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Lindow (Mark) ist eine Stadt im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg (Deutschland). Sie ist Sitz des Amtes Lindow (Mark).

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Brandenburg
Landkreis: Ostprignitz-Ruppin
Amt: Lindow (Mark)
Höhe: 41 m ü. NHN
Fläche: 65,47 km2
Einwohner: 2991 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 46 Einwohner je km2
Postleitzahl: 16835
Vorwahl: 033933
Kfz-Kennzeichen: OPR, KY, NP, WK
Gemeindeschlüssel: 12 0 68 280
Stadtgliederung: 6 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Straße des Friedens 20
16835 Lindow (Mark)
Website: www.amt-lindow-mark.de
Bürgermeister: Udo Rönnefahrt (FDP)
Lage der Stadt Lindow (Mark) im Landkreis Ostprignitz-Ruppin
KarteWittstock/DosseHeiligengrabeRheinsbergNeuruppinLindow (Mark)VielitzseeHerzberg (Mark)RüthnickFehrbellinKyritzBreddinStüdenitz-SchönermarkZernitz-LohmNeustadt (Dosse)Sieversdorf-HohenofenDreetzWalslebenDabergotzStorbeck-FrankendorfTemnitzquellTemnitztalMärkisch LindenWusterhausen/DosseSachsen-AnhaltMecklenburg-VorpommernMecklenburg-VorpommernMecklenburg-VorpommernMecklenburg-Vorpommern
Karte

Geografie


Die Stadt liegt ca. 60 km nördlich von Berlin an der Deutschen Tonstraße im Naturpark Stechlin-Ruppiner Land inmitten von Kiefern- und Mischwäldern auf einer Landbrücke, umgeben von drei Seen: dem Wutzsee, dem Gudelacksee und dem Vielitzsee.

Marktplatz und Straße des Friedens in Lindow
Marktplatz und Straße des Friedens in Lindow

Stadtgliederung


Zur Stadt gehören folgende Ortsteile und Wohnplätze:[2]

Ortsteile
Banzendorf, Hindenberg, Keller, Klosterheide, Schönberg (Mark)[3]

Wohnplätze
Birkenfelde, Dampfmühle, Grünhof, Gühlen, Kramnitz, Kramnitzmühle, Rosenhof, Rudershof, Siedlung Werbellinsee, Sportschule Lindow, Wilhelmshöhe


Geschichte


Im 13. Jahrhundert wurde Lindow Sitz des Klosters Lindow, eines Nonnenklosters der Zisterzienserinnen oder Prämonstratenserinnen. Dies lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen, da die Akten in der Reformationszeit untergegangen sind. Gründer waren die Grafen von Lindow-Ruppin als Besitzer der Herrschaft Ruppin. Das Kloster war umgeben von mehreren kleinen Dörfern, welche zu dieser Zeit zum Besitz des Klosters gehörten. Nach der Reformation und späteren Zerstörung der Kirche wurden die verbleibenden Gebäude ein evangelisches Stift für adlige unversorgte Damen. Die letzten Stiftsdamen (Kanonissinen) starben in den 1960er Jahren. Ihr Friedhof liegt neben der Kirchenruine.

Vier Kilometer entfernt von Lindow liegt das ehemalige Kirchdorf Gühlen, heute Teil von Lindow.

Im Ortsteil Klosterheide betrieb die SS-Organisation Lebensborn vom September 1937 bis Ende 1944 das Lebensbornheim Kurmark.[4][5]

Am 4. August 1952 stürzte ein sowjetisches Militärflugzeug auf der „Amtsfreiheit“, einem Platz im Stadtgebiet von Lindow, ab. Dabei kamen sowohl die beiden Insassen (Pilot und Waffensystemoffizier) als auch ein Einwohner Lindows ums Leben.[6]

Nach der Wende 1989 zog sich das ehemalige Staatsoberhaupt der DDR Erich Honecker für einige Tage in ein Regierungsheim in der Nähe der Stadt zurück, bis ihn Bürgerproteste zum Auszug zwangen.[7][8]

Seit 1998 ist Lindow (Mark) ein staatlich anerkannter Erholungsort.

Verwaltungsgeschichte

Lindow gehörte seit dem 14. Jahrhundert zur Herrschaft Ruppin, seit 1524 zum Kreis Ruppin in der Mark Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Neuruppin im DDR-Bezirk Potsdam. Seit 1993 liegt Lindow im brandenburgischen Kreis Ostprignitz-Ruppin.

Banzendorf, Keller und Klosterheide wurden am 31. Dezember 2001 nach Lindow eingegliedert; Hindenberg und Schönberg (Mark) kamen am 26. Oktober 2003 hinzu.[9]


Bevölkerungsentwicklung


Jahr Einwohner
18751 984
18901 933
19101 649
19251 923
19332 131
19392 248
Jahr Einwohner
19463 414
19502 887
19642 517
19712 807
19812 716
19852 705
Jahr Einwohner
19902 585
19952 483
20002 606
20053 276
20103 097
20152 966
Jahr Einwohner
20163 028
20173 054
20183 091
20193 003
20203 030
20212 991

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[10][11][12], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011


Politik



Stadtverordnetenversammlung


Die Stadtverordnetenversammlung von Lindow besteht aus 16 Stadtverordneten und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte bei einer Wahlbeteiligung von 55,8 % zu folgendem Ergebnis:[13]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
CDU 29,4 % 5
Wählergemeinschaft Lindow Land 19,0 % 3
Bündnis 90/Die Grünen 17,6 % 3
SPD 17,2 % 3
FDP 16,8 % 2

Bürgermeister


Rönnefahrt wurde in der Bürgermeisterstichwahl am 16. Juni 2019 mit 53,3 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[17] gewählt.[18]


Wappen


Das Wappen der Stadt wurde am 29. März 2001 genehmigt.

Das Lindower Wappen zeigt als Symbol einen bewurzelten grünen Lindenbaum mit goldenem Hintergrund. Am Stamm des Baumes lehnt ein kleiner roter Schild, in dem sich ein goldbewehrter silberner Adler ausbreitet. Der Schild mit dem Adler ist das Familienwappen der Stadtgründer, der Grafen von Lindow-Ruppin.


Städtepartnerschaften


Seit 1967 besteht eine Partnerschaft mit der Stadt Harfleur aus der Normandie in Frankreich. Der heutige Lindower Ortsteil Banzendorf pflegt seit 2001 eine Partnerschaft mit Jemiołów aus Polen. Im Jahre 2010 wurde die Partnerschaft mit Březnice in Tschechien geschlossen.


Sehenswürdigkeiten und Kultur



Bauwerke


Rathaus in Lindow
Rathaus in Lindow
Evangelische Pfarrkirche in Lindow
Evangelische Pfarrkirche in Lindow
Kirche in Schönberg
Kirche in Schönberg

Denkmale


Stolpersteine
Stolpersteine

Regelmäßige Veranstaltungen



Wirtschaft und Infrastruktur



Verkehr


Lindow liegt an der Landesstraße 19 zwischen Rheinsberg und Kremmen.

Der Bahnhof Lindow liegt an der Bahnstrecke Löwenberg–Flecken Zechlin und wird ganzjährig von der Regionalbahnlinie RB 54 von Rheinsberg nach Löwenberg bedient. Einzelne Fahrten werden bis Berlin durchgebunden.

Durch die Ostprignitz-Ruppiner Personennahverkehrsgesellschaft ist Lindow mit einer PlusBus- sowie weiteren Regionalbuslinien verbunden.


Bildung


Staatliche Schulen

Schulen in freier Trägerschaft


Sport


Die Volleyball-Männermannschaft des SV Lindow-Gransee spielt in der Saison 2019/20 in der 2. Volleyball-Bundesliga Nord.


Persönlichkeiten


Geboren in Lindow

Mit Lindow verbunden

Geboren in der Gemeinde


Literatur




Commons: Lindow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bevölkerungsentwicklung und Flächen der kreisfreien Städte, Landkreise und Gemeinden im Land Brandenburg 2021 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Kommunen / Landkreis Ostprignitz-Ruppin / Amt Lindow (Mark) / Stadt Lindow (Mark). Dienstleistungsportal der Landesverwaltung
  3. Änderung des Namens der Gemeinde Schönberg, Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 22. September 2000. In: Amtsblatt für Brandenburg, Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 11. Jahrgang, Nummer 42, Potsdam, den 25. Oktober 2000, S. 919 – wurde geändert in Schönberg (Mark) bravors.brandenburg.de (PDF; 191 kB)
  4. Die Heime des „Lebensborn“. Lebensspuren e. V., abgerufen am 17. Mai 2012.
  5. Volker Koop: Dem Führer ein Kind schenken. Die SS-Organisation Lebensborn e. V. Böhlau, 2007, ISBN 978-3-412-21606-1 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Christian Schoenberg: Qualmwolke über der Amtsfreiheit@1@2Vorlage:Toter Link/www.die-mark-online.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . In: Ruppiner Anzeiger vom 17. August 2012
  7. Erhard Kleps: Chronik September 1989 – März 1990. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 27. März 2013; abgerufen am 17. Mai 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ddr89.de
  8. Thomas Kunze: Staatschef a. D. Die letzten Jahre des Erich Honecker. Links Verlag, 2001, ISBN 978-3-86153-247-7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe die entsprechenden Jahre
  10. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Ostprignitz-Ruppin (PDF) S. 18–21
  11. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden. (MS Excel) Tabelle 7
  12. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  13. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  14. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Ostprignitz-Ruppin (Memento des Originals vom 13. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.brandenburg.de
  15. Kommunalwahlen im Land Brandenburg am 28.09.2008. Bürgermeisterwahlen (PDF) S. 10
  16. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014 (Memento des Originals vom 11. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.brandenburg.de
  17. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  18. Ergebnis der Bürgermeisterstichwahl am 16. Juni 2019 (Memento des Originals vom 9. August 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wahlen.brandenburg.de
  19. Peter Tresp: Stolpersteine. (Nicht mehr online verfügbar.) Touristinformation der Stadt Lindow/Mark, archiviert vom Original am 10. Juli 2015; abgerufen am 17. Mai 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lindow-mark.de
  20. Ein Lindower ist Berlins neuer Juso-Chef. In: Märkische Oderzeitung. 19. August 2020, abgerufen am 5. Mai 2021.

На других языках


- [de] Lindow (Mark)

[en] Lindow (Mark)

Lindow in der Mark, short: Lindow (Mark), is a town in the Ostprignitz-Ruppin district, in Brandenburg, Germany. It is located 14 km northeast of Neuruppin, and 29 km northwest of Oranienburg. The town is situated on an isthmus between the lakes Gudelacksee and Wutzsee.

[es] Lindow

Lindow es una localidad alemana del estado de Brandeburgo en el landkreis de Ostprignitz-Ruppin. Está situada a 29 y 60 km al norte de las ciudades de Oranienburg y de Berlín, respectivamente.

[ru] Линдов (Марк)

Ли́ндов (нем. Lindow) — город в Германии, в земле Бранденбург.



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