Lage der Stadt Lindow (Mark) im Landkreis Ostprignitz-Ruppin
Karte
Geografie
Die Stadt liegt ca. 60km nördlich von Berlin an der Deutschen Tonstraße im Naturpark Stechlin-Ruppiner Land inmitten von Kiefern- und Mischwäldern auf einer Landbrücke, umgeben von drei Seen: dem Wutzsee, dem Gudelacksee und dem Vielitzsee.
Marktplatz und Straße des Friedens in Lindow
Stadtgliederung
Zur Stadt gehören folgende Ortsteile und Wohnplätze:[2]
Im 13. Jahrhundert wurde Lindow Sitz des Klosters Lindow, eines Nonnenklosters der Zisterzienserinnen oder Prämonstratenserinnen. Dies lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen, da die Akten in der Reformationszeit untergegangen sind. Gründer waren die Grafen von Lindow-Ruppin als Besitzer der Herrschaft Ruppin. Das Kloster war umgeben von mehreren kleinen Dörfern, welche zu dieser Zeit zum Besitz des Klosters gehörten. Nach der Reformation und späteren Zerstörung der Kirche wurden die verbleibenden Gebäude ein evangelisches Stift für adlige unversorgte Damen. Die letzten Stiftsdamen (Kanonissinen) starben in den 1960er Jahren.
Ihr Friedhof liegt neben der Kirchenruine.
Vier Kilometer entfernt von Lindow liegt das ehemalige Kirchdorf Gühlen, heute Teil von Lindow.
Im Ortsteil Klosterheide betrieb die SS-Organisation Lebensborn vom September 1937 bis Ende 1944 das Lebensbornheim Kurmark.[4][5]
Am 4. August 1952 stürzte ein sowjetisches Militärflugzeug auf der „Amtsfreiheit“, einem Platz im Stadtgebiet von Lindow, ab. Dabei kamen sowohl die beiden Insassen (Pilot und Waffensystemoffizier) als auch ein Einwohner Lindows ums Leben.[6]
Nach der Wende 1989 zog sich das ehemalige Staatsoberhaupt der DDR Erich Honecker für einige Tage in ein Regierungsheim in der Nähe der Stadt zurück, bis ihn Bürgerproteste zum Auszug zwangen.[7][8]
Seit 1998 ist Lindow (Mark) ein staatlich anerkannter Erholungsort.
Verwaltungsgeschichte
Lindow gehörte seit dem 14. Jahrhundert zur Herrschaft Ruppin, seit 1524 zum Kreis Ruppin in der Mark Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Neuruppin im DDR-Bezirk Potsdam. Seit 1993 liegt Lindow im brandenburgischen Kreis Ostprignitz-Ruppin.
Banzendorf, Keller und Klosterheide wurden am 31. Dezember 2001 nach Lindow eingegliedert; Hindenberg und Schönberg (Mark) kamen am 26. Oktober 2003 hinzu.[9]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1875
1 984
1890
1 933
1910
1 649
1925
1 923
1933
2 131
1939
2 248
Jahr
Einwohner
1946
3 414
1950
2 887
1964
2 517
1971
2 807
1981
2 716
1985
2 705
Jahr
Einwohner
1990
2 585
1995
2 483
2000
2 606
2005
3 276
2010
3 097
2015
2 966
Jahr
Einwohner
2016
3 028
2017
3 054
2018
3 091
2019
3 003
2020
3 030
2021
2 991
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[10][11][12], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Stadtverordnetenversammlung von Lindow besteht aus 16 Stadtverordneten und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26.Mai 2019 führte bei einer Wahlbeteiligung von 55,8% zu folgendem Ergebnis:[13]
Rönnefahrt wurde in der Bürgermeisterstichwahl am 16. Juni 2019 mit 53,3% der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[17] gewählt.[18]
Wappen
Das Wappen der Stadt wurde am 29. März 2001 genehmigt.
Das Lindower Wappen zeigt als Symbol einen bewurzelten grünen Lindenbaum mit goldenem Hintergrund. Am Stamm des Baumes lehnt ein kleiner roter Schild, in dem sich ein goldbewehrter silberner Adler ausbreitet. Der Schild mit dem Adler ist das Familienwappen der Stadtgründer, der Grafen von Lindow-Ruppin.
Städtepartnerschaften
Seit 1967 besteht eine Partnerschaft mit der Stadt Harfleur aus der Normandie in Frankreich. Der heutige Lindower Ortsteil Banzendorf pflegt seit 2001 eine Partnerschaft mit Jemiołów aus Polen. Im Jahre 2010 wurde die Partnerschaft mit Březnice in Tschechien geschlossen.
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Bauwerke
→ Hauptartikel: Liste der Baudenkmale in Lindow (Mark)
Rathaus in LindowEvangelische Pfarrkirche in LindowKirche in Schönberg
Kloster Lindow, von dem 1230 gegründeten Zisterzienserinnenklosters am Ufer des Wutzsees sind nach der Zerstörung im 17.Jahrhundert noch einige Bauteile im ruinösen Zustand erhalten
Evangelische Pfarrkirche, ein barocker Saalbau, der von 1751 bis 1755 erbaut wurde, sehenswert sind Orgel und Kanzelaltar aus der Erbauungszeit
Katholische Kirche St. Joseph von 1931
Rathaus, klassizistischer Bau von 1809
Klostermühle
Rotes Schloss
Puppenhaus
Denkmale
Stolpersteine
Findling auf dem Friedhof an der Neuen Straße zum Gedenken an sechs Opfer des Todesmarsches von KZ-Häftlingen im April 1945
Jüdischer Friedhof in der Harnackstraße in Höhe des Stadtparks, angelegt 1824, hat die NS-Zeit unbeschadet überdauert und wurde 1988 restauriert
Denkmal im Stadtpark für die Opfer der Kriege und die Opfer des Faschismus
Stolpersteine für ermordete jüdische Mitbürger[19]
Regelmäßige Veranstaltungen
Schlittenhunderennen in der Sportschule Lindow am zweiten Märzwochenende (seit 1992)
„Literatur & Musik“ in der Klosterruine am ersten Sonntag im September
Wutzseelauf veranstaltet von der Sportschule Lindow immer Anfang Juni (seit. 2004).
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Lindow liegt an der Landesstraße 19 zwischen Rheinsberg und Kremmen.
Der Bahnhof Lindow liegt an der Bahnstrecke Löwenberg–Flecken Zechlin und wird ganzjährig von der Regionalbahnlinie RB 54 von Rheinsberg nach Löwenberg bedient. Einzelne Fahrten werden bis Berlin durchgebunden.
Durch die Ostprignitz-Ruppiner Personennahverkehrsgesellschaft ist Lindow mit einer PlusBus- sowie weiteren Regionalbuslinien verbunden.
Bildung
Staatliche Schulen
Drei-Seen-Schule
Schulen in freier Trägerschaft
Berufsfachschule für Sport Lindow der Europäischen Sportakademie Land Brandenburg
Sport
Die Volleyball-Männermannschaft des SV Lindow-Gransee spielt in der Saison 2019/20 in der 2. Volleyball-Bundesliga Nord.
Persönlichkeiten
Geboren in Lindow
Theodor Zechlin (1818–1895), altmärkischer Heimatforscher
Friedrich Kienscherf (1818–1890), Orgelbauer in Eberswalde
Paul Bonte (1862–1940), Marinegeneralarzt der deutschen kaiserlichen Marine
Max Zell (1866–1943), Industrieller in der Braunkohlenindustrie
Mit Lindow verbunden
Heinrich Steinhausen (1836–1917), Schriftsteller, um 1875 Pfarrer in Lindow.
Peter Maaß (* 1992), Landesvorsitzender der Jusos Berlin, in Lindow aufgewachsen[20]
Geboren in der Gemeinde
Dieter Stellmacher (* 1939), Philologe und Hochschullehrer, in Klosterheide geboren
Änderung des Namens der Gemeinde Schönberg, Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 22. September 2000. In: Amtsblatt für Brandenburg, Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 11. Jahrgang, Nummer 42, Potsdam, den 25. Oktober 2000, S. 919 –wurde geändert in Schönberg (Mark)– bravors.brandenburg.de (PDF; 191kB)
Volker Koop:Dem Führer ein Kind schenken. Die SS-Organisation Lebensborn e.V. Böhlau, 2007, ISBN 978-3-412-21606-1 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Christian Schoenberg: Qualmwolke über der Amtsfreiheit@1@2Vorlage:Toter Link/www.die-mark-online.de(Seite nicht mehr abrufbar, Suche inWebarchiven)Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. In: Ruppiner Anzeiger vom 17. August 2012
Erhard Kleps:Chronik September 1989 – März 1990.(Nicht mehr online verfügbar.)ArchiviertvomOriginalam27.März 2013;abgerufen am 17.Mai 2012.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ddr89.de
Thomas Kunze:Staatschef a. D. Die letzten Jahre des Erich Honecker. Links Verlag, 2001, ISBN 978-3-86153-247-7 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014 (Mementodes Originals vom 11. Februar 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.brandenburg.de
Ergebnis der Bürgermeisterstichwahl am 16. Juni 2019 (Mementodes Originals vom 9. August 2019 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wahlen.brandenburg.de
Peter Tresp:Stolpersteine.(Nicht mehr online verfügbar.)Touristinformation der Stadt Lindow/Mark,archiviertvomOriginalam10.Juli 2015;abgerufen am 17.Mai 2012.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lindow-mark.de
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