgerufen am 8. Februar 2010.
  38. Andreas Vogel: Sommerfeld muss Mandat abgeben Bundesgerichtshof lehnt Revision ab / Urteil wegen Bestechlichkeit damit rechtskräftig (Memento vom 30. Dezember 2009 auf WebCite) In: Märkische Allgemeine, Dosse Kurier, 20. Oktober 2007.
  39. Links-Abgeordneter Otto Theel tritt nach Verurteilung zurück, Tagesspiegel vom 21. Mai 2008.
  40. Der langjährige Neuruppiner Stadtwerke-Chef nahm sich selbst das Leben (Memento vom 27. Mai 2011 im Internet Archive), MAZ vom 30. Dezember 2009.
  41. Bürgerbegehren „Kein weiter so!“, Presseerklärung vom 8. Februar 2010.
  42. Beitritt als kommunales Mitglied bei Transparency International zum 1. Januar 2016 (PDF; 93 kB) Neuruppin.de
  43. Neuruppin bleibt bunt
  44. Aktionsbündnis Neuruppin bleibt bunt (Memento vom 21. April 2010 im Internet Archive)
  45. Kultur gegen Neonazis, MAZ vom 28. August 2009 (Memento vom 9. August 2010 im Internet Archive) Abgerufen am 23. September 2015.
  46. Tausendfach Protest gegen Rechtsextreme, Schweriner Volkszeitung vom 28. März 2010
  47. Neuruppin demonstriert gegen NPD-Parteitag. sueddeutsche.de. 12. November 2011. Abgerufen am 27. November 2011.
  48. Kein Durchkommen für Neonazis – Tag der deutschen Zukunft dieses Jahr in Neuruppin erstmals blockiert. neues-deutschland.de. 8. Juni 2016.
  49. Hauptsatzung der Stadt Neuruppin. (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive; PDF) Fontanestadt Neuruppin, 8. Juli 2005 in Gestalt der 3. Änderungssatzung vom 6. März 2007: abgerufen am 30. Dezember 2009
  50. Kommunen > Stadt Neuruppin > Wappen Stadt Neuruppin Ministerium des Innern des Landes Brandenburg (Dienstleistungsportal); abgerufen am 30. Dezember 2009.
  51. Logo und Wappen auf neuruppin.de; abgerufen am 3. September 2021.
  52. Partnerstädte. Fontanestadt Neuruppin. Abgerufen am 25. Februar 2014.
  53. Das Logenhaus
  54. Johannes Schultze: Geschichte der Stadt Neuruppin. Berlin 1963, S. 133
  55. Infoblatt des Tempelgartenverein (www.tempelgarten.de)
  56. Denkmal Friedrich Wilhelm II. neuruppin.de
  57. Weitere Informationen zum Fr.-Wilhelm-Denkmal gemäß einer offiziellen Stadtführung vom 12. November 2014.
  58. Sabine Dallmann: Max Wiese – Ein Neuruppiner Kind, zufällig in Danzig geboren. In: Mitteilungsblatt, Nr. 16, des Historischen Verein der Grafschaft Ruppin, Neuruppin 2006, S. 16 ff.
  59. Festschrift zur Enthüllung des Denkmals für Ferdinand Moehring zu Alt-Ruppin am 29. Aug. 1897
  60. Nanu. 1. Karl-Marx-Denkmal nach der Wende (Memento vom 23. Februar 2014 im Internet Archive) In: Berliner Zeitung.
  61. Mitteilungsblatt Nr. 15 des Historischen Verein der Grafschaft Ruppin, Neuruppin 2004, S. 49 f.
  62. Aus Liebe zur Lyrik – Rathaus zahlt die Erich-Arendt-Stele in Raten ab. In: Märkische Allgemeine Zeitung, 24. Mai 2006.
  63. 09. 02. 2006 – Ehrung für Eva Strittmatter. @1@2Vorlage:Toter Link/www.neuruppin.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf Fontanestadt Neuruppin
  64. Neuruppin im Zeitraffer (Memento vom 7. November 2017 im Internet Archive)
  65. Cornelia Felsch: Parzival feiert Geburtstag. In: maz-online.de. Märkische Allgemeine, 10. Mai 2018, abgerufen am 25. Dezember 2020.
  66. Verordnung über den Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg ((LEP B-B)) vom 31. März 2009
  67. Neuruppin | Home. Abgerufen am 4. April 2019.
  68. Statistik Fz3. Kraftfahrt-Bundesamt
  69. Kathrin Gottwald: „Hub 53/12“ soll Güterverkehr vom Hinterland an die Häfen bringen. (Memento vom 8. Februar 2016 im Internet Archive) In: Märkische Allgemeine Zeitung, 13. Januar 2011
  70. Homepage HUB 53/12° – Das Logistiknetz Güstrow • Prignitz • Ruppin
  71. Studium, mhb-fontane.de, abgerufen am 12. November 2014.
  72. Liste aller Schulen im Schulporträt Brandenburg, bildung-brandenburg.de
  73. Brennpunkt – Fontane: Viel Ehre zum 100. Todestag, Focus Nr. 18 (1998), abgerufen am 28. Februar 2010.
  74. Fontane-Festspiele Neuruppin
  75. Werbeline24: Fontane.200. In: fontane-200.de. Abgerufen am 30. September 2016.
  76. Landesregierung in Neuruppin – Fontane-Jahr 2019 im Blick – Brandenburg erwartet bundesweites Interesse, Land Brandenburg, 8. April 2014, abgerufen am 8. April 2014.
  77. Ehrenordnung der Fontanestadt Neuruppin (PDF; 62 kB)
  78. Vgl. die Website der Schinkelkirche zu Wuthenow
  79. Neuruppin hat zwei neue Ehrenbürger. In: Fontanestadt Neuruppin. 25. Januar 2006. Abgerufen am 8. Mai 2010.@1@2Vorlage:Toter Link/www.neuruppin.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  80. Ärger über Hitlers Steigbügelhalter, Ruppiner Anzeiger vom 19. September 2013
  81. Amtsblatt für die Fontanestadt Neuruppin Nr. 8 – 15. Jahrgang, 5. Oktober 2005 (PDF; 243 kB)
  82. Amtsblatt für die Fontanestadt Neuruppin, Nr. 7, 19. Jahrgang, 5. August 2010 (PDF; 283 kB)
  83. Amtsblatt für die Fontanestadt Neuruppin, Nr. 6, 20. Jahrgang, 20. Oktober 2010 (PDF; 1,2 MB)
  84. Amtsblatt für die Fontanestadt Neuruppin, Nr. 8, 24. Jahrgang, 15. Oktober 2014 (PDF; 1,2 MB) @1@2Vorlage:Toter Link/www.neuruppin.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  85. Amtsblatt für die Fontanestadt Neuruppin Nr.1 - 28. Jahrgang, 17. Januar 2018. (PDF) Abgerufen am 18. Januar 2018.
  86. Michaela Ott: Pressemitteilung: Verleihung Ehrenmedaille der Fontanestadt am 22. Dezember 2019 an Prof. Hans-Peter Schurz. (PDF) In: neuruppin.de. Stadtverwaltung der Fontanestadt Neuruppin, 18. Dezember 2019, abgerufen am 21. Februar 2020.
  87. Michaela Ott: Pressemitteilung: Verleihung Ehrenmedaille der Fontanestadt an Hannelore Gußmann & Ilona Reinhardt. (PDF) In: neuruppin.de. Stadtverwaltung der Fontanestadt Neuruppin, 8. Januar 2020, abgerufen am 21. Februar 2020.
  88. Hans Peter Buohler: Georg Heym. In: Walther Killy (Hrsg.): Literaturlexikon. Bd. 5: Har – Hug. 2. Auflage. Verlag Walter de Gruyter, Berlin, New York 2009. ISBN 978-3-11-021391-1. S. 396–399. (zur Schulzeit in Neuruppin S. 396).
  89. August Kopisch: Des Prior Wichmann von Arnstein Wundertat. Die Deutsche Gedichte-Bibliothek, abgerufen am 30. Dezember 2009.
  90. Anna Louisa Karschin in Bibliotheca Augustana von Ulrich Harsch Trostgesang für Neu-Ruppin bey den Ruinen. vom 31. August 1787.
  91. Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg., Gutenberg-DE, abgerufen am 30. Dezember 2009.
  92. Tom Schulz: Heimat, Neuruppin – Ein kleiner Abgleich der Dichtung mit der Wirklichkeit. Auf den Spuren von Theodor Fontane durch die Mark Brandenburg. In: Neue Zürcher Zeitung. Nr. 9. Zürich 13. Januar 2014, S. 37.
  93. Louis-Ferdinand Céline: Norden. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1985, ISBN 3-499-15499-4.
  94. Lucette Destouches: Mein Leben mit Céline / Lucette Destouches. Mit Veronique Robert. Aus dem Franz. von Carina von Enzenberg. Mit einem Nachw. von Franziska Meier. Piper, München 2003, ISBN 3-492-04420-4.
  95. Waldemar Dege: Feuer in Kirschgärten. Eulenspiegel Verlag, Berlin 1981.
  96. Gabriele Wolff: Gabriele Wolff. 21. Februar 2008. Abgerufen am 8. Mai 2010.
  97. Frank Goyke: Altweibersommer. Berlin-Krimi-Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-89809-511-2.
  98. Christian Döring: Mord an der Klosterkirche. CreateSpace Independent Publishing Platform, 2012, ISBN 978-1-4818-7543-1.
  99. Christian Döring: Geklaute Orden. CreateSpace Independent Publishing Platform, 2013, ISBN 978-1-4827-9051-1.
  100. Neuruppin. Abgerufen am 17. August 2021 (deutsch).

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- [de] Neuruppin

[en] Neuruppin

Neuruppin (German: [nɔʏ.ʁʊ.ˈpiːn] (listen); North Brandenburgisch: Reppin) is a town in Brandenburg, Germany, the administrative seat of Ostprignitz-Ruppin district. It is the birthplace of the novelist Theodor Fontane (1819–1898) and therefore also referred to as Fontanestadt. A garrison town since 1688 and largely rebuilt in a Neoclassical style after a devastating fire in 1787, Neuruppin has the reputation of being "the most Prussian of all Prussian towns".[citation needed]

[ru] Нойруппин

Нойруппи́н (нем. Neuruppin [nɔʏʁʊˈpiːn], н.-нем. Reppin) — город в земле Бранденбург, Германия. Расположен у озера Руппинер-Зе.



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